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Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von HaWe Köhle »

Christian Bierbach posted on Team62.de's timeline

„(C.B.) Bericht RLC 4: 4 Rennen-4 Siege- 100 Punkte= Maximum

Diese Geschichte ist schnell erzählt:
Alles begann wie immer: Papierabnahme Haus D, dann schön Essen mit dem Team, danach Box einräumen und die RR`s zur technischen Abnahme bringen... Noch ein bisschen Schlaftrunk eingenommen mit allen Mann und ab ins warme Bettchen, denn es war hübsch kalt am Ring....

Der Sonntagmorgen dann nicht viel anders: 7 Grad Aussentemperatur und das Infrarot-Thermometer zeigte grade einmal 3 Grad Asphalt um kurz nach 8... Aber was nützte es, Peter, Dierk und Onno mussten sich ja ein wenig einschwingen... Also Heizgriffe auf Stufe 2 und los! Klappte bei allen recht gut und im nu war das Quali angesagt... Onno und Peter fuhren je 3 Runden und Dierk sollte dann noch richtig Gas machen zur Pole... Nun fuhr Peter aber schon 2.05,3 und grad als Dierk seine erste fliegende Runde hatte, verlor er den Einsatz für den Lamda-Anschluss im Krümmer... na das ging ja gut los... Aber Peter`s Zeit reichte für die Pole und so musste er dann auch starten! Er kam gut weg und sortierte sich hinter Kevin Schmitt ein und übergab an Dierk auf P2 liegend... Dierk, ich muss (leider :lol: ) sagen wie immer souverän am Nürburgring, brachte uns dann auf P1 und nahm der Konkurrenz teilweise 5 Sekunden ab... dann Wechsel auf Onno und der Vorsprung baute sich immer weiter aus. Plötzlich eine 2.46 auf dem Monitor... Dafür gab es 2 Erklärungen:
1.: Fahrfehler
2.: Sturz
Onno hatte die 2. Variante gewählt, denn beim Überholen in der Dunlop-Kehre hatte ihm jemand, der eine abstruse Linie fuhr, übelst die Tür zugemacht und Onno hatte die Wahl zwischen Kollision und Kies... er nahm beides: erst die Kollision, dann den Kies... Onno heil und ohne Schmerzen, Moped leicht lädiert aber schnell wieder hergestellt (geht doch nichts über gute Ersatzteilkisten)! Dann ging das Rennen für uns wieder den normalen Weg. Vorsprung verwalten, Pace kontrollieren, konzentriert in der Box arbeiten. Die letzte Stunde hatte es dann für uns nochmal in sich: Dierk war grad 10 min. unterwegs, da fuhr er wild gestikulierend an der Boxenmauer voerbei. Überall "????" in den Gesichtern! Konnte nur was mit der Technik sein. Schnell Onno`s BMW raus zum Wechseln. Dierk kam rein und siehe da: die Schalthebelaufnahme war gebrochen. Diese Sache war innerhalb von 10 min wieder repariert, aber es blieb keine Zeit zum verschnaufen, denn jetzt fuhr Onno wild gestikulierend längst der Boxenmauer... wieder Wechsel auf Dierk, denn der war bis auf Helm und Handschuhe startklar.

Onno kam rein und: Überraschung.... Schalthebelaufnahme gebrochen! Jetzt waren es schon 3 unplanmäßige Stop`s für uns, jedoch durch den komfortabelen Vorsprung auf die Konkurrenz nicht weiter schlimm. Was natürlich in der leichten Hektik untergegangen war, es war noch etwas Sprit bei Dierk nachzufüllen und so ergab die Hochrechnung, das es nicht ganz reichen würde und Peter noch raus muss. Genau so kam es und Peter musste noch eine (!) ganze Runde fahren bis wir die schwarz/weiß Karrierte Flagge zu sehen bekamen und bedankte sich für diese Sache auf seine Weise: ... mit einem Wheele über den Zielstrich!!!! Freude bei allen Beteiligten...

