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Anzugsdrehmoment Federbein

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Beitrag von moppedlars »

Sofatester hat geschrieben:
Es geht nix über Gefühl in den Fingern. Die Schrauben, bei denen Drehmomente unbedingt einzuhalten sind, sind dann auch meist mit Drehwinkeln angegeben. Pleuelschrauben, Zylinderkopfschrauben usw.

Normal reicht Augen auf was man verschraubt, Gewinde sauber machen und auf Gangbarkeit prüfen, fetten oder wo nötig mit Flüssigsicherung tropfen und dann mit Gefühl anziehen.
Zu 1:Schrauben, bei denen ein Drehwinkel angegeben ist, sind aber auch fast immer Dehnschrauben, welche nicht immer wiederverwendet werden dürfen!

Zu 2:Gewinde fetten halte ich auch nicht für richtig, da eine Schraube oder eine Mutter in oder auf einem Gewinde ausschließlich durch die Reibung zwischen dem Innen- und dem Außengewinde hält. Das nennt man dann Selbsthemmung... :roll:

Jetzt hör ich auf mit Klugscheißerei, Grüße!
#582
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  • ducdonau Offline
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Beitrag von ducdonau »

Sofatester hat geschrieben: Ach ja: Schraube an solchen Fahrwerksteilen unter Last, am besten also mit aufgesessenem Fahrer durch Hilfsperson anziehen (oder umgekehrt).
:wink:
Was soll diese Maßnahme denn bringen?

Zum Erreichen des vorgeschriebenen Gewindereibmoments ist sicherlich keine "Last" in dieser Art und Weise vom Hersteller vorgesehen. Fetten halte ich auch für kontraproduktiv. Aber jeder wie er es mag.
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Beitrag von Ketchup#13 »

Nur geschmiert und mit Gefühl!! Aber ich mach den Sch.... auch schon 30 Jahre, ich kanns :wink: Jedem der unsicher ist, Drehmomentschlüssel. Aber!!!!! Ein klein wenig weniger und dafür nen Farbklecks ran und immer wieder prüfen. Dann kommt auch irgendwann das Gefühl!! Die Schrauben werdens danken!!

Ketchup#13
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Beitrag von Sofatester »

ducdonau hat geschrieben:
Sofatester hat geschrieben: Ach ja: Schraube an solchen Fahrwerksteilen unter Last, am besten also mit aufgesessenem Fahrer durch Hilfsperson anziehen (oder umgekehrt).
:wink:
Was soll diese Maßnahme denn bringen?

Zum Erreichen des vorgeschriebenen Gewindereibmoments ist sicherlich keine "Last" in dieser Art und Weise vom Hersteller vorgesehen. Fetten halte ich auch für kontraproduktiv. Aber jeder wie er es mag.

@ducdonau: Fetten siehe Ketchup. Anziehen von Fahrwerksteilen wie zB. Federbeinen nur unter Last, weil sich uU. geringe Lageveränderungen ergeben können. Je nach Verschraubung. Insbesondere dann, wenn die Schraube etwas"Spiel" im Gewinde hat. Kommt gerade bei derartigen Verschraubungen häufiger vor. Beispiel was mir spontan einfällt wäre BMW Kardanstreben oder beweglich gelagerte Federbeine. Zieht man entlastet an, merkt man es hinterher öfter mal am häufigeren Knacken. Wer lange so fährt, kann es hinterher an der Schraube und den ersten Gewindegängen erkennen. Nicht gut.
Teile, die stark belastet werden können, sollten so fest gemacht werden, wie sie im Betrieb sitzen/passen. Generell unter Last anziehen mag ja bei diesen Teilen nicht immer und bei jedem Fahrzeug nötig sein, aber schaden tut es wohl nie.

