Bundy
was du in deinem letzten Post schreibst unterschreib ich, trifft auf mich ebenso zu.
und wenn du mit deiner Argumentation wen erreichst , alles gut.. ich scheine da nicht sehr überzeugend rüberzu kommen, in bezug auf die Strassenfahrerei und deren Gefährlichkeit - leider..
Es ist eigentlich immer dieselbe Reaktion-sobald sie hören welches Hobby ich betreibe, halten die mich für völlig Schmerzbefreit...auch gut, bin ich eben ein Held
Onkel Tom, ich bin sehr groß, sehr hübsch und sehr gebildet, was mich natürlich automatisch schon sehr überzeugend macht...
Du wirst wahrscheinlich als kleiner, hässlicher Eremit in deiner Hütte wohnen und eh nur wenige Freunde haben, die du überzeugen könntest...
Auch hier stimmt also wieder die Relation nicht...
Ich vermute allerdings, du wirst maximal den straßenheizenden Teil erreichen, der sich ohnehin schon Gedanken über den Sinn solcher kopflosen Aktionen gemacht hat. (Besser als keinen.)
Die Mitglieder dieses Forums sind mit hoher Wahrscheinlichkeit einen wesentlichen mentalen Schritt, nämlich den der Rennstreckenerfahrung oder zumindest der Auseinandersetzung damit, weiter, als das ballernde Straßen(jung)volk.
Wer einmal auf dem Track gezündet hat, der weiß im Regelfall, dass er dieses Erlebnis auf der Straße niemals haben können wird.
Wenn ich allerdings sehe, was mit schnöder Regelmäßigkeit zB am Feldberg/Ts. so ab 19:00h vom überwiegend, aber nicht ausschließlich jüngeren Teil der Heizerfraktion so alles veranstaltet wird...
Erst letzten Freitag haben sich im Taunus wieder zwei Menschen (33 und 49 Jahre) das Hirn eingerannt (R.I.P.), während zur selben Zeit in der sog. Applauskurve abenteuerliche WIZ-Sparky-Übungen der Jungspunde, fotografisch dokumentiert und applaudiert von deren Kumpels oder Freundinnen, durchgeführt wurden.
Als die Polizei, dann der Notarzt, dann nochmal Polizei in vollem Einsatzgeblinke und -geheul vorbeizischten wurde mir schon wieder schlecht und ich hoffte, es möge "keinen von uns" erwischt haben. Die Hoffnung war umsonst.
Ich hab mir aus Interesse zwischendurch auch mal die regionale Verkehrsunfallstatistik gezogen. Die höchste "Chance" am Feldberg/Ts. tödlich zu verunglücken hat man Sonntags, wenn man zwischen 26 und 29 Jahre alt ist. Was bringen aber Wahrscheinlichkeiten wenn man trotzdem dabei ist? Und was bringt es über die Angehörigen und Freunde?
Beim Moppedfahren mit gerade den Leistungseigenschaften der modernen Supersportlern haut es einem mit einem leichten Dreh am Gasgriff reglerecht die Synapsen im Hirn weit über den Lukas hinaus. Die Lust überrollt die Vernunft mit bis zu 190 PS am Hinterrad. Das Leben wie es sein sollte. Wer denkt da - selbst wenn es mal knapp wird - an das, was passieren kann? Und wenn man daran denkt, macht es nicht einen Teil des Reizes aus? Und tun wir nciht manchmal etwas trotz allem nur um die Lust am und das Leben überhaupt zu spüren?
Die Wahrscheinlichkeit auf der Renne vom Bock zu fallen ist nichtsdestotrotz ungleich höher, als auf der Straße. Das ist dem Fahrstil und dem Fahrziel geschuldet. Hier habe ich keine Statistik, das entnehme ich meiner schnöden Beobachtungsgabe.
Allein die Folgen eines Abflugs sind auf der Straße ungemein hässlicher und brutaler und nachhaltiger bis hin zu verstümmelt oder lethal.
Energie baut sich in der Auslaufzone halt etwas komfortabler ab als an einer massiven Fichte oder im entgegenkommenden X5. Das bereits macht den Kringel weentlich sicherer als es die Straße jemals sein könnte. Hier hat man sich Gedanken über Sicherheiten gemacht, die mehr oder weniger zufällig Motorradfahrern gleichermaßen entgegenkommen wie eben den 4-Radfahrern.
Auf der Straße geht es in puncto Sicherheit nur um das Massenfortbewegungsmittel Auto. Leidplanken sag ich nur. Für Mopetenfahrer bleibt das Fahrverbot, wenn alle anderen Drohungen und Aufklärungsmaßnahmen nicht fruchten.
Ich kenne viele, und gehöre sicher selber zu den Leuten, welche die Straße nicht nur als Wegeverbindung von A nach B sehen sondern hin und wieder auch als reizvollen Spielplatz.
Die Freiheit, einen erwachsenen Menschen das tun zu lassen was er will (ohne andere dabei zu gefährden), die sollte man ihm jederzeit und überall lassen. Insofern halte ich es für sinnvoller, den Menschen dort zu packen, wo es eine Chance gibt ihn zu erreichen.
Die einen hören vielleicht auf, auf der Straße zu fahren. Die anderen fahren nie auf dem Kringel. Ein Teil wird immer beides tun.
