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Hot’n Wet / 18.+19.07.05 Most mit Futz

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Hot’n Wet / 18.+19.07.05 Most mit Futz

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Beitrag von Tiger Warshaw »

Hot
Zum zweiten Mal in diesem Jahr versuchte ich mein Glück in Most. Den ersten Einsatz hat mir ja die LIMA der ZX 10 gründlich versaut, nachdem sie mir schon im 1. Zeittraining den Motor unterm Arsch über den Jordan verfrachtet hat. Totalschaden mit anschließendem 7 wöchigem Reparaturdesaster auf Garantie – immerhin. Somit sollte der total verkorkste Saisonstart zu diesem Termin nachgeholt werden. Von entsprechender Motivation getrieben fuhr ich also am Sonntag Nachmittag der untergehenden Sonne davon in Richtung des schon bekannten Rübenackers in der Wallachei.
Die Anreise samt Aufbau vor Ort lief problemlos ab und wir konnten uns bald zurücklehnen und mit einigen Gerstenkaltschalen die Vorfreude genießen. Ich hatte meinen alten Herrn als Back-up dabei, soll heißen für den Fall, dass ich mir die Gräten verbiegen sollte, konnte er noch die ganze Sauerei nach hause bugsieren.
Die Aufzünderdatenbank sagte mir, dass eventuell Uwe-Celle mit von der Partie sein könnte. Also eine weitere Hackfresse die ich kennenlernen darf.
Als ich am nächsten morgen, wie immer am ersten Tag, viel zu früh aufwachte und aus dem WOMO torkelte, da stand doch gleich neben unserem Lager ein verdächtig ausschauender T4 mit Tango und CE Kennzeichen. Das müsste doch mit dem Teufel zugehen wenn das nicht..... und so war es dann auch. Gesucht und gefunden nennt man das.
Nach den üblichen Vorbereitungen ging es dann auch los und ich konnte endlich wieder meinem Trieb frönen. Die Glückseligkeit hielt allerdings nicht lange an als ich nach 3 Turns immer noch eine 1:43 stehen hatte. Heilige Scheiße war ich wirklich so eine Schwuchtel ? Vor 1 ½ Jahren ging das mit dem Reiseeimer ZX 9 schon 3 Sek. schneller. Die zerschlissene Pirellen-Schwarte am Heck musste weichen und ein angefahrener Michelin, dubioser Herkunft, wurde aufgezogen. Mal sehen ob da jetzt mehr geht. Das Zeittraining stand an und ich zog aus die Scharte auszuwetzen die ich mir am Vormittag selbst zugefügt hatte. Und siehe da der Neue wirkte Wunder und ich konnte zumindest wieder 1:40er Zeiten fahren. Das sollte für den 5. Startplatz reichen. Ja Ja ich weis, bei anderen Veranstaltern steht man damit JWD, aber was solls. Das Ende des ersten Tages konnte alsdann mit Kaltgetränken begonnen werden, nachdem bei einer barbarischen Hitze das Arschwasser aller Teilnehmer permanent am kochen war.
Mit süßen Träumen, über die lang ersehnte 1:39 im morgigen Rennen, schlummerte ich friedlich durch das Dunkel der Nacht.


