+++ Bericht Mutantentreffen I/2006 – in 7 Akten +++
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
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+++ Bericht Mutantentreffen I/2006 – in 7 Akten +++
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Part I – Das Vorspiel
Traurig stand sie da, meine kleine Rennhure. Bedeckt mit Brems-, Baustaub und Wandfarbe. Hatte ich sie doch zu früh in meinen erbauten 50qm-Traum von Garage gebettet. Musste Sie doch alle Verputz- und Malerarbeiten über sich ergehen lassen. Würde Sie mir das verzeihen? Aber egal, sie ist nur Mittel zum Zweck, dem schönsten Zweck den der Allmächtige der Männerwelt schenkte – das AUFZÜNDEN (vergl. II Buch Moses, Kap. III). Ich beschloss dennoch ihr etwas Gutes zutun. So schenkte ich ihr eine Handwäsche vom feinsten, frische Bremsflüssigkeit und sogar neues Shell-10W40. Es schien ihr zu gefallen, denn sie grinste ein bisschen unter ihrer Geiernase hervor.
Auf den Hänger gespannt brachte ich sie einen Abend vor meinem ersten Rollout 2006 zum Hocken. Ich habe zwar nur 55 Kilometer bis zum heiligen Asphalt von Baden, aber die Hecktick am Morgen hasse ich nun mal. Im Camp der Killermutanten angekommen, suchte ich als Erstes die Box von Bike-Promotion auf, um Asyl und Einlass zu erbitten. Dort angekommen erblickte ich mehrere sehr hässliche und entstellte Männchen und eine durchaus passable Erscheinung eines Weibchens. Was mögen sie ihr wohl bezahlen, dass sie mit diesen Gesichtskrüppeln durch die Lande zieht – dachte ich mir und hielt Ausschau nach MD. Ich hatte ihn schon seit mindestens 3 Jahren nicht mehr gesehen und konnte mich nur wage an seine merkwürdige Erscheinung erinnern. Vielleicht war ich deshalb solange nicht mehr krank. Also pickte ich mir den Hässlichsten raus und begrüßte ihn mit „Hi, ich bin’s nur der Jörg“. Sein Kopf, bedeckt mit einer lustigen Stoppelfrisur Modell 1983 – der Punk-Popper, verwandelte sich in ein fieses Grinsen und er brachte ein „Aaaahh“ raus. Somit stand für mich fest, ich hatte mich nicht getäuscht, er war es der König des Mutantenzirkuses, der Obermutant, der hässlichste Mensch des Ostens – MD persönlich. Geschockt von meiner Schönheit, wies er mir gleich den besten Platz in der Box zu und meinte ich solle etwas Platz für Bundy lassen, der im Morgengrauen aufschlagen würde. Also machte ich mich sicherheitshalber richtig breit, überzog die Hufe der Hure schon mal mit Heizdecken und machte mich froher Dinge wieder auf in die Heimat. Ich war so froh, dass ich am nächsten Tag nach so langer Zeit mal wieder aufzünden konnte, dass ich die ganze Fahrt den Ententanz vor mich hin pfiff.
Part II – Die Begegnung mit Ben
Um 5.00 Uhr ging der Wecker, da Gruppe A bereits um 8.00 Uhr die Strecke entjungfern sollte, musste ich leider raus. Nach einem italienischem Frühstück (3 frisch gepresste Kaffe + 3 Zigaretten) machte ich mich Richtung Hocken auf. Der Volksempfänger musste das Sprachrohr des Antizünds sein, denn er meldete fürchterliche Dinge. Schauer am Morgen, Hagel, Sturm und Gewitter ab Nachmittag. 10 Kilometer gefahren erblickte ich einen tiefschwarzen Himmel der nur Schlechtes bedeuten konnte. Weitere 10 Kilometer gegen Süden regnete es schon. Was für ein Bullshit fluchte ich gegen die Scheibe der amerikanischen Zugmaschine.
