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Das muß ja wohl nicht sein

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

Moderatoren: as, Chris

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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von techam »

Ich halte das für ziemlichen Unfug, dass man im Training nur 90% gehen dürfen soll und nur in Rennen dann mit 110% überholen darf.

Denn ich kann euch genau sagen wie das ausgeht.

Einer versucht dann im Rennen etwas, was er bisher noch nie gemacht hat und räumt nicht einen Konkurenten ab, bzw findet noch die Lücke an diese vorbei ins Kiesbett, sondern feuert voll in ein 20 Leute Starterfeld hinein.

Und dann ist das Geheule groß!

Das Training ist zum Trainieren da, und überholen gehört mit zu den schwierigsten Dingen beim Motorradrennen fahren.
Also wie soll ein Rookie jemals ein Gefühl für das Innen hineinbremsen bekommen, lernen wie er die Linie dann anpassen muss, ertasten wie viel Grip abseits der Ideallinie ist?

Ich bin Rookie, und ich fahre fast ausschließlich Trainings, ich nehme bewusst an keinem Cup oder ähnlichem Teil.
Warum?
Weil ich mir bewusst bin, dass ich nach 1,5 Jahren auf der Rennstrecke niemals die Erfahrung habe, die nötig ist um in einem Rennen mit 20-30 fightenden Startern sicher zu fahren.
Deshalb trainiere ich bei den Trainings, am Limit zu fahren, überhohle wo immer ich es für möglich halte. Auch ohne 5 Runden hinter einem hergegurkt zu sein.

Aber mal zurück zum Thema.
Also ich habe schon paar mal erlebt, dass mir Leute nach dem innen überholen am Ende der Geraden direkt vor das Vorderrad gezogen sind.
Ich sage jedes mal Danke, bremse etwas früher, dafür aber nicht so hart und lasse das Bike mit ordentlich Schwung innen reinrollen. Leichtere Beute gibt es nicht, denn dieser elende Schwenk den die fahren, kostet einen :assshaking: voll Zeit und Speed.
PS: Geht natürlich nicht bei Spitzkehren, bevor nun einer auf dumme Ideen kommt!

MfG Christian
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von Mikado »

@Techam

Du hast aber schon gelesen was ich geschrieben habe? Da steht nicht das Du
mit 90% fahren sollst! Da steht das Du dein Hirn einschalten sollst und dich
im Training nicht zu Überholmanövern hinreissen lassen sollst nur um am
anderen vorbei zu kommen.
Natürlich sollst du überholen aber da gibt es viele verschiedene Arten wie man das
anstellen kann.
Ich bin auch noch Anfänger, überhole sehr gerne aber ich kann auch zurück stecken
wenn ich mir nicht sicher bin ob das für beide gut ausgeht. Das sehe ich aber schon
wenn ich noch nicht mal Ansatzweise in deiner Komfortzone angekommen bin. In
diesen Momenten, schliesse ich einfach auf, bleibe so nah es geht an demjenigen dran
und fahre bewusst eine andere Linie wie er. Dadurch erlangt man Streckenkenntniss
abseits der Ideallinie. Manchmal erschrickt man dabei geradezu, wenn man erkennt das
genau die falsche Linie viel schneller ist als die vermeintlich Ideale. Das schafft neue
Möglichkeiten für Überholmanöver am Ausgang von Kurven.
Mir geht es nicht darum, dass alle wie an der Perlenschnur hinter einander herum fahren.
Man muss dem Kopf mehr Input geben, was alles zusätzlich möglich ist.
Viele verschiedene Einflüsse schaffen ein perfekteres Bild als nur Stur einer Linie zu folgen.
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von techam »

Überholen tue auch ich nur, wenn ich mir meiner Sache sicher bin, ich mache da jedoch keinen Unterschied zwischen Training und Rennen, auch im Rennen überhohle ich nur, wenn ich mir meiner Sache sicher bin, denn ernsthaft, bei 99% der Leute hier geht es in den gefahrenen Rennen um die gleiche Ananas wie im Training.

Dort zu behaupten, im Rennen gäbe es auch nur einen deut mehr Rechtfertigung ist Heuchelei.

MfG Christian
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von Mikado »

Wenn du in einem Training genau so viel Risiko eingehst wie in einem Rennen ist das
genau der falsche Weg!
Wodurch verbesserst Du dich eigentlich persönlich?
Rauf auf`s Mopped, 100% Vollgas und schauen was passiert?

Wieder der Vergleich zu anderen Sportarten, ein Radrennfahrer fährt im Training
sicher nicht wie in einem Rennen!
Die trainieren kürzer und langsamer im Wechsel mit intensiven Einheiten
um schneller zu werden.
Langsamer trainieren um schneller im Rennen zu werden, denk mal drüber nach.

Der Rossi und Friends mietet auch nicht jede Woche den Simoncelli Ring an um mit
350km/h um den Kurs zu fliegen. Der Trainiert auf 60Ps Schüttelkisten, weil das Risiko
kleiner und der Lerneffekt viel grösser ist.
Wenn du eine Situation in normal Geschwindigkeit 1000 mal übst gehen die Reflexe
dazu über diese auch in schnelleren Situationen unbewusst anzuwenden.
So wird man schneller und vor allem sicherer.
Meine Meinung, wie immer!
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von techam »

Das ich immer nur Vollgas kenne, habe ich nicht gesagt.
Auch ich suche mir Turns, in denen ich mit Linie, Schaltpunkten, und Bremspunkten experimentiere, da bin ich dann sicher nicht am Limit unterwegs.

