So hier unser kleiner Bericht
Mit Bildern gibt's den auch auf -->
http://www.asm-racing.de/
Es stand unter keinem gutem Stern, das letzte Langstreckenrennen in der Eifel dieses Jahres. Trotzdem konnten wir am gestrigen 30. September 2012 unter fast optimalen Wetterbedingungen das Starterfeld in der Klasse 2 dominieren.
Mit den KTM Superdukes konnten wir 3 Battlebrüder, Axel Sammet, Joshua Rieger und Andi Weber den Klassensieg einfahren.
Aber nun der Reihe nach.
Wie bereits erwähnt, klebte bereits im Vorfeld der Veranstaltung das Pech an unseren Rennstiefeln.
Sollte ich mit erhobenem Finger ergänzen, dass es durchaus gefährlichere Freizeitaktivitäten gibt als den Motorsport?
Naja jedem Tierchen sein Pläsierchen.
So musste unser Marc#7 unbedingt mit 22 Mann einem Runden Lederball verfolgen und mit Füßen treten. Tja selbst Schuld ;D Ergebnis bekannt: Komplizierter Schlüsselbeinbruch.
So waren wir auf der Suche nach einem Ersatzfahrer. Da wir bereits beim letzten 6h Rennen unsere Finger ausgestreckt und für den Fall eines Falles Vorsorge getroffen hatten, ging es nur darum eine Zusage zu bekommen.
Ohne große Überlegungen und mit funkelnden Augen bekamen wir sofort das OK von Axel Sammet (Startnummer #58 der Continental Superduke Battle 2012).
Aber noch fehlten ein paar Stöckchen auf unserem Weg zum Start.
Beim letzten Lauf der Superduke Battle in Frohburg hatte Steve #85 erheblichen Ölverlust am Motor zu beklagen.
Diagnose: Vermutlich Fußdichtung defekt. Eigentlich keine allzu große Sache, aber da Steve gerade im Umzugs- und Renovierungstress steckt und
zudem unser Vertraghändler Konrad Schittko in dieser Woche wegen einer Händlertagung nicht verfügbar war, wurde es eine unmögliche Aufgabe die Einsatzmaschine zum direkt folgenden Wochenende wieder fahrbar zu machen.
So waren wir wieder auf der Suche…
Aber wie immer findet man unter den Battlebrüdern und -Schwestern, der besten Racing-Family der Welt, sofort eine Lösung.
Naja die Lösung wehrte sich zuerst und musste etwas zum Glück gezwungen werden.
Joshua #21 Rieger hatte anfangs etwas bedenken, da er bisher noch keine große Langstreckenerfahrung aufzuweisen hatte.
Mit einiger Überredungskunst (raise ya feet – balls rollin) konnten wir ihn aber schließlich dazu bewegen für den 20. Reinoldussprint zuzusagen.
Die Crew stand nun Fest:
Fahrer: Axel, Joshua und Andi
Die Helfertruppe: Bernd, Michael, Da Mazel, Tommie und zuguterletzt der etwas flügellahme Marc als Teamchef.
Es konnte also Richtung Nürburgring gehen.
Saturday – pre race
Wir machten uns also am Samstag auf den Weg. Kurz nochmal alle durchgeklingelt und Treffpunkt abgemacht.
Da kam von Joshua schon die erste Hiobsbotschaft: Jungs ich komme was später!
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“Ja ich muss noch die Nockenwellen wieder einbauen beim meinem BMW (Zugfahrzeug), die Steuerkette ist übergesprungen!”
Das geht ja gut los.
Nun gut, wir konnten ja schonmal die Papiere klarmachen und unsere Fahrzeuge über die technische Abnahme bringen.
Wir waren kurz nach 21 Uhr mit allem durch und hatten die Box bezogen, da kam auch schon unser Jungspund angefahren.
Just in Time.
Ok … er brachte auch noch etwas Arbeit mit. Schon in Frohburg klagte er über Bremsprobleme und hatte sich deswegen von Marc die Bremszangen ausgeborgt. Also durften wir auch noch bis tief in die Nacht am “grünen Blitz” rumschrauben. Irgendwann kurz nach Mitternacht sind wir dann auch alle in unsere vorgewärmten Bettchen gekrochen und versuchten uns für die bevorstehende Anstrengung noch die notwendige Mütze Schlaf zu gönnen.
