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"Angst essen Seele auf" - die Weltwirtschaftskrise

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Beitrag von Johnny »

Totto hat geschrieben:
Erdnuss hat geschrieben:mal wieder ein guter Grund, warum wir keine Volksabstimmungen haben
Ok, das ist deine Meinung, aber "nicht machbar" ist doch nix anderes als ne Ausrede. Das geht wenn jeder die Spielregeln kennt.
Das Problem ist, dass die Politik sich nicht an ihre eigenen Regeln hält.
Italien kam nur zum Euro, weil der Staat die Schwarzarbeit als Wirtschaftsleistung dazu gezählt hat.

Griechenland bescheisst seit Jahren wo es nur kann, jeder weiß es, aber die EU beweist seit Jahren ihre Handlungsunfähigkeit.

Deutschland und Frankreich hätten eigentlich Strafen bezahlen müssen, als sie vor x Jahren eine zu hohe Neuverschuldung hatten, passiert ist nichts.

Man muss sich sowieso fragen, wie sinnvoll es ist, einem Sünderland Geldstrafen aufzuerlegen, wenn es finanziell sowieso in der Klemme steckt.

Wären die Herren Politiker freie Unternehmer, säße die Hälfte von denen im Knast wegen Bilanzfälschung, Subventionsbetrug etc pp.
Angeblich hat Griechenland versucht Agrarsubventionen zu beantragen für Landwirtschaftsflächen, die größer sind als die Gesamtfläche Griechenlands.

Der Euro war nie zu Ende gedacht und ein politisches Retortenkind, das rächt sich jetzt fürchterlich.
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Beitrag von Totto »

triple6 hat geschrieben:Mit Deinem Vorschlag würden die Preise rasant in die Höhe schnellen.
Das verstehe ich nicht?!
Wo meinst du wäre der Knackpunkt für eine rasante Preissteigerung?

Zu Absatz 2:
Die Bankenfalle war doch der Anfang der Krise.
Kunden wollten doch kaufen, bekamen aber keine Kredite.
Dann hatten die Hersteller plötzlich Leerlauf in ihrer Produktion.
Obwohl eine Nachfrage bestand!
Nur die Banken haben den Geldhahn zugedreht und somit den Geldkreislauf gestoppt bzw. zerstört.
Deshalb bin ich der Meinung daß das Geld welches wir den Banken gegeben haben, besser dem Bürger/Firmen gegeben hätte werden müssen z. B über Staatshilfen. Diese konsumieren/investieren nämlich.

Meine Oma erklärte das Wirtschaftswunder immer so:
Auf einmal hatten wir alle Geld und haben gekauft was das Zeugs hielt. :lol:
Mit dem richtigem Dreh hat man das magische Arbeitsgerät im Griff. ;-)
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Beitrag von Erdnuss »

Totto hat geschrieben:
Zu Absatz 2:
Die Bankenfalle war doch der Anfang der Krise.
Kunden wollten doch kaufen, bekamen aber keine Kredite.
Dann hatten die Hersteller plötzlich Leerlauf in ihrer Produktion.
Obwohl eine Nachfrage bestand!
Nur die Banken haben den Geldhahn zugedreht und somit den Geldkreislauf gestoppt bzw. zerstört.
Die Privatkunden sind absolut egal, dass sind nur Babybeträge. Und ob die wirklich nachfragen wollten stelle ich mal in Zweifel, aber egal.
Was eher wichtig und bedeutend ist: Die Unternehmen wollten bzw. wollen nicht investieren! Das Geld durch die Banken ist da. Aktuell ist das immer noch so: Man würde auf jeden Fall einen Kredit bekommen und das sogar billig, aber die Unternehmen haben kein Interesse große Investitionen einzugehen. Die Zukunft ist viel zu ungewiss und die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind noch viel zu präsent! Die großen produzierenden Unternehmen versuchen sich erst einmal wieder zu festigen und zu normalem "Business" überzugehen, bevor sich Gedanken gemacht werden über große Investitionen. Investitionen bedeuten immer auch Risiko und aktuell will keiner große Risiken eingehen!
Totto hat geschrieben: Deshalb bin ich der Meinung daß das Geld welches wir den Banken gegeben haben, besser dem Bürger/Firmen gegeben hätte werden müssen z. B über Staatshilfen. Diese konsumieren/investieren nämlich.
Das hätte nur gar nichts gebracht. Dann wären ja die Banken immer noch pleite gewesen 8) Problem war ja nicht, dass nicht konsumiert wurde, sondern dass die Banken pleite waren. Man musste die Staatshilfen ja nicht leisten um die Wirtschaft ankurbeln, sondern um die Banken, die essentiell wichtig für unser System sind, zu retten :wink: Zuerst war die Bankenpleite UND DANACH die Rezession...
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Beitrag von Totto »

Also ich habe das anders erlebt - wir hatten massig Kunden (Firma), aber die Banken wollten keine Kredite vergeben.
Heißt wir mußten trotz großer Nachfrage die Produktion stillegen.
Nun ist der Markt zusammengebrochen bzw. er ruht, weil alle durch den damaligen Kreditstop der Banken argwöhnisch geworden sind und mittlerweile natürlich durch die Staatsüberschuldung auch viele Bauprojekte gecancelt wurden.
Nun ist es wirklich so das wohl Kredite wieder vergeben werden, aber keiner will so recht investieren.
Nun hat die Firma arge Problem, weil man natürlich Schulden aufnehmen mußte. Und wer verdient wohl an denen???

