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GP-News

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Re: GP-News

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Beitrag von Dartagnan »

Ein kleiner Vergleich Bautista vs. Bradl. Ich habe zusammengezählt wie häufig der eine vor dem jeweils anderen im Ziel gelandet ist, von 2012-2014. Ausfälle sind dabei ausgeschlossen, ich habe also nur die Rennen gezählt, bei denen beide auch tatsächlich angekommen sind. Ist jetzt keine hardcore-Analyse, ist mir auch klar.
2012: 9x Bautista vor Bradl, 5x Bradl vor Bautista
2013: 7x Bautista vor Bradl, 5x Bradl vor Bautista
2014: 3x Bautista vor Bradl, 3x Bradl vor Bautista
2014 war für beide Fahrer zugegebenermassen ein Seuchenjahr mit vielen Stürzen. Entsprechend selten gab es Zielankünfte, bei denen beide angekommen sind. Die Zahlen als solche lasse ich unkommentiert.

Ich selber glaube durchaus, dass Aprilia Bradl einen Platz anbietet. Allerdings nicht im Werksteam, sondern im Kundenteam, sofern es überhaupt zustande kommt – gerade wegen seinen präzisen Aussagen zum Motorrad.

In diesem Zusammenhang mir ist gerade ein Posting vor die Linse gerutscht, das ich vor einem Jahr zum Thema Forward/A. Espargaro und Bradl geschrieben habe:
http://www.racing4fun.de/viewtopic.php? ... 53#p798753


Zum Thema Vorvertrag, mal ganz ehrlich: Ich kenne keine Firma, die einen Vertrag der anderen Partei zur Unterschrift herausgibt, ohne dabei selber nicht unterschrieben zu haben. Welchen Sinn soll das auch machen? „Hier schau, hier haben wir ein Papier für dich zum Unterschreiben. Aber es ist völlig wertlos, weil wir selber noch nicht unterschrieben haben.“ Wer von euch hat einen Arbeitsvertrag erhalten, bei dem ihr zuerst und erst dann die Firma unterschreiben musste? Oder einen Mietvertrag? Vermutlich niemand, denn eine Firma erstellt den Vertrag (auch Vorvertrag) erst, wenn man sich für eine Person entschieden hat und man das auch verdeutlicht, indem man zuerst als Firma unterschreibt und der Person so signalisiert: „Wir wollen dich haben.“ Was aber heutzutage möglich ist, dass (Vor-) Verträge wieder aufgelöst werden, nachdem beidseitig eine Unterschrift vorliegt. Wie z.B. Baz und Aspar letztes Jahr. Baz hat dabei aber eine schöne Stange Geld von Aspar erhalten, natürlich nicht offiziell – aussergerichtliche Einigung ;-)

Übrigens, ich kann auch komplett danebenliegen, was Bradl betrifft. Ich versuche nur, möglichst viele unterschiedliche Punkte zu verbinden und mich dabei nicht von Eigeninteressen, Wünschen und Patriotismus blenden zu lassen. Aber wie immer gilt, ganz egal was herauskommt: „wie Speedweek-Leser bereits wissen, … „ :D :D

@John’Ek: Die Option Bradl bei Pramac wurde nie richtig konkret, es gab Gespräche zwischen Guidotti und Bradl, mehr nicht. Mittlerweile hat Kent einen Vertrag zur Unterschrift vorliegen über 3 Jahre, angeblich ab dem 2. Jahr mit der Option auf Werksmaterial wie letztes Jahr mit Iannone. Ist aber resultatabhängig. Wenn Kent das Angebot ausschlägt, was ich für äusserst unwahrscheinlich halte, ist Redding Prio 2 bei Pramac.
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Re: GP-News

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Beitrag von Taurus »