Was soll ich sagen: 4 Rennen- 4 Siege- 100 Punkte- Meister der Klasse 1 im Reinoldus Langstrecken Cup des Dortmunder MC 2012. Besser geht nicht in einer Serie!

Nun liegt die Aufmerksamkeit auf Mittwoch: Das Finale in der DLC in Oschersleben. Auch hier wollen wir versuchen den Meistertitel einzufahren, was aber um einiges schwieriger sein dürfte, denn die RS-Speedbiker sind eine harte Nuss die es gilt zu knacken. Wir werden alles daran setzen und ich hoffe, dass der Topf mit dem Pech heute leer geworden ist, denn mit diesen Dingen wie heut wird es im DLC wahrscheinlich nicht reichen. Aber 6 Stunden sind lang, die müssen alle anderen auch erst mal ohne Probleme überstehen. In diesem Sinne: Gute Nacht und drückt die Daumen am 03.10.! Gruß Christian “
Zuletzt geändert von HaWe Köhle am Dienstag 2. Oktober 2012, 07:34, insgesamt 1-mal geändert.
MfG
HaWe Köhle
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#111 Onno Bitter/Kevin Schmitt/Dierk Mester
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von moik »

War schön gestern nur mal als Zuschauer dabei zu sein. Die schei** Grippe die mich am letzten Wochenende schon am Superduke Battle Abschlußrennen gehindert hat, seucht immer noch :evil: .
Aber wie gesagt... so konnte man mal in Ruhe den Kumpels zugucken und biserl klugscheissen :lol: .

Unser frisch gekührter Superduke Battle Meister Stevy Helldobler (Minidübel) hat sich zum ersten Mal auf ne R6 gesetzt und ist direkt mal beim ersten Ausritt eine 2,09 gefahren :shock: :) .
Das verdiente Ergebnis Platz 1 in der 600er Klasse für´s Herzenswünsche Racing Team.
Bild
Stevy hat gerade ne Ausbildung als Mopedschrauber bei der "Fastbike Service" Werkstatt angefangen, welches ja auch das Herzenswünsche Racing Team ist. Sein neuer Chef Daniel ist mit im Team gefahren und nach dem ersten Platz, an dem Stevy nicht unerheblich beteiligt war, dürfte seine Probezeit wohl vorzeitig positiv beendet sein :wink: .

Sein großer und unser ex Battle Bruder Thomas Helldobler (Maxidübel ;) ) hat es sehr spannend gemacht.
Auf Position 4 liegend hat er das Moped zum letzten Turn mit ~ 40 Sekunden Rückstand übernommen. Dübelchen hat alles gegeben und ist im Schnitt mit ollen Reifen 2,08er Zeiten gefahren :).
Das hat gereicht um bei Zieldurchfahrt nach 6 Stunden mit 4,6 Sekunden! Vorsprung dritter zu werden.
Dazu muss gesagt werden dass das bis dahin auf P3 fahrende Team bei ihrem letzten Wechsel noch eine 20 Sekunden Zeitstrafe kassiert hat. Auf der Strecke war Reiner also 15,4 Sekunden vor Thomas, auf dem Monitor die 4,6 dahinter. "Überholt" hat Thomas ihn in erst in der drittletzten Runde.
Wie gesagt... Herzkasperalarm war angesagt ;).
Glückwunsch an Thomas und Christoph für den tollen dritten Platz in der hart umkämpften Klasse 1.
Bild

Und dann gab es ja noch meine Battle Brüder, die auf drei Superdukes ausgeritten sind um sich den 750er Suzi´s und anderen Mitkonkurenten der Klasse zu stellen.
Ergebnis war ein toller erster Platz in Klasse 2 , trotz leichten Tankprobs und damit verbundenen Mehrstop´s für Andi, Joshua und Axel.
Bild
Die Battle würdig vertreten, die Jungs hatten viel Spaß und mit ner Bestzeit von 2,12 auf dem Trecker alles richtig gemacht.
Bäng Bäng