Angekommen im Camp der Mutanten erblickte ich gleich einen sehr sehr langen Mensch – geschätzte 2,10 Meter – der zwischen den Autos umher schlich und irgendwie noch halb am schlafen war. Seine Augen waren lediglich 1 Millimeter geöffnet und seine riesigen Füße schienen je 20 Kilo schwer zu sein. Er musste es sein, also rief ich „Hey Bundy“ und er drehte sich zu mir. Das sollte nun einer der redlichsten Aufzünder und Geschichtenerzähler sein? Er wirkte mit seinem verfilzten Vollbart irgendwie wie Ben der Mann aus den Bergen. Er grinste aber sympathisch und ein bisschen ist er es scheinbar auch. Aber es sollte noch viel schlimmer kommen. In der Box, zum Glück 20 Meter weiter rechts, standen sie die Monstermutanten vom Team-SBM. Werner, Bella und Higgens. Wie schon öfter festgestellt, sahen sie mal wieder aus, als hätten sie in ihren schwuchtellich eingefärbten Lederkutten im Kiesbett gepennt. Die Haare standen in alle Richtungen, der Atem roch auf 20 Meter noch übel und die Augen waren mit einem halben LKW Sand gefüllt. Puha dachte ich und zog meinen Dekontaminationsanzug an und begrüßte sie dennoch freundlich. 2 Tage später stellte sich heraus, dass sie nicht im Kiesbett, sondern in einem Hockenheimer Kaninchenstall geschlafen hatten. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie wollten irgendwas mit Sicherheitstraining und Rennstrecke abhalten und hatten tatsächlich 17 Leute davon überzeugen können. Jedem das seine dachte ich mir und machte mich zündbereit. Der hässliche Michel aus Gera faselte noch etwas in die Menge und verteilte alberne Aufkleber für die Helme, dann sollte es endlich losgehen.
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Traurig stand sie da, meine kleine Rennhure. Bedeckt mit Brems-, Baustaub und Wandfarbe. Hatte ich sie doch zu früh in meinen erbauten 50qm-Traum von Garage gebettet. Musste Sie doch alle Verputz- und Malerarbeiten über sich ergehen lassen. Würde Sie mir das verzeihen? Aber egal, sie ist nur Mittel zum Zweck, dem schönsten Zweck den der Allmächtige der Männerwelt schenkte – das AUFZÜNDEN (vergl. II Buch Moses, Kap. III). Ich beschloss dennoch ihr etwas Gutes zutun. So schenkte ich ihr eine Handwäsche vom feinsten, frische Bremsflüssigkeit und sogar neues Shell-10W40. Es schien ihr zu gefallen, denn sie grinste ein bisschen unter ihrer Geiernase hervor.
Auf den Hänger gespannt brachte ich sie einen Abend vor meinem ersten Rollout 2006 zum Hocken. Ich habe zwar nur 55 Kilometer bis zum heiligen Asphalt von Baden, aber die Hecktick am Morgen hasse ich nun mal. Im Camp der Killermutanten angekommen, suchte ich als Erstes die Box von Bike-Promotion auf, um Asyl und Einlass zu erbitten. Dort angekommen erblickte ich mehrere sehr hässliche und entstellte Männchen und eine durchaus passable Erscheinung eines Weibchens. Was mögen sie ihr wohl bezahlen, dass sie mit diesen Gesichtskrüppeln durch die Lande zieht – dachte ich mir und hielt Ausschau nach MD. Ich hatte ihn schon seit mindestens 3 Jahren nicht mehr gesehen und konnte mich nur wage an seine merkwürdige Erscheinung erinnern. Vielleicht war ich deshalb solange nicht mehr krank. Also pickte ich mir den Hässlichsten raus und begrüßte ihn mit „Hi, ich bin’s nur der Jörg“. Sein Kopf, bedeckt mit einer lustigen Stoppelfrisur Modell 1983 – der Punk-Popper, verwandelte sich in ein fieses Grinsen und er brachte ein „Aaaahh“ raus. Somit stand für mich fest, ich hatte mich nicht getäuscht, er war es der König des Mutantenzirkuses, der Obermutant, der hässlichste Mensch des Ostens – MD persönlich. Geschockt von meiner Schönheit, wies er mir gleich den besten Platz in der Box zu und meinte ich solle etwas Platz für Bundy lassen, der im Morgengrauen aufschlagen würde. Also machte ich mich sicherheitshalber richtig breit, überzog die Hufe der Hure schon mal mit Heizdecken und machte mich froher Dinge wieder auf in die Heimat. Ich war so froh, dass ich am nächsten Tag nach so langer Zeit mal wieder aufzünden konnte, dass ich die ganze Fahrt den Ententanz vor mich hin pfiff.