Dartagnan hat geschrieben: Zum Thema Vorvertrag, mal ganz ehrlich: Ich kenne keine Firma, die einen Vertrag der anderen Partei zur Unterschrift herausgibt, ohne dabei selber nicht unterschrieben zu haben. Welchen Sinn soll das auch machen? „Hier schau, hier haben wir ein Papier für dich zum Unterschreiben. Aber es ist völlig wertlos, weil wir selber noch nicht unterschrieben haben.“ Wer von euch hat einen Arbeitsvertrag erhalten, bei dem ihr zuerst und erst dann die Firma unterschreiben musste? Oder einen Mietvertrag? Vermutlich niemand, denn eine Firma erstellt den Vertrag (auch Vorvertrag) erst, wenn man sich für eine Person entschieden hat und man das auch verdeutlicht, indem man zuerst als Firma unterschreibt und der Person so signalisiert: „Wir wollen dich haben.“ Was aber heutzutage möglich ist, dass (Vor-) Verträge wieder aufgelöst werden, nachdem beidseitig eine Unterschrift vorliegt. Wie z.B. Baz und Aspar letztes Jahr. Baz hat dabei aber eine schöne Stange Geld von Aspar erhalten, natürlich nicht offiziell – aussergerichtliche Einigung ;-)
c.
Zum Beispiel in der Künsterbranche bei einer Vermittlungssituation ist es durchaus eine gängige Praxis, zwei Vertragsexemplare parallel zum Veranstalter/Auftraggeber und dem Akteur zu schicken die dann gezeichnet gegenseitig getauscht werden.
So könnte ich mir das auch bei Fahrern vorstellen, bei denen ein Manager dazwischen steht.

Selbst wenn Lowes einen wasserdichten Vertag bei Aprilia in der Tasche hat, kann man an den Aussagen seitens Aprilia ziemlich deutlich herleiten, dass sie lieber Bradl weitermachen würden. Sie sind bereits vor einem Jahr auf ihn zugegangen, sie haben ihn kontaktiert als Foward in die Krise kam, weiter hat Bradl bei seinem Einstieg überrascht und überzeugt. "Wie are working on it" - das sagt eigentlich alles aus. Lowes ins Werksteam zu setzen und Bradl in ein Kundenteam unterzubringen wäre aus meiner Sicht ziemlich sinnbefreit. Umgekehrt wäre womöglich eine faire und akzeptable Lösung für alle.

Man darf gespannt sein...
Ein Leben ohne Racebike ist möglich, aber sinnlos!
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Re: GP-News

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Beitrag von techam »

Solange nicht beide Parteien auf dem Vertrag unterschrieben haben, ist das nur wertloses Papier.

Ein Vorvertrag sagt doch nur:
Zu diesen Konditionen wären wir zum jetzigen Zeitpunkt interessiert.
Das wird dann dem Management von Lowes zugestellt, damit diese sich das durchlesen und prüfen können.
Das Lowes diesen Vorvertrag unterzeichnet hat zeigt nur, dass er mit den darin vorgeschlagenen Vertragsbedingungen einverstanden ist.
Wenn sich jedoch für Aprillia nun die Rahmenbedingungen geändert haben, dann brauchen die ja nicht mehr damit einverstanden sein.

Vielleicht ein Beispiel das hier mehr Leute nachvollziehen können:
Man kauft ein neues Auto und lässt dieses finanzieren.
Dann erhält man meistens bereits den gesamten Vertrag, damit man sich diesen zuhause durchlesen kann und dann eben auch an gefühlten 200 Stellen unterzeichnen.
Kommt man damit jetzt aber eine Woche später wieder zum Händler und der Schufa Eintag war mist, dann kann man sich mit diesem einseitig unterzeichneten Papierstapel den :assshaking: abwischen.