Der DMC hat wieder eine gute Veranstaltung geboten. Nach dem Wetterschei** der letzten zwei Rennen war Petrus gnädig und wie ich mitbekommen habe, gab es kaum Abflüge.
Ein schöner Jahresabschluß.
Ich freue mich auf alles was am Nring und bei den Bördesprints 2013 so kommt... ;-).

cya da Moik
Lieber stehend sterben, als kniend leben

#6 - Bäng Bäng Racing Team - Deutscher Langstrecken Cup
http://www.dlc-endurance.de/

#44 - Super Duke Battle
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von Schimon#27 »

@ HaWe Köhle: Schöner Bericht. Danke!
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von Jelleman »

moik hat geschrieben:...Die schei** Grippe die mich am letzten Wochenende schon am Superduke Battle Abschlußrennen gehindert hat, seucht immer noch :evil: .......
Und bei mir hat am Freitag die gleiche Seuche angefangen :-&
Deshalb konnte ich auch nicht zum Knipsen kommen :x
Mache, was DU für richtig hältst :!: :!: :!:
Es wird immer jemanden geben, der anders denkt :!:
(Michelle Obama)
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von isle of man »

Onno hatte die 2. Variante gewählt, denn beim Überholen in der Dunlop-Kehre hatte ihm jemand, der eine abstruse Linie fuhr, übelst die Tür zugemacht und Onno hatte die Wahl zwischen Kollision und Kies... er nahm Kies...



FALSCH er nahm KOLLISION und ist mir in die Seite,HECK gefahren.
Dann gings in den Kies!
Wenn ich das Video bekomme dann schaun mer mal.......
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von Mechaniker 79 »

Onno hatte die 2. Variante gewählt, denn beim Überholen in der Dunlop-Kehre hatte ihm jemand, der eine abstruse Linie fuhr, übelst die Tür zugemacht und Onno hatte die Wahl zwischen Kollision und Kies... er nahm Kies...



FALSCH er nahm KOLLISION und ist mir in die Seite,HECK gefahren.
Dann gings in den Kies!
Wenn ich das Video bekomme dann schaun mer mal.......

Sorry isle of man, hab das gestern bei der Schrauberei nicht ganz registriert, hab heut erst von Onno gesagt bekommen, daß ich da Bockmist geschrieben habe und es so war wie du geschrieben hast!!! Fehler meinerseits, sorry!!!
viel fahren macht schnell...(aber bei dem Talent was ich besitze wird das nie etwas ;-) )

team62.de/msd-steeldesign.de
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von deleted user 2 »

Gibt es irgendwo und irgendwie Bilder?
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von isle of man »

Sorry isle of man, hab das gestern bei der Schrauberei nicht ganz registriert, hab heut erst von Onno gesagt bekommen, daß ich da Bockmist geschrieben habe und es so war wie du geschrieben hast!!! Fehler meinerseits, sorry!!!



Danke für die Richtigstellung!
Gruß Isle of man
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von AndiWe »

So hier unser kleiner Bericht :assshaking:
Mit Bildern gibt's den auch auf --> http://www.asm-racing.de/


Es stand unter keinem gutem Stern, das letzte Langstreckenrennen in der Eifel dieses Jahres. Trotzdem konnten wir am gestrigen 30. September 2012 unter fast optimalen Wetterbedingungen das Starterfeld in der Klasse 2 dominieren.
Mit den KTM Superdukes konnten wir 3 Battlebrüder, Axel Sammet, Joshua Rieger und Andi Weber den Klassensieg einfahren.

Aber nun der Reihe nach.
Wie bereits erwähnt, klebte bereits im Vorfeld der Veranstaltung das Pech an unseren Rennstiefeln.
Sollte ich mit erhobenem Finger ergänzen, dass es durchaus gefährlichere Freizeitaktivitäten gibt als den Motorsport?
Naja jedem Tierchen sein Pläsierchen.
So musste unser Marc#7 unbedingt mit 22 Mann einem Runden Lederball verfolgen und mit Füßen treten. Tja selbst Schuld ;D Ergebnis bekannt: Komplizierter Schlüsselbeinbruch.

