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Meine Saison 2009, oder schlimmer geht immer

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über die es sich lohnt zu sprechen!

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Meine Saison 2009, oder schlimmer geht immer

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Beitrag von luxgixxer »

Part one : The Arrival

Dies ist eine wahre Geschichte mir realen Personen vielleicht an manchen Stellen etwas ausgeschmueckt doch zu 90% wirklich geschehen ;)
Man moege mir Rechtschreibefehler oder andere falsche Redewendungen verzeihen da wir Luxemburger eher selten deutsch sprechen. Doch ich starte mal einen Versuch.

Es fing alles an an dem Tag an dem wir ins Fahrerlager in Schleiz einbogen. Die freundliche Platzuweiserin nahm uns wohl, wegen unseres Gespanns bestehend aus, VW Bora mit Skibox und 1,8m langem Anhaenger , nicht so ganz ernst und wies uns einen Streifen Wiese von gefühlten 2*4m zu. Wir koennten da unser Geraffel aufbauen meinte sie und war auch flugs wieder verschwunden.
Etwas sprachlos sah mich mein Kumpel Oli, der mit mir in der Sportbike B in den Kampf ziehen wird an.

Ich stieg aus und sah mir das Fleckchen Erde an. Um mich herum nur Wohnmobile in der Groesse eines amerikanischen Schlachtschiffes. Als ich mich umschaute kam ich mir irgendwie vor als stuende ich in einer New Yorker Strassenschlucht umgeben von Wolkenkratzern.
Doch egal, wir waren zum Motorradfahren hier und so wie wir am Tag unseres Todes vor Gott alle gleich sind so wuerden wir auch auf der Piste alle gleich sein. Naehmlich auf dem Motorrad und den Asphalt vor uns.

Ungeniert pflanzten wir also unser 6*3m Zelt auf den 2*4m Platz in die Schlucht zwischen zwei Wohnwagen. Nach 2 Stunden war unser Auto samt Anhaenger dann ausgeladen. Dies geht uebrigens nur in der exakt umgekehrten Reihenfolge wie die Teile eingeladen wurden da alles so verhakt ist dass es fast schon einem Mikadospiel gleichkommt. Das Staunen der zahlreichen Zuschauer wurde umso groesser als auch noch ein 2. Motorrad aus unserem winzigen Anhaenger zum Vorschein kam.
Aber egal, die Sonne zwitscherte, der Himmel schien und die Voegel waren blau. Wir waren angekommen an der geilsten Rennstrecke Deutschlands. So machten wir die erste Flasche Gerstensaft auf.
Irgendwo hinter einer Hecke kicherte etwas. Verwirrt schaute ich hin und sah nur noch wie zwei Wiesel kichernd ueber die Wiese davonliefen. Ich sah meine Flasche an, was zum Teufel ist da drin ?? Seltsam… Doch noch ich liess mich nicht beirren, es wuerde ein gutes Wochenende werden.

Es wurde Zeit das Zelt abzuschliessen und zu der geilsten Pension aufzubrechen die es ueberhaupt gibt. Gasthof ZUR LINDE hiess unsere Operationsbasis fuer die naechsten zwei Naechte. Mit dem schrulligsten Wirt den man finden kann. Er hat irgendwas zwischen russischem K1-Profiboxer und norwegischem Troll. Haende so gross dass sie problemlos Reifen ohne Montiergeraet von der Felge ziehen koennen und eine Nase die jedem Luftdruckkompressor Konkurrenz macht.

Dazu gibt es noch eine kleine Anekdote.
Es war im April als wir zum ersten Mal diese Pension aufsuchten.

Suchen ist eigentlich der richtige Ausdruck denn das Kaff in dem es liegt hat nicht mal mein Navi gefunden. Nach mehrstuendigem Umherirren und 20 Telefonaten mit dem Wirt fanden wir das Dorf dann doch. Unterwegs dachte ich dass irgendwas mit meinem Handy nicht stimmt. Bei jedem Anruf verstand ich den Wirt schlechter. Seine Stimme schien immer mehr zu verschwimmen und es war mir als haette ich im Hintergrund wieder zwei Wiesel kichern gehoert. Seltsam…
Als wir endlich das Dorf erreichten wurde es noch seltsamer. Ueberall wankten Menschen lallend und lachend umher und zeigten gestikulierend Richtung Pension. Wo waren wir hier ? War hier ne Krankheit ausgebrochen ? Szenen der blutigsten Horrorfilme spielten sich in meinem Kopf ab. Das Ganze hatte etwas surreales so wie im Film Shawn of the Death.