Part II – Die Begegnung mit Ben
Um 5.00 Uhr ging der Wecker, da Gruppe A bereits um 8.00 Uhr die Strecke entjungfern sollte, musste ich leider raus. Nach einem italienischem Frühstück (3 frisch gepresste Kaffe + 3 Zigaretten) machte ich mich Richtung Hocken auf. Der Volksempfänger musste das Sprachrohr des Antizünds sein, denn er meldete fürchterliche Dinge. Schauer am Morgen, Hagel, Sturm und Gewitter ab Nachmittag. 10 Kilometer gefahren erblickte ich einen tiefschwarzen Himmel der nur Schlechtes bedeuten konnte. Weitere 10 Kilometer gegen Süden regnete es schon. Was für ein Bullshit fluchte ich gegen die Scheibe der amerikanischen Zugmaschine.
Angekommen im Camp der Mutanten erblickte ich gleich einen sehr sehr langen Mensch – geschätzte 2,10 Meter – der zwischen den Autos umher schlich und irgendwie noch halb am schlafen war. Seine Augen waren lediglich 1 Millimeter geöffnet und seine riesigen Füße schienen je 20 Kilo schwer zu sein. Er musste es sein, also rief ich „Hey Bundy“ und er drehte sich zu mir. Das sollte nun einer der redlichsten Aufzünder und Geschichtenerzähler sein? Er wirkte mit seinem verfilzten Vollbart irgendwie wie Ben der Mann aus den Bergen. Er grinste aber sympathisch und ein bisschen ist er es scheinbar auch. Aber es sollte noch viel schlimmer kommen. In der Box, zum Glück 20 Meter weiter rechts, standen sie die Monstermutanten vom Team-SBM. Werner, Bella und Higgens. Wie schon öfter festgestellt, sahen sie mal wieder aus, als hätten sie in ihren schwuchtellich eingefärbten Lederkutten im Kiesbett gepennt. Die Haare standen in alle Richtungen, der Atem roch auf 20 Meter noch übel und die Augen waren mit einem halben LKW Sand gefüllt. Puha dachte ich und zog meinen Dekontaminationsanzug an und begrüßte sie dennoch freundlich. 2 Tage später stellte sich heraus, dass sie nicht im Kiesbett, sondern in einem Hockenheimer Kaninchenstall geschlafen hatten. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie wollten irgendwas mit Sicherheitstraining und Rennstrecke abhalten und hatten tatsächlich 17 Leute davon überzeugen können. Jedem das seine dachte ich mir und machte mich zündbereit. Der hässliche Michel aus Gera faselte noch etwas in die Menge und verteilte alberne Aufkleber für die Helme, dann sollte es endlich losgehen.
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Grüße
Jörg#33
Jörg#33
- Nasenbohrer Offline
- Beiträge: 4080
- Registriert: Sonntag 13. März 2005, 23:25
- Wohnort: Zureich
Part III – Möge der Grip mit Euch sein!