So waren wir auf der Suche nach einem Ersatzfahrer. Da wir bereits beim letzten 6h Rennen unsere Finger ausgestreckt und für den Fall eines Falles Vorsorge getroffen hatten, ging es nur darum eine Zusage zu bekommen.
Ohne große Überlegungen und mit funkelnden Augen bekamen wir sofort das OK von Axel Sammet (Startnummer #58 der Continental Superduke Battle 2012).
Aber noch fehlten ein paar Stöckchen auf unserem Weg zum Start.
Beim letzten Lauf der Superduke Battle in Frohburg hatte Steve #85 erheblichen Ölverlust am Motor zu beklagen.
Diagnose: Vermutlich Fußdichtung defekt. Eigentlich keine allzu große Sache, aber da Steve gerade im Umzugs- und Renovierungstress steckt und
zudem unser Vertraghändler Konrad Schittko in dieser Woche wegen einer Händlertagung nicht verfügbar war, wurde es eine unmögliche Aufgabe die Einsatzmaschine zum direkt folgenden Wochenende wieder fahrbar zu machen.
So waren wir wieder auf der Suche…
Aber wie immer findet man unter den Battlebrüdern und -Schwestern, der besten Racing-Family der Welt, sofort eine Lösung.
Naja die Lösung wehrte sich zuerst und musste etwas zum Glück gezwungen werden.
Joshua #21 Rieger hatte anfangs etwas bedenken, da er bisher noch keine große Langstreckenerfahrung aufzuweisen hatte.
Mit einiger Überredungskunst (raise ya feet – balls rollin) konnten wir ihn aber schließlich dazu bewegen für den 20. Reinoldussprint zuzusagen.

Die Crew stand nun Fest:
Fahrer: Axel, Joshua und Andi
Die Helfertruppe: Bernd, Michael, Da Mazel, Tommie und zuguterletzt der etwas flügellahme Marc als Teamchef.
Es konnte also Richtung Nürburgring gehen.

Saturday – pre race

Wir machten uns also am Samstag auf den Weg. Kurz nochmal alle durchgeklingelt und Treffpunkt abgemacht.
Da kam von Joshua schon die erste Hiobsbotschaft: Jungs ich komme was später!
?????????????????????????????????????????????????
“Ja ich muss noch die Nockenwellen wieder einbauen beim meinem BMW (Zugfahrzeug), die Steuerkette ist übergesprungen!”
Das geht ja gut los.
Nun gut, wir konnten ja schonmal die Papiere klarmachen und unsere Fahrzeuge über die technische Abnahme bringen.
Wir waren kurz nach 21 Uhr mit allem durch und hatten die Box bezogen, da kam auch schon unser Jungspund angefahren.
Just in Time.

Ok … er brachte auch noch etwas Arbeit mit. Schon in Frohburg klagte er über Bremsprobleme und hatte sich deswegen von Marc die Bremszangen ausgeborgt. Also durften wir auch noch bis tief in die Nacht am “grünen Blitz” rumschrauben. Irgendwann kurz nach Mitternacht sind wir dann auch alle in unsere vorgewärmten Bettchen gekrochen und versuchten uns für die bevorstehende Anstrengung noch die notwendige Mütze Schlaf zu gönnen.
(Womit auch unser Battle Boxennachbar, der mit BMW in diesem Rennen startete, erwähnt wäre ;P )

