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HILFE -> Gewissensnot: Bachelorarbeit

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HILFE -> Gewissensnot: Bachelorarbeit

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Beitrag von campari »

Vielleicht kann mir ja der ein oder andere hässliche Mensch schnell helfen...

Bitte gebt mir mal einen Tipp, wie ich mit der folgenden Aufgabe am besten fertig werde.

Meine Bachelorette muss nächste Woche ihre Arbeit einreichen. Es ist eine Arbeit im wissenschaftliche Stil. Das heißt - die sollte es eigentlich sein. Und nun beginnt das Problem.

Selbige Bachelorette hat schon eine Praxissemester-Arbeit bei mir angefertigt. Und da habe ich ihr schon alles erklärt (wohl nicht gut genug), was den Unterschied zwischen "Laboranleitung für studentisches Praktikum" und "Wissenschaftlicher Arbeit" ausmacht. Letztendlich hat sie da schon nicht alles umgesetzt - und ich eins, zwei Augen zugedrückt.

Nun hat sie ihre Bachelorarbeit (auf einem grottenschlechten Englisch, das gar nicht Not getan hätte und auch nicht wirklich so abgesprochen war) zur Korrektur eingereicht. Ich sitze davor und finde wieder nur eine Laboranleitung mit einer Auflistung der Ergebnisse. Keine klare Gliederung, keine argumentative Entwicklung von Schlussfolgerungen. Fehlinterpretationen und sachliche Fehler.
OK, der theoretische Teil ist ganz gut, was den Inhalt und die Quellen angeht - aber der Rest ist wirklich nicht meine Vorstellung von Bachelorarbeit. Das habe ich ihr dann auch mitgeteilt. Inklusive der Erwartungen, die ich (und die allgemeine Auffassung) habe.

:shock: schreibt sie mir doch glatt, dass sie so weitermachen möchte wie bei der Arbeit fürs Praxissemester, weil sie dann "konsequent" ist

Da habe ich dann noch einmal erklärt, was das für Auswirkungen auf die Note haben wird. Ich hoffe, dass sie etwas von meinen Anregungen umsetzt. Und wenn nicht?

Ich hab dann die folgenden Möglichkeiten:

a) ich gebe ihr die Note, die die Arbeit objektiv gesehen verdient
b) ich drücke (schon wieder) ein Auge zu
c) keine Ahnung

Es handelt sich um eine wirklich nette süße Maus. Die leider einen Hang zum Perfektionismus hat, was ihr sehr im Weg steht. Es hat sich auch jetzt mit der Bachelorarbeit gezeigt, dass sie nicht in Erwägung zieht, Fehler zu machen. Das führt dazu, dass sie ihre Ergebnisse nicht nochmal prüft / prüfen lässt. So einen Sch*** abzugeben, das hätte ich mich nie getraut.
Sie hat schon ein sehr gutes Arbeitszeugnis von uns bekommen. Das ist also nicht das Problem.

Und jetzt die Aufgabe:

Ich weiß nicht, ob ich ihr mit ner 4, die sie verdient hätte, nicht mehr verbaue als nötig. Noten sind auch nicht alles im Leben.

Ich weiß nicht, ob sie nicht einen richtigen Dämpfer braucht, denn es handelt sich um eine eigentlich recht pfiffige Person. Aber wenn sie so weitermacht, dann wird sie wohl auch Probleme mit ihrem zukünftigen Vorgesetzten bekommen. Schließlich hat sie ja meine Anregungen (die ja eigentlich Ansagen und außerdem gerechtfertigt sind) nicht berücksichtigen wollen.

Weil ich im Diplomsystem groß geworden bin, habe ich keine Ahnung, wie ich den Wert der Bachelorarbeit für Personalmenschen einschätzen soll. Danach wollte sie dann direkt noch einen Masterabschluss machen.


Schließlich will ich ihr nicht über Gebühr die Zukunft versauen... :? Deswegen kann ich heute bestimmt nicht schlafen...

:banging:


So, und nun los!

:discussion:
:horseshit:

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Beitrag von nafF »

Da ich selbst in der Studentenrolle bin kann ich dir beim eigentlichen Problem leider nicht helfen.
Wollte aber mal anmerken, dass ich es sehr löblich finde das du dir Gedanken darüber machst in wieweit sich die Note auf ihr späteres Berufsleben bzw. auf das Vorstellungsgespräch auswirkt.
Ich kenne da Profs die nicht so "zimperlich" damit umgehen und sich offenbar weniger Gedanken machen.

