robs97 hat geschrieben:Mein Bein hat so ausgeschaut
hatte aber nie den Gedanken mit dem fahren auf zu hören und freu mich heute noch auf jeden Tag RS
Übel !!! Das von meinem Kumpel war unterhalb des Knies abgerissen. Wurde in einer zig-stündigen OP wieder angenäht im Bergmannsheil KH in Bochum. Jetzt über 1 Jahr später hat er immer noch den riesen Fixateur dran der aussieht wie der Eifelturm in Rund. Das hat mich ziemlich geschockt.
Ob er jemals wieder fährt....keine Ahnung....ich schätze schon das er heimlich daran denkt
Das war schon recht unangenehm - ich fühlte mich wie ein gegrillter Hähnchen-Schenkel.
Nun ja, inzwischen war ich schon wieder auf der Strecke und bin am nächsten Wochenende auch wieder beim MZ Cup dabei.
Mit dem Alne-Kombi fahre ich immer noch - an der Stelle ist ja so ein Kevlar-Stretch-Gewebe, da ist nur die Oberfläche abgeschmort, der Stretch selbst hat nichts, die Wunde war auch nicht damit irgendwie verklebt.
Die Mühle war eine Supermoto - da wären Enduro-Stiefel, die bis zum Knie gehen, wohl der einzig vernünftige Schutz gewesen. Meine Daytonas sind dafür nicht hoch genug gewesen.
Meine "Karriere" weist vier zerknackte Rippen und eine Radiusfraktur
unterhalb des rechten Ellbogens auf, dazu diverse Prellungen.
Nach einem heftigen Abschuss in einem SuMo-Rennen hatte ich
einen ganzen Winter Zeit zum Nachdenken. Als ich wieder fit war,
bin ich mit der SuMo in die Karthalle und stellte fest, dass ich
plötzlich Angst hatte. Angst vor weiteren Verletzungen, Angst, das
Moped in die Kurve umzulegen, einfach Angst. Die Blickführung
an diesem erbärmlichen Vormittag endete knapp vor meinem
Vorderrad. Nach einem Törn hab ich wieder eingepackt und bin
nach Hause gefahren.
Meine Grübeleien gingen von "alles verkaufen, ist sowieso vernünftiger"
über "du Lusche hast es doch eh nie richtig drauf gehabt, das können
andere besser, also, halt dich raus" bis hin zu "versuchs einfach noch
mal in alle Ruhe, wenn es dann immer noch so ist wie jetzt, kannst
du immer noch aufhören."
Letzere Variante hat dann schließlich funktioniert. Zusätzlich habe ich viel
mit Freunden und Zyndern über den Rost im Kopf geredet. Am Ende
muste ich dann rund zwei Jahre warten, weil ein weiteres gesundheitliches
Problem dazu gekommen war, aber seit etwa zwei Jahren fahre ich
wieder auf der Renne mit einer 748 - und habe viel Spaß dabei!
In diesem Jahr gab es eine Art déjà vu in Oschershausen, ausgerechnet,
wo ich doch so gern dort fahre. Wie Hajo in seiner tollen aktuellen PS-Kolumne
so schön schrieb - zu viele Gedanken im Kopf, einfach nicht richtig bei
der Sache, in der Schikane einmal von der Piste geschickt worden,
und schon lief gar nichts mehr.
Dafür habe ich mich kürzlich am Sachsenring schadlos gehalten.
Die Gedanken, ob ich mir das antun muss, mir selbst oder anderen
noch etwas beweisen, das Risiko eingehen - diese Gedanken sind
mir bekannt und vertraut. Ich fahre keine Rennen, nur Trainings.
Rundenzeiten sind mir nicht so wichtig und dienen mir als Orientierung,
nicht als zu schlagendes Element. Wichtig ist mir der Fahrspaß und dass
sich dieser unglaubliche Effekt des totalen Freiheitsgefühls einstellt,
nichts ist mehr im Kopf als die Leidenschaft fürs Fahren, der Sound,
der Asphalt, die Kerbs, der Friede mit sich selbst und das "Leck mich am
Arsch, verrückte Welt" für ein paar Runden.
Mein Baujahr ist übrigens 1957.
Glück auf!
Pofpof
Man soll keine Dummheit zweimal begehen - die Auswahl ist schließlich groß genug!
SP-12 Harry hat geschrieben: Bin 4 Jahre jünger als du und finde das Positive an dem Alter die Reife, die man erlangt und die einen solche Abwägungen machen lassen. An der Antwort von ca kann man sehen wo der Unterschied zu jüngeren, nicht ausgereiften Persönlichkeiten besteht. Er ist einfach noch zu jung um das besser abwägen zu können...
Boah, was für ein eine geschwollene Scheisse!
:
Hast du irgendwelche Pillen geschluckt, die dich mutig machen??