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Wer bezahlt den Schaden..?

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von as »

dude hat geschrieben:ne finde ich nicht gut, weil damit der infantilen klagewut einer typisch deutschen memme noch mehr raum gegeben wird...

wenn ich einen haftungsverzicht unterschreibe, dann verzichte ich auf haftung - ansonsten unterschreibe ich das nicht.

könnte eigentlich ganz einfach sein...
Hmmm...irgendwo zwischen ja und nein :-)

Eigentlich hast Du 100%ig Recht: Wer unterschreibt, verzichtet auf jegliche Haftungsansprüche. Fertig.

Das macht auch alles Sinn, so lange alle gleich bekloppt sind und Unfälle nur aus Versehen passieren.

Die Frage ist, wenn sich das z.B. so abspielt:

Alle zünden redlich auf, alle haben Spass, alles ist toll. Es begibt sich aber, dass ein totaler Psychopath seine Verhaltensstörung rauslässt und einen schweren Unfall verursacht. Der Unfall ist mutwillig hervorgerufen worden (drängt jemanden absichtlich in einen Pulk, fährt ungebremst in einen Pulk rein...)..

In der Folge trägt vielleicht einer eine schwerste Verletzung davon oder verstirbt gar.

Fühlen sich dann noch alle (einschliesslich der Hinterbliebenen) an den Haftungsausschluss gebunden?

Wird ein Richter dann nicht sogar zu Recht sagen müssen, dass dieser pauschale Auschluss in dem speziellen Fall nicht das sein kann, was die Vertragsparteien bei Unterzeichnung gewollt hatten?

Wie gesagt: Cool finde ich die Unsicherheit nicht, aber nach meinem bescheidenen juristischen Wissen würde ich nicht allzu viel auf den Bestand der Haftungsausschlüsse verwetten, wenn diese mal durch Gerichte geprüft werden....

Gruss,
André
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Beitrag von dude »

@ wildsau
dann werde ich natürlich sehr traurig und gar nicht mehr gut drauf sein - ist ja klar.
aber ich weiß auch, dass ich es war der die entscheidung getroffen hat auf der rennstrecke zu fahren.
ich alleine - dafür kann ich keinen anderen verantwortlich machen.

und zusätzlich war ich mir völlig im klaren darüber, das so etwas passieren kann und auch schon passiert ist.
dann kann ich doch nicht hingehen und versuchen die verantwortung auf wen anders abzuwälzen.

@ as
der beschriebene fall wäre dann wohl eher totschlag oder sowas. ein haftungsverzicht würde dann natürlich keinen mehr interessieren.

abgesehen davon würde es dann wohl so ausgehen, das der psychopath für unzurechnungsfähig erklärt, und dann auch nicht die verantwortung übernehmen würde.
und das ist dann auch wieder mein eigentlicher punkt: wir haben schwierigkeiten damit verantwortung für unsere entscheidungen zu übernehmen.
das ist m.m. auch der grund dafür, dass die rechtsprechung selten wirklich gerecht ist.

schwierig aber interessant...können das beizeiten ja mal vertiefen ;).
der dude macht das schon...
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Beitrag von Wildsau »

dude hat geschrieben:@ wildsau

dann kann ich doch nicht hingehen und versuchen die verantwortung auf wen anders abzuwälzen.
Verantwortung übernehmen kann ich nur für Dinge/Leute die ich auch kontrolieren kann.

Wie gesagt, wenn jemand ungewollt einen Fehler macht ist der Haftungsverzicht vollkommen richtig und angebracht.

Aber wenn "grobe Fahrlässigkeit" im Spiel ist höhrt der Spaß echt auf.

Auch beim Materialschaden.


Denn helfe täte ein Haftungsbverzicht der auch bei grober Fahrlässigkeit nur den rücksichtslosen "Pistenrambos"
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Beitrag von dude »

du sollst ja für dich verantwortung übernehmen - und du kannst dich doch kontrollieren ;).
und du weißt auch, dass es passieren kann, dass so jemand daherkommt.
wenn du das also 100%ig ausschließen willst, musst du zuhause bleiben (problem dabei ist, wenn du das machst, fährt dir am nächsten tag einer dein auto zu schrott oder so :lol: ).

den pistenrambos die du immer ansprichst - denen wirst du mit oder ohne haftungsverzicht nicht herr.
du kannst ihn verklagen - ja und dann??
nichts - genau...
der dude macht das schon...
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Beitrag von Wildsau »

dude hat geschrieben: den pistenrambos die du immer ansprichst - denen wirst du mit oder ohne haftungsverzicht nicht herr.
du kannst ihn verklagen - ja und dann??
nichts - genau...
Ich denke schon das das ein wenig abschreckt.

