Typhoon hat geschrieben:Mmmh an den Hartschalen Dingern muss ja wohl irgend was drann sein wenn Dainese diese Dinger selbst in solch einer Kombi verarbeitet ...?
Stimmt - seit 30 Jahren im Einsatz u. PU-Schale mit bissi Schaumstoff hinterlegt ist aber in erster Linie verdammt billig in der Herstellung. Heutzutage hat die Hartschale NUR Nachteile gegenüber Weichschaum á la Sas-Tec u. Co.
Ich hab mal bei Dainese nachgefragt ...man argumentiert, dass Hartschalen im Vergleich zu Weichschaum besser vor Stichverletzungen (Rasten/Lenker) schützen.
Dafür nimmt man in Kauf, dass Hartschalen durch Verdrehen selbst zum Verletzungsrisiko für Weichteile im Gelenkbereich werden. Auch die Schlagwerte sind gegenüber Softprotektoren schlechter, da Energie nur auf eine Fläche verteilt nicht aber absorbiert wird. Die deutlich höheren Kraftkurven steigen zudem viel steiler an. Viel Energie in kurzer Zeit sind beste Voraussetzungen um Knochen zu spalten. Klar - auch Hartschalen schaffen (manchmal) die lächerliche CE-Norm - allerdings lässt sich das auch mit einem Holz-Protektor, oder zusammengefalteten Lappen erreichen. (kein Scherz)
Das einzige Argument für Hartschalen (Stichverletzungsschutz) erfüllen die weitaus besseren Softprotektoren durch eine aufgeklebte Schicht Kevlar, oder Metall/Kunststoffkappen auf dem Leder. (einige Maßkombi-Schneider bieten das an)
Unterm Strich bleibt also nur ein Vorteil für Hartschalen - Geringe Herstellungskosten. (schaut euch die Dinger mal an!!) So bleibt viel Kohle für geschicktes Marketing u. Entwicklung von Airbags. Letzteres kann vielleicht ein Fortschritt in Sachen Sicherheit sein, dafür spart man halt unterm Leder - Das verstehe ich nicht.
...aber die haben doch CE-Norm...
vor allem den italienischen Herstellern (fast alle Verfechter d. Hartschalenphilospie) verdanken wir das Festhalten an völlig unzureichenden CE-Grenzwerten, durch Blockadehaltung in der EU-Prüf-Kommisions-Dings-Bums-Ausschuß. Ach was sag ich - die ganzen Prüfrichtlinien sind sehr butterweich u. schwammig. Nicht nur auf diesem Feld dienen Grenzwerte in erster Linie der Wirtschaft, nicht dem Verbraucher. So liegt es im Ermessen des Prüfers, welche Prüfpunkte er innerhalb der drei Prüfzonen wählt. Eigentlich soll dieser Spielraum dem kritischen Prüfer ermöglichen, Schwachstellen aufzuspüren u. diese zu testen. Im Auftrag des Herstellers haut der Prüfonkel gerne auf besonders stabile Zonen

Übrigens verdanken wir regelmäßigen Protektorentest div. Magazine, dass viele Hersteller vermehrt Weichschaum verbauen. Allerdings oft in so miserablem Leder, dass der Protektor bei aufgerissener Kombi auch nix hilft.
Deshalb ich hatte beim letzten Test keine einzige Empfehlung aussprechen können, da JEDER Testkandidat gravierende Schwachstellen hatte. Und beim Thema Sicherheit verstehe ich keinen Spass. Schon gar nicht, wenn so ein Mist in Komis über 1000 Euro verbaut ist. Berufsethos der Klamottenhersteller? Nix da - Gewinn zählt, sonst nix. Buntes Leder mit CE-Norm-Protektoren verkauft sich über Marketing - nicht über Qualität. Kritische Kunden, Fehlanzeige. Übrigens gab es auf den besagten Test (der richtig Asche kostet und Stress mit Herstellern bringt) so gut wie kein Feedback der Leser. Warum sollte also die Verlagsleitung in Zukunft noch mal so nen Test machen wollen? Vielleicht weil ein man zahlreiche Anzeigenkunde verärgert, oder weil reichlich Kohle verbraten wird? Hey - interessiert keine Sau - Die meisten kaufen nach "Geiz is geil", Marketing, Lockangeboten und Tests, wo der größte Mist dank regelmäßiger Anzeigenseite ne Empfehlung bekommt.

...so - ich reg mich jetzt wieder ab. Sorry - aber das Thema ist inzwischen ein Reizthema für mich.
dadidada