Tag 1, 02.04.2007, Montag, 6°° Uhr,
Da mich mein Traum, mental etwas unter Druck brachte war ich sehr hibbelich, gleichzeitig aber auch sehr froh, meine Überlegenheit zumindest schon einmal geträumt zu haben.
Das Bundy- Hocken- Video hatte mich dann wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, sehr schmerzfrei der Mann, ich verneige mich..
Ich hatte die Nacht auf Montag kaum geschlafen, weil ich ständig abwog wie ich am Besten die Trippel nach Start / Ziel anfahren sollte, besser früh einlenken oder von weit außen rein stechen. Ich entschied mich jetzt schon mal für früh.
Mein treuer Vivaro stand mit meinem treuen Kürbis inside in der Einfahrt, präpariert mit sinnvollen und zudem noch hübschen KTM- RACING Aufklebern auf Motorhaube und Heckklappe zur Reviermarkierung,
4 Kanister a` 20 Liter feinstem Super ( man weiß ja nie ), Kaltgetränke verschiedenster Variationen, Grillgut verschiedenster Marinaden, Voltaren Schmerzgel, Pferdebalsam, Franzbrandwein, Panzerband, lecker Bochumer Männerbier sowie allerlei lustigen aber sinnvollem Zierrad.
Mein Becker Traffic Assist Highspeed war auf Ledenon genordet und forderte mich wie üblich erst mal auf zu wenden.
Vergiss es Becker.
Auf der Beifahrer- Doppelbank war mein Beifahrer, mit Namen „blaue Kühltasche“ schon vorschriftsmäßig angeschnallt und bereit mich mit den herrlichsten Gaumenfreuden und Kaltgetränken die kommenden 10 Stunden bei Laune zu halten.
Im gierigen Schlund der Opel High Performance Stereoanlage, hatte es sich Ulrich Pleitgen in Form einer Hörspiel CD bequem gemacht, bereit mir die Fahrzeit mit einer kurzweiligen Geschichten zu verkürzen.
Ich hatte das Hörbuch „Assasini“ von Thomas Gifford gewählt.
Um Punkt 7:15 Uhr startete ich das Triebwerk meines VIVAro.
Sagte Ulrich, er könne mit seinen Erzählungen starten und machte mich auf den Weg, um mich mit Zündbruder AndyRE auf dem A3 Parkplatz Olichser Heide um 8:00 zu treffen treffen.
Aufschlag Parkplatz Olichser Heide um 8°°Uhr ich war pünktlich, na klar war ich pünktlich ich hätte auch schon um 6°° Uhr da sein können, so hibbelich wie ich war hatte ich eh nicht viel geschlafen. Dazu kam noch meine Marienerscheinung.
40 Minuten später war Andy auch pünktlich aber ich verzieh ihm sofort, den er kam ja gestern erst vom Kürbiszünden in Oschersleben.
Wir begrüßten uns kurz aber herzlich und machten uns alsbald auf die Socken gen Ledenon.
Herr Becker hatte für uns die Route über Luxemburg als die kürzeste festgelegt und wir vertrauten im……..erstmal.
Wir saugten uns dann auch gleich in Luxemburg noch mal mit billigem Diesel voll ( 0,90€/L ) und gaben Stoff.
Die 10 Stunden Fahrt überspringe ich obwohl ich nicht unerwähnt lassen möchte, dass Herr Becker, nach dem er im Tunnel von Lyon kurz die Orientierung verloren hatte, uns in Ermangelung von Satteliten, mehrfach aufforderte auf der Autobahn zu wenden was ich aber ignorierte.
Er ließ sich erst nach erneutem booten davon abbringen
19°° Uhr, Südfrankreich, Ledenon, die Sonne scheint, die Haare liegen.
Wir hatten uns bei den Schweizer Zündbrüdern Speedkarry und seinem Zündbruder Mauro eingemietet, die mir im Vorfeld versprachen die Box schweizgemäß mit Laminat und Fußbodenheizung auszustatten.
Zum Dank dafür und als Begrüßungsgeschenk hatte ich besagtes Bochumer Männerbier von Moritz Fiege im Gepäck.
Karsten hatte ja angedroht Scheizer Bier mitzubringen, hihi Schweizer Bier, tststststststststs. Nun Gut.
Da er die Drohung auch in die Tat umsetzte, musste ich notgedrungen auch eins probieren und ……….es blieb drin.
