Jogiblade hat geschrieben:Warum hast Du nicht die Ventiltaschen, der Ausalßventile, im Kolben, tiefer gefräst?
Dann hättest Du auch die kit Steurzeiten, auf der Auslaßseite fahren können. Ist natürlich, erheblich mehr Aufwand...
Hi, auf der Auslassseite habe ich ja die gleichen. Da war massig Platz^^
Nur auf der Einlassseite nicht.
Um Ehrlich zu sein habe ich gar nicht dran gedacht die Taschen tiefer fräsen zu lassen. War zu sehr auf die Kit-Kolben fixiert.
Wobei das natürlich auch wieder einigermaßen Aufwand gewesen wäre und Festigkeitsmäßig auch wieder minimal nachteiliger.
Aber egal, jetzt habe ich ja schon den anderen Motor wieder rein.
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Und hier mal noch die Geschichte wie ich zum ersten mal mittels Sekundenkleber nen Vergaser abgestimmt habe

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Wie oben schon geschrieben war die Abstimmung nachm Wechsel ja eigentlich ziemlich gut gewesen.
Nach einiger Fahrtzeit hat sie dann plötzlich obenrum zu stottern angefangen. Bei der nächsten Fahrt habe ich auch schon im unteren Drehzahlbereich ein stottern bemerkt. Bis sie schließlich ausging und nachm starten seltsam geklungen hat.
War mir dann erst nicht sicher obs Zündung oder Vergaser ist.
Dachte zuerst Zündung, so rein von der Akkustik (klang so ähnlich wie wenn man den Zündzeitpunkt total verstellt) und habe gleich den Laptop angeschlossen, weil sich zufällig genau zu dem Zeitpunkt auch der Ignitech Stecker gelöst hat, irgendwie hat der davor wohl nicht ganz eingerastet. Sah aber alles normal aus.
Deshalb dachte ich dann, dass es an den Vergaser liegt, dass da vll in ne Nadel Dreck bekommen ist. Deshalb kam der Vergaser raus und wurde gereinigt.
(Unter anderem wurden die MJN Nadel über nen Tag in ne Reinigungslösung eingelegt um das schon mal vorzugreifen).
Gut nach dem Reinigen kamen die Vergaser wieder ran. Im Stand angeschmissen -> klang immer noch scheiße. Dann mal die Werks-Airbox rausgemacht und siehe da, es hat sich ein Stecker von einer der beiden Zündspulen gelöst.
Hat sich dann anscheinend unterm fahren langsam losvibriert, bis er dann eben unten war und sie nur auf den äußeren beiden Zylindern gelaufen ist.
Vorsichtshalber habe ich dann aber den Kontakt noch etwas gebogen, so dass er mit mehr Spannung draufsitzt. Ich vermute aber, dass ich da mal beim Airboxeinbau mit dem Dämmmaterial auf der Airbox Rückseite irgendwie an dem Kontakt hängen geblieben bin und den schon leicht abgezogen habe.
Weil wie schon mal gesagt, nutzt die Airbox wirklich jeden Millimeter!
Spätestens jetzt hätte ja alles wieder perfekt laufen müssen - Ignitech Stecker sitzt, Zündspulen sind auch wieder angeschlossen^^ und Vergaser sind gereinigt.
Denkste!! Jetzt war sie jetzt plötzlich von ~10-35% Drosselklappenöffnung viel zu fett. Drüber und drunter gings, unabhängig von der Drehzahl (soweit möglich).
Naja gut, kann ja nur daran liegen, dass der Vergaser gereinigt wurde. Das Komische natürlich, dass sie zu fett war und nicht zu mager.
Also falls es an einer Verschmutzung liegt, kann es höchstens von der Leerlaufluftdüse kommen, weil das die einzigste Luftdüse ist.
Aber die Düse war perfekt sauber und die Kanäle bei dem Vergaser sind sooo groß, dass da fast unmöglich Dreck oder Ablagerungen Schuld sein können (Außerhalb der Düsen). Da kannste ja schon fast überall mit der Taschenlampe durchleuchten und auf Dreck checken
Also immer weiter gesucht und weiter gesucht, alles doppelt und dreifach geprüft. ABER alles war richtig zusammengebaut.
(Dabei habe ich dann auch zum ersten mal bei den Teilen die Schwimmerhöhe überprüft, waren alle auf 11mm eingestellt. Laut Kit-Manual gehören die aber auf 13mm. Also auch hier alle mal richtig eingestellt, hat mir aber in dem Bereich auch nicht geholfen! Aber gut, als ich die Teile bekommen habe, war eh noch alles auf den Kit-Motor abgestimmt wo sie rauskamen).
Dann gab mir zum Glück jemand den Tipp, dass bei den Yoshimura MJN Nadeln oft einzelne Löcher zugeklebt wurden, wenn man keine anderen Nadeln zum Abstimmen zur Verfügung hatte. Oder auch so zum besseren Abstimmen.
Also kam mir schon der Verdacht, dass da vll von Anfang an ein paar Löcher verschlossen wurden und sich der Kleber dann beim ersten reinigen gelöst hat. Und ich hab die Dinger wirklich gründlich gereinigt
Zuerst musste ich rausfinden welche Löcher bei welcher Schieberöffnung überhaupt offen sind bzw "in der Strömung liegen".