Es regnete zwar nicht mehr, aber die Strecke war noch nass. Normalerweise fahre ich unter diesen Verhältnissen nie raus. Da der Antizünd aber gegen Mittag sehr viel Wasser und sonstiges Zeug vom Himmel schütten wollte, beschloss ich dennoch zu fahren. Ich wollte wenigstens ein paar Runden rollen, da ich schon wieder 8 Monate nicht auf der Hure gesessen war, war jeder Kilometer wichtig, um die müden Knochen aufzuwecken. Bundy zog es vor, nicht zu fahren. Entweder war er immer noch halb am Schlafen, Augenöffnungsmaß war jetzt 2mm, oder er hatte einfach nur Angst seine neue R1-Göttin gleich im Hockenheimer Kies zu begraben. Was weiß ich – Morgenschwuchtel halt. Da die Italiano-Slicks schon 7 Turns im September 2005 gesehen hatten und sich auf der Baustelle voller Gipsputz gesaugt hatten, beschloss ich lediglich aufrecht wie ein schwuler, spanischer Kunstreiter durch die nassen Kurven zu rollen. Nach ein paar völlig albernen Runden verspürte ich dennoch etwas Grip und spannte das Gas ein wenig mehr, was mir gleich einen schönen Trift beim Anbremsen der Nordkurve einbrachte. Da mich das nicht sonderlich schockte und ich Übermut verspürte, beschloss ich wieder rein zu fahren bevor mich das Unheil heimsuchte.
2. Turn trocken: Yippyyeah los geht’s - dachte ich und fuhr gleich wieder raus. Al Ben Bundy, der Mann aus den Rocky Mountains, beschloss statt zu zünden, lieber mit seinem albernen Zentralständer an der 1er zu spielen. Was ist das für eine fucking Erfindung? Ich glaube, das Ding wird ihm keine Freude machen, hat sich doch gezeigt, dass nur mittelalterliche Aufbockvorrichtungen aus Kruppstahl funktionieren. Nach ein paar verhaltenen Runden spürte ich bereits dieses Kribbeln in meiner rechten Hand, das sagte: Lass es ruhig bisschen fliegen, du hast nichts verlernt nur 3 Kilo zugenommen. Also ganz nahe raus an die Mauer, Kurve Eingang Motodrom treiben lassen und langsam das Gas spannen, um möglichst viel Schwung mit ins Motodrom zu nehmen. Der Reifen meldete alles ok und die Kilo-Hure schoss wie gewohnt auf die Sachkurve zu. Hat das Ding Qualm, freute ich mich. Spät geankert und rein in die herrlich überhöhte 180 Grad. Der Winter hatte ihr scheinbar einiges Bitumen aus dem Teer gefrostet, da sie mir sehr rau vorkam, was ich als gripfreundlich dankend entgegen nahm. Wie immer, am Ende einen zweiten Scheitel gelegt, ging ich nun sanft aber nachdrücklich ans Gas. Die Sachs sollte mich mit Pfeffer Richtung folgender Links spucken, die sich so herrlich schräg durcheilen läst. Also die rechten Curbs angepeilt und die reichlich vorhandenen Pferde losgelassen. Gerade den Curbs genähert, kam plötzlich das beschissene Gefühl, dass das hintere Rad fehlt und die Hure ging brutal quer. Dass sich ein „Nichtprofi“ in diesem Moment entscheidet am Gas zu bleiben, um einen Highsider zu verhindern, hielt ich schon immer für albernes Maulheldentum. Also tat ich, das was mich schon oft vor dem Unheil gerettet hat, das was ich mir immer wieder einhämmerte und machte einfach NICHTS. Der bierbäuchige Werner drückte es mal treffend aus: „Bring das zu Ende, was du angefangen hast“. Hatte er wohl aus dem Buch „Der richtige Dreh“. Ich blieb am