Ich wollte ja höflich sein.
Wie sich aber herausstellen sollte dienten das Laminatversprechen der Schweizer einzig dem Zweck uns in ihre Box zu locken, ich kam mir ein wenig vor wie Hänsel und Gretel zusammen.
Die Hässlichkeit der beiden war unbeschreiblich und hätte wirklich jeder Hexe zur Ehre gereicht.
Aber wir Ruhrgebietler sind ja bekannter Maßen tolerant, ich fragte mich nur wie ich in ihrer Gegenwart mein Grillgut verzehren sollet. Man wird sehen.
Nun gut wir nahmen die Herausforderung an obwohl uns Speedkarry ja schon im Vorfeld androhte unser Mopetten mit schweizschaminischen Sprüchen des Nachts zu verhexen.
Er wusste nicht, dass ich vorsorglich einen von 14 Jungfrauen bei Vollmond geflochtenen Edelweißkranz unter der Sitzbank versteckt hatte. Hähähä.
Etwas später kam dann noch Stephan aus Aachen dazu.
Um 20°°Uhr war alles ausgeladen und einsortiert, so das wir das erste kühle Bier des Abends köpfen konnten.
Vorher jedoch machte ich mit Andy noch eine kleine Wanderung um den Kringel. Natürlich hatte ich Seile und Steigeisen dabei. Immer wieder beeindruckend.
Wir zündeten alsbald Andys wundervollen Gasgrill, legten tote Tiere auf den Rost und ließen es uns gut gehen.
Da wir alle irgendwie fertig waren wie Brötchen, war die Party schnell zu Ende und wir gingen schlafen.
Hügelhupf und Kiesgestöber.
Tag 1, 03.04.2007, Dienstag, 7°° Uhr,
Am nächsten Morgen machten wir erst mal Meldung bei Art- Motor und holten uns unsere Essensmarken ab.
Bei mir kamen gleich alte Erinnerungen aus der Bundeswehrzeit auf.
Ein Urteil über das Essen möchte ich an dieser Stelle nicht abgeben, da ich Angst haben, dass beim Gedanken daran der Würgereiz wieder auftritt.
Die sehr coole Startnummer 59 hatte ich mir ja schon im Vorfeld gesichert und vom Highlander, dem Fachmann für klebrige Klebenummern aus dem VTR Forum fertigen lassen ……..cooooooool orange mit weißem Rand.
Den ersten Turn musste ich ausfallen lassen da mein Kürbis noch frisch beschlagen werden mußte.
Es sollten diesmal Conti Race Attack in Superduke- Battle- Mischung sein und ich muß im Nachhinein sagen, dass der Reifen traumhaft gut funktioniert.
Dann ging es raus zum Zweiten Turn und gleich war er wieder da, dieser unglaubliche Ledenon Spirit, einfach einzigartig diese Streckenführung.
Schnell fand ich wieder die Brems und Einlenkpunkte obwohl mein letzter Auftritt hier schon ein paar Jahre her ist.
Der Race Attack arbeitete vom ersten Meter an ohne Reifenwärmer absolut perfekt und stabil, das Fahrwerk mit den härteren Federn arbeitete noch perfekter, ich war glücklich, so konnte es weiter gehen. Ging es aber nicht.
3. Turn, 3. Runde, seit einer Runde saß mir diese Duc im Nacken und wir lieferten uns ein kleines Gefecht, bis die Todeskuppe kam, von der aus es bergab in einen schnelle Rechtsknick geht.
Und was macht der Arsch, meint er könne noch später bremsen als ich und fährt am Ende des Bergabstücks geradeaus in den Kies.
Das wäre mir ja egal gewesen, wenn er mir dabei nicht übers Vorderrad gefahren wäre.
Danach lief alles nach altbekanntem Muster ab, Funkenflug, Kiesgestöber, Schmerz und dann Wut.
Nachdem ich meine Knochen halbwegs wieder sortiert hatte, sah ich noch wie der Sack unbeschadet aus dem Kiesbett rollte.
An dieser Stelle und falls du dich hier im RF4- Forum rum treibst, schönen Dank du Arsch, auch dafür das du dich noch nicht mal nach der Gesundheit des Zünders erkundigt hast, den du abgeschossen hast.
Leider konnte ich mir noch nicht mal seine Startnummer merken um ihm ein paar passende Worte zu sagen.
