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Der nächste Unfall kommt bestimmt !

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

Moderatoren: as, Chris

  • 999 Heiner Offline
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Der nächste Unfall kommt bestimmt !

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Beitrag von 999 Heiner »

Hallo, :D ich bin vor ca. 5 Wochen auf der Strecke fürchterlich abgeschossen worden mit dem folgen eines dreifach gebrochenem Schlüsselbein, Rippe und Handgelenk. Jetzt stell ich mir die Frage ob ich mit meinen 47 Jahren noch mal auf die Rennstrecke gehe. Wenn ich dran denke, hätte ich schon Lust aber irgendwie auch eine sau Angst vor neue Schmerzen, beim nächsten crash. Ähnliche Erfahrungen würden mich mal Interessieren.
Ein bisschen Spaß muss sein!!!
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  • ca Offline
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Beitrag von ca »

stell Dir vor, Du bekommst nen Golfball genau zwischen die dritten, das wird teurer wie jeder Sturz!

gibt Leute die sind beim Eierschaukeln vom Stuhl gefallen und haben sich den Arm gebrochen :wink:

Setzt Dich drauf und geb Gas, das macht Spaß!

Gruß Christian
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  • ßabine Offline
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Beitrag von ßabine »

ca,
sowas kann nur einer schreiben, der sich noch nie so richtig weh getan hat. Also richtig Aua mein ich jetzt.

Heiner,

diese Gedanken sind absolut normal für einen halbwegs vernünftigen Menschen.
Mir gings ebenso, nach dem ersten heftigen Crash hab ich ein bißchen, nach dem zweiten ein bißchen mehr drüber nachgedacht, obs das Wert ist.
Aber das muß jeder selber für sich entscheiden, ob er sich wieder draufsetzt.

Um Nicht-Moppedfahrern klarzumachen, warum ich doch wieder fahre, vergleich ich das immer mit nem Raucher: der weiß auch, daß das nicht gesund ist, machts aber trotzdem. (Wobei das bei dem garantiert schädlich ist, beim Motorradfahren nur dann, wenn man sich aufn Appel packt :-))

Die Schmerzen hab ich aber bis heute nicht vergessen.
American beer is like making love in a canoe:
Fucking close to water. (Woody Allen)
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  • Franky Offline
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Beitrag von Franky »

Hallo Heiner,

erst einmal gute Besserung.
Ich bin zwar nicht abgeschossen worden, aber auch schon per Highsider abgestiegen und ich habe lange gebraucht bis ich wieder so langsam fahren konnte wie vor dem Abflug. Es ist eben die Frage, ob man wieder das Vertrauen und vor allem den Spaß wieder findet.
Das kannst Du aber nur herausfinden, indem Du Dich wieder draufsetzt und am Kabel ziehst.
Wenn Du es nicht machst, wirst Du nie einen Haken dahinter machen. Im Übrigen hat das meiner Meinung nach nix mit dem Alter zu tun
(Nicht wahr, Stoppie :?: :lol: 8) ), sondern mit dem, was Du willst.


Gruß,

Franky
It's Tea Time
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  • SP-12 Harry Offline
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Beitrag von SP-12 Harry »

Heiner, würdest du dir diese Gedanken nicht machen, fände ich das bedenklich!
Ich hatte auch schon einige Abflüge und diese Gedanken sind mir nicht fremd. Bin 4 Jahre jünger als du und finde das Positive an dem Alter die Reife, die man erlangt und die einen solche Abwägungen machen lassen. An der Antwort von ca kann man sehen wo der Unterschied zu jüngeren, nicht ausgereiften Persönlichkeiten besteht. Dies ist keine Kritik an Christian! Er ist einfach noch zu jung um das besser abwägen zu können...

Wenn du Angst hast, wirkliche Angst, dann lass es. Denn es muss Spass machen!
Wenn du "nur" Bedenken hast, versuch dagegen anzugehen und gib dir die Chance deine Bedenken zu widerlegen! Das Handtuch werfen kannst du dann immer noch. Und es wäre definitiv keine Schande oder Schwäche sondern eher ein Zeichen von Stärke!!

Ich persönlich hatte letztes Jahr 3 Abflüge, die allerdings glimpflich verlaufen sind. Mache mir aber trotzdem Gedanken, dass man nicht immer Glück haben kann. Meine Bedingung an mich selbst für dieses Jahr:
Wenn ich wieder dreimal auf der Nase liege (und dazu zähle ich sogar Umfallen im Stand!) dann höre ich auf. Das würde ich zu 100 % umsetzen. Punkt!
Einen Sturz hatte ich bislang. Aber die Saison geht auch nicht mehr so lange... :wink:
Gruss Harry , die Comeback-Schlampe
____________
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"Vier Räder transportieren deinen Körper - Zwei Räder deine Seele!" (geklaut!)
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  • R O L A N D Offline
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Beitrag von R O L A N D »

Ich glaube, da kann dir niemand wirklich helfen.

