Voya hat geschrieben:
Ohne dir zu nahe zu treten wollen, aber ich glaube du stellst dir das viel zu einfach vor. Ansonsten würden hier nicht z.B. Kartoffeln aus Südafrika in den Supermärkten günstiger sein als unsere heimischen - und die werden um die halbe Welt geschifft. Oder im Maschinenbau müssten alle Zulieferer (z.B. für Biegeteile) direkt in der Nachbarschaft liegen...die sind aber meist über den halben Kontinent verstreut.
Ich bezweifle außerdem, dass du jemals in einer Lebensmittelproduktion bzw. Getränkeabfüllerei warst, denn dann würdest du sehen, was da für ein Aufwand dahinter ist, alleine um nur die Maschinen am Laufen zu halten . Daneben gibts für so große Produktionen noch hunderte von Leuten die für die Prozesse, Lagerlogistik, Einkauf, Instandhaltung, Bürotätigkeiten, etc zuständig sind. Alleine die Personalkosten sind enorm! Und RB hat ja mittlerweile nicht nur ihre Energydrinks sondern nebenbei noch bis zu 10 andere Produkte, die sie in die Dosen abfüllen.
Ich will hier keinen Schwanzvergleich anstellen.
Kartoffeln oder z.B. Äpfel sind deswegen billiger aus Übersee, weil die bei uns je nach Jahreszeit monatelang gekühlt werden. Und dann kostet die Bewirtschaftung eines Hektars Kartoffeln in Südafrika natürlich auch deutlich weniger, warum, das sollte klar sein.
Vor ein paar Jahren im Studium hat uns ein Prof erzählt, dass der Transport von Hamburg nach China für einen Container soviel kostet, wie der Transport von München nach Hamburg. Wenn man das im großen Stil betreibt natürlich.
Transportkosten sind also ziemlich vernachlässigbar, wenn das Zeug schwimmt.
Nagel mich nicht fest, aber ich meine es waren 700 Euro pro Container HH-China und ebenso 700 Euro M-HH.
Andersrum ist die Strecke übrigens deutlich teurer, weil China mehr exportiert als importiert.
Ich habe nie behauptet, dass ich je einer Lebensmittelproduktion war, deine Zweifel daran führen also irgendwie ins Nichts.
Fakt ist aber:
Ich war schon mehrfach in einer Getränkeabfüllerei, weil mein alter Herr da rund 40 Jahre gearbeitet hat.
Logischerweise läuft da nicht alles einen Monat lang durch, ohne dass einer ein Auge drauf werfen muss.
2017 (?) haben wir eine Führung im RB Hauptquartier in Fuschl am See bekommen.
Da hat die Dame erst ganz stolz gesagt, dass RB eine Milliarde Dosen pro Jahr abfüllt.
Und kurz darauf: Die ganzen Gebäude hier werden mit Ökostrom versorgt, alles CO2-neutral!
Worauf ich mir dachte: Super! Bei einer Milliarde Aludosen könntet ihr auch mit Schweröl heizen, wäre auch egal, was den ökologischen Fußabdruck angeht
[Im Netz findet man für 2019 Zahlen von rund 7,5 Milliarden Dosen, vermutlich werden die nicht nur in AT abgefüllt?]
Rechnen wir die 1 Milliarde grob durch, pi x Auge:
Also füllt Rauch für RB eine Milliarde Dosen in AT ab (und nebenher noch seine Säfte und was die sonst noch alles haben).
Sind 4 Millionen Dosen pro Werktag.
Lassen wir mal 100 Leute direkt in der Produktion/interne Logistik etc. arbeiten, ohne Bürotätigkeit.
Sind pro Kopf 40.000 Dosen am Tag.
Rechnen wir mal 8h a 50 Euro Kosten für den Arbeitgeber pro Mitarbeiter, damit es eine runde und einigermaßen realistische Zahl ist.
Macht 1 Cent Lohnkosten pro Dose oder 10 Mio Lohnkosten pro Jahr für 1 Milliarde Dosen.
Verlagern wir das jetzt nach Tschechien und gehen wir von den halben Lohnkosten aus,können wir 5 Mio pro Jahr sparen, wenn wir da eine Produktion stehen haben, die genauso gut läuft wie in Österreich.
Was sie erfahrungsgemäß nicht tun. Ich spreche aus Erfahrung.
Dann muss jemand hinfahren, sich rumärgern und hin und her und zipp und zapp, bleiben abzgl. Extraaufwand für Reisen, Mitarbeiter und verringerter Produktivität also noch 1-2 Milliönchen übrig, im besten Falle.
Bei bestehender Produktion. Ohne Bauaufwand, Finanzierungsaufwand etc. pp.
Bei 7 Milliarden Dosen und etwa dem Umsatz wären das also pi x Auge 15-20 Millionen die sich sparen ließen.
Peanuts
Ich arbeite nicht bei McKinsey, aber ganz auf der Nudelsuppe bin ich auch nicht dahergeschwommen
