Also alles zusammengebaut, eingeladen und los ging es ins 650km entfernte BRNO.
Am Trainingsfreitag traf mich im ersten Turn fast der Schlag. Das Motorrad legte sich fast von selbst in die Kurven und ich konnte es reinlaufen lassen wie noch nie! Allerdings war das so ungewohnt, dass ich keine einzige Linie traf. Das stellte sich dann erst im Laufe des Tages ein. Nach einem erfolgreichen Trainingstag wollte ich dann zusammen mit Bernd Kreuzer das 2H GEC Langstreckenrennen in Angriff nehmen. Nach einem tollen Start fing es leider nach einigen Runden an zu Regnen und ich entschloss mich in die Box zu fahren. Nach Rücksprache mit Bernd packten wir unseren Kram zusammen, da wir beide keinen Crash riskieren wollten und die CSBK Rennen im Fokus standen.
Wir konnten natürlich nicht ahnen, dass die Strecke nach ca. 20 Minuten wieder knochentrocken war… Egal. Abhaken und am nächsten Tag weiter machen.
Der Samstag drehte sich um unsere Qualifyings bei denen ich mich mit einer 2:19,185 auf P7 qualifizieren konnte. Allerdings hatte ich extrem mit der Schräglagenfreiheit zu kämpfen der meine Stiefel zum Opfer fielen. Nachdem höher montierte Rasten das Problem nicht lösen konnten, schraubten Bernd und ich das Heck ein paar Zentimeter höher. Beim Warm Up am nächsten Morgen konnte ich die Änderung ausprobieren und fuhr just eine Bestzeit von 2:19,792 in der einzigen vollen Runde. Meine Stiefel hatten keinen Bodenkontakt also war ich für die Rennen super aufgelegt.

Bei Rennen 1 erwischte ich einen super Start und konnte mich gleich hinter Andreas Peck #19 einsortieren. In Runde 3 folgte das Überholmanöver kurz bevor wir wegen einer blau rauchenden Kawasaki das Tempo kurz rausnehmen mussten. Danach folgte ein hartes Duell Reihenvierer gegen V2. Leider war ich dabei so auf das Heck der Honda fokussiert, dass ich nicht mehr mitbekam in welcher Runde wir uns befanden und so sah ich die Zielflagge erst beim Rausbeschleunigen aus der letzten Kurve. Den finalen Angriff hatte ich für die nächste Runde geplant… Unterm Strich ein dritter Platz mit dem bitteren Beigeschmack von nur 0,095 Sekunden Rückstand!




Im zweiten Rennen am Nachmittag ging der Start leider nicht so glatt und ich wurde von mehreren Gegnern überholt. In Runde 5 konnte ich mich dann wieder an Pecky vorbeibremsen und die Verfolgung von Wolfram Kiese #18 aufnehmen. In der siebten Runde konnte ich mir dann auch Wolfram schnappen und schoss weiter nach Vorne. In der 3. Letzten Kurve der letzten Runde schnappte ich mir dann noch Heinz Diener mit der #38 um dann im Windschatten der RC30 mit der Nummer 165 über die Ziellinie zu donnern. P2 in der Pro Superbike Klasse für Nymeria und mich. Eine Belohnung für Nymeria und mich nach der ganzen harten Arbeit und den Strapazen der letzten Wochen und auch mein bestes Ergebnis im Trockenen bisher. Auch die neue persönliche Bestzeit von 2:17,331 steht nun zu Buche und ich konnte P2 in der Meisterschaft erfolgreich verteidigen.





Als nächstes geht es in Assen wieder zur Sache! Bis dahin gibt es nur einen großen Service und einige kleine Verbesserungen, denn aktuell bin ich einfach nur extrem zufrieden.
Also sage ich an dieser Stelle: bis bald!
Euer Lion #87