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R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von Witzi278 »

Hallo in die Runde,

ich fahre eine R6 RJ15 BJ2008, Straße ca. 28k km + ca. 6-8k km Rennstrecke (Schätzung).

Bisher hatte die R6 noch nie einen technischen Defekt außer der Spannungsregler. Der Motor hat bis auf frisches ÖL nach jeder 2. Veranstaltung und Ventilspielkontrolle keine Pflege erhalten.

Ich würde nun gerne den Motor öffnen und einen Blick auf diverse Verschleißteile werfen, sowie die Lager erneuern.
Technisch mache ich am Motorrad alles selbst und bin in meiner Werkstatt sehr gut ausgerüstet. Ich habe allerdings noch nie am Inneren eines Motors geschraubt. Außer mit 15 am Roller :lol:

-Ist es möglich einen Motor mit Werkstatthandbuch und geringen Vorkenntnissen selbst zu revidieren ?
-Ist es möglich ohne Erfahrung Verschleiß zu erkennen ?
-Gibt es Bauteile die immer gewechselt werden sollten ?
-was macht Sinn zu tauschen, was nicht ?

Es geht um reines vorbeugen. Es muss kein neuer Motor daraus gemacht werden.

Ich mache gerne alles selbst da ich 1. verstehen möchte 2. macht es Spaß 3. muss ich auf das Geld achten :alright:

Wie sind eure Erfahrungen zum Thema ?

Gruß
Dominik
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von Erik92 »

Moin,

Da bin ich auf Antworten und Diskussionen auch sehr gespannt. Bin exakt in der selben Situation wie du, nur dass es sich um eine RJ11 handelt. Selbst die 28.000km kommen hin. :D
Die Wartungsanleitung gibt da ja auch schon einiges her inklusive Verschleißwerten usw. aber vorab ein paar Erfahrungen einholen ist immer gut.
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  • Michel78 Offline
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von Michel78 »

Stand vor der gleichen Situation letzten Winter bei meiner S1000RR.

Ich habe mich dann für den Fachmann entschieden, obwohl ich mich als Fluggerätmechaniker mit 25 Jahren Berufserfahrung technisch nicht für unbegabt halte. Warum:

1. Fehlen mir die geeigneten Meßwerkzeuge wie Bügelmessschrauben und Bohrungsmesser um den Motor genau zu vermessen.

2. Fehler passieren immer. Doof wenn man 1000Km entfernt auf einer Veranstaltung feststellt, dass der Motor nicht funktioniert.

3. Lässt der Profi auch Verbesserungen mit einfließen, die die Haltbarkeit und Performance des Motors positiv beeinflussen. Heatmanagment oder Steuerzeiten wären hier zum Beispiel zu nennen.

4. Machen die Materialkosten eh den Großteil der Rechnung aus. Da war es mir wert, die Arbeitszeit für gute Arbeit zu bezahlen.

Nur so als Gedankenansatz.

VG Michel
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von R6-Pille »

Warum willst du den Motor auseinander bauen wenn er keinen Defekt zeigt?

Wie schon gesagt wurde benötigt man Spezialwerkzeug und mehr als Mofa Bastelerfahrung.
Ich kann von so etwas nur abraten.

Als ich 19 war habe ich meinen XS360 Motor soweit zerlegt dass die Zylinder nachgeschliffen werden konnten. Er hatte 55000 km gelaufen und ich dachte das wäre mal eine sinnvolle Maßnahme obwohl er eigentlich noch ganz ordentlich lief.
Danach alles wieder zusammengebaut und erste vorsichtige Ausfahrt gemacht damit sich die Kolbenringe gut einfahren. (War nur ein Funktionstrip von ca 5 km)

Zuhause wieder angekommen ist mir aufgefallen das ich versehentlich Castrol Öl für 2 Takter eingefüllt hatte. :(

Total bekloppt aber ist halt passiert.
Nach erneuten Ölwechsel bin ich aber noch rund 20000 km nach dem Spezialeinfahrprozess gefahren.
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von techam »

Ich sehe es wie die Vorredner und würde den Motor zusammen lassen.