Aber auch wenn ich in soeinen Turn auf jemanden auflaufe, dann überhole ich diesen mit 100%.
Ich fahre nicht 5 Runden hinter dem her und studiere irgendetwas.
Merke ich, dass der früher als ich bremst, dann schiebe ich meinen Bremspunkt noch 10m und halte innen rein, genauso wie ich es in einem Rennen machen würde.
Ich mache da keinen unterschied.
Denn das halte ich für viel gefährlicher, halbherzig endet meistens im Kies.

Und der Vergleich hinkt in meinen Augen auch etwas.
Ich habe beim Fahren nicht auf regenerationszyklen zu achten.
Und wer Rossi oder Marquez mal auf ihren kleinen Trainings Dirtbikes gesehen hat, die Jungs machen kein halbgas...
Tito Rabat fährt jede Woche mit seinen beiden Kalex hunderte Kilometer.

Warum macht der das?
Erfahrung sammeln.

Man kann nur dann sicher am Limit fahren, wenn man die Erfahrung hat, wo genau das Limit ist, dazu trainiere ich.
Nur dann bin ich auch in der Lage, in einem Rennen sicher am Limit zu überholen und bin nicht genötigt mich und Andere einem unkalkulierbaren Risiko auszusetzen.

Das ist meine Meinung.

MfG Christian
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von Hartriggel »

Lutze hat geschrieben: weil du mit gefahren bist und einer der fürchterlich schnellen Fahrer bist?
nein
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von Mikado »

techam hat geschrieben:Das ich immer nur Vollgas kenne, habe ich nicht gesagt.
Auch ich suche mir Turns, in denen ich mit Linie, Schaltpunkten, und Bremspunkten experimentiere, da bin ich dann sicher nicht am Limit unterwegs.

Aber auch wenn ich in soeinen Turn auf jemanden auflaufe, dann überhole ich diesen mit 100%.
Ich fahre nicht 5 Runden hinter dem her und studiere irgendetwas.
Merke ich, dass der früher als ich bremst, dann schiebe ich meinen Bremspunkt noch 10m und halte innen rein, genauso wie ich es in einem Rennen machen würde.
Ich mache da keinen unterschied.
Denn das halte ich für viel gefährlicher, halbherzig endet meistens im Kies.

Und der Vergleich hinkt in meinen Augen auch etwas.
Ich habe beim Fahren nicht auf regenerationszyklen zu achten.
Und wer Rossi oder Marquez mal auf ihren kleinen Trainings Dirtbikes gesehen hat, die Jungs machen kein halbgas...
Tito Rabat fährt jede Woche mit seinen beiden Kalex hunderte Kilometer.

Warum macht der das?
Erfahrung sammeln.

Man kann nur dann sicher am Limit fahren, wenn man die Erfahrung hat, wo genau das Limit ist, dazu trainiere ich.
Nur dann bin ich auch in der Lage, in einem Rennen sicher am Limit zu überholen und bin nicht genötigt mich und Andere einem unkalkulierbaren Risiko auszusetzen.

Das ist meine Meinung.

MfG Christian
Welches? Deins oder das vom Mopped?
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von robs97 »

Mikado hat geschrieben: Wieder der Vergleich zu anderen Sportarten, ein Radrennfahrer fährt im Training
sicher nicht wie in einem Rennen!
Die trainieren kürzer und langsamer im Wechsel mit intensiven Einheiten
um schneller zu werden.
Langsamer trainieren um schneller im Rennen zu werden, denk mal drüber nach.
Du kannst doch eine Ausdauersportart nicht mit Motorsport vergleichen :alright: :alright:
Dann kannst ja gleich auf der Landstraße cruisen und bist dann auf der RS nach Deiner Theorie der Hero :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von beast666 »

robs97 hat geschrieben:
Mikado hat geschrieben: Wieder der Vergleich zu anderen Sportarten, ein Radrennfahrer fährt im Training
sicher nicht wie in einem Rennen!
Die trainieren kürzer und langsamer im Wechsel mit intensiven Einheiten
um schneller zu werden.
Langsamer trainieren um schneller im Rennen zu werden, denk mal drüber nach.
Du kannst doch eine Ausdauersportart nicht mit Motorsport vergleichen :alright: :alright:
Dann kannst ja gleich auf der Landstraße cruisen und bist dann auf der RS nach Deiner Theorie der Hero :mrgreen: :mrgreen:
Langsamer trainieren um schneller im Rennen zu werden, denk mal drüber nach.

Haha so geil :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Das muß ja wohl nicht sein

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Beitrag von techam »

Bei ausnahmslos allen hier im Forum geht es immer um das eigene Limit.
Denn solange es einen Menschen gibt, der mit meinem Motorrad schneller fahren könnte, ist mein Motorrad nicht das Limit.

Wer meint ihn würde sein Motorrad limitieren, der gehört in die Weltmeisterschaft.

Und nur weil ich mit meiner SC50 langsamer bin, als ich es vermutlich auf einer S1000RR wäre, heißt nicht, dass meine SC50 mich limitiert.
Denn ich mag wetten, der Nebel, oder ein Reiti wären auch auf meiner ausgelutschten SC50 schneller als ich es je auf einer S1000RR sein werde.

robs97 Vergleich zeigt gut, was ich meine.

MfG Christian
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