Da der Kürbis noch lief ( die harte Sau ) fuhr ich aus eigener Kraft und ohne Lumpensammler in die Box.
Schadenaufnahme: Mein rechter Knöchel nahm langsam die Größe eines Tennisballs an, die Schulter schmerzte ein wenig aber sonst ging es. Die Zündbrüder prophezeiten mir sogleich eine Schmerzverdoppelung am nächsten Tag…..abwarten.
Der Kürbis hatte neben verschiedenen Kratzern einen verbogenen Bremshebel, eine gebrochene Gashebelarmatur und eine abgebrochene Fußraste.
An dieser Stelle noch mal danke an Bundy für die Organisation der Schweißarbeit an der Bremsarmatur und an den Reifenmann, der mir das Teil geschweißt hat aber dessen Namen ich nicht kenne.
Ich nenne ihn mal den „ Brutzler „.
Ein riesen Dankeschön an AndyRE für seine Hilfe, seinen Rat und die Teile die er mir schon im Vorfeld mitgebracht hatte. Junge, du bist schwer in Ordnung, ein wahrer Zündbruder eben.
Ich wünsch dir für nächste Woche einen schönen Urlaub.
Kurz und gut, der Kürbis war innerhalb kürzester Zeit wieder startklar, ich war es noch nicht, denn ich hatte noch eine Unterhaltung mit Bruder Schmerz.
Dann kam Schwenne und sein Kumpel in unsere Box, sie waren auf blauen Dunst hier runter gekommen, in der Hoffnung noch einen Platz zu ergattern.
Da Schwenne vor hatte mit Bundy die 1.000 km am Hocken zu wemmsen, wollte er mit seinem Kürbis hier noch ein wenig trainieren.
Ich überließ im für den Rest des Tages meine Frontmaske mit der Startnummer und er zeigte uns erst mal wie schnell man mit dem Kürbis um den Kringel fahren kann. 1:36 Min, mein lieber Scholli, ääääh Schwenni.
Ein würdiger Partner für Bundy.
Der Tag ging zu Ende, dass übliche Prozedere wurde eingeläutet und ich war wieder früh im Bett.
Kürbiszerspanung 2. Teil.
Tag 2, 04.04.2007, Mittwoch 7°° Uhr.
Bevor jetzt alle stöhnen, nein es war nicht mein Kürbis der zerspant wurde.
Aber von Anfang an.
Der Tag begann mit Schmerzen, ich weiß nicht wie aber in der letzten Nacht musste eine Lokomotive durchs Fahrerlager gefahren sein und meinen Bus mit mir inside gestreift haben.
Komisch, äußerlich waren keine Spuren am Bus zu erkennen.
Ich fühlte mich wie gepeitscht und mir tat jeder Knochen weh.
Ich versuchte erst mal, ob mein Stiefel über meinen geschundenen Fuß passte, ging, mit Luft anhalten und Bauch einziehen.
Also gut, ich war ja hier zum zünden und nicht zum jammern.
Es war arschkalt aber der erste Turn ging erstaunlich gut.
Langsam wurde es wärmer und beim zweiten Turn hatte Schwenne endlich seine eigene Nummer und zeigte uns wo der
Frosch die Locken hat. Meine Fresse ist der Mann schmerzfrei……….oder sollte ich besser sagen war er schmerzfrei.
Ich glaub es war sein 3. oder 4. Turn, als es ihn im Rechtsknick in der Bergabpassage runter zu Start / Ziel highsiderte.
Der Kürbis ging links ab und er blieb rechts bewustlos auf der Strecke liegen.
Ach du Kacke. Zum Glück war er bald wieder bei Sinnen und hatte nichts gebrochen, jedoch war die Veranstaltung für ihn gelaufen.
Er musste jetzt Kräfte sammeln um am Samstag den Hocken zu spalten.
Wir tauschten noch die Tankflügel, weil er seinen Kürbis sowieso lackieren wollte und sich löblicherweise auf die richtige Seite abgelegt hatte und der Flügel den ich brauchte heil geblieben war.
Am Abend verwöhnten wir ihn ein wenig mit gegrilltem Getier, platzierten ihn neben meinem Radiator, da ihn ein wenig fröstelte und zischten das Eine und Andere Bier.
Bevor wir zu Bett gingen, warnte ich Schwenne noch vor der Lokomotive, die auch ihn heute Nacht besuchen würde, doch er lachte nur und sagte etwas in seinem Schwarzwalddialekt was ich eh nicht verstand.