Im Laufe meines Lebens habe ich mir reichlich weh getan. Aber nie was böses, immer nur Prellungen bis zum Abwinken, Abschürfungen am ganzen Körper usw.. Das war zwar manchmal frustrierend, aber irgendwie war mir immer klar, dass ich eigentlich unzerstörbar bin.

Diese Serie wurde durch einen an sich harmlosen Sturz mit dem Rad und einem dadurch gebrochenen Schlüsselbein unterbrochen. Auch noch problemlos, mit dem nötigen Biss war ich leidlich schnell wieder hergestellt. Ich glaube es waren dann so ungefähr 10 Jahre die ich dann noch mit tendenziell aber immer weniger harmlosen Verletzungen hinter mich gebracht habe. Bis sich dann bei einem eigentlich harmlosen -wieder- Radsturz das Schlüsselbein an der schlecht verheilten Stelle löste und operiert wurde.

Eigentlich wieder kein Akt, alles toll verlaufen. Aber auf einmal wurde mir bewußt, dass mir mit so einer Sache die Zeit, die ich mir für mein Leben eingeplant habe und für die Dinge die ich gerne mache, vielleicht unwiderruflich davonlaufen könnte. Seitdem habe ich das Gefühl, dass ich lieber ein klein wenig vorsichtiger an Dinge herangehe und sie betreibe, als vorher.

Und das wirkt sich seither auch auf meine "Rennkarriere" 8) :lol: :lol: :wink: :roll: aus. Die Unversehrtheit meines Körpers steht gerade bei diesem nicht ungefährlichen Zeitvertreib für mich über allem. Zum Glück bin ich noch in einer Geschwindigkeitsliga, dass ich mich von Mal zu Mal steigern kann ohne in Regionen unterwegs zu sein, von denen ich weiss, dass es so ganz langsam spannender wird und die Wahrscheinlichkeit irgendwann mal für eine Botanisierung spricht.

Ich verspüre also schon eine gewisse Ladehemmung. Und ob ich nach einem heftigeren Sturz wieder angreifen würde, würde ich nicht wirklich unterschreiben. Ob ich allerdings irgendwann mal, wenn ich mich auf einem beliebigen Zeitniveau festgefahren habe, dass wahrscheinlich auch nur mittelklassig sein kann, noch Spaß am Kringelfahren haben werde oder ob mir dann die Motivation ausgeht, dass weiss ich jetzt auch noch nicht.

Ich denke, du wirst es entweder noch einmal ausprobieren müssen und dann entscheiden, ob es dir das unbestreitbare Riskiko wert ist und du mit Spaß und freiem Kopf unterwegs bist. Oder du lässt es sein, dann war es dir wahrscheinlich dieses Risiko eben nicht mehr wert. Für wichtig halte ich nur -wie bei vielen Dingen im Leben-, dass man sich bewußt entscheidet und nicht die Dinge einfach so im Sande verlaufen lässt. Ich kann für mich sagen, dass ich heute vieles in meinem Leben irgenwie anders machen würde und trotzdem nichts auch nur ansatzweise bereue, was ich gemacht habe. Weil ich mich eben in den mir wichtigen Sachen wirklich entschieden habe und mir dessen auch nach vielen Jahren immer noch absolut bewußt bin.
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Beitrag von Ketchup#13 »

Ich bin innerhalb von 2 Events gestürzt. Ich dachte auch" So ein Mist, ich kann`s nimmer" Hab auch ein halbes Jahr gebraucht bis alles wieder lief. Werde 48 und habe immer noch Spaß am gasen(seit 15 Jahren) Nirgends kann man so geil Mopped fahren wie auf dem Ring. Und nirgends so ungefährlich. Ich möchte einfach noch so lange am gaszug reissen wie ich kann. Dann gehe ich hinter die mauer und baue nur noch Zeitvernichtungsmaschinen :twisted:

Physikalische Grenzgrüße, Ketchup#13 8)
Heule nicht, kämpfe!!!!!!
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Beitrag von Ecotec »

Hatte im September 2005 meinen ersten Highsider am Pannoniaring, hat weh getan aber nix gebrochen.