Wet
Die Wassertropfen auf den Autodächern ließen verraten, dass es letzte Nacht wohl geregnet haben musste. Aber egal, das schwarze Kurvenband war trocken und das reichte. Wie auch immer, auf jeden Fall war mir als hätte ich da ein Rauschen im Ohr als ich zum ersten Turn rausfuhr, oder war es doch das antizündsche Gelächter welches mir durch die Helmecken hallte.
Eigentlich wollte ich der hinteren Michaela, die mir gestern im Qualifying so gute Dienste erwiesen hat, nicht an die Wäsche, aber das geile Stück war so was von aufgerissen und taugte nur noch für einen finalen Ritt. Nach fünf Runden allerdings kam schon die rote Flagge. Ein übermotivierter Tscheche der erst an diesem morgen eingetroffen war versenkte seine R1 im ersten Turn per Highsider Eingangs Start/Ziel aufs Heftigste. Er selbst musste per Sanka ins Krankenhaus abtransportiert werden. Leider wies ich nicht was er abbekommen hat. Solche Aktionen helfen mir immer wieder meinen Übermut im Zaum zu halten. Die Strecke war dadurch erst mal eine Weile gesperrt. Derweil überlegte ich wie ich mit meinem desolaten Michel das Rennen durchstehen sollte. Die aus purer Dummheit zuhause gelassenen Brückenstein Sätze würden mir an dieser Stelle nicht helfen können. Also beschloss ich beim fahrenden Händler einzugrätschen um meine Chancen aufrecht zu erhalten. Kaum hatte ich dem Gebückten die sauer verdienten Kracher in die Hand gezählt schallte das Gelächter des Antizünd durch die Platten – Es fing an zu tröpfeln – zu tropfen – zu gießen. Das war Murphy in Reinkultur !
Na gut, dann also erst mal das schwarze Gold im Hänger verstaut.
Es war ja noch ne weile hin bis zum Rennen, also erst mal ruhig Brauner. Es pisste sich ein und eine Stunde später sah ich mich die für nen 50er ge-ebay-ten Regenruinen montieren. Ich musste dieses Rennen fahren. Uwe-Celle haderte noch da er seinen Meisterschaftstermin gefährdet sah, im Falle einer Bodenprobe. Für mich war die Sache klar. Ich drehte also die ersten Runden auf Regenpellen überhaupt. Eigentlich kam ich gut zurecht, nur konnte ich nicht einschätzen was ich von dem geeiere halten sollte. Sollte das im Durchreichen ausarten ? Beim Start des Quanzenrennens hörte der Regen auf. Wind kam auf und die Sonne zeigte sich sporadisch. Verdammt, was tun. Am Ende des Rennens gab es einige wenige trockene Stellen, sodass ich auf Regenreifen setzte. Es war eh zu spät für eine Notoperation. Alle andern schienen auch auf den gewürfelten zu stehen. Uwe konnte sich dann doch noch zu einem Start durchringen. Als ich dann durch die Boxengasse zum Vorstart rollte sah ich im Augenwinkel, dass Alex Michel, der auf Pole stand, noch hastig an seinen Rädern rumsteckte. Das gab mir doch zu denken. Als ich dann zum Start fuhr war es dann doch schon sehr trocken – Mist ob das gut geht. In der Startaufstellung fehlten dann: Alex Michel, haha es hat nicht mehr gereicht, er musste aus der Boxengasse starten und der Mann auf Position 2 er verweigerte einfach. Somit hatte ich freie Sicht nach vorn. Mal sehen, meine Starts sind teilweise ganz passabel. Einführungsrunde, Startaufstellung, rote Ampel und Los ! Ich lud die 10er nach allen regeln der Kunst durch. Irgendwie hatte ich den Eindruck den beiden vor mir ging die Muffe, denn ich konnte als erster durch die Schickane (alte Streckenführung) schlüpfen. Das hatte ich zumindest in meinen kuzen Tests herausgefungen, wenn’s geradeaus geht kann man den Regenheimern einiges zumuten. Mann oh Mann, das erste Mal in Führung, ein gutes Gefühl. Jetzt nur nicht nervös werden, die werden dich eh gleich wieder richten. Es dauerte bis Mitte der zweiten Runde bis der erste vorbeidrängelte. In der Spitzkehre schaute ich mich dann mal um. Keine Sau weit und breit – was war los – kollektive Verweigerung. Ich konnte den Abstand zum Führenden 3 Runden konstant halten, musste ihn aber dann ziehen lassen. Bei meinem nächsten Blick nach Hinten 2 Runden vor Schluss war dann doch ein Verfolger wieder verdächtig nahe herangekommen. Mit schmierenden Reifen auf inzwischen annähernd trockener Strecke blies ich noch mal zur Attacke und konnte mit Kampfleine den 2. Platz ins Ziel retten.
Hoch zufrieden trat ich dann die Heimreise an und hoffe auf ähnliches Gelingen in zwei Wochen am Lausitzring.
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Beitrag von Mäddie »

Gratulation fürs Resultat und den Bericht, sauber!
"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
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Beitrag von Fourstroker »

Well done :D
"Wo Saufen ein Ehre ist, kann Kotzen keine Schande sein."
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