(Womit auch unser Battle Boxennachbar, der mit BMW in diesem Rennen startete, erwähnt wäre ;P )
Sunday – raceday
Es war mächtig kalt geworden in dieser Nacht. Irgendwer hat 3°C gemessen, wonach es sich auch anfühlte als ich noch mit Körnchen in den Augen, die mir wohl das Sandmännchen da hineingestreut haben muss, aus der Schiebetür lukte.
Naja hilft nichts … 6:30 Uhr … die Reifenwärmer müssen eingesteckt werden. Axel möchte unbedingt die Strecke kennenlernen. Als Hamburger Jung ist er bisher selten so westlich gewesen und kannte nur die Kurzanbindung.
Also geht es Punkt 8 Uhr raus auf die Strecke. Es können im freien Training ohne Zeitnahme immer 2 Fahrer eines Teams auf die Strecke was ne prima Sache ist um die Linie zu zeigen.
So geht es immer abwechselnd auf den noch eiskalten Kurs bis um kurz nach 9 Uhr zur Fahrerbesprechung gerufen wird.
Da muss man dem DMC ja mal ein Kompliment machen, auch wenn sich der Vortrag im Media Center etwas hinzog, es wird einiges getan und ich bin gespannt auf die Läufe im nächsten Jahr.
Vielleicht auch mal woanders als nur in der Eifel.
Ok auf geht es ins Qualifying. Axel muss als Ältester im Team direkt ins kalte Wasser springen und die ersten Zeiten setzen.
Alle blickten etwas entsetzt auf den Zeitenmonitor als in der ersten Runde schon eine 2:17 von Axel dort stand, der noch nie vorher Ford-Kurve, Dunlop Kehre und Schumacher-S – wie vielleicht die Streckenabschnitte mal hießen oder heissen – gefahren war.
Aber es kam noch dicker … zweite Runde 2:15 … dritte Runde 2:13.134. Wahnsinn, das konnte keiner mehr übertreffen. Das Risiko wäre auch zu groß gewesen hier noch einen Sturz zu provozieren.
Mit Startplatz P19 Gesamt und P2 in unserer Klasse waren wir mehr als zufrieden.
Gentleman start your engines!
Nachdem alle Maschinen wieder getankt und vorbereitet wurden ging es in die Startaufstellung zum traditionellen “Le-Mans-Start”.
Axel durfte die Ehre des Starters genießen. Der Le-Mans start mit dem Sprint über die Strecke ist eine wirklich ‘geile’ Erfahrung die keiner missen sollte der die Chance dazu bekommt.
Pünktlich um 11:20 wird das Rennen gestartet. Die Motoren heulen auf und die Maschinen mit ihren Reitern schießen das erste Mal über Start-Ziel um anschließend hart auf der Bremse in den Haug-Haken einzubiegen.
Ab jetzt kann man sich nur noch schreiend an der Boxenmauer verständigen wenn die Rennmotorräder Runde für Runde vorbei kommen.
Axel fährt traumhafte Zeiten, in der 6. Runde steht sogar eine 2:12.755 auf dem Zeitenmonitor. Das ist keine Zeit für ein Langstreckenrennen mehr, das ist eine Sprintrennen Fabelzeit!
In Runde 22 steht der erste Wechsel an und Joshua übernimmt den Transponder. Wir haben zwar bisher ein paar Plätze im Gesamtklassement abgeben müssen, liegen aber auf Platz 1 unserer Klasse.
Unser Blutdruck steigt und alle versuchen sich zu zügeln. Es liegt noch ein langer Weg vor uns und wir haben schon so manchen Rückschlag in den letzten Rennen gehabt.
Da ging es auch schon los. Joshua zeigte 4 Runden zu früh an, das er die Box ansteuern will. Irgendetwas kann nicht in Ordnung sein. Die Zeiten sind aber bis zuletzt mit 2:16 und 2:17 sehr gut gewesen.
