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Erste Hilfe - Helm ab Ja oder Nein

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Beitrag von jkracing »

5 Seiten hitzige Beiträge, nur wie ist die rechtliche Seite:
bin ich, nachdem ich einem nach allen Regeln der Kunst den Helm abgenommen habe, juristisch sicher vor Rechtsansprüchen wenn er danach im Rollstuhl sitzt und behauptet das sei alles nur so schlimm gekommen weil ich ihm den Helm runter oder aus dem Auto gezogen hab?

Zum Thema Rollstuhl: hatte selber nen Autounfall (unverschuldet) mit Wirbelsäulenbruch LWK 4-5, im RTW wollte mir der Sani als erstes die Stiefel runterziehen, obwohl ich allen noch sagen konnte daß irgendwas mit dem Kreuz nicht stimmt und ich kaum noch die Füße bewegen kann :!: Der Arsch wollte nicht mal aufhören nachdem ich ihn lautstark dazu aufgefordert habe, erst als ich was in die Finger bekam ...hörte er damit auf. Ich habe ihm dringen geraten mir nicht über den Weg zu laufen falls ich wieder auf die Füße komme, was glückerweise nach 10Tagen Intensiv relativ klar war, nach kanpp 10 Wochen solo langliegend stand ich dann tatsächlich wieder das erste Mal auf eigenen Füßen (mit Tränen in den Augen!). Nach 6 Monaten Reha ging ich wieder arbeiten und nach 10 Monaten wieder biken/racen.

Ich kann aus dieser Erfahrung nur mutmaßen wie ich mit einer dauerhafte Lähmung klar käme, kommt natürlich auf darauf an ab wo man gelähmt und damit eigeschränkt ist, aber den Gedanken "lieber ein Leben lang tot als gelähmt" hatte ich damals öfter und deshalb auch Verständnis dafür.
Wer sowas noch nicht durchgemacht hat dem fehlt die leisteste Vorstellung was da mental abläuft und sollte sich hier mit seinen diesbezüglichen Kommentaren zurückhalten!
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Beitrag von MehrPower »

Ich habe neulich mit einem Sanitäter gesprochen und er meinte, dass man den Helm abnehmen soll.
Genau beurteilen, was für den speziellen Fall besser ist, kann man natürlich selbst nie, aber in diesem Falle gilt: Leben retten geht vor Behinderung und daher kann man auch nie für evtl. Folgeschäden haftbar gemacht werden außer bei unterlassung....
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  • jkracing Offline
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Beitrag von jkracing »

ich kenne zumindest einen Fall der erhebliche,langwierige, kostspielige juristische Klimmzüge vollbringen mußte um da nicht haften zu müssen (Rentenansprüche!) und hatte wohl in letzter Instanz auch Glück mit dem Richter!

und was ist in so einem Fall unterlassene Hilfeleistung :?:
Nach meinem Kenntnisstand ist die Rechtslage so, daß mich niemand haftbar machen kann wenn das Unfallopfer stirbt auch wenn ich nur dabei bleibe ohne irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, wenn der aber weiterlebt und irgendwelche Folgeschäden hat von denen er behauptet und mittels Gutachten belegt daß dies alles durch meine "erste Hilfe" gekommen ist kann er zivilrechtlich gegen mich klagen und ich muß sehen daß ich da zunächst auf eigene Kosten (Gegengutachten)ungeschoren rauskomme.

Sind doch bestimmt ein paar gelernte Juristen hier die das mal zerpflücken können :idea:
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Beitrag von ypse11 »

In meinen erste Hilfe Kursen habe ich gelernt: Als Ersthelfer kann Dich keiner für die Folgen verantwortlich machen.
Recht haben und Recht bekommen waren aber schon immer unterschiedliche Dinge.

Ausserdem: Helm ab. Immer!
hast Du noch SEX oder fährst Du schon BMW?
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Beitrag von GSXR Junkie »

ypse11 hat geschrieben:In meinen erste Hilfe Kursen habe ich gelernt: Als Ersthelfer kann Dich keiner für die Folgen verantwortlich machen.
Recht haben und Recht bekommen waren aber schon immer unterschiedliche Dinge.