Gas. Dennoch fing sich die Hure und gab mir einen schweren Tritt in meinen wohlgeformten Arsch, was immerhin reichte, um mich links neben den Boliden zu schleudern. Aber der linke Fuß blieb auf der Raste und die Zügel in der Hand. Beten war angesagt. Die Hure und ich schwänzelten dann wild umher Richtung nachfolgender Linkskurve. Mal rutschte das Vorderrad, mal das Hinterrad. Ich dachte, gleich sei es vorbei. Aber der Prozünd meinte es gut mit mir und lies mich auf der Gixxe halbwegs sitzen bzw. hängen, bis zum Eingang der Links. Trotzdem konnte ich nicht einlenken und suchte mir den rechten Curb als Fluchtlinie. Ich starrte komischerweise geradeaus auf den kleinen dicken Streckenposten und vernahm, wie er die Fahne schon zückte. Merkwürdig, was man in solchen Situationen noch alles mitbekommt. Angekommen auf den Bundischen-Kaninchen-Streifen, beschloss die Hure wieder auf Normalmodus zu schalten und wir waren gerettet. Ich winkte dem kleinen dicken Fahnenschwenker noch mal zu und fuhr gleich raus. Leck mich am Arsch – Glück gehabt.
Es regnete zwar nicht mehr, aber die Strecke war noch nass. Normalerweise fahre ich unter diesen Verhältnissen nie raus. Da der Antizünd aber gegen Mittag sehr viel Wasser und sonstiges Zeug vom Himmel schütten wollte, beschloss ich dennoch zu fahren. Ich wollte wenigstens ein paar Runden rollen, da ich schon wieder 8 Monate nicht auf der Hure gesessen war, war jeder Kilometer wichtig, um die müden Knochen aufzuwecken. Bundy zog es vor, nicht zu fahren. Entweder war er immer noch halb am Schlafen, Augenöffnungsmaß war jetzt 2mm, oder er hatte einfach nur Angst seine neue R1-Göttin gleich im Hockenheimer Kies zu begraben. Was weiß ich – Morgenschwuchtel halt. Da die Italiano-Slicks schon 7 Turns im September 2005 gesehen hatten und sich auf der Baustelle voller Gipsputz gesaugt hatten, beschloss ich lediglich aufrecht wie ein schwuler, spanischer Kunstreiter durch die nassen Kurven zu rollen. Nach ein paar völlig albernen Runden verspürte ich dennoch etwas Grip und spannte das Gas ein wenig mehr, was mir gleich einen schönen Trift beim Anbremsen der Nordkurve einbrachte. Da mich das nicht sonderlich schockte und ich Übermut verspürte, beschloss ich wieder rein zu fahren bevor mich das Unheil heimsuchte.
2. Turn trocken: Yippyyeah los geht’s - dachte ich und fuhr gleich wieder raus. Al Ben Bundy, der Mann aus den Rocky Mountains, beschloss statt zu zünden, lieber mit seinem albernen Zentralständer an der 1er zu spielen. Was ist das für eine fucking Erfindung? Ich glaube, das Ding wird ihm keine Freude machen, hat sich doch gezeigt, dass nur mittelalterliche Aufbockvorrichtungen aus Kruppstahl funktionieren. Nach ein paar verhaltenen Runden spürte ich bereits dieses Kribbeln in meiner rechten Hand, das sagte: Lass es ruhig bisschen fliegen, du hast nichts verlernt nur 3 Kilo zugenommen. Also ganz nahe raus an die Mauer, Kurve Eingang Motodrom treiben lassen und langsam das Gas spannen, um möglichst viel Schwung mit ins Motodrom zu nehmen. Der Reifen meldete alles ok und die Kilo-Hure schoss wie gewohnt auf die Sachkurve zu. Hat das Ding Qualm, freute ich mich. Spät geankert und rein in