Mein Aufruf wäre daher nur, das Hirn nicht ganz auszuschalten und sich zumindest mal Gedanken über die Unfallschwerpunkte zu machen:
* Linksabbiegen – bei entgegenkommendem oder überholenden Motorrad im toten Winkel
* Übersehen des Motorrades oder falsche Einschätzung seines Tempos beim Einbiegen aus Nebenstraßen oder Feldwegen
* Vorfahrtsverletzungen in Kreuzungsbereichen
* Kurvenunfälle durch nicht Einhalten der Fahrspur
* Ausparken
Weiter sollte man sich mit mentalen Übungen zur Unfallvermeidung beschäftigen: Den Fluchtweg suchen, nicht das Hindernis u.a. (a la zB Bernd Spiegel in "Die obere Hälfte des Motorrads")
Die Empfehlung, das Straßefahren sein zu lassen, greift mE zu weit. Wer es verantwortungsvoll macht, der muss nicht auf eine Menge Freude, Spaß und Gemeinschaftserlebnis verzichten. Er hat gute Chancen, heil und am Stück durchzukommen und eben altersbedingt von uns zu gehen, wenn er nur einige wenige Dinge weiß und beherzigt.
Das Sahnehäubchen sind dann die 3 bis 5x2 Tage die wir Normalsterblichen uns leisten können, auf dem Kringel orderntlich aufzuzünden.
sehr schön geschrieben. Ich hab den ganzen Fred über gehofft, dass noch was vernünftiges kommt.
Klar ist Supersportlandstrassengeheize lebensgefährlich. Aber normal Motorradfahren kann auch mal schön sein - erst recht wenn man die richtigen Strecken kennt.
Und Rennstreckenheizerei ist ebenso gefährlich. Allerdings enden viele Stürze nicht so heftig wie auf der Landstrasse (aber manche doch). Dafür wird auch mehr gestürzt...
In einem anderen Fred hier wird die Problematik ebenfalls angesprochen. Glücklicherweise ist dort irgendwann jemand ( Schinnerhannes) auf die Idee gekommen doch auf der Renne auch mit Gehirn zu fahren.
Ich hab immer Angst, dass bei diesen Diskussionen einer mit erhobenen Zeigefinger auf die andere Fraktion zeigt - sei es nun Renn oder Strassenfahrer - und behauptet das nur der seinige Weg der Richtige ist. So geht das aber nicht. Auf beiden Wegen muss man offenen Auges wandeln....oder so ähnlich
Unter Unfallursachen dann "Sonstige" - ich habe nur einmal die Länge der Balken räumlich geschätzt, und komme so auf 28% der Unfallursachen unter dieser Rubrik zusammengefasst.
Da aber diese Rubrik schon über 60 % der Hauptkategorie der Unfälle ausmacht - zu schnelles Fahren - würde mich dort brennend interessieren, was dann dort alles zusammengefasst ist.
Schreibfaulheit der Polizei ?
Ungenügende Beschilderung der Gemeinden ? ( Bauarbeiten)
......usw.
Tippen würde ich, da wir ja normalerweise in einem Staat leben, wo alles feinstens Dokumentiert ist - Staatsräson.
Es kann nicht Fehler des Staates/Gemeinde gewesen sein.
Der Sinn des Themas dürfte primär nicht in der Statistik an sich liegen sondern etwas tiefer, aber nachdem der Thementitel das angibt und iZm deiner Anmerkung:
Diese Statistiken werden in D nach dem Straßenverkehrsunfallstatistikgesetz erhoben. Zur Eingruppierung der Unfalltypen gibt es ein bundeseinheitliches Unfallursachenverzeichnis.
Die Länder regeln die Details aufgr. der Länderhoheit der Polizei in eigener Sache. Hier zB die VwV Verkehrsunfall von Sachsen (mit Unfallursachenverzeichnis): http://www.sachsen-gesetze.de/shop/saec ... 8/read_pdf (sABl. Nr. 48 v. 01.12.2005, S. 1132 ff.)
Die unter "Sonstige" zusammengefassten Ursachen resultieren gem. der Erläuterungen einiger regionaler Statistiken daraus, dass die Ursache nicht eindeutig geklärt oder im Unfallbericht nicht angegeben ist.
Um Genaueres zu erfahren käme man um eine Analyse der Datengrundlagen der Sonstigen nicht herum. Der Zweck der ADAC-Darstellung dürfte in der Kenntlichmachung der Haupt(vermeidungs)faktoren liegen.
Meistens ist es ohnehin eine Verkettung von mehreren Umständen, die eine Sache so oder so ausgehen lassen.
Zu schnelles fahren dürfte bei den meisten Motorradunfällen eine schwer zu widerlegende (Ausweich-?)Ursache sein.
Dass es ggf. "politisch" gewollt ist, dass bestimmte Ursachentypen eher nicht angegeben werden (sollen), wenn andere genauso der Grund gewesen sein könnten... Kann sein, kann auch nicht sein.
Dass die öffentlichen Straßen nicht überall die besten und potenzielle Sturzräume eher Fallen sind wissen wir ja eigentlich.
Man sollte aus einem gewissen Selbsterhaltungstrieb heraus zumindest einigermaßen fähig sein, gewisse Risiken aus steuerbaren Handlungen einzuschätzen. Und da kann mE so eine Statistik tatsächlich helfen, sich dieser Risiken bewusst zu werden.
Trotz aller Interpretation in die eine oder andere Richtung: Wir würden uns selber ordentlich in die Tasche lügen, falls wir alle anderen nur nicht uns selber Schuld sein lassen wollten, sobald es wieder einen von uns zerrissen hat.
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