@moppedlars: Die Selbsthemmung bei ungefetteten Schrauben hat mich schon öfter zum Fluchen gebracht. Ich hab die Selbsthemmung dann als "festgegammelt" bezeichnet. Und Dehnschrauben die man mehrmals verwendet, das macht man wohl nur in Notzeiten, wo es nicht anders geht. Was ich meinte war, das die Verschraubungen, bei denen man wirklich auf exakte Drehmomentanzüge angewiesen ist, sehr selten sind. Eben fast so selten wie Drehwinkelanzüge. Aber Du hast recht, jeder wie er mag. Das hat manchmal schon religiöse Züge. :wink:
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Beitrag von ducdonau »

Guten Morgen Sofatester,

ein Verweis auf den Forumsschrauber für das Fetten von Schraubverbindung ist bedauerlicherweise bei dieser Argumentation fehlerhaft. Nichts gegen Ketchup und seine mechanische Fähigkeiten, er hilft gerne und umfassend bei Problemen. Jedoch bringt dich seine Aussage bei dieser Diskussion nicht weiter. :wink:

Das Fetten von Verschraubungen, für die ein Drehmoment dringend vorgeschrieben und vom Konstrukteuer kein Schmiermittel vorgesehen ist , reduziert das Gewindereibmoment und somit die Selbsthemmung der Schraubverbindung. Gleichzeitig wird die Schraube stärker gestreckt. So lange dies noch im elastischen Bereich des Materials geschieht sollte es kein Problem sein. Erreicht man aber die Fließgrenze des Schraubenmaterials hat es die Schraube hinter sich. Eine "festgegammelte" Schraube hat im Übrigen nichts mit der Selbsthemmung dieser an sich zu tun.

Dein Tipp mit dem belasteten Einbau von Federbeinen erschließt sich mir noch immer nicht. Selbst wenn ich deiner Argumentation folge, könnte ein Resultat dieser Methode sein, dass das geforderte Drehmoment nicht erreicht werden wird. Die auftretenden Kräfte in Zusammenhang mit den bekannten Lastfällen können dazu führen, dass obwohl subjektiv der Drehmomentwert erreicht wird, dieses real zu niedrig ist. Bedauerlicherweise fehlt mir im Moment die Zeit näher darauf einzugehen. Bei Interesse erläutere ich dies heute Abend gerne.

Wie bereits geschreibselt. Jeder wie er mag. Jedoch sind einige deiner Aussagen so nicht zu 100% korrekt.

By the way. Kauf dir Drehmomentschlüssel mit kleineren Einstellbereichen, dann vergammeln auch nicht mehr die Schrauben.
:wink:
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Beitrag von bluemex »

In meinem ehemals jugendlichen Wahn hab ich auch Schrauben die 20 Nm verlangt haben mit so nem Mannesmann Mist 10-210 Nm angezogen (Hebel etwa 60 cm). Was da mit dem Alugewinde passiert ist kann man sich ja denken... Ich steh auf Stahl ;-)

@ducdonau
Welche Einstellbereiche würdest du denn für Dremos empfehlen?
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Beitrag von Ketchup#13 »

Also ich habe noch keine Verschraubung verloren, trotz gefetteter Gewinde!! Aber aufbekommen habe ich die Verschraubungen immer :wink: Haste schon mal einen Motorhaltebolzen bei einer Suzxxx aus dem Zylinderkopf gedreht?? Da brauchts kein Loctide, die Dinger sind nach einem Jahr festgefressen :evil:

Ketchup#13 8)
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Beitrag von scm »

moppedlars hat geschrieben: Zu 2:Gewinde fetten halte ich auch nicht für richtig, da eine Schraube oder eine Mutter in oder auf einem Gewinde ausschließlich durch die Reibung zwischen dem Innen- und dem Außengewinde hält.
Das tut sie gefettet schon auch noch...
Ketchup hat absolut recht, Drehmomentschlüssel in Hobbyschrauber-
händen ist meist ein echter Schraubenkiller.

Gruß
Sven
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Beitrag von Richard Kies »

Ich habe festgestellt u.a. in Hockenheim am Sonntag dass es sehr sinnvoll ist für Hobbyschrauber nen Drehmomentschlüssel mit gefühl einzusetzen. Bei mir wurde von nem Hobbyschrauber der Bremssattel per Hand festgezogen. Ende vom Lied war dass sich eine Schraube gelöst hat und die andere locker vibriert!

Ich habe sie dann mit dem Drehmomentschlüssen von Hazet (20-200) angezogen und siehe da ich kann wieder bremsen...

Natürlich braucht man auch bei so nem Teil Geduld und Gefühl.
Erfahrung ist die Summe aller Fehler.
I'm #1 so why try harder?
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  • Walnussbaer Offline
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Beitrag von Walnussbaer »

Grad an die Bremse sollte man ja auch niemand anderen ranlassen, als sich selbst (im Hobbybereich). Was weiß man schon über die schrauberischen Qualitäten des anderen?
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