Na dann sind die Banken eben Pleite. Die Banken die vernüftigt und sicher gewirtschaftet hatten, hätten dann überlebt und wären nun Marktführer. Diese wurden quasi bestraft, weil se nicht gezockt haben.
Wobei ja auch nicht alle Banken Pleite gegangen wären.
Aber die Zocker wären dann doch aussortiert worden, oder??
Klar hätte das massive Auswirkungen auf unsere Wirtschaft gehabt, aber die hätte man dann ja stützen können.
Mit dem richtigem Dreh hat man das magische Arbeitsgerät im Griff. ;-)
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Beitrag von dadidada »

Fest steht - dieses Geldsystem muss und wird kollabieren. Über Ursachen und Auswirkungen wurde hier ja schon ausführlich geschrieben. Ohne jetzt wieder alle Details aufzurollen, jeder halbwegs vernünftige Mensch erkennt (auch ohne VWL-Studium), dass die weltweite Staatsverschuldung und damit die Geldvermehrung niemals ohne Neustart bewältigt werden können. Man kann jetzt nur noch Geld ins System pumpen, aber auch das wird irgendwann nix mehr helfen. Von der Machtübernahme der Großbanken und Umverteilungseffekten in unserer "Demokratie" ganz zu schweigen. Für Kurskorrekturen, also eine Umkehr dieses Irrwegs ist es längst zu spät, dieses Geldsystem wurde schließlich jahrzehntelang mit Vollgas gefahren.

Dass beim Neustart des Systems Federn gelassen werden, ist auch klar. Dies gilt für Banken, Staaten, Wirtschaft und Privathaushalte. Müßig darüber zu spekulieren, wer wie viel Kohle verliert, oder ob es beim Reset gerecht zu geht.

Das einzig sinnvolle wäre - sich JETZT einzugestehen, dass ein Neustart unausweichlich ist. Das gilt insbesondere für unsere Politiker. Statt dessen opfert man völlig planlos die Zukunft kommender Generationen, bricht unter dem Druck der Finanzmärkte reihenweise Gesetze und schafft parlamentarische Kontrollmechanismen vorsorglich ab. Eine wirkliche Lösung aus der Krise hat aber KEINER.

Bin mal auf die nächsten Wahlen gespannt, inzwischen dürfte ja das dümmste Schaf gemerkt haben, dass hier irgendwas faul ist.

Mahlzeit

dadidada

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Beitrag von deleted user 5 »

dadidada hat geschrieben:Fest steht - dieses Geldsystem muss und wird kollabieren.



Das einzig sinnvolle wäre - sich JETZT einzugestehen, dass ein Neustart unausweichlich ist.

dadidada

Was verstehst du denn unter Neustart? Und wie sollte der aussehen?

Gruß
Migo
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Beitrag von dadidada »

Migo#22 hat geschrieben:
dadidada hat geschrieben:Fest steht - dieses Geldsystem muss und wird kollabieren.



Das einzig sinnvolle wäre - sich JETZT einzugestehen, dass ein Neustart unausweichlich ist.

dadidada

Was verstehst du denn unter Neustart? Und wie sollte der aussehen?

Gruß
Migo

Ganz klar - Schuldenschnitt via Währungsreform. Lieber kontrolliert, als in einem unkontrolliertem Crash. Doch dazu brächten wir politische Kräfte, die sich Realitäten stellen und der Wahrheit ins Auge blicken. Leider lässt sich mit solch unbequemen Maßnahmen keine Wahl gewinnen, also reitet man den toten Gaul bis zum bitteren Ende.

Ich befürchte sogar, dass nach dem Crash die selbe Lobby eine neue Währung einführt. Man wird wieder das staatliche Monopol unterwandern und Märkte, Wirtschaft und Staaten erpressen. Auch diese Geldblase wird nach ca. 60-80 Jahren platzen - aber Bankster verdienen prächtig daran.

Meine Hoffnung wäre - dass das staatliche Geldmonopol fällt und sich unter konkurrierenden Währungen ein durch Sachwerte gedecktes Geldsystem etabliert. Auch zinsloses Geld finde ich interessant, schließlich ist jeder Zins Geldschöpfung aus dem Nichts. Hierzu gibt es reihenweise Ideen, z.B. einen Negativzins, wenn Geld nicht im Umlauf gebracht wird. ...ich bin aber kein Ökonom, aber die stabilste Währung wird sich durchsetzen.