Deshalb mal ein dickes Lob von mir, du triffst bestimmt die richtige Entscheidung :wink:
...und wenn sie so ne süße Maus ist lässt sich so ne Note ja auch mal bei nem Abendessen besprechen... :twisted: Gott warum gibts bei den Maschinenbauern bloß keine weiblichen Profs... :twisted:

mfg tobi
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Beitrag von Skyver »

Ich häng grad auch an meiner Arbeit, bzw. sollte ich. :lol: :lol: :lol:

Bachelor ist nicht das Ende der Fahnenstange. Note wird mir immer weniger wichtig, hauptsache fertig werden :D Master kommt ja noch hinterher.

Klingt jetzt vielleicht blöd, aber konkrete Anweisungen nicht umsetzen ist einfach dann verfehlt! Ich mein, später gibts dann dafür nichtmal ne 4 sondern ein Tschüss! Ist einfach so. Mit einer guten Note tust du damit niemanden nen Gefallen. Arbeite sehr viel nebenbei und dort würd sowas einfach mal gar nicht funktionieren (Maschinenbau).

Allerdings muss ich schon fast sagen, dass dein Schreiben hier selbst total inkonsequent ist!
Sie ist so eine "süße Maus" blabla. Dass das in der normalen Oberstufe noch zu guten Noten führt ist schon schlimm genug, aber in der Uni hat das gar nichts zu suchen! ;)

Abgesehen davon, du entscheidest doch nicht allein die Note oder? Was sagt der 2. Prüfer? Generell find ichs aber auch sehr gut, dass du dir Gedanken machst. Sprich das doch nochmal an. Wenn Sie so zielstrebig ist, dann einfach klatsch ins Gesicht, dass das Teil scheiße ist. Sollte nach kurzem rumgeheule dann auch Wirkung zeigen! ;)

PS: Bin auch ganz süß, in was für einem Lehrstuhl bist du? Vielleicht komm ich mit einer Masterarbeit dann zu dir :D
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Beitrag von campari »

ähm, räusper, ähm

Also die Maus und ich, wir haben da eher eine - wie soll ich sagen - gleichgeschlechtliche Beziehung. :oops: Ich glaub, das mit dem Abendessen wird nix ;)

Also, bin nicht an der Hochschule; bin die "externe" Prüfungsinstanz in der Firma. Daher denke ich vermutlich mehr an die Karrierechancen als die Professorenriege.

Und Skyver, dass du süß bist, das weiß ich wohl; deine Begleitung auf der Intermot war allerdings so überzeugend, dass ich das gar nicht in Erwägung ziehen würde.

Außerdem ist das gar nicht deine Branche.
:horseshit:

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Beitrag von Zwän »

Ich an deiner Stelle würde die junge Dame zum Gespräch bitten und ihr nochmal im Klartext erklären, dass die Aufgabenstellung mit ihrem Entwurf nicht erfüllt wurde und die einhergehenden Konsequenzen.

Bei uns ist es üblich mit dem Studenten wöchentlich / alle paar Wochen
ein kurzes Treffen abzuhalten ... hier werden in der Regel auch schon Textauszüge der Arbeit gemeinsam durchgeschaut und diskutiert. Dabei kann man dem Studenten sehr gut die Richtung und eventuelle Fehler aufzeigen.
Bei dir ist natürlich nun wieder das Zeitproblem ...
Ich würde ihr denke ich anbieten, die jetzige Version der Arbeit nach meinen Kriterien nachzuarbeiten oder die Arbeit komplett neu auf deutsch zu schreiben. Allerdings würde ich noch die ein oder andere Stunde mit ihr verbringe, um ihr zu helfen, den "richtigen Weg" schnell und effizient zu finden.

Natürlich ist sowas sehr schwer zu bewerten, ohne die Person, die Arbeit , deren Umfang und die üblichen Vorgehensweisen in eurem Institut zu kennen. Allerdings wird ein ernstes klärendes Gespräch wohl zwingend nötig sein ..

Edit : Den Zweitprüfer würd ich mir auch einladen und mal horchen was er/sie so zu sagen hat .
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Beitrag von 66-06 »

Deine Not kann ich gut verstehen, spielen doch Emotionen wie Sympathie und Mitleid eine Rolle.
Doch als Vorgesetzte/Prof. würde ich immer versuchen, die Arbeiten objektiv zu benoten, unabhängig davon ob von einem A**** oder einer süßen Maus geschrieben.
Natürlich würde ich mich fragen, ob ich klar genug ausgedrückt habe, was ich erwarte, aber eine Antwort darauf hast du von ihr ja schon bekommen.

Davon mal abgesehen, wird dein Umfeld schnell merken, ob und wie du beeinflussbar bist und das zu nutzen wissen. Dann hast du das gleiche Problem immer wieder.
Wie du deine Entscheidung auch fällst, es wird für dich die richtige sein.