Ausserdem: Helm ab. Immer!
Wenn dir dein Helm jemand abzieht gibts zwei Verletzte :D :D :D
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Beitrag von Günni »

Helm ab!!!!ist Pflicht

Dabeisitzen ohne etwas zu tun, wie z.B. Helm drauflassen kann juristisch belangt werden. Lt. Staatsanwalt ist "Nichtstun" auch in dieser Art "Unterlassene Hilfeleistung" insbesondere, wenn der arme Teufel erstickt oder aus anderen Gründen stirbt.
Handelst Du aber, bist Du juristisch unbelangbar, da Du mit bestem Wissen und Wollen zum Wohle des Verletzten handelst. Du bist schliesslich kein ausgebildeter Notarzt.
Ich habe dafür bei uns einen Notarzt, einen Rettungssani und einen Staatsanwalt befragt.
In meiner 21jährigen Zeit aufm Streifenwagen in einem Mopedkillergebiet(Sauerland-Möhnesee) habe ich immer den Helm abgezogen, auch alleine! Ich habe von vielen tausenden Unfällen die Berichte gehört und gelesen und auch selber geschrieben, aber nie!!!!!war die Rede von, zerstört oder getötet durch Helmabnehmen, eher wegen Nichtabnehmen.
"People eating is wrong"
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Beitrag von Schanti »

Dr.Schanti sagt :
Man brauch immer 2 Leute um den Helm abzunehmen
nur mal zur info
Der EINE Hält den Hals der andere sollte abziehn.....


aber was rede ich :wink:


EDIT:ist der sicherste Weg nix falsch zu machen Hände untern Hals STÜTZEN:.(nicht zu hoch nicht zu niedrieg.In der belassenen Position belassen).ganz weich Nix überstürtzen....


RUHIG BLUT!"
Gruß
Schanti
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Beitrag von Mari »

Schanti hat geschrieben:Dr.Schanti sagt :
Man brauch immer 2 Leute um den Helm abzunehmen
nur mal zur info
Der EINE Hält den Hals der andere sollte abziehn.....
Wenn ich alleine bin, dann nehme ich den Helm auch alleine ab!!
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Beitrag von hinnerk »

der streit ist schon so alt wie der integralhelm

hab letztens auch mal wieder nen Ersthelferlehrgang gemacht, von der Arbeit aus.... dort kam das Thema natürlich auch dran

zum vorgehen (ich weiss nich ob es schon wer gesagt hat, bin zufaul mir alles durchzulesen)
einen Helm nimmt mann IMMER zu zweit ab, niemals alleine! einer kniet hinter der betreffenden Person(die idealerweise auf dem rücken liegt) einer kniet seitlich neben dem Unfaller.nun wird der Kinnriemen geöffnet, die person seitlich greift links und rechts in den Helm, die hände sollen den kopf stützen und ne übermässige Bewegung verhindern, die hände bilden quasi eine Art Schale, der hintermann streift nun vorsichtig und ohne zu rucken den helm ab während der seitliche Helfer langsam die hände weiterführt und den kopf weiter stützt, wichtig... die beiden sollten miteinander sprechen um eine koordinierte aktion zumachen und die belastungen für das verunfallten so gernig wie eben möglich zuhalten.

Ich empfehle allen das mal zuversuchen, das wirklich gut hinzubekommen ist nicht ohne.

Die frage ist helm ab oder nicht eindeutig zubeantworten geht nicht, für mich ist die Sache die: Helm runter, immer!

warum?

ist die Person nicht ansprechbar, grundsätzlich immer, da selbst wenn die atmung da ist, es aufgrund anderer Faktoren manchmal sehr schnell gehen kann, das die Atmung aussetzt und dann erst den helm runterzubekommen um ne atemspende zu machen zuviel kostbare zeit verloren geht zumal der Kopf nicht überstreckt werden kann und der verunfallte seine zunge verschlucken kann (eingentlich richtig... sie rutscht hinten in den Rachen und blockiert die Luftröhre da die Zunge ein Muskel ist und bei ner bewustlosen personen sind alle Muskeln erschlafft).
auch wenn die Person ansprechbar ist kann es machmal zu situationen kommen, in der es sehr schnell gehen muss, wenn er zb erbricht... fängt man dan erst an versucht den helm runterzubekommen geht wieder sehr viel wertvolle zeit verloren zumal es sein kann das er in panik gerät und es unmöglich wird ihm den Helm vorsichtig runterzunehmen.

Die Entscheidung: nimm ich den helm runter oder nicht muss aber jeder für sich selber klar machen, für mich persönlich jedenfalls ist sie klar

gruss

Hinni
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  • Mari Offline
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Beitrag von Mari »

hinnerk hat geschrieben: einen Helm nimmt mann IMMER zu zweit ab, niemals alleine!
Ein Glück, dass "Frau" das auch alleine macht.

Klar, wenn man zu zweit ist, nimmt man den auch zu zweit runter.
Wenn Du alleine an einer Unfallstelle bist (Nachts, schlecht befahrende Strasse...) dann guckst Du zu wie jemand evtl. erstickt?

Heilige Hildegard, ich darf keinen Unfall haben :cry:
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