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Eigenbau Datenlogger

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Beitrag von weißi »

@filth: ich hab einen sehr merkwürdigen freundeskreis, normale menschen kaufen sich kleinwagen, meine kumpels oszis :D

@lutze: ich war selbst verwundert und dabei versteh von der materie noch ziemlich wenig, aber das is direkt aus der ECU rausgemessen .. haben dann sogar die leitung gekürzt und störquellen weggenommen... phasen aus der steckdose umgeschlossen,etc..
wir haben vor monaten das mal mit einem 20 MHZ, 10 jahre altem analogen oszi gemessen und auch ein "schönes" rechteck rausbekommen ... is aber gelogen, das analoge uraltteil (kennt man ausser schule) kriegt das einfach aufgrund der trägheit nicht schöner hin...


brauchten das für nen eigenbau lcd drehzahlmesser, werd beim kumpel aufläuten dann kann ich erkunden wie wir das gekritzel digital hinbekommen haben...
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Beitrag von Fourstroker »

Ich habe die Signale immer direkt von den Sensoren geholt, nie von der ECU. Da jede moderne Maschine mit Hallsensoren für Geschwindigkeit (Abnahme irgendwo am Ritzel oder der Befestigungsmutter) und Drehzahl (Kurbelwellensensor) arbeitet, gibt es auf jeden Fall jeweils saubere Rechtecksignale. Manche Hersteller arbeiten mit 12 V (war bei meiner Kawa ZX9R), andere mit 5 V (Yamaha RN12) Rechtecken. U.U. muss das Signal des jeweiligen Sensors mit einem Pullup hochgezogen werden, da je nach angeschlossener Messschaltung das Signal sonst verhunzt wird.

Wir haben damals einen MAX 233 Baustein als Universaleingang für die Rechtecke vor den Controler gesetzt. Da er auf der einen Seite 5V rausbringt (Controlerseite), egal ob 5 oder 12 Volt von den Sensoren kommt ist er ideal dafür.

Ich würde immer originalsignale von den Sensoren holen und sie für meine Anwendung anpassen. Was die ECU rausbringt ist dann völlig Wurst.
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Beitrag von Lutze »

Fourstroker hat geschrieben: Da jede moderne Maschine mit Hallsensoren für Geschwindigkeit (Abnahme irgendwo am Ritzel oder der Befestigungsmutter) und Drehzahl (Kurbelwellensensor) arbeitet, gibt es auf jeden Fall jeweils saubere Rechtecksignale. Manche Hersteller arbeiten mit 12 V (war bei meiner Kawa ZX9R), andere mit 5 V (Yamaha RN12) Rechtecken. U.U. muss das Signal des jeweiligen Sensors mit einem Pullup hochgezogen werden, da je nach angeschlossener Messschaltung das Signal sonst verhunzt wird.
Das kann ich zum Teil bestätigen, vor allem das die Signale durch zusätzliche Geräte oft unbrauchbar werden, entweder für die Zusatzgeräte oder sogar für die Originalinstrumente.
Was ich nicht bestätigen kann ist das die Originalsensoren Rechtecksignale liefern. Das sind oft noch Induktivsensoren die eher nicht so schöne Signale liefern. Kurbelwellensensor ist glaub fast immer induktiv, Nockenwellensensor teils Hallgeber. Bei Abnahme an diesen Sensoren sollte man vor allem sicher sein das dort das Signal nicht versaut wird sonst hat man plötzlich unerklärliche Zündaussetzer am Moped. Daher würde ich das von der ECU erzeugte Signal bevorzugen da dort höchstens der Drehzahlmesser ausfällt und nicht der Motor.
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Beitrag von filth »

Lutze hat geschrieben:
Das kann ich zum Teil bestätigen, vor allem das die Signale durch zusätzliche Geräte oft unbrauchbar werden, entweder für die Zusatzgeräte oder sogar für die Originalinstrumente.
Was ich nicht bestätigen kann ist das die Originalsensoren Rechtecksignale liefern. Das sind oft noch Induktivsensoren die eher nicht so schöne Signale liefern. Kurbelwellensensor ist glaub fast immer induktiv, Nockenwellensensor teils Hallgeber. Bei Abnahme an diesen Sensoren sollte man vor allem sicher sein das dort das Signal nicht versaut wird sonst hat man plötzlich unerklärliche Zündaussetzer am Moped. Daher würde ich das von der ECU erzeugte Signal bevorzugen da dort höchstens der Drehzahlmesser ausfällt und nicht der Motor.
Kann ich so auch bestätigen. Beim Testen direkt am Kurbelwellensensor haben wir das Signal teilweise so versaut, dass die Kiste komplett aus ging. Das Signal von der Kurbelwelle ist auch nicht "rechteckig" genug, um mit dem ICP-Eingang am µC die Frequenz zu messen. Was dort funktioniert hat ist der LM2917, aber das ist irgendwo auch blöd - Drehzahl erst nach analog wandeln und danach mitm µC messen. Da kommen dann Trägheitseffekte zusammen und genau ist das wahrscheinlich auch nicht sonderlich. Beim LM2917 konnte ich auch ohne Oszi nie rausfinden, wie lange genau die Messung dauert. Das Datenblatt sagt da auch nichts zu.