Sunday – raceday




Es war mächtig kalt geworden in dieser Nacht. Irgendwer hat 3°C gemessen, wonach es sich auch anfühlte als ich noch mit Körnchen in den Augen, die mir wohl das Sandmännchen da hineingestreut haben muss, aus der Schiebetür lukte.
Naja hilft nichts … 6:30 Uhr … die Reifenwärmer müssen eingesteckt werden. Axel möchte unbedingt die Strecke kennenlernen. Als Hamburger Jung ist er bisher selten so westlich gewesen und kannte nur die Kurzanbindung.
Also geht es Punkt 8 Uhr raus auf die Strecke. Es können im freien Training ohne Zeitnahme immer 2 Fahrer eines Teams auf die Strecke was ne prima Sache ist um die Linie zu zeigen.
So geht es immer abwechselnd auf den noch eiskalten Kurs bis um kurz nach 9 Uhr zur Fahrerbesprechung gerufen wird.
Da muss man dem DMC ja mal ein Kompliment machen, auch wenn sich der Vortrag im Media Center etwas hinzog, es wird einiges getan und ich bin gespannt auf die Läufe im nächsten Jahr.
Vielleicht auch mal woanders als nur in der Eifel.

Ok auf geht es ins Qualifying. Axel muss als Ältester im Team direkt ins kalte Wasser springen und die ersten Zeiten setzen.
Alle blickten etwas entsetzt auf den Zeitenmonitor als in der ersten Runde schon eine 2:17 von Axel dort stand, der noch nie vorher Ford-Kurve, Dunlop Kehre und Schumacher-S – wie vielleicht die Streckenabschnitte mal hießen oder heissen – gefahren war.
Aber es kam noch dicker … zweite Runde 2:15 … dritte Runde 2:13.134. Wahnsinn, das konnte keiner mehr übertreffen. Das Risiko wäre auch zu groß gewesen hier noch einen Sturz zu provozieren.
Mit Startplatz P19 Gesamt und P2 in unserer Klasse waren wir mehr als zufrieden.

Gentleman start your engines!

Nachdem alle Maschinen wieder getankt und vorbereitet wurden ging es in die Startaufstellung zum traditionellen “Le-Mans-Start”.
Axel durfte die Ehre des Starters genießen. Der Le-Mans start mit dem Sprint über die Strecke ist eine wirklich ‘geile’ Erfahrung die keiner missen sollte der die Chance dazu bekommt.
Pünktlich um 11:20 wird das Rennen gestartet. Die Motoren heulen auf und die Maschinen mit ihren Reitern schießen das erste Mal über Start-Ziel um anschließend hart auf der Bremse in den Haug-Haken einzubiegen.
Ab jetzt kann man sich nur noch schreiend an der Boxenmauer verständigen wenn die Rennmotorräder Runde für Runde vorbei kommen.
Axel fährt traumhafte Zeiten, in der 6. Runde steht sogar eine 2:12.755 auf dem Zeitenmonitor. Das ist keine Zeit für ein Langstreckenrennen mehr, das ist eine Sprintrennen Fabelzeit!
In Runde 22 steht der erste Wechsel an und Joshua übernimmt den Transponder. Wir haben zwar bisher ein paar Plätze im Gesamtklassement abgeben müssen, liegen aber auf Platz 1 unserer Klasse.
Unser Blutdruck steigt und alle versuchen sich zu zügeln. Es liegt noch ein langer Weg vor uns und wir haben schon so manchen Rückschlag in den letzten Rennen gehabt.
Da ging es auch schon los. Joshua zeigte 4 Runden zu früh an, das er die Box ansteuern will. Irgendetwas kann nicht in Ordnung sein. Die Zeiten sind aber bis zuletzt mit 2:16 und 2:17 sehr gut gewesen.

