Den Motor hatte ich auch das ganze letzte Jahr verbaut und lief einwandfrei.
Jedoch bin ich vor kurzer Zeit an einen 98er Einspritzer SRAD Motor gekommen.
Die Motoren ab 98er hatten einige Vorteile:
-Änderungen der Einlasskanäle (allein der Kopfwechsel dürfte schon ein bisschen was bringen)
-Gleitbuchsen in den kleinen Pleuelaugen
-Andere Hauptlager. War ja ein bekanntes Problem bei den Vergaser-SRADs.
Ich kann nur sagen, dass die neuen Lager bisschen dicker sind, man also weniger Spiel hat. Ob es Änderungen bei den Lagerwerkstoffen gab weiß ich nicht.
-Andere Kolben & Kolbenkühlung
-Zylinder wurden von open auf closed deck geändert
-Stärkere Ventilfedern (Zumindest bei wenig Hub, wie sich beim ausmessen der Ventilfedern herausstelle, dazu später mehr)
-Rotor wurde auch geändert, ein paar gramm leichter und die Magnete sind nicht mehr verklebt.
-und noch ein paar kleinere Änderungen.
An dem Motor den ich dann hatte wurden schon einige Sachen gemacht. Habe auch vom Vorbesitzer alle Rechnungen mitbekommen mit dem Protokoll zur Motorüberarbeitung. Ausgeführt wurden die Arbeiten bei Franks Racing Point in Nürnberg.
Hier mal eine grobe Auflistung der Sachen die schon gemacht wurden:
-Kurbelwelle bearbeitet und feingewuchtet (Firma Häring, Regensburg)
-Pleuel erleichtert, poliert und angeglichen. (Von 338-340 auf 328gramm)
-Kolbenbolzen erleichtert
-Ein-und Auslaßkanäle bearbeitet und angepaßt
-Nockenwellenräder wurden auch umgepresst, aber die werden eh nicht weiterverwendet.
-Der Kopf wurde um 0,3mm geplant. Ergab mit der original Dichtung ein Kompressionsverhältnis von 12,3. Zuletzt verwendet wurde aber eine dünnere Dichtung, wodurch man ein Verdichtsungsverhältnis von 12,97 erreichte.
-Der Motor hatte laut der Rechnung mit den Änderungen(+PC2 und unbekannter Krümmer) 140PS.
Mein eigentlicher Plan war den Motor nur mal zu überholen.
Ich war und bin mir aktuell noch nicht sicher ob ich den Motor noch dies kommende Saison verbaue, da es jetzt schon wieder Lieferprobleme mit Haupt und Pleuellager gibt.....

Aber kann ja allgemein nicht schaden nen Ersatzmotor zu haben. Wenn aber die Ersatzteile rechtzeitig ankommen, will ich den hier verbauen.
Wird aber natürlich nicht mit einer Einspritzanlage betrieben sondern selbstverständlich mit den Kit-Flachschiebern.
Ich werde jetzt extra versuchen die Sachen die ich schon auf Seite 1 erwähnt habe nicht nochmal durchzukauen, sondern auf ein paar andere Dinge einzugehen.
Also zuerst den Motor mal wieder auf den Motorständer und anständig sauber gemacht:
(Klingt noch genauso wie auf der ersten Seite, sorry



Hier sieht man schon mal gleich eine Änderung von 97 auf 98:

Außerdem sieht man schon die polierten Pleuel:


Hier noch die bearbeitete KW:

Kurbelgehäuse wurde auch stellenweiße bearbeitet. Hab da jetzt aber noch keine Bilder davon.
Die Haupt und Pleuellager sahen im Vergleich zu denen von Vergasermotoren, die ich schon überholt habe, sogar noch recht gut aus.
Ein Problem war aber, dass durch die KW und Pleuelbearbeitung keine Codes mehr für die ganzen Innen und Außendurchmesser zu lesen waren.
Hatte also nur noch den Code außen auf dem mittleren Kurbelgehäuse.
Bei den Hauptlagern konnte man zum Glück noch die Lagerfarben erkennen. Bei den Pleuellagern aber nur recht schlecht. Unter gutem Licht sah es wie ein weißer Streifen aus. Gibt es aber nicht! Deshalb habe ich mal auf gelb geschlossen, dass da die Farbe wahrscheinlich ein bisschen raus ist.
Da muss ich dann mal mit grünem Plastigauge nachmessen, sobald neue Lager da sind, von denen ich dann weiß wie dick sie sind.
Die Kolben waren unbearbeitet und hatten dementsprechend eine Dicke Schicht Kohleablagerungen auf dem Kolbenboden:

So dann ein bisschen gesäubert:

Habe mich dann dazu entschlossen die Kolbenböden zu polieren. Also Kolben bleiben kühler (nehmen nicht so viel Wärme auf), außerdem wirkt das ganze natürlich isolierend und steigert so den thermischen Wirkungsgrad des Motors. Zum anderen verhindert man so Ablagerungen auf dem Kolbenboden.
Dient außerdem auch noch der Oberflächenverfestigung.
So sieht dann das Ergebnis aus:



Gruppenbild Kolben Nr.3&4

Weiter mit dem Zylinderkopf. Auch hier ebenfalls recht viele Kohleablagerungen:

Hier ein Bild der Einlasskanäle:

Da waren auch in jedem Kanal ein Buchstabe eingeschlagen (überall B), jedoch kann ich das keinem Code zuordnen. Bei Pleuel werden nur Zahlen benutzt und für KW hat man zwar Buchstaben, da bräuchte ich aber 5 Stück und nicht nur 4.
Dann erstmal Ventile etc raus.

Dabei ist mir dann auf der Seite der Einlassventile was interessantes aufgefallen:




War schon recht knapp, also das Stück könnte man locker per Hand abbrechen. Hat sich also schon fast rentiert den Motor aufzumachen.
Dann noch ein bisschen polieren:


Die Auslasskanäle wurden zwar geglättet aber nicht poliert, vondaher auch hier wieder sehr viele hartknäckige Ablagerungen.
Die habe ich dann erstmal entfernt. Zum richtigen polieren hatte ich hier ehrlich gesagt nicht die Lust und Zeit. Aber ich bin mal kurz mit n paar Aufsätzen durch um es nochn bisschen mehr zu glätten:


An die Ventilteller habe ich mich auch nochn bisschen rangemacht, vor allem auslassseitig. Einfach um dem Schaft bisschen Papier rumwickeln, dann in der Bohrmaschine einspannen und entsprechendes Schleifmaterial ranhalten.
Auch hier wieder eine richtig dicke und hartknäckige Ablagerungskruste.
Gestern bin ich dann noch mit dem läppen der Ventile fertig geworden. Empfinde ich ja immer als die nervigste Arbeit


Heute habe ich hauptsächlich nochmal alle möglichen Teile gesäubert und Dichtflächen von Dichtungsresten befreit usw.
Morgen werde ich wenn alles klappt meine neuen Nockenwellen vermessen sprich Ventilerhebungsdiagramm erstellen um daraus die nötige Ventilfederkraft zu berechnen. Wenns klappt morgen mehr dazu
