Mein mechanisiertes Leben fing als Dosenfahrer an. Jahrelang irrte ich auf der Bahn im Lande umher. Verloren und vernünftig, genoss ich die 0° Schräglage, die klimatisierten Moleküle und das pünktliche Erscheinen auf der Arbeit.
Eines Tages beschloss der heilige Aufzynd meinem Leiden ein Ende zu bereiten, stieg auf die Erde herab und verkleidete sich als mein bester Freund. Er begoss mich mit Bier und lustigen Aufzyndgeschichten und köderte mich am folgenden Morgen zu einem Honda Händler. Dort, als Vernunft gekleidet stellte er die trojanische CBF600 hin.
Da Helvetier auch Motorradjungfrauen sofort ins wilde Leben entlassen - nur geschützt oder gebrandmarkt mit einem grossen blauen L - nahm mich die CBF auf eine Reise und zeigte sich erfahren, besonnnen, gutmütig und dennoch so viel aufregender und unvernünftiger als fast alles was ich bisher auf vier Rädern vor mich hergetrieben hatte. 24 Stunden später zeigte sich Sünde in Form einer 07er Hornet. Wir verfielen einander und versprachen ab dann dem Aufzynd täglich Treue auf unserer Suche nach Schräglage, Technik, Geschwindigkeit und Adrenalin. Manchmal sogar unter partieller Beachtung der Geschwindigkeitsempfehlungen.
Nach Beschleunigungs- und Bremsorgien versuchte ich irgendwann mal die 5° Schräglagengrenze zu knacken und so meldete sich einige Tage später meine rechte Fussraste das erste Mal zu Wort. Der Lieblingsberg um die Ecke wurde zum täglichen Pfad der Huldigung erwählt und so übten wir das Schleifen und am Gas hängen, trotz der Prüfungen die der Antizynd in Form eines der schlechtesten Sommers aller Zeiten uns dieses Jahr geschickt hatte. Schriften wurden aufgetan um komische Schräglagenrituale mit dem Allerwertesten verständlich zu machen. Es war schön.
Eines Tages hatte wir einen kleinen Streit. Die Hornet, Ich, die Kehre, das Auto, die Fussraste und der Vorderreifen liessen die kleine Diskrepanz durch eine starke Adrenalinausschüttung, einige Kilos an CHF und ein paar Schürfungen/Prellungen aus der Welt schaffen.
In der Nacht meiner ersten 90° Schräglage erschien mir Aufzynd. Sie, diesmal erschien er als eine wunderschöne Sie, war recht erbost und sprach: "Du sollst dort herumschwuchteln wo keine Rechtschaffenen in Gefahr sind! Vergiss es Dosen, Chopper und CBF Fahrer in Pässen herzubrennen und gebe deinen Allerwertesten zum Vollstrecken durch Gleichgesinnte her. Entspann Dich dabei, dann wird es weniger wehtun." Sie war so wunderschön und sprach so wahr, dass sich diese Vision in meine Erinnerungen für alle Ewigkeiten einbrannte.
Als die Sonnenstrahlen mich am nächsten Tage begrüssten fand ich eine Tafel neben der heiligen Schüssel als ich das allmorgendliche Ritual erledigte. Prinzessin Horst zeigte mir nach welchen 10 Geboten ich nun leben und atmen sollte. Ausserdem sagte mir eine liebliche Stimme, dass ab nun die Sammlungen der heiligen Schriften auf racing4fun.de und powerwheelie.de eines ausführlichen Studiums durch mich benötigten. So widmete ich aufopferungsvoll meine Zeit um den redlichen Geschichten von Superhelden und Wundern zu lauschen. Mit grossen Augen erfuhr über Zyndpropheten, die die Nässe bei 45° nur durch ihre Slicks mittels eines Wheelies teilten oder Kies in Gold verwandelten. Aufregende Sagen über okkulte Rituale, Indianer mit wunderschönen Sqaws, mechanisierte Iron Men, ein sagenhafter Trunk, mit Adrenalin behaarte Mannsmänner und holde Gasamazonen liessen mich wache Nächte verbringen.