Aprillia wird sich bei soeinem multimillionen Dollar Projekt sicher nicht darum scheren, ob sie dem Lowes ans Bein pissen, wenn Sie mit Bradl die besseren Chancen sehen.
Letztendlich können wir hier aber nur spekulieren und das bringt niemanden weiter, entscheiden werden das nur die Principals von Aprillia
MfG Christian
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Re: GP-News

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Beitrag von schinnerhannes »

übrigens: APRILIA schreibt man ohne zwei "L"
immer locker durch die Hose atmen ;-)
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Re: GP-News

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Beitrag von Beau Riese »

techam hat geschrieben:Solange nicht beide Parteien auf dem Vertrag unterschrieben haben, ist das nur wertloses Papier.
Nicht ganz, denn die Partei, die bereits unterschrieben hat, ist erst einmal daran gebunden. Wenn diese Partei nur eine Person ist, die mit dem Vertrag voll ausgelastet ist, ist diese für weitere Verträge oder auch nur sinnvolle Verhandlungen blockiert. Deswegen ist es üblich, dass zuerst der wirtschaftlich Stärkere bzw. Ungebundenere unterschreibt. Warum das bei Lowes andersrum gelaufen ist, weiß ich nicht; er wird daraus aber sicher seine Lehren ziehen.
Ein Vorvertrag sagt doch nur:
Zu diesen Konditionen wären wir zum jetzigen Zeitpunkt interessiert.
Das wird dann dem Management von Lowes zugestellt, damit diese sich das durchlesen und prüfen können.
Solange der Vertrag nicht unterschrieben ist, sollte er wohl nur als Diskussionsgrundlage dienen.
Das Lowes diesen Vorvertrag unterzeichnet hat zeigt nur, dass er mit den darin vorgeschlagenen Vertragsbedingungen einverstanden ist.
Warum er zuerst unterzeichnet hat, wüsste ich auch gern.
Wenn sich jedoch für Aprillia nun die Rahmenbedingungen geändert haben, dann brauchen die ja nicht mehr damit einverstanden sein.
Formal ja, aber es würde ein schlechtes Licht auf Aprilia werfen. Es wäre einfach kein guter Stil.
Vielleicht ein Beispiel das hier mehr Leute nachvollziehen können:
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. ;-)
Letztendlich können wir hier aber nur spekulieren und das bringt niemanden weiter, entscheiden werden das nur die Principals von Aprillia
Richtig. Wir sind gespannt.
Man gönnt sich ja sonst auch alles...
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Re: GP-News

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Beitrag von Roberto »

Ich denke nicht, dass das ein schlechtes Licht auf Aprilia werfen würde, wenn Lowes nicht zum Zug kommt.
Das machen doch alles Teams so, nur jetzt ist es durch die Situation mit Bradl an die Öffentlichkeit gekommen.
So läuft das Business! Es gibt 4 siegfähige Werksmotorräder die bis auf den Stoner/Marquez und Rossi/Spies/Rossi-Wechsel seit Jahren gleich besetzt sind. Und der Rest muss halt nehmen was übrig bleibt.
Und ein Vorvertrag hat auf jeden Fall genug Klauseln und Ausstiegsmöglichkeiten (beiderseits), sonst wäre es ja schon der endgültige Vertrag!
Aprilia wird nach dem Melandri Reinfall, in nächster Zeit nurmehr Verträge mit Reissleine abschließen :mrgreen: .
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Re: GP-News

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Beitrag von AndiGixxer »

Dartagnan hat geschrieben:In diesem Zusammenhang mir ist gerade ein Posting vor die Linse gerutscht, das ich vor einem Jahr zum Thema Forward/A. Espargaro und Bradl geschrieben habe:
http://www.racing4fun.de/viewtopic.php? ... 53#p798753
Klasse-Post - das nur eine Fehleinschätzung hatte; auch der Elektronik-Gott Debus war nicht in der Lage die Probleme zu lösen. Sonst hat es schon erschreckende viel Weitsicht inne - Chapeau!
Lieber den Spatz in der Box als die Taube auf dem Dach
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Re: GP-News

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Beitrag von schleicheisen »

Beau Riese hat geschrieben:
techam hat geschrieben:Solange nicht beide Parteien auf dem Vertrag unterschrieben haben, ist das nur wertloses Papier.
Nicht ganz, denn die Partei, die bereits unterschrieben hat, ist erst einmal daran gebunden. Wenn diese Partei nur eine Person ist, die mit dem Vertrag voll ausgelastet ist, ist diese für weitere Verträge oder auch nur sinnvolle Verhandlungen blockiert. Deswegen ist es üblich, dass zuerst der wirtschaftlich Stärkere bzw. Ungebundenere unterschreibt.
???