Was ich machen würde, wäre ein "kleiner" Service mit Inspizierung:

Ventilspiel prüfen und einstellen. Dabei Nockenwellen, Nockenwellenräder, Steuerkette, Shims, Tassenstößel und Nockenwellensitze prüfen.
Einerseits optisch, auf Pitting, Riefen etc, Zudem die Nockenhöhe messen, das geht relativ einfach und sagt oft schon einiges über den Gesamtzustand des Motors aus.

Dann Kupplung öffnen, alle scheiben raus und Verschleiß messen, neue Federn sind bei einer 2008er auch angebracht. Korb auf Einlaufspuren checken.

Motor auf den Kopf stellen und die Ölwanne runter nehmen, diese ordentlich reinigen, da sammelt sich meist einiges an, gleiche gilt fürs Ölsieb.

Getriebe, Schaltgabeln, Pleuel, Kurbelwelle, unteren Zylinderwandteil endoskopisch oder mit Taschenlampe und SPiegel so gut es geht begutachten. Besonders auf Anlaufspuren achten.

oberen Zylinderwandteil, Ventile, Kolbenoberseite etc von oben durch die Kerzenbohrung endoskopisch begutachten.

Das sind alles Arbeiten die mit vertrettbarem technischem Aufwand und "normalen" Schrauberkenntnissen gut zu bewerkstelligen sind und schon sehr sehr viel über den Motor aussagen. Wenn ma da was findet, dann endweder selbst versuchen, oder ab zum Fachmann. Wenn nicht, zusammenbauen, gutes Öl rein und weiterzynden!

MfG Christian
  • Michel78 Offline
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von Michel78 »

Die Pleuellager darf man bei der Laufleistung ruhig mal neu machen.
Meine waren komplett durch. Innerhalb der nächsten 1000km wäre es da zum Schaden gekommen. Hat man nicht gehört oder am Pleuel von aussen erkannt.
R6en sind ja auch bekannt dafür, dass die dort gerne mal Probleme haben.
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von R6-Pille »

Meine RJ15 bin ich von 0 bis 55000 km ohne Pleuellagertausch gefahren.
Davon rund 10000 km Rennstrecke.

Wichtig ist halt wie man seinen Motor behandelt und ob er fachmännisch gewartet wird.

Im YouTube habe ich vor kurzem ein Video von einem Varadero Fahrer gesehen.
Er hat jetzt die 700000 km überschritten mit erstem Motor ohne Öffnung.
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von Kurvenjunkie »

Wenn neue Lagerschalen dann die von der RJ 27. Die haben angeblich eine besondere Beschichtung und sind widerstandsfähiger. Hatte in Summe 3 Pleuellagerschäden und weiß wovon ich rede.

Und ganz wichtig nach Watungsarbeiten. Niemals das "Öl pumpen" vergessen. Zündkerzen raus und vorne rechts oben am Zylinderkopf die Schraube mit der Kupferunterlegscheibe rausdrehen und so lage den Motor drehen lassen bis Öl rauskommt.

Macht man das nicht zerreibt es einem unter Umständen die Pleuellager.
Auf dicke Hose machen, war noch nie so leicht!
Einfach Pitbike mieten bei https://www.instagram.com/rent_a_pitbike/
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Re: R6 RJ15 Motor selbst revidieren

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Beitrag von Rubinio82 »

Der R6 Motor ist an sich sehr schrauberfreundlich und ohne großartiges Spezialwerkzeug zu montieren.
In der aktuellen Lage würde ich aber lieber dazu raten so lange zu fahren, bis sich irgendwas ankündigt. Diverse Teile sind aktuell nicht zu bekommen. So mussten wir im Frühjahr einen Motor leider mit 45er Athena Kopfdichtung zusammenschrauben statt der originalen 45er YEC, weil diese einfach wochenlang "im Zulauf" war.
Bei Lagerschalen sieht es glaube ich ähnlich aus.
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