@Fourstroker
Das mit dem MAX232 ist ne coole Idee. Habt ihr den einfach hinter den Sensor gesetzt und den Ausgang dann an den µC?
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Beitrag von Grillmeister »

Beim Testen direkt am Kurbelwellensensor haben wir das Signal teilweise so versaut, dass die Kiste komplett aus ging. Das Signal von der Kurbelwelle ist auch nicht "rechteckig" genug, um mit dem ICP-Eingang am µC die Frequenz zu messen.
Das kann ich nicht bestätigen. Meine Low-Budget Ganganzeige nimmt Geschwindigkeit und Drehzahl direkt nach den Sensoren ab. Es funktioniert über den ganzen Drehzahlbereich einwandfrei.
... vor allem das die Signale durch zusätzliche Geräte oft unbrauchbar werden, entweder für die Zusatzgeräte oder sogar für die Originalinstrumente.
Wichtig ist eine Vorbeschaltung, damit der Abgriff so hochohmig wie möglich ist. Die Fahrzeugelektronik darf nur mit wenigen mA belastet werden. Dafür gibt es mehrere Schaltungsmöglichkeiten: Impedanzwandler.
Was ich nicht bestätigen kann ist das die Originalsensoren Rechtecksignale liefern.
Da kann ich jetzt nur von der R6 berichten. Hier sind aktive Sensoren verbaut, die das Signal aufbereiten, um einen sauberen 5V Pegel auszugeben.
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Beitrag von Fourstroker »

Bei einer RS232 Schnittstelle ist der Bereich zwischen −3 Volt und −15 Volt als logische Eins und eine Spannung zwischen +3 Volt und +15 Volt als logische Null definiert. Der MAX233 macht daraus jetzt 0 oder 5 V, allerdings Phasenverdreht (!).

Vorteil des MAX233 gegenüber MAX232: Keine externen Kondensatoren notwendig, allerdings ein bissle teurer.

Das Problem mit dem zerstörten Signal haben wir damals mit einem Pullup Widerstand (1K) behoben.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass alle Eingänge des Loggers hochohmig sind und so das Signal möglichst gering belastet wird.
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Beitrag von filth »

Fourstroker hat geschrieben:Bei einer RS232 Schnittstelle ist der Bereich zwischen −3 Volt und −15 Volt als logische Eins und eine Spannung zwischen +3 Volt und +15 Volt als logische Null definiert. Der MAX233 macht daraus jetzt 0 oder 5 V, allerdings Phasenverdreht (!).

Vorteil des MAX233 gegenüber MAX232: Keine externen Kondensatoren notwendig, allerdings ein bissle teurer.

Das Problem mit dem zerstörten Signal haben wir damals mit einem Pullup Widerstand (1K) behoben.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass alle Eingänge des Loggers hochohmig sind und so das Signal möglichst gering belastet wird.
Nur damit ich das richtig verstehe:
KWS --> MAX233 --> 1k gegen Erde --> ICP am µC ?
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Beitrag von Fourstroker »

Hallsensor (3 Leitungen: Plus, Masse, Signal=> Signal mit 1K auf 5V oder 12V hochziehen wenn nötig !!!)

- Hallsensor Signal auf MAX233 (RS232 Seite +/- 15V)
- MAX233 (TTL Seite: 0-5V) auf ATMega Interrupt

Sollte dein Interrupt durch Störungen ausgelöst werden, muss ein Tiefpass vor den Interrupteingang, im einfachsten fall eine kleine Kapazität gegen Masse.
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Beitrag von filth »

Vielen Dank - werde ich dann mal testen :)
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Beitrag von Fourstroker »

Wir haben auf unserer Platine 3,3V , 5V, 12V und haben so für jeden Fall die passende Pullupspannung. Die 3,3V waren für die SD Karte notwendig.

Für die 5 Volt empfehle ich dir ein Netzteil mit dem LM2576T5,0 aufzubauen (Standardbeschaltung). Solltest du später mal ein Display mit hohem Strombedarf anschließen hast du genügend Reserve und kommst ohne Kühlkörper aus.

Probier einfach mal ein bissle aus, solltest du noch Fragen haben, einfach kurz melden.

Einfach auch mal mit nem Oszi am Kabelbaum messen, dann kommst relativ schnell dahinter, wie und wo welche Signale vorhanden sind.
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