Nach dem ich nach Tagen doch für einige Minuten in einen unruhigen Schlummer fiel erschien Aufzynd in Form eines durchgef****en Pilot Power und sagte zu mir: "Du bist bereit. Doch bevor du gehen kannst musst du krabbeln." Es war mir klar, dass ich meine erste Pilgerfahrt zur Krabbelgruppe nach Anneau du Rhin unternehmen musste.
Nach Wochen des Harrens begab ich mich mit einer anderen Jungfrau zur Krabbelgruppe. Nach weisen Worten der lokalen Gaspropheten genoss ich einen Tag im Adrenalinhimmel und dauerhaften Tantrasex. Ich nahm mir den alten Rat des Aufzynd und entspannte mich. Tatsächlich tat das Hergebranntwerden dann nur halb so weh. An diesem Tag starb ich. Genauer starb mein Dosen-Ich.
Doch Aufzynd liess mich auferstehen und sprach zu mir: "Dein Schwuchteln war wahrhaftig und deine Hässlichkeit kennt keine Grenzen. Daher habe ich dich aus deiner dosigen Hülle befreit und transzendiert. Ich habe Dich für grosse Aufgaben auserwählt. Du sollst ab nun bis in alle Ewigkeiten dem Schräglagenritual huldigen und die Zyndpropheten als wandelnde Schikane prüfen. Bist du bereit dein neues Leben nun diesem Zweck zu versprechen?" Nach langwierigen Überlegungen in Millisekundenbereich antwortete ich mit einem simplen "Ja!".
Also sprach wieder der Aufzynd: "So sei es." Und gab mir einen neuen Namen: "Ab jetzt heisst du Hellboy!". Ich war erstaunt, was wohl an meinem Gesichtsausdruck abzulesen war. Daher erklärte Aufzynd: "In meiner knappen Zeit wo ich nicht über meine Zyndpropheten wache, tausche ich mich auch mit anderen okkulten Führern aus. So kenne ich das Bureau for Paranormal Research and Defense und deren Angestellten Hellboy. Er hat viele Parallelen mit dir!" Ein leichtes "Häh" entwich meinen Lippen.
Aus diesem Grunde setzte Aufzynd fort: "Auch Du bist wahrhaft hässlich und von tonnenhafter Statur. Auch in Dir kommen Dämonen zu Vorschein sobald du Dich auf das Motorrad setzt - obwohl deine ziemlich herumschwuchteln." Nach einer Pause schloss er mit folgenden Worten ab: "Und da das Gas rechts ist und dein Herumschwuchteln etwas entschuldigt werden muss gebe ich Dir auch die Right Hand of Doom. Doch sei Vorsichtig und nutze diese Hand weise, denn wie allen bekannt ist löst sie die Apokalypse aus."
Ich schluckte und nickte. Aufzynd verschwand leise lächelnd und ich begann meine ersten Sekunden als Hellboy auf diesen Erden. Im Wind hallten seine letzten Weisungen nach "Eine 3/4 Gixxer soll deine Waffe sein. Und vergiss nicht - entspann Dich!".
Also liebe Mitverrückte, ich danke euch für dieses wunderbare Forum in dem ich endlich meinen Gendefekt ausleben und anderen mitteilen darf. Dem Krabbeln soll bald wirkliches Herumschwuchteln folgen und zwar mit der Gixx anstatt der Hornet. Auch ich will die Nässe mit Wheelies teilen und den Kies vergolden. Vor allem aber euren Geschichten lauschen, eure auferlegte Mutproben in Form der Hackfressengalerie bestehen und mit euch demnächst mitaufzynden. Ich will doch bloss spielen

Greets,
Heelboy