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Eure schönsten/coolsten/traurigsten Zündgeschichten...

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  • SP-12 Harry Offline
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Beitrag von SP-12 Harry »

@ Bundy

Was bist du verstört... :lol:

@ Andreas

Schöne Geschichte...danke
Gruss Harry , die Comeback-Schlampe
____________
www.harald-hartung.com

"Vier Räder transportieren deinen Körper - Zwei Räder deine Seele!" (geklaut!)
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  • ßabine Offline
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Beitrag von ßabine »

Neeiiiiiiiiiin! *untermTischhervorkriech* :lol: :lol: :lol:
American beer is like making love in a canoe:
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Beitrag von bikeaholic »

Schön, wenn es gefallen hat. Ich habe seitdem ein Umfall-Trauma und versuche, das mit der Schreibe hier zu bewältigen. :lol: :wink:

Ich habe aber auch noch ein Schrauber-Trauma :? :

Immer noch 1984, immer noch GSX 1100 (nein, über die Hinrichtung dieses Mopeds einige Monate später schreibe ich wahrscheinlich nicht).

Die Suzi hatte ich als junge Gebrauchte erworben. Der Vorgänger hatte so schwule Sturzbügel montiert. Das Urteil fiel schon beim Kauf: Die Dinger müssen ab!

Motiviert, aber ohne Talent habe ich mich dann an die Demontage in der heimischen Werkstatt –oder was man so Werkstatt nennen möchte- begeben. War auch eigentlich kein Thema. Verschraubungen gelöst, das zeitlos ätzende Geraffel weg und soweit gut. Ein Befestigungspunkt teilte sich das Gedöhns mit der unteren Motorhalterung am Rahmen. Bei der Montage hatte man eine längere Schraube benutzt, weil man mit der Materialstärke des Bügels sonst nicht genügend Länge für die Gegenmutter hatte. Genau das hatte ich aber nicht im Ansatz gecheckt. Ich also die Schraube für die Motorhalterung ordentlich wieder reingedreht, dabei hat sich die Überlänge gepflegt in die Ölwanne gebohrt. Gab nur einen kurzen Widerstand, dann hatte ich plötzlich Licht im Motor. :twisted: :oops: :(

Seitdem baue ich nur noch die Räder zum Reifenwechsel aus und spanne die Kette, alle weiteren Wartungs- und Reparaturarbeiten überlasse ich dem Händler meines geringsten Misstrauens ...

Habt ihr vielleicht Lust, etwas über mein Wheelie-Trauma zu lesen? :roll: Ab welcher Peinlichkeitsnote wird hier eigentlich mein Account gesperrt? :?: :wink:
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Beitrag von anderl »

bikeaholic hat geschrieben:Habt ihr vielleicht Lust, etwas über mein Wheelie-Trauma zu lesen? :roll:


Natürlich, hier blamiert sich jeder so gut er kann und dir gibst dir richtig Mühe dabei :lol:
bikeaholic hat geschrieben:Ab welcher Peinlichkeitsnote wird hier eigentlich mein Account gesperrt? :?: :wink:
Selbst so Legastheniker wie PT und Bundy :icon_albino dürfen hier noch schreiben, also nur zu 8)

Ich lese so was immer gern!
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Beitrag von Lorbas »

angeregt durch "gaskrank" hab ich mich auchmal versucht. erwartet nicht zuviel :oops:


I once had a bad day.

Kennt ihr das Gefühl wenn man das Aufstehen am Morgen verflucht ?
Ich rede jetzt nicht davon, dass man beim Händewaschen auf einer öffentlichen Toilette das Wasser so dumm anstellt das die Flecken aussehen als ob man es nicht mehr rechtzeitig geschafft hat, sondern was wirklich Bescheidenes.
Wenn man am Abend im Bett liegt und denkt, dass hätte es auch sein können.
Ich mein zumindest wenn die Schmerzen nachlassen und man mal kurz die Zeit findet zum überlegen…
Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt eine Stellung zu finden, in der man das wenigstens ein paar Minuten in ruhe aushalten kann.
Aber naja, fangen wir erstmal vorne an.