Gute Nacht und schlafe gut :)

Gruß
Krissi :wink:
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Beitrag von campari »

Zwän hat geschrieben:...Allerdings wird ein ernstes klärendes Gespräch wohl zwingend nötig sein ..

Edit : Den Zweitprüfer würd ich mir auch einladen und mal horchen was er/sie so zu sagen hat .
Hi, Zwän,
naja, der "Zweitprüfer" ist in diesem Fall der Erstprüfer, also der Professor. Und der hat mit mir abgesprochen, dass er mit der Arbeit zufrieden ist, wenn sie uns denn genützt hat, und ich damit zufrieden bin. Den Termin zur Abgabe hat sie mit der Hochschule und nicht mit mir. Der Herr ist schon älteren Semesters, und sie hat ihm das Englisch wohl auch mehr oder weniger "aufgeschwatzt".

Mit den Labor-Ergebnissen bin ich auch zufrieden und finde gut, dass wir sie haben. Nur nicht mit der Bachelor-Arbeit.

Das letzte klärende Gespräch hatten wir vor etwa zwei Wochen, wo ich ihr schon beim ersten Englisch-Entwurf mitgeteilt habe, dass das Englisch sehr schlecht ist, und ich viel korrigieren muss. Das wäre auch OK gewesen, wenn es mal hier und da die passende Formulierung gewesen wäre. Aber da sind "one way gloves" für Einweghandschuhe und lauter sonstiges "English for Runaways" drin.

Dumm nur, dass ich danach davon ausgegangen war, dass sie die Arbeit zumindest sach- und fachfehlerfrei abgibt.

Ach herrjeh, es war ihre eigene Planung, das jetzt erst - eine Woche vor Abgabe - bei mir einzureichen. Schon vor drei Wochen fand ich das knapp. Hab ich ihr gesagt - mit den Worten "was ist, wenn du noch größere Änderungen machen musst..." Hatte sie wohl gar nich in Erwägung gezogen...

:huh:

Aso, ich frage mich das ganze, weil ich sonst immer verdammt hart in der Bewertung bin. Bei mir gibt es feste Prinzipien und (auch mir selbst gegenüber) kein Pardon, was Verantwortung für Fehler etc angeht.

Aber ich mag ja auch etwas zu hart sein. Ziehe ich zumindest im Vergleich zu anderen in Erwägung.
:horseshit:

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Beitrag von Skyver »

Der Prof ist ja dann auch mal schräg drauf :D

Und du musst die Arbeit doch auch nicht korrigieren, sondern ledeiglich bewerten. Jedenfalls kenn ich das nur so.

Wenn alles schon gelaufen ist und du nach eigenen Angaben ja bereits alles angesprochen hast und es nicht gefruchtet hat, dann gib die Note, die du für angemessen hälst! Denn was würde es im Umkehrschluss bedeuten, so für die Zukunft? Jemand der eine gute Arbeit schreibt, bekommt aufgrund von unsymphatie eine schlechtere Note oder eben einfach nicht den "süße Maus Bonus".

Der Prof. der Uni weicht ggf. ja eh von deiner Note ab. Du gibst ja mehr oder weniger nur die Notenempfehlung ab. Deine Begründung sollte eben gut formuliert sein. Sei dir sicher, wenn du ne 4 vorschlägst, schaut sich der Prof das genauer an! ;)
Bei ner 2 gibt er wohl nur einfach seinen Stempel drunter und gut ist.
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Beitrag von Alexa »

so von frau zu frau zu frau:

ich rege mich immer darüber auf, wie weichgelutscht manche bewertungen sind. damit bestraft man nämlich indirekt immer diejenigen, die es gut machen(da dann deren gute leistung weniger hervorsticht)


würde ihr max. 3,0 geben. das ist schon ein deutliches zeichen.


grüße

Alexa

p.s. mach aber du dir keinen Kopf drüber, du hattest deine Erwartungen klar kommuniziert, die von IHR nicht erreicht wurden.
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Beitrag von Richard Kies »

Ich würde an deiner Stelle ihr nochmal klar machen dass sie auf dem falschen weg ist und du der Meinung bist dass es zwar ausreichend ist aber nicht befriedigend geschweige denn gut was sie abgeliefert hat. Wenn sie dann deine Kritik nicht anerkennt soll sie die Quittung dafür bekommen (wie im Berufsleben auch) denn du hast ihr dann 2x die Chance zum nachbessern gegeben. Wenn ich Arbeit vergebe bekommt von mir auch in der Regel jeder eine zweite Chance, danach ist Schluss.

Wenn sie eh weiter machen will wird die 4 sie auch nicht so sehr stören aber evtl wachrütteln...
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