Hab dann das Motorrad kaputt bis zum Frühjahr 2006 stehen lassen, aber da hats schon wieder gekribbelt. 2005 hatte ich echt die Schnautze voll und hatte keinen Bock mehr zu fahren nach diesem Sturz aber ein paar Monate später sah die Sache schon wieder ganz anders aus, der Reiz ist einfach zu stark an diesem Laster.

Im August 2006 hatte ich dann meinen zweiten Highsider, dieser war schon heftiger, aber wieder durch viel Glück nix gebrochen gehabt. Das gleiche Spielchen... kein Bock mehr gehabt, Mopped in die Ecke gestellt und nicht mehr dran gedacht.. Ein paar Monate reichen bei mir bis mich die Sucht wieder packt, es kommt einfach immer wieder....

Ich denke auch in deinem Fall wird dich die Sucht wieder packen. Ich brauche aber immer ungefähr ein halbes Jahr um wieder auf dem Level zu fahren vor dem Unfall, ab dann gehts aber wieder.

Also, hau rein und setz dich wieder auf den Bock, wenn nicht verfolgt er dich dein ganzes Leben lang, und in deinem Alter sollte man die Zeit noch mal nutzen, irgendwann limitiert dein Körper nämlich das Angasen.

MFG

ECOTEC
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Beitrag von ca »

[quote="ßabine"]ca,
sowas kann nur einer schreiben, der sich noch nie so richtig weh getan hat. Also richtig Aua mein ich jetzt.

das ganze hängt von mehr als nur vom aua ab, viel mehr von den persönlichen umständen und dem was hinten dran hängt, wie frei der kopf ist...

läuft das leben scheisse reicht ein kleiner ausrutscher und man denkt ans aufhören, läuft das leben gut will man trotz bruch am liebsten sofort wieder zünden

da kann keiner hier weiter helfen, das muss jeder für sich selber klären

bei mir hat sich viel pro Aufzünden getan, weils mit meinem Leben wieder gut läuft :wink:
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  • Hajo Offline
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Beitrag von Hajo »

Nabend

Das Wichtigste ist schon gesagt. Du kannst es letztlich nur selbst entscheiden. Und dazu musst du es ausprobieren. Wenn du die Boxengasse verlässt und die ersten Runden drehst, wirst du spüren, was geht und was nicht.

Ich hab 2000 angefangen mit dem Blödsinn, zu dem Zeitpunkt war ich bis auf einen Daumenbruch beim Ski-Fahren quasi wie neu, gerade eingefahren und komplett scheckheftgepflegt :roll: :wink: Heute kann ich beim allgemeinen "Hier guck mal, ist nur ne Fleischwunde"-Palaver ganz gut mitreden. Je nach Abflug kommen die Gedanken, und das hängt nicht unbedingt mit der Stärke der Verletzungen zusammen. Bei meinem Brünn-Steckschuß mit Loch in der Lunge und diversen kaputten Knochen hatte ich überhaupt keine Probleme, wieder zu fahren. Mein zweiter Highsider 2007, der nur ein Fingergelenk kostete, hat mich nachhaltig genervt. Dann sitzt du auf dem Mopped und denkst albernes Zeug wie "Ohh, das ist aber schräg", "Gleich klappt das Vorderrad sowieso ein" oder "Ich will nach Hauuuuse". Tja, dann musst du dir überlegen, ob du es weiter probierst oder eben nen Strich drunter machst. Ich hab meine K5 eingeladen, bin ganz alleine zum nächstbesten Renntraining gefahren, hab uralte Reifen draufgezogen und bin gefahren. Für mich, ganz alleine für mich, ich wollte es einfach genau wissen, bevor ich eine Entscheidung treffe. War freies Fahren in Most, ich bin teilweise ne komplette Tankfüllung draußen geblieben. Das war gut, richtig gut. Ich konnte da endlich mal wieder komplett abschalten und einfach fahren. Klingt abgedroschen aber irgendwann spürst du die Kleine unter dir, merkst, wie sie reagiert, merkst, wie es ihr Spaß machst...und merkst, wie es DIR wieder Spaß macht! Dann ist es da, das Gefühl, an genau dem richtigen Ort zu sein. Du willst nix anderes und driftest nur so zum Spaß mit nem völlig fertigen Metzeler K2 quer aus jeder Ecke und hoffst, dass der Tank nie alle wird.

Tja, so war das damals. Wie es bei der nächsten Selbstfindung ausgeht, kann ich dir hinterher sagen. Ich weiß, dass ich irgendwann aufhöre, nur der Zeitpunkt schwankt je nach Helmverschleiß um ein paar Jahrzehnte. :roll: :wink:
Straßendreifachpokal
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