Hier mal eine Erklärung, warum Geldvermehrung unseren Wohlstand frisst: http://youtu.be/OTADeyD10Qs (ab 4:50 min)

Jedenfalls sollte Geld wieder ein stabiles Tauschmittel sein und nicht im Sinne von ein paar Großbanken zum Selbstzweck vermehrt werden. Ein Bezug zur Realwirschaft (Waren/Dienstleistungen, o. unvermehrbaren Sachwerten wie Gold) ist unbedingte Voraussetzung.
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Beitrag von andy916 »

Hi Dadidada,

habe mir jetzt das Video nicht angesehen.

Jedoch habe ich erst vor ein paar Tagen gelesen, dass letztlich nur durch Zinsen Wachstum und neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. So gesehen, geht es gerade uns Deutschen doch derzeit eigentlich sehr gut, oder?

Bin verwirrt :shock:

Grüßle

Andy
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Beitrag von dadidada »

andy916 hat geschrieben:Hi Dadidada,

habe mir jetzt das Video nicht angesehen.

Jedoch habe ich erst vor ein paar Tagen gelesen, dass letztlich nur durch Zinsen Wachstum und neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. So gesehen, geht es gerade uns Deutschen doch derzeit eigentlich sehr gut, oder?

Bin verwirrt :shock:

Grüßle

Andy
Hi Andy

...durch Zinsen entsteht Wachstum? Gewagte Theorie ;-) Ich zahle, obwohl schuldenfrei, unfreiwillig Zinsen. Steckt in jedem Produktpreis drin und Staatsschulden wollen ja auch per Steuern beglichen werden. Zudem entstehen Zinsen aus dem Nichts, d.h. unsere Geldmenge wächst und du musst mehr Euros für Waren auf den Tisch legen. Verdienst Du mehr, kein Problem - leider wachsen die Lohnsteigerungen nicht im gleichen Maß wie Teuerungsraten. Gewinner aus dem Zinsgeschäft sind nur Banken und steinreiche Leute, die den Zins für sich arbeiten lassen können. So macht ein Millionär innerhalb von zehn Jahren bei einem realistischen Zinssatz von 7,xx Prozent aus einer Mille zwei. Frag dich mal woher die zweite Mio kommt. Richtig - aus dem Nichts. Banken brauchen teilweise nur 2 Prozent Eigenkapital für ihre Kredite, der Rest ist Geldschöpfung, plus Zinsen.

Und wer bezahlts? Genau - die, die eh schon nix haben, das ist der Grund für die immer stärker wachsende Schere zwischen arm u. reich. Das soziale Gefälle ist doch sichtbar - auch wenn es der Mehrheit in der BRD verhältnismäßig gut geht.

Noch - pro Kopf hat jeder Bürger 25.000 Euro Staats-Schulden, im Zuge des erweiterten Rettungsschirms kommen bald nochmal 5.000 dazu. Die Zinslast sorgt heute schon für knappe Kassen, wie später Renten und Altenpflege gestemmt werden sollen, weiß kein Mensch.

Auch wenn sowas verunsichert, im Sinne kommender Generationen sollte man spätestens jetzt mal ein Auge auf das Geld/Schuldensystem werfen.

Trotzdem - immer fröhlich bleiben

Grüße

dadidada
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Beitrag von Lutze »

dadidada hat geschrieben: Eine wirkliche Lösung aus der Krise hat aber KEINER.
aber du hast doch sicher eine
dadidada hat geschrieben:Ich befürchte sogar, dass nach dem Crash die selbe Lobby eine neue Währung einführt. Man wird wieder das staatliche Monopol unterwandern und Märkte, Wirtschaft und Staaten erpressen.
dadidada hat geschrieben:Meine Hoffnung wäre - dass das staatliche Geldmonopol fällt und sich unter konkurrierenden Währungen ein durch Sachwerte gedecktes Geldsystem etabliert.
Prangerst du hier auf der einen Seite das staatliche Geldmonopol an, auf der anderen aber genauso das dieses unterwandert wird?

dadidada hat geschrieben:Meine Hoffnung wäre - dass das staatliche Geldmonopol fällt und sich unter konkurrierenden Währungen ein durch Sachwerte gedecktes Geldsystem etabliert.Ein Bezug zur Realwirschaft (Waren/Dienstleistungen, o. unvermehrbaren Sachwerten wie Gold) ist unbedingte Voraussetzung.
Was rechtfertigt eine Bindung an Goldreserven? Das liese sich nicht weniger manipulieren als das jetzige System. Dann müsste Saudi Arabien das Geld an Ölreserven binden, Deutschland an die Braunkohle, Äthiopien an Süsswasser, die Ukraine an Uran.....

Nein ich habe nich VWL studiert und von diesem Geldsystem auch nicht wirklich Ahnung. Ich möchte mir meine Meinung dazu allerdings auch nicht von Negativschlagzeilen und Verschwörungstheretikern souflieren lassen.

Ich hätte zu Beginn der Bankenkrise auch gesagt, lasst die doch einfach Pleite gehen. Leider kann ich nicht beurteilen ob das von den Politikern daraus entstehende Horrorszenario wirklich so eintreten würde.
Im Ergebniss der Bankenrettung sieht man aber das bisher Deutschland da kaum ein Nachteil entstanden ist.
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