Ok das heißt für mich (Andi), dass es gleich losgeht. Die Nerven liegen blank, Axel hat die Messlatte verdammt hoch gesetzt. Joshua kommt hinein und weiter geht es in die wilde Hatz. Mit konstanten 2:14er Zeiten, ab und zu kleinen Ausreissern durch Verkehr kann ich den Turn geplant beenden und wieder an Axel übergeben.
In der Box spreche ich mit Joshua und schnell wird klar, bei ihm hat sich ein Schlauch an der Benzinpumpe gelöst. Deshalb stotterte die Maschine jedesmal beim Anbremsen wenn der Tank leer ist und das Benzin nach vorne wegschwappt.
Eigentlich keine große Sache, aber wir wollten den Tank jetzt nicht demontieren da die Maschine einsatzbereit bleiben musste.
Gut nehmen wir die kürzeren Stints in kauf, das wird uns nicht umbringen. Geben wir halt einfach mehr Gas auf der Strecke ;-)
Gesagt getan. Nach 3 Stunden liegen wir auf Platz 16 im Gesamtklassement gegen das geballte Feld der leistungsstarken 1000er Maschinen.
Der letzte Stop zeichnet sich ab und wir überlegen wer nach Axel den letzten Stint fährt.
Wegen Joshuas Benzinpumpe wird es sehr knapp und einen zusätzlichen Stopp wollen wir trotz bequemer 3 Runden Vorsprung zumindest nicht planen.
Also darf ich die letzten Runden ins Ziel fahren.

Ich drossele das Tempo so, dass wir garkein Risiko mehr eingehen. Einfach nur alles heile wieder in die Box bringen.
Deutlich zu merken ist, das alle Teams deutlich Gas rausgenommen haben. So richtig schnell fahren kann man eh nicht mehr.
Oft läuft man auf einen ganzen Pulk auf der scheinbar zusammen ein Toürchen fährt.
Auch mir passieren da einige Faux-pas zum einen weil man nicht mehr in seinem Rhytmus fährt und auch weil die Gedanken schonmal etwas abschweifen.
Sch***** wir sind auf P1 und werden gleich so übel bei der Siegerehrung …. nein, erstmal zu ende fahren. Und da war er schon vorbei der Bremspunkt …. f***.
Ok jetzt mal ganz hart ankern und die Dunlop bisschen weiter rausfahren als sonst. Dreckig ists da. Puh grad noch die Kurve bekommen. Mit 19er Zeiten rum zu bummeln ist nix.
Also wieder ans Gas und volle Konzentration. Noch ein paar Runden zu fahren und noch gute 2 Runden, eher fast 3, Vorsprung auf die Konkurrenz.

To finish first, you have to finish first.

Jetzt mach ich’s auch kurz, weil viel mehr gibt es auch nicht zu erzählen.
Wir haben die Dukes nach 6 Stunden und insgesamt 157 Runden auf Platz 1 in Klasse 2 (P18 Gesamt) nach Hause gebracht.
Der obligatorische Empfang mit einer Dose Bier in der Boxengasse war fast nicht mehr zu überbieten.

Aber da sollte gleich noch die Siegerehrung kommen und da auf dem Treppchen zu stehen ist einfach die Krönung.
Und ganz oben mit dem größten Pokal ist einfach der Hammer. Jungs ich will ein Kind von Euch, ihr seid einfach Spitze.

Die anderen Teams sind nachdem die Sektflaschen verteilt wurden geflohen. Sie wussten, die Battle Jungs machen keine halben Sachen.
Lediglich einer der Konkurrenz blieb um mit uns den Sieg zu begiessen.
Die anderen Gebückten kauern wahrscheinlich noch heute noch neben ihren Maschinen in der Garage und trinken aus Frust an der nicht verspritzten Magnumflasche.

An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Danke an unsere Helfer ohne die das alles so nicht möglich gewesen wäre.
Marc, Michael, Bernd, Marcel, Tommie, Chris, HG, ach und sowieso alle die vorbeigeschaut haben und uns motiviert haben.
Gruß
Andi

I ♥ S&M ;-)

Continental SuperDuke Battle 2012 #79
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Re: Reinoldus Langstrecken Cup 2012 vom Dortmunder MC

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Beitrag von deleted user 2 »

Sehr gut Andi!

Ihr seid der lebende Beweis gewesen, dass es keine 200PS braucht!
Lob und Anerkennung hierfür!


Gruß
PfalzRacer
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