Denn nur die sind ja im Prinzip betroffen.

Bei einem vernünftigen und verantwortungsbewustem Fahrer wird der Fall von grober Fahrlässigkeit erst gar nicht zustande kommen. :wink:
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Beitrag von Lutze »

Wildsau hat geschrieben:Aber wenn "grobe Fahrlässigkeit" im Spiel ist höhrt der Spaß echt auf.

Auch beim Materialschaden.
und wer entscheidet wann es grob fahrlässig war?
War es vieleicht schon grob fahrlässig das du im freien fahren in OSL kürzlich gestürzt bist weil du einfach schneller sein wolltest als du es kannst und normal hättest in einer Instruktorengruppe fahren müssen? Stell dir vor du hättest da jemanden mitgenommen.
War es grob fahrlässig , das ich in Mugello kurz vor Ende des Tages in einem Augenblick der Unkonzentriertheit zusammen mit der nicht erwarteten Aktion eines überholten meine Teampartnerin mit abgeräumt habe.
Wirklich Fahrlässigkeit nachzuweisen ist doch nur möglich wenn jemand nach solch einer Aktion 2 Promille im Blut hat und da greift ja auch kein Haftungsausschluß.
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Beitrag von Wildsau »

Lutze hat geschrieben:
Wildsau hat geschrieben:Aber wenn "grobe Fahrlässigkeit" im Spiel ist höhrt der Spaß echt auf.

Auch beim Materialschaden.

Wirklich Fahrlässigkeit nachzuweisen ist doch nur möglich wenn jemand nach solch einer Aktion 2 Promille im Blut hat und da greift ja auch kein Haftungsausschluß.
Und genau darum gehts mir doch grade.

Wirklich nachweisen lassen wird sich "grobe Fahrlässigkeit" nur ganz selten.

Aber wenn, dann wars auch schon so deutlich das es vollkommen angebracht ist das der Haftungsverzicht nicht gilt. :wink:

Geht hier ja nicht um die "normalen" Rennunfälle, sondern um die extremen, fast schon mutwillig herbeigeführten.
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Beitrag von Mäddie »

Seh ich genauso, Lutze. Diese sog. Pistenrowdies existieren meiner Meinung nach lediglich in den Köpfen gewisser Leute. Effektiv getroffen habe ich noch keinen.
Ich glaube, es ist den meisten schon einmal passiert, dass er oder sie einen anderen etwas unglücklich oder in knappem Abstand überholt hat. 'Von aussen' betrachtet kann man schnell in die Versuchung kommen, diesen für einen Rowdie zu halten... auch wenn es gar nicht so ist.
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
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Beitrag von Mäddie »

Wildsau hat geschrieben:Geht hier ja nicht um die "normalen" Rennunfälle, sondern um die extremen, fast schon mutwillig herbeigeführten.
Wenn wir jetzt mal die Alkohol- oder Drogengeschichten weglassen - wo liegt der Unterschied zwischen 'normalen' und fast mutwilligen Unfall?
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Beitrag von GSXR Junkie »

Hallo

normalerweise sollte sich eigentlich jeder so verhalten wie er es von anderen auch wünscht, dann wäre alles kein Problem. Leider ist es im richtigen Leben oft so, daß viele von anderen alles erwarten, aber selbst sich genau umgekehrt verhalten. Gegen Leute die sich nicht einmal während einer Veranstaltung ohne über den Durst zu trinken aufs Moped sitzen oder morgens mit 2 Promille aufsteigen oder Leute die andere vorsätzlich gefährden gehört mit aller Härte vorgegangen. Ich hab schon das eine oder andere aus erster Reihe gesehen ua wie ein B-Lizenzler einem Hobbyfahrer mit aller Gewalt HH ausgangs Start Ziel innen reinfuhr und ihn, damals noch Kies, abdrängte sich anschliesend im Fahrerlager noch rühmte und den anderen beschimpfe, er wäre zu blöde zum Fahren. Solche Leute gehört auf den Sack, das hat nichts mehr mit Spass zu tun. Über alles andere kann man reden

Gruß GSXR Junkie
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