robs97 hat geschrieben:Wir waren immer ein " Team" von ca. 10-12 Mann welche regelmäßig gefahren sind. Bis eines Tages unser Ältester mal sagte, er fährt nicht mehr weil er " Angst " habe vor dem fahren. Er war zu damaligem Zeitpunkt 51 Jahre alt. Wir anderen im Schnitt ca. 10-15 Jahre jünger. Wir einschließlich mir machten uns darüber lustig was das Ganze soll. Er erklärte es so, das er sich einfach nicht mehr so fahren traue wie früher. Also machte er Schluss mit RS.
Im Laufe der Jahre verabschiedete sich einer nach dem anderen meiner Kollegen von der RS teilweise wegen gesundheitlichen Problemen oder wegen geschäftlichen Verpflichtungen welche nach schweren Stürzen mit dementsprechenden Krankenhausaufenthalten einigen fast die Fa. gekostet haben.
Wie es das Leben so will, war ich der letzte Mohikaner so ein richtiger Held, ein Mann, welcher zwar noch regelmäßig ( 5-6 WE pro anno ansonsten 10 - 15 WE pro anno ) auf die RS fuhr aber altersbedingt und natürlich auch antriebslos ( ohne Spetzln ) zwar fuhr, aber an Zeitenverbesserung war nicht mehr zu denken.
Natürlich fuhr mal der eine oder andere mit mir mit, aber die " Jungen" waren ( genau wie wir früher ) bald im selben Zeitfenster unterwegs wie ich. So wurde natürlich die Brechstange ausgepackt, den ein richtiger Mann lässt sich doch von den paar Milchgesichtern net herbrennen.
So kam die Zeit, in denen das Kiesbett sehr häufig zu meinem besten Freund wurde. Meistens waren es zum Glück nur relativ harmlose Vorderradrutscher, welche aber komischerweise dem Ziel schneller zu fahren gar nicht zuträglich waren. Dadurch verflüchtigte sich , was ich mir nie vorstellen konnte das es mal so kommt, der Faktor Spass an dem Ganzen und es kam die Angst dazu, über welche ich vor einigen Jahren noch herzhaft gelacht habe.
Ich bin doch ein Mann, so was gibts doch gar nicht
Heute bin ich ein alter Mann

und gestehe ein, das der Zeitpunkt kam, an dem man Angst vor dem Fahren hat. Man traut sich einfach nicht mehr spät oder am besten noch später oder noch ein wenig später zu bremsen, die Kurven jagen auf einen zu, man meint Selbstmord zu begehen, das Hirnkastl gibt den Befehl raus Bremsen, man möchte gar nicht, aber die Hand krampft sich zusammen und man wird zur Wanderschickane in der Kurve. Beim Rausbeschleunigen dreht sich die Hand nicht so wie man es sich vorstellt, das Kabel wird nicht mehr richtg gespannt, die lockere Sicherheit ist wie weggeblasen mit welcher man früher einfach unzerstörbar und unsterblich über die Strecken dieser Welt gefahren ist.
Ich habe diesen Sport 20 Jahre lang betrieben, es war eine sehr sehr schöne Zeit und möchte die auch nicht missen. War ein kostspieliges Unternehmen wenn man neben dem Hobby auch ein Haus kauft und komplett restauriert, 4 Kinder großzieht und kaum daheim ist weil man jedes WE und jeden Urlaub damit verbringt die Kohle für das Hobby ranzuschaffen.
Es war ein riesen Spass das Ganze und wäre ich noch mal Jung, würde ich es wieder so machen.