Doch alles hatte eine einfache Erklaerung als wir den Wirt begruessten. Es war Dorffest. Der Wirt hatte uns eigentlich gegen 21 uhr erwartet. Dass es nach Stau und stundenlangem Umherirren nun schon fast 2 uhr in der Frueh war schien ihn aber nicht zu stoeren. Anstatt zum Dorffest zu gehen kam das Dorffest eben zu ihm in die Kneipe die er ja nicht verlassen konnte weil wir noch nicht da waren.
Das war also auch die Erklaerung fuer die seltsam verschwommene Stimme am Telefon und dier umheriirenden Leute. Der Wirt befand sich defintif schon laenger in einem slideähnlichen Zustand und war kurz vorm Highsider.
Er teilte uns noch schnell unser Zimmer zu und wankte von dannen…

Doch diesmal war alles anders. Wir kannten ja den Weg und waren diesmal auch nicht spaet dran. So konnten wir diesmal den Wirt in nuechternem Zustand kennelernen.
Da wir grosse Heldentaten an diesem Wochenende vorhatten lagen wir zeitig in den Federn.
Gerade wollte ich vom Achterbahnritt auf der Schleizerbahn traeumen als ich wieder dieses Kicher hoerte ??
Ich riss das Fenster auf und sah gerade noch wie zwei Wiesel die Strasse hinaufliefen.. Seltsam, seltsam….

Dies war nur erste Teil.....
8) 8) 8) 8)

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Beitrag von GP-Reifen-Wolle »

Hi Thierry,

ich ahne schlimmes :wink: 8)
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Beitrag von Sofatester »

Absolut kuhler Bericht. :lol: Man lechzt nach einer Fortsetzung. :P
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Beitrag von FLO#5 »

Und ich noch viel schlimmeres :lol: :lol: :lol:
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Beitrag von luxgixxer »

Part 2 : The Outlap


Der naechste Morgen kam.
Dass der Anblick unseres Wirtes morgens nicht der Schoenste ist will ich hier nicht weiter erläutern. Nur soviel. Beim Anblick seiner Frau die uns das Frühstück servierte wusste ich definitif: Schlimmer geht immer! 

Doch es sollte heute losgehen. Frühzeitig machten wir uns auf den Weg zum Fahrerlager da wir ja zuhause eher mit der Pulle in der Hand in der Garage stehen als mit dem Schraubschlüssel.
Dementsprechend vorbereitet waren also auch unsere Moppeds.
Nach einem kurzen Stopp an der Tanke zwecks Geldaufhebens am Geldautomat begann ich so langsam den Flair von Schleiz zu spüren. Nicht nur dass sie unauffindbare 5 Haeuserkaffs mit unausprechbaren Namen haben oder ne Rennstrecke die gefühlte 2 Zentimeter an Oma Krausinskis Wäscheleine im Garten vorbeiführt sondern auch noch ein Geldautomat der ungefähr so schnell arbeitet wie ein Beamter am Montagmorgen wenn die Kaffeemaschine ausgefallen ist. Nachdem mir fast ein Bart gewachsen war bis meine EC-Karte wieder aus den unendlichen Tiefen dieses Apparates aufgetaucht war glaubte ich irgendwo wieder dieses Schei..kichern zu hören….Draufgeschissen jetzt geht’s los!

So stand ich dann etwas später in meine Kombi gepresst ( dass die Dinger aber auch immer eingehen übern Winter) am Boxenausgang. Freies Training war angesagt.
Schon beim Rausfahren merkte ich, dies wird ein guter Tag.
Die Symbiose zwischen elektrischen Impulsen im Gehirn, die über Nervenstränge Muskeln dazu bewegen meine rechte Hand um den Gasgriff zu legen, den Hahn zu spannen und der daraus resultierenden Musik aus der titanumhüllten Flöte, gespielt vom schönsten vierköpfigen Orchester der Welt liess mich wissen warum ich eigentlich auf dieser Erde umherirre. Zünden war angesagt 

Schon ab der 2. Runde war Vollgas angesagt.
Start/Ziel an der Mauer entlang , in meinem Kopf spielten sich dramatische Szenen hinter mir ab. Eine ganze Meute versuchte im Windschatten an mir vorbeizuziehen! Doch nicht mit mir! Erst ganz spät am der Boxenausfahrt, dort wo der weisse Strich sich sanft an die Start/ziel schmiegt gehe ich in den Anker. Meine Gabel zuckt vor Schreck zusammen, mein Vorderreifen krallt sich mit all seinen Finger in den Asphalt als ich in die erste Links umlege. „Bleib innen“ raunt mein Hirn mir zu damit ich an dieser bösen Bodenwelle vorbeikomme die der Antizünd höchstpersönlich bei einem Wutanfall in den Asphalt gestampft hat.

