YART R6 RJ 27 / Fahrverhalten

[Stipo]

Einstieg auf dem Track letztes Jahr bei einem Event mit meiner M 1000 XR und mit einer 2:16 abgeschlossen, aber nicht konstant. Ich bin nun heuer meinen zweiten Trackday am PAN mit meiner YART R6 RJ 27 gefahren. Fahrwerk ausgemessen und selbst eingestellt. 83 kg ohne Leder und Airbag, 90er Feder hinten. Hebeleien und Ergonomie auf mich eingestellt. Vorher noch nie ein echtes Sportmotorrad gefahren, weder auf der Straße noch auf der Rennstrecke. Soviel zu den Voraussetzungen.

Jetzt hocke ich auf dem Teil wie ein Affe und nichts funktioniert so richtig, vor allen Dingen die Verbindung mit dem Moped und die Lockerheit am Lenker. Außerdem komme ich nicht wirklich in Schräglage ... bzw. das Teil mag mit mir nicht wirklich in die Kurve fallen.

Hab versucht die nur Körperhaltung zu verbessern und auf dem Moped aktiv zu sein. Zeiten unterirdisch und mein Hintern ist zu einem veritablen Granitblock geworden. Nur Kampf und Krampf. Dann einfach auf Blickführung und Linie umgestellt. Aber ich bin keine Einheit mit dem Moped. Fällt nach wie vor nicht in die Kurve, geht gefühlt weit, gefühlt wenig Schräglage. Reifen hinten fast auf Kante, Abriebbild sehr gut, Temp und Druck passen optimal. Kaum Knie am Boden. Habe das Gefühl, ich falle in der Kurve innenseitig einfach vom Bock runter.

Ich freue mich auf alle Tipps! Vielleicht ist das Richtige dabei. Egal ob Fahrwerk, Technik, Fahrtechnik. Ich brauche Input, um etwas zu ändern.

[Kurvenjunkie]

Hi, vielleicht ist es eine reine Gewöhnungssache oder aber Deine Einstellungen am Fahrwerk waren kontrapoduktiv und haben das Gegenteil bewirkt.
Bist Du denn vor dem Kauf mal so eine Maschine Probe gefahren?
Ggf. kennt YART ja passende Einstellungen für das Fahrwerk oder verkaufen die die Maschinen nur?

[Stipo]

Ich frage momentan alle möglichen Quellen und sammle Infos. Vielleicht hat ja jemand vergleichbare Erfahrungen mit der R6. Keine Sportmaschine jemals Probe gefahren, außer meine Tuono V4 Factory, wobei die ein Naked Bike ist und nicht zählt. Auf der habe ich mich pudelwohl gefühlt und wäre auf dem Kringel 100% um Längen schneller! Aber es geht mir darum, ein richtiges Sportgerät zu beherrschen. Ohne viele Elektronik.

[Kurvenjunkie]

Naja die R6 hat von Haus aus ja nicht gerade wenig Elektronik…

Vielleicht suchst Du Dir Jemanden der Dir das Fahrwerk einstellen kann. Ich hatte mal gehört, dass das bei der RJ27 nicht so einfach sein soll

Ich hatte 2010 eine R6 und es hat einige Zeit gedauert bis alles gepasst hat. 3 verschiedene Lenkerstummel mit unterschiedlichen Winkeln probiert und 3 Fahrwerksmenschen. Perfekt war es erst als ich Jemanden hatte der mit diesen Maschinen in der IDM Rennen gewonnen hatte und eine swhr hohe Expertise vorweisen konnte. Derjenige hat das Fahrwerk so gut eingestellt, dass ich dachte ich würde ein anderes Motorrad fahren.

[DaveMave]

Denke das Problem ist grundlegend mal der Umstieg von Naked auf Sportler. Manche Leute mögen das, andere nicht so. Man kann auch mit einem Nakedbike schnell sein, "notwendig" ist so ein Umstieg also nicht.

Aber da die Maschine jetzt schonmal da ist: Wie hast du denn die Ergonomie auf dich angepasst? Auf der Rennstrecke empfiehlt es sich grundsätzlich die Lenker etwas breiter aufzuspreizen, damit du überhaupt Platz für deinen Körper hast. Außerdem muss das Dreieck aus Stummel, Fußraste und Sitz zu deinen Proportionen passen.
Körpergröße und Innensaum wären interessant.

[businesskasper]

Ich hätte da verschiedene Theorien, aber das ist auf Ferndiagnostik schwierig, rauszufinden, ob da eine von stimmt:
Da du zum ersten Mal Sportler fährst, ist naheliegend, dass die Sitzhaltung nicht stimmt. Da könnten die Fotos vom Streckenfotografen helfen. Blockade im Schulterbereich. Zu viel Druck auf den Lenkerstummeln, etc.
Fahrwerksgeometrie verstellt, dann läuft das halt kacke. Bevor ich irgendwas umbaue, würde ich immer erstmal auf ein 0815-Standardsetup gehen. Die funktionieren im Individualfall nicht perfekt, aber doch irgendwie in einem breiten Bereich brauchbar und bei 83kg wahrscheinlich sogar ganz gut.
Gabel überdämpft oder allgemein zu weich: Macht halt wenig Gefühl für's Vorderrad, das gibt kein Vertrauen.

Supersportler ist anders als so 'ne 4-Zylinder-GS.

[campari]

Ein Foto vor, in und aus der Kurve wäre hilfreich.

[Rechtslenker]

Was erwartest du, das erste mal Rennpiste mit einem völlig unbekannten Moped? Das braucht alles Zeit und Übung. Wenn so ein Sportgerät richtig funktionieren soll, muss es entsprechend benutzt werden. Wenn man damit nur rumgurkt, funktioniert das alles nicht. Du kannst x-mal versuchen irgendwas einzustellen, ohne Last am Fahrwerk, wird das nichts.

[Henning #17]

Welches Fahrwerk hat Mandy eingebaut? Normalerweise liefert YART die RJ27 mit Öhlins Gabelcartridge & ttx Federbein aus, das Fahrwerk ist über jeden Zweifel erhaben. Ich habe auf meiner YART R6 die kurze Tankhaube gegen eine lange Haube gewechselt, und mich danach wohler gefühlt, kommt aber auch die Körpergröße an.

[Stipo]

Merci für die Tipps so weit! Fahrwerk TTX mit Cartridge. Wie gesagt, am Moped liegt es nicht. Was heißt zu wenig Last am Fahrwerk? Zu wenig Kurvenspeed?