die herrlich überhöhte 180 Grad. Der Winter hatte ihr scheinbar einiges Bitumen aus dem Teer gefrostet, da sie mir sehr rau vorkam, was ich als gripfreundlich dankend entgegen nahm. Wie immer, am Ende einen zweiten Scheitel gelegt, ging ich nun sanft aber nachdrücklich ans Gas. Die Sachs sollte mich mit Pfeffer Richtung folgender Links spucken, die sich so herrlich schräg durcheilen läst. Also die rechten Curbs angepeilt und die reichlich vorhandenen Pferde losgelassen. Gerade den Curbs genähert, kam plötzlich das beschissene Gefühl, dass das hintere Rad fehlt und die Hure ging brutal quer. Dass sich ein „Nichtprofi“ in diesem Moment entscheidet am Gas zu bleiben, um einen Highsider zu verhindern, hielt ich schon immer für albernes Maulheldentum. Also tat ich, das was mich schon oft vor dem Unheil gerettet hat, das was ich mir immer wieder einhämmerte und machte einfach NICHTS. Der bierbäuchige Werner drückte es mal treffend aus: „Bring das zu Ende, was du angefangen hast“. Hatte er wohl aus dem Buch „Der richtige Dreh“. Ich blieb am Gas. Dennoch fing sich die Hure und gab mir einen schweren Tritt in meinen wohlgeformten Arsch, was immerhin reichte, um mich links neben den Boliden zu schleudern. Aber der linke Fuß blieb auf der Raste und die Zügel in der Hand. Beten war angesagt. Die Hure und ich schwänzelten dann wild umher Richtung nachfolgender Linkskurve. Mal rutschte das Vorderrad, mal das Hinterrad. Ich dachte, gleich sei es vorbei. Aber der Prozünd meinte es gut mit mir und lies mich auf der Gixxe halbwegs sitzen bzw. hängen, bis zum Eingang der Links. Trotzdem konnte ich nicht einlenken und suchte mir den rechten Curb als Fluchtlinie. Ich starrte komischerweise geradeaus auf den kleinen dicken Streckenposten und vernahm, wie er die Fahne schon zückte. Merkwürdig, was man in solchen Situationen noch alles mitbekommt. Angekommen auf den Bundischen-Kaninchen-Streifen, beschloss die Hure wieder auf Normalmodus zu schalten und wir waren gerettet. Ich winkte dem kleinen dicken Fahnenschwenker noch mal zu und fuhr gleich raus. Leck mich am Arsch – Glück gehabt.
Grüße
Jörg#33
Jörg#33
Part IV – Folge dem Kaninchen
Der nächste Turn stand bereits nach 45 Minuten an, dass hatte der hässliche Michel aus Gera fahrzeittechnisch sehr gut geplant. Hinter mir verspürte ich das Barbbeln von österreicher Rotkohldosen, die man den Ostdeutschen nach der Wende unter dem Namen „Remus“ als Rennauspuff verkaufte. Das musste Bundy’s 1er sein. Also die Hure angeschmissen, aufgeschwungen und dem langen Süddeutschen gefolgt. Jetzt hatte ich ihn vor mir, jetzt wollte ich live sehen wie ein Kaninchen den kleinen Hocken unter die Räder nahm. In der Boxengasse ließ er mich aber durch. Schitt, dachte ich, ich will dich vor mir haben. Egal die Strecke geentert und die erste Runde im gewohnten Schwuchtelmodus gefahren. Peng schob sich der Lange vorbei und die österreicher Büchsen spuckten mir noch freundlich ein bisschen verfaulten Rotkohl auf’s Visier. So jetzt war Hasi vor mir. Ich musste dran bleiben um ihn auszuspionieren. Er fuhr einen auffällig sauberen Strich und ich konnte gut folgen. Er wollte wohl ein bisschen Spaß mit mir haben.