Noch bevor ich mir Gedanken über den Grund seines Wutanfalls machen kann schreit mich meine rechte Hand an: „Los Alter ich will Gasgeben“ Ich musste sie beruhigen und ihr erklaeren dass wir zwei unbedingt zusammenarbeiten müssen wenn wir es uns nicht mit dem Hinterreifen verderben wollen.
Hinterreifen haben an sich ein sehr ruhiges Gemüt. Sie verrichten ohne Murren ihre Arbeit doch wehe man fängt an zu übertreiben dann ist Schluss mit lustig. Ein Hinterreifen ist sich seiner Schlüsselposition wohl bewusst und darf deshalb auch immer im warmen schlafen zwischen den Turns.
So beschleunige ich also auf den Buchhübel zu, sehe in Gedanken die Menschenmenge aufspringen die Siegesfaust zum Himmel gestreckt mir zujubeln während ich versuche so lange wie möglich innen zu bleiben um eine enge Linie zu fahren. Mein Vorderreifen schreit mich an: „Es reicht“!!! Ich gebe ihm Erleichterung und befehle meiner Hand durch die rechts/links Kombination zu beschleunigen und enteile der tobenden Zuschauermenge Richtung Bauernhof und Dorfschikane.

Einfach geil dieses Gefühl von Schwerelosigkeit beim Beschleunigen am Bauernhof vorbei gefolgt von mindestens 10g beim Anbremsen der Kreuzung. Die anschliessende Schikane gleicht mehr einem Hin und Herschmeissen des Motorrades als einem virtuosen Ritt.
Mit einem letzten Blick auf Oma Krausinskis Waescheleine beschleunige ich ueber den Huegel in Richtung Senke. Mittlerweile vertragen sich rechte Hand und Hinterreifen prächtig was mein Hinterreifen mit fetten schwarzen Strichen kundtut.
Ich stürze mich wagemutig die Senke hinunter, so müssen sich die Profis bei der Abfahrt in Kitzbühl fühlen. Aus den Kurbs werden Tore die ich versuche mit optimalem Speed zu umfahren, aus den Lenkerenden Skistöcke mit denen ich versuche das Gleichgewicht zu halten..
Doch jeder Spass hat ein Ende und so fliege ich auf diese veramleidetet Spitzkehre zu. In Gedanken denke ich an die früheren Piloten die hier weiter geradeaus fliegen konnten…
Aber das ist nicht mehr und so muss ich mich damit anfreunden in Rechtsschräglage auf eine Linkskurve zuzubremsen. Zugegeben, ich mag sie nicht wirklich. Doch das darauffolgende Beschleunigen über die kleine Kuppe mit anschliessendem Wheelie entschädigt für alles.

Die Suche nach dem weissen Strich der meinen Bremspunkt markiert gerät wie immer zum Lottospiel doch Gott sei Dank kann man in der Schikane vor Start/Ziel mehrere Linien fahren.
Noch kurz mit dem Knie durch den Staub, der an dieser Stelle fehlenden Kurbs schleifen, um etwaige Verfolger kurz irritieren damit sie mich nicht ausbeschleunigen koennen und schon ist eine Runde geilstes Achterbahnfahren zu Ende.

Dieser Runde sollten an diesem Tag noch viele weitere folgen .
Kurzum ein sehr erfolgreicher Tag, doch ich hörte schon wieder dieses Kichern… Als ich mich umsah sah ich wie 2 Wiesel kichernd von meinem Motorrad wegliefen….

More to follow… ;)
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  • Tiger Warshaw Offline
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Beitrag von Tiger Warshaw »

Und noch ein begnadeter Berichteschreiber :!:

Thierry, wo warst Du letztes WE als wir es uns wieder gegeben haben
in Oschersleben ? Du hast doch nicht etwa Motorprobleme 8)
Ich weiß ich bin gemein.
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Beitrag von ANGUS1 »

wunderbar luxgixxer :!: :!: freue mich auf deine fortsetzung :lol:
  • bd4u Offline
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Beitrag von bd4u »

:D sehr schön, wann gehts weiter ?
Beim Bremsen immer erster ...
  • luxgixxer Offline
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Beitrag von luxgixxer »

Muss erst mal en Motor in meine Gixxe einbauen :evil: :evil:
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  • der-bramfelder Offline
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Beitrag von der-bramfelder »

Ich sollte aufhören, mir solche Berichte in der Firma durchzulesen,
ich werde schon wieder so blöd angeguckt, weil ich mir das Lachen
nicht verkneifen kann -

ganz grosses Kino !!! :lol: :lol:
# 566 - im Ruhestand
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