Ok das heißt für mich (Andi), dass es gleich losgeht. Die Nerven liegen blank, Axel hat die Messlatte verdammt hoch gesetzt. Joshua kommt hinein und weiter geht es in die wilde Hatz. Mit konstanten 2:14er Zeiten, ab und zu kleinen Ausreissern durch Verkehr kann ich den Turn geplant beenden und wieder an Axel übergeben.
In der Box spreche ich mit Joshua und schnell wird klar, bei ihm hat sich ein Schlauch an der Benzinpumpe gelöst. Deshalb stotterte die Maschine jedesmal beim Anbremsen wenn der Tank leer ist und das Benzin nach vorne wegschwappt.
Eigentlich keine große Sache, aber wir wollten den Tank jetzt nicht demontieren da die Maschine einsatzbereit bleiben musste.
Gut nehmen wir die kürzeren Stints in kauf, das wird uns nicht umbringen. Geben wir halt einfach mehr Gas auf der Strecke

Gesagt getan. Nach 3 Stunden liegen wir auf Platz 16 im Gesamtklassement gegen das geballte Feld der leistungsstarken 1000er Maschinen.
Der letzte Stop zeichnet sich ab und wir überlegen wer nach Axel den letzten Stint fährt.
Wegen Joshuas Benzinpumpe wird es sehr knapp und einen zusätzlichen Stopp wollen wir trotz bequemer 3 Runden Vorsprung zumindest nicht planen.
Also darf ich die letzten Runden ins Ziel fahren.
Ich drossele das Tempo so, dass wir garkein Risiko mehr eingehen. Einfach nur alles heile wieder in die Box bringen.
Deutlich zu merken ist, das alle Teams deutlich Gas rausgenommen haben. So richtig schnell fahren kann man eh nicht mehr.
Oft läuft man auf einen ganzen Pulk auf der scheinbar zusammen ein Toürchen fährt.
Auch mir passieren da einige Faux-pas zum einen weil man nicht mehr in seinem Rhytmus fährt und auch weil die Gedanken schonmal etwas abschweifen.
Sch***** wir sind auf P1 und werden gleich so übel bei der Siegerehrung …. nein, erstmal zu ende fahren. Und da war er schon vorbei der Bremspunkt …. f***.
Ok jetzt mal ganz hart ankern und die Dunlop bisschen weiter rausfahren als sonst. Dreckig ists da. Puh grad noch die Kurve bekommen. Mit 19er Zeiten rum zu bummeln ist nix.
Also wieder ans Gas und volle Konzentration. Noch ein paar Runden zu fahren und noch gute 2 Runden, eher fast 3, Vorsprung auf die Konkurrenz.
To finish first, you have to finish first.
Jetzt mach ich’s auch kurz, weil viel mehr gibt es auch nicht zu erzählen.
Wir haben die Dukes nach 6 Stunden und insgesamt 157 Runden auf Platz 1 in Klasse 2 (P18 Gesamt) nach Hause gebracht.
Der obligatorische Empfang mit einer Dose Bier in der Boxengasse war fast nicht mehr zu überbieten.
Aber da sollte gleich noch die Siegerehrung kommen und da auf dem Treppchen zu stehen ist einfach die Krönung.
Und ganz oben mit dem größten Pokal ist einfach der Hammer. Jungs ich will ein Kind von Euch, ihr seid einfach Spitze.
Die anderen Teams sind nachdem die Sektflaschen verteilt wurden geflohen. Sie wussten, die Battle Jungs machen keine halben Sachen.
Lediglich einer der Konkurrenz blieb um mit uns den Sieg zu begiessen.
Die anderen Gebückten kauern wahrscheinlich noch heute noch neben ihren Maschinen in der Garage und trinken aus Frust an der nicht verspritzten Magnumflasche.
An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Danke an unsere Helfer ohne die das alles so nicht möglich gewesen wäre.
Marc, Michael, Bernd, Marcel, Tommie, Chris, HG, ach und sowieso alle die vorbeigeschaut haben und uns motiviert haben.