Es war im schönen Sommer 2005. Ich durfte endlich die SV offen bewegen. 72 PS nur für mich alleine. Sie war kürzer Übersetzt, hochgelegt und die MPP klebten wie sau. Von Freunden wurde ich liebevoll Wahnsinniger genannt und große Supersportler waren das Feindbild Nummer eins.
Viele lächelten wenn sie die kleine SV so am Straßenrand sahen und ich durfte mir ziemlich viele dumme Sprüche anhören. Erstaunlich daran ist eigentlich das sie sich alle für Kreativ halten, aber man die Sprüche pro Tag bestimmt 2-3 mal gehört hat …
Sobald sich die Kollegen dann die Reifen etwas genauer angesehen haben oder mich zufällig bei der ein oder anderen Kurvenfahrt beobachtet hatten, waren sie meist ruhig.

Soll jetzt nicht heißen das ich der heilige Gral bin oder war, es gibt immer noch genug Leute die mich aussehen lassen wie einen Anfänger, aber man neigt ja gerne mal zu Übertreibungen ;)

Es war ein wunderschöner Sonntag und ich war mit 2 Arbeitskollegen verabredet zu einer gemütlichen Altherrentour.
Das Wetter war sehr warm und so kam es das sich die Fahrten durch Städte und Dörfer als ziemlich schwierig herausstellten und einige schon Probleme hatten in der Kombi nicht zu kollabieren.
Er muss wohl kurz davor gewesen sein, denn die rote Ampel an der wir standen war für unseren dritten Mann wohl etwas zu schnell umgesprungen und es krachte das erste Mal. Zum Glück nicht in meine Maschine sondern in die des zweiten Kollegen. Wir waren also nicht mal die hälfte der Strecke gefahren und hatten schon 2 ramponierte Mopeds, was in diesem fall 66% der gesamten Flotte bedeutete …

Zum Glück nichts Schlimmes und beide konnten weiter fahren. Ich hätte dieses Ohmen besser wahrnehmen und gleich umdrehen sollen. Tja, man ist ja aber blöd und das Wetter ist so schön…
Wir setzten unsere wilde Fahrt also fort. Ohne weitere Zwischenfälle kamen wir endlich an dem Ziel unserer Reise an.
Dies waren die Schmalfelder Kurven. Wer aus der Gegend kommt und Motorrad fährt hat diese zu kennen. Es sind die einzig geilen Kurven hier in der Umgebung. Übersichtlich, Applauskurve, alles was man so brauch um Cool zu sein.

Mir waren die Kurven sehr vertraut, denn in ihnen übte ich immer. Ich kannte sozusagen jede Bodenwelle, Schalt- und Bremspunkte waren mir auch vertraut.
Meine Kollegen brauchten unbedingt eine Pause, es war ja auch sehr Warm und die beiden schon nicht mehr im besten Alter …
Ich als Jungspund hatte natürlich noch genug Energie und fing an mich langsam warm zu pendeln. Es lief sehr gut, die Reifen genossen mein vollstes Vertrauen und die Rasten schliffen im Takt mit den Wechselkurven. Dazu kam noch die Sinfonie des V2 präsentiert von einem LeoVince mit altem DB-Eater.
Es brauchte nicht lange und ich hatte wieder alle Blicke auf mir, keiner traute sich jetzt noch raus, meine Stunde hatte geschlagen.

Da ich mich eigentlich für zumindest Teilweise nicht ganz so doof halte hatte ich mir eine Regel zum Grundsatz gemacht. Wenn das lächeln zu groß wird runter von der Bahn. Denn dann würde ich alle Vorsätze vergessen und es würde ein böses Ende nehmen. So war das zumindest immer beim MX fahren. Dieses breite Grinsen wandelte sich immer schnell in eine ziemlich zerknautschte Fresse die sich auf die Zunge biss, um nicht schreien zu müssen…
Die Wangenmuskeln erreichten gerade die Aussenkante des Visiers, und ich wusste es war jetzt Zeit zu gehen. Ich beschloss ein letztes Mal zu wenden und langsam zu den Kollegen zu fahren.
Ich fuhr das erste Mal langsam durch diese Kurven. Gott bin ich geeiert. Auf einmal verliefen die Kurven ganz anders und alles fühlte sich an als wenn ich diese Strecke noch nie gefahren bin.
Aber egal, jetzt bloß nichts mehr Riskieren und ganz gemütlich zu den auf mich wartenden Arbeitskollegen. Schließlich wollte ich ihre Lobeshymnen über meine von Gott gegebenen Fahrkünste hören.
Leider kam es nicht dazu. Ich erwähnte ja bereits, dass es sich um einen Sonntagmittag handelte mitten im Sommer. Es gibt vieles mit dem ich gerechnet hätte.
Zum Beispiel mit dem Angriff der Riesenpenisse aus dem All und dem kurz vor mir Auftauchendem Ghostrider der nur auf seine Thermonuklearisierung durch mich warten würde, aber es gab eine Sache mit der ich dort nie gerechnet hätte.