Nächste Runde Querspange dreht er sich um und erblickte meine prächtige Erscheinung, worauf er das Kabel stärker spannte. Ich biss mich in den hässlichen Buckelhöcker der 1er fest und blieb dran. Im Motodrom hüpfte er dann lustig über die Curbs, die einen Turn vorher meinen Hintern gerettet hatten. Er fuhr sie gemach an und beschleunigte dann recht aufrecht mit Volldampf über sie hinweg. Ich fuhr wie gewohnt mit Pfeffer sehr schräg durch diese Links und streifte nur leicht, mit einem kurzen Gasstoß, die Curbs. Wir kamen „per Saldo“ wie der Beamtenschimmel zu pflegen sagt, etwa gleich schnell an der Opelkurve an, nur ich in einem günstigerem Winkel, was mich sehr nahe an ihn ran brachte. Also nicht schneller nur spektakulärer die Kaninchenlinie. Auf der Start/Ziel Geraden ging die Cup-R1 richtig gut und ich konnte Bundy nicht mal mein Vorderrad zeigen. Er warf den Anker ca. 10 Meter später als ich und presste die 1er sehr sauber durch die Nordkurve, was mich sage und schreibe 30 Meter kostete. Die Armeisenkurve bremste er dann sehr optimistisch an und ab ging es in den Notausgang. Hehe. Ich brüllte in den Helm „Jetzt bis du fällig Kanickel“ und macht mich breit zur Niederstreckung. Das Kaninchen erblickte mich und war der Art schnell wieder mit Vollgas auf der Strecke, dass mein Plan nicht aufging. Was für ein Teufel!
Nach weiteren 2 bis 3 Runden und etlichen Überholmanövern, riss der Kontakt leider ab, da sich mal wieder ein Troy Bayliss mit seinem italienischem Schrotthaufen derart breit machte, dass ich ihn erst nach einer halben Runde niederringen konnte.
In der Box angekommen traute ich meinen Augen nicht. Bundy stand schon drinne und ein kleiner langhaariger Gnom bequatschte ihn aufgeregt. War doch tatsächlich der Popler aufgeschlagen. Zur Begrüßung fuhr ich dem kleinen Mann erstmal zwischen die Beine. Sein helmisches Grinsen versprach nichts Gutes. Er verkündete dass er mit gebrochenem Schlüsslbein zünden wolle. Ich erklärte ihn für unzurechnungsfähig und enterbte ihn mit sofortiger Wirkung, was ihn aber nicht sonderlich juckte. Ich mag den Popler.
Das der Popler so ein kleines Mopped fuhr, wunderte mich immer wieder erneut. Kleine Männer umgeben sich meist mit übergroßen Dingen. Autos der S-Klasse, riesen Häuser, langen Frauen und essen XXL-Doppelwopper. Mangelnde Körpergröße machen sie meist mit Höchstleistungen und Superlativen wett. Ich denke das Studentenbudget gibt nicht mehr her, sonst hätte er bestimmt einen heiß gemachten Kilo-Boliden. Ich war froh den Popler zu kennen, denn wenn er die 24-spurige St. Gotthard Autobahn gebaut hat und dadurch stinkreich geworden ist, stehe ich in der ersten Reihe und darf seinen S-Klasse-Benz fahren, in seiner riesen Villa hausen, sein 1,95 Meter langes Modell vögeln und jeden Abend XXL-Doppelwopper mampfen. Sagte ich schon, dass ich den Popler mag?