Zur Erinnerung hier nochmal zwei Detail-Bilder der Yoshi MJN Nadel:
Diese Löcher befinden sich auf beiden Seiten der Nadel. Aber nicht auf gleicher Höhe und auch mit unterschiedlichen Durchmessern.
Und auf der anderen Seite habe ich vorhin auch insgesamt 13 gezählt. Auf dem letzten Bild sieht man jetzt aber 13 sichtbare + 1 Loch ganz oben, was man da jetzt nicht sieht.
Also wohl auch unterschiedlich viele Löcher auf den Seiten.
Im ersten Versuch habe ich dann das 6te und 4te Loch von oben zugeklebt, aber nur auf einer Seite und zwar auf der mit den größeren Löchern.
War sofort ein rießen Unterschied und das Gemisch war jetzt schon ziemlich gut
Dadurch ermuntert habe ich natürlich weiter gemacht. Von 10-20% Schieberöffnung wars lediglich noch ein bisschen zu fett .
Deshalb habe ich noch das dritte Loch von oben zugemacht.
Im besagten Bereich hat sich die Änderung sofort positiv ausgewirkt.
Jedoch ist mir aufgefallen, dass das Gemisch bei ~40% Drosselklappenstellung bisschen zu mager war. (Bis zu AFR 15,5)
Also wahrscheinlich werde ich morgen das 6. Loch wieder öffnen.
Aber auf der Seite mit den kleinen Löchern noch das zweite oder dritte verschließen.
Weil bei 10-14% Öffnung ists auch noch leicht zu fett (AFR 11,7). Merkt man jetzt zwar unterm fahren kaum, aber möchte das trotzdem noch anpassen.
Extrem hilfreich ist hier immer die Ignitech, weil die zeigt einem immer am Laptop die aktuelle Drosselklappenposition in % an.
Zum Verkleben der Löchern habe ich nach der Empfehlung vom "Tippgeber" auch Sekundenkleber verwendet. Solange der Ethanol-Anteil im Benzin nicht gar zu hoch ist, sollte der problemlos halten. Auch laut Auskunft von Loctite.
Beim Auftragen muss man aber extrem vorsichtig sein und nur eine winzige Menge genau auf das Loch abgeben. Was nicht so einfach ist, da die Abstände zu den anderen Löchern sehr gering sind. Dann gleich die Nadel umgedreht, damit da nichts großartig in die Nadel reinläuft und ein bisschen trocknen lassen.
Danach habe ich auf ein Taschentuch Aceton gesprüht und damit einige mal über die Nadel gewischt um den überschüssigen Sekundenkleber zu entfernen. Hat auch recht gut funktioniert, es ist dann nur der Sekundenkleber genau im Loch übrig geblieben und außen auf der Nadel ging alles weg.
Achja, wenn da ein Loch verklebt ist, fällt das eigentlich sogut wie gar nicht auf. Also man muss schon äußerst genau mit ner guten Taschenlampe draufleuchten und im Licht drehen um zu sehen welche Löcher verklebt sind. Weil das Zeug ja auch transparent ist.
Oder mir ner extrem dünnen Nadel oder nem dicken Haar kann man auch auf Durchgang prüfen.
Ist natürlich auch bisschen ärgernlich, hätte ich das mitm Löcher zukleben früher gewusst, hätte ich sie vll sogar beim anderen Motor vernünftig abstimmen können.
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Habe jetzt auch noch bisschen mehr Infos zu dem Yoshimura MJN-System bekommen.
Einer von Factory Pro (Der Firma aus den USA) hat in dem Jahr auch recht viel mit Yoshimura MJN rumprobiert. (Gibts auch für original Vergaser).
Der hatte auch einige Löcher mit Sekundenkleber zugemacht um die perfekt abzustimmen. Und normal muss bei MJN die Hauptluftdüse (Main Air Jet) verschlossen werden laut Yoshimura. Hier hat er dann mal ne kleine Luftdüse reingemacht und konnte so noch ~2% Leistung rausholen.
Wobei es natürlich durch die jetzt geöffnete Hauptluftdüse in dem Bereich bisschen magerer wird, aber wenn man dass dann durch geschickte Auslegung der Hauptdüse und der Hauptluftdüse so anpasst, dass das Gemisch wie davor ist, hat man eben ~2% Mehrleistung. Laut ihm ist das, weil dann der Kraftstoff dann schon bevor er durch die Bohrungen in der MJN Nadel rauskommt mit Luft durchmischt wird.
Sowas mit der "Vormischung" gibts ja beim original Vergaser auch.
Bei den Kit-Flachschiebern habe ich sogar für jede der beiden Hauptdüse eine einzelne Luftdüse.
Also insgesamt 3 Luftdüsen, für Hauptdüse 1, Hauptdüse 2 und dann noch die Leerlaufluftdüse.
Nur dass bei mir bei den beiden Hauptluftdüsen nur Stopfen reingeschraubt sind. Lediglich bei der Leerlaufluftdüse ist ne "normale" Luftdüse drinnen.
Das könnte ich dann also auch mal probieren, wenn ich Zeit habe. Vielleicht lässt sich ja hier tatsächlich noch was rauskitzeln durch die Vormischung von Kraftstoff und Luft.
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Hier noch ein paar Bilder der Kit-Vergaser
vor der Reinigung. Im Prinzip war wohl eh alles sauber.