Das ist sowieso sehr lustig, da sagt jemand etwas zu dir in seinem Dialekt, du fragst nach weil du es nicht verstanden hast und statt das der jenige den Satz in Hochdeutsch wiederholt, sagt er es noch mal im Dialekt.
Ich glaub ich hab pro Satz drei mal nachgefragt……..wir hatten ein langes Gespräch.
The Day off Race, Das highsiden wird Fortgesetzt
Tag 3, 05.04.2007, Donnerstag 7°° Uhr.
Heute ist der letzte Tag der Veranstaltung.
Ich wollte nur noch 2 Turns fahren weil mir immer noch alle Knochen weh taten.
Das funktionierte auch alles wunderbar und der Conti sah immer noch aus wie neu, sagenhaft, das Gummi sah aus wie feingeschmirgelt.
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, das ich Rooki mit seinem Gixxen Zebra mehrfach filettiert habe und SP 12 Harry eigentlich immer wenn ich ihn sah an seiner Gixxe geschraubt hat.
Dann kamen die Sprintrennen, zuerst in der Supersport Klasse, in der Speedkarri mitfuhr.
Er startete als 8. und beendete als 7., super gefahren Karsten und Glückwunsch zum Pokal.
Andy und ich hatten mittlerweile begonnen Kürbis und Gepäck zu verstauen und wollten uns beim Mittagessen im Restaurant vom Fensterplatz das Superbike Rennen mit Bundy ansehen.
Wir hofften als Nachtisch einige Bundynische wheelesierungen serviert zu bekommen, aber es sollte alles anders kommen.
Ich war gerade dabei mir Emmentaler über meine Spagetti Bolognese zu streuen als die wilde Hatz begann.
Bundy kam gut vom Start weg und bog als erster in die Triple ein.
Dann verschwand der vordere Teil des Feldes aus dem Blickfeld und tauchte erst wieder in Form einer durch die Luft fliegenden Renngiraffe an der ersten Kuppe auf.
Mir blieben die Spagetti im Hals stecken als ich Bundy und seine R1 einschlagen sah.
Das schlimme war das Bundy schneller war als seine R1, die ihm aber dicht auf den Fersen war.
Irgendwie flog die R1 dann aber an ihm vorbei und er kroch so schnell es ihm möglich war von der Strecke.
Man sah sofort, er hat sich mal richtig wehgetan.
Er rettete sich dann irgendwann hinter die Leitplanken, saß nun da mit Schmerz verzerrtem Gesicht und hielt sich den Vorderlauf.
Als ich mit Andy in Fahrerlager kamen um uns nach ihm zu erkundigen, stand er beim „Brutzler“ und man sah gleich, das die 1.000 km Hockenspalten doch sehr fraglich waren.
Er konnte seine getapte Gashand kaum bewegen.
Wir teilten ihm noch unser Bedauern mit, wünschten ihm gute Besserung und machten uns dann auf den Weg nach Hause.
Die Rückfahrt verlief reibungslos und ich war gegen 23:00 Uhr totmüde wieder zuhause
So das waren meine Erlebnisse vom Hügelhupf, ich kann nur jedem wahren Zünder empfehlen hier mal aufzuzünden, es ist ein absolutes Erlebnis.
Ich hoffe es hat euch gefallen, an Bundy und Schwenne noch mal gute Besserung und zum Abschluß noch meine ganz persönliche Homage an den Ledenon Kringel und meinen treuen Kürbis in Gedichtform
Gruß Tommy
Kürbirex
Kürbirex du geiles Stück,
sie wollten dich zerspalten.
Doch hatten sie nicht alle Glück,
die hässlichen Gestalten.
Die koreale Katzenpiss,
die sie so gerne heben,
bringt meistens nichts als dünn Geschiß,
mit zeitgleich übergeben.
Beim Hügelhupf von Ledenon
das weiß ein jeder Heizer,
zählt nur der haarigste Cojon
und kein Gedärmereizer
Die Hackgesichter die ich traf,
das muß ich hier mal sagen,
sind mit viel Häßlichkeit gestraft,
doch hört ich niemals Klagen.
Drum war`s mir eine Ehre dort,
zu wemmsen mit den Besten.
Und sehn wir uns an andrem Ort
könnt ihrs ja nochmals testen.
Cyrano de Kürberac