Der nächste Turn stand bereits nach 45 Minuten an, dass hatte der hässliche Michel aus Gera fahrzeittechnisch sehr gut geplant. Hinter mir verspürte ich das Barbbeln von österreicher Rotkohldosen, die man den Ostdeutschen nach der Wende unter dem Namen „Remus“ als Rennauspuff verkaufte. Das musste Bundy’s 1er sein. Also die Hure angeschmissen, aufgeschwungen und dem langen Süddeutschen gefolgt. Jetzt hatte ich ihn vor mir, jetzt wollte ich live sehen wie ein Kaninchen den kleinen Hocken unter die Räder nahm. In der Boxengasse ließ er mich aber durch. Schitt, dachte ich, ich will dich vor mir haben. Egal die Strecke geentert und die erste Runde im gewohnten Schwuchtelmodus gefahren. Peng schob sich der Lange vorbei und die österreicher Büchsen spuckten mir noch freundlich ein bisschen verfaulten Rotkohl auf’s Visier. So jetzt war Hasi vor mir. Ich musste dran bleiben um ihn auszuspionieren. Er fuhr einen auffällig sauberen Strich und ich konnte gut folgen. Er wollte wohl ein bisschen Spaß mit mir haben.
Nächste Runde Querspange dreht er sich um und erblickte meine prächtige Erscheinung, worauf er das Kabel stärker spannte. Ich biss mich in den hässlichen Buckelhöcker der 1er fest und blieb dran. Im Motodrom hüpfte er dann lustig über die Curbs, die einen Turn vorher meinen Hintern gerettet hatten. Er fuhr sie gemach an und beschleunigte dann recht aufrecht mit Volldampf über sie hinweg. Ich fuhr wie gewohnt mit Pfeffer sehr schräg durch diese Links und streifte nur leicht, mit einem kurzen Gasstoß, die Curbs. Wir kamen „per Saldo“ wie der Beamtenschimmel zu pflegen sagt, etwa gleich schnell an der Opelkurve an, nur ich in einem günstigerem Winkel, was mich sehr nahe an ihn ran brachte. Also nicht schneller nur spektakulärer die Kaninchenlinie. Auf der Start/Ziel Geraden ging die Cup-R1 richtig gut und ich konnte Bundy nicht mal mein Vorderrad zeigen. Er warf den Anker ca. 10 Meter später als ich und presste die 1er sehr sauber durch die Nordkurve, was mich sage und schreibe 30 Meter kostete. Die Armeisenkurve bremste er dann sehr optimistisch an und ab ging es in den Notausgang. Hehe. Ich brüllte in den Helm „Jetzt bis du fällig Kanickel“ und macht mich breit zur Niederstreckung. Das Kaninchen erblickte mich und war der Art schnell wieder mit Vollgas auf der Strecke, dass mein Plan nicht aufging. Was für ein Teufel!

In der Box angekommen traute ich meinen Augen nicht. Bundy stand schon drinne und ein kleiner langhaariger Gnom bequatschte ihn aufgeregt. War doch tatsächlich der Popler aufgeschlagen. Zur Begrüßung fuhr ich dem kleinen Mann erstmal zwischen die Beine. Sein helmisches Grinsen versprach nichts Gutes. Er verkündete dass er mit gebrochenem Schlüsslbein zünden wolle. Ich erklärte ihn für unzurechnungsfähig und enterbte ihn mit sofortiger Wirkung, was ihn aber nicht sonderlich juckte. Ich mag den Popler.

Das der Popler so ein kleines Mopped fuhr, wunderte mich immer wieder erneut. Kleine Männer umgeben sich meist mit übergroßen Dingen. Autos der S-Klasse, riesen Häuser, langen Frauen und essen XXL-Doppelwopper. Mangelnde Körpergröße machen sie meist mit Höchstleistungen und Superlativen wett. Ich denke das Studentenbudget gibt nicht mehr her, sonst hätte er bestimmt einen heiß gemachten Kilo-Boliden. Ich war froh den Popler zu kennen, denn wenn er die 24-spurige St. Gotthard Autobahn gebaut hat und dadurch stinkreich geworden ist, stehe ich in der ersten Reihe und darf seinen S-Klasse-Benz fahren, in seiner riesen Villa hausen, sein 1,95 Meter langes Modell vögeln und jeden Abend XXL-Doppelwopper mampfen. Sagte ich schon, dass ich den Popler mag?

Grüße
Jörg#33
Jörg#33