Ehhh: glaubst Du das oder WEISST Du das? Falls letzteres: auf welches anwendbare Recht bezieht sich das?

Meines Wissens nach gilt auch im internationalen Recht das ein Vertrag durch übereinstimmende Willenserklärung der Vertragsparteien und da durch Angebot und Annahme zustande kommt- so is das jedenfalls mit den gewerrblichen Kaufverträgen mit denen ich mich so rumschlage und bei einem Kooperationsabkommen mit einer schweizer Firma ebenfalls...

Und das auch bereits durch mündliche Absprache! Letztere ist natürlich immer schwierig nachzuvollziehen und dieserhalb hat man sich angewöhnt das aufzuschreiben weil es damit ordentlich dokumentiert is wenn sich mal eine Seite nicht an die Abmachung halten will :P

Und wer dann wann wohin schreibt is erstmal zweitrangig: so lange eben die übereinstimmende Willenserklärung nicht erfolgt ist= BEIDE Seiten unterschrieben haben gibts keinen [gültigen] Vetrach unn joot 8)
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Re: GP-News

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Beitrag von FrankyFuchs »

Bastian88 hat geschrieben:Aprilia und Lowes haben nur einen Vorvertrag.
Wer fährt bei Martinez 2016? und womit?
Aspar soll die 2015er Honda von Marquez übernehmen und Miller draufsetzen.

GPone vermeldet ausserdem dass Redding sich mit Pramac einig sein soll.
Kent verschiebt seinen Motogp-Aufstieg auf 2016.

http://www.gpone.com/en/2015082417928/C ... ucati.html

Dann blieben noch die Personalien Bradl, Lowes, Folger und Rabbat zu klären.
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Re: GP-News

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Beitrag von Beau Riese »

schleicheisen hat geschrieben:
Beau Riese hat geschrieben:
techam hat geschrieben:Solange nicht beide Parteien auf dem Vertrag unterschrieben haben, ist das nur wertloses Papier.
Nicht ganz, denn die Partei, die bereits unterschrieben hat, ist erst einmal daran gebunden.
Ehhh: glaubst Du das oder WEISST Du das? Falls letzteres: auf welches anwendbare Recht bezieht sich das?
Das ist doch eine Binsenweisheit. Was meinst Du wohl, wozu eine Unterschrift da ist?
Meines Wissens nach gilt auch im internationalen Recht das ein Vertrag durch übereinstimmende Willenserklärung der Vertragsparteien und da durch Angebot und Annahme zustande kommt
Korrekt. Nun hat eine Partei ihren Willen damit bekundet, und wenn die andre Partei das gleiche tut, muss die erste Partei ihren Teil des Vertrags erfüllen. Aus der Sache raus ist die Partei erst dann, wenn die andre Vertragspartei bekundet, dass sie den Vertrag nicht wünscht. Und das im Zweifel gerichtsfest, also schriftlich. Aber solange ist eine Vertragschließende Partei an den Vertrag gebunden, kann also denselben Vertragsinhalt nicht jemand anderem anbieten, soweit dieser nicht mehrfach vorhanden ist. Und da es Lowes nur einmal gibt, blockiert er sich für weitere Verhandlungen mit anderen Rennställen, bis sich daran etwas ändert. Wenn aber die zweite Partei sich einfach nicht weiter äußert, kann das für die erste Partei schon ungünstig ausfallen.
Im Grunde liegt das doch auf der Hand; ich hoffe aber, dass das jetzt klar ist.
Man gönnt sich ja sonst auch alles...
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