Neben der Strecke befanden sich Maisfelder, welche in einem Wundervollen Gelb leuchteten und wenn man wollte konnte man sich den ganzen Tag darin verlieren und das Moped einfach stehen lassen. Vielleicht hätte ich das mal besser machen sollen …

Es passierte also das unmögliche. Ein kleines Rehkids schlich sich heimlich in den Maisfeldern an mich heran. Wie ein Panther auf der pirsch muss es dort gelauert haben bis ich in seine Angriffsreichweite kam. Es machte 2 Riesensätze auf die Strasse um sich mir mit voller Pracht entgegen zu stellen.
In meinem Kopf rechnete ich mit Hilfe der Reibungszahl die größte mögliche Schräglage aus und verfiel sofort in diese um diesen Bösartigem Rehkids aus zu weichen. Leider bezogen sich meine Berechnungen auf das Weiterlaufen des Rehs.
Doch ich befürchte, dass dieses Reh genauso gerne der Sinfonie des Leos lauschte, was mir das Reh kurzzeitig Sympathisch machte, und so kam es das es stehen blieb.
Nun war ich mit meinem Mathematischem Latein am Ende und schlug unwillig in das Reh ein. Zu meinem Glück traf ich das Reh nur am hinteren ende und konnte meine Fahrt fortsetzen. Zumindest befand sich noch ein Bein auf den Rasten und dank des Adrenalins spürt man ja eh keine Schmerzen. Ich bekam es zwar noch hin ein wenig zu Bremsen, aber mir fehlte die Kraft dem Graben aus zu weichen. An dieser Stelle möchte ich dem Graben danken das er dort keine Bäume zugelassen hatte.
Dieser Graben war etwa 1.50 m tief und die SV lief wie auf Schienen in denselben.
Jetzt ist etwas passiert was ich bis heute nicht verstehe. Ich muss es irgendwie hinbekommen haben, mit nur einem Bein auf den Rasten mich zumindest ein wenig auf zu richten, denn die SV warf mich vorne über und ich Schlug etwa 10 m hinter der SV in der Überfahrt zum Feld ein.

Man wird es kaum glauben, aber in dem Moment in dem man nichts mehr Retten kann spielt sich nicht immer das Leben vor dem geistigen Auge ab, sondern man denkt einfach und Primitiv : Was ein Scheißtag !

So lag ich nun da. Kopfüber in dem Graben. Ich brauchte gefühlte 0.2 Sekunden um Aufzustehen und zum Moped zu gehen. Voller Kraft kletterte ich aus dem Graben und machte mir schon Pläne wie ich die SV aus dem Graben bekommen würde und dann gemütlich nach hause fahren würde.
Oben angekommen empfingen mich sogleich meine Bewunderer. Unter ihnen glücklicherweise auch ein Ersthelfer. Leider konnte ich mir seinen Namen nicht merken und die E-Mail Adresse in meiner Kombi konnte ich bis heute nicht entziffern.
Also falls du diese Geschichte irgendwann lesen solltest, noch mal ein großes Dankschön !

Stark wie ich war wollte ich natürlich gleich Hand anlegen und die SV wieder gerade biegen. Der genannte Ersthelfer ließ dies nicht zu. Ich verfluchte ihn.
Es gab jetzt wichtigere Dinge als mich und ich durfte nichts machen. Heute sage ich danke dafür.
Es kam also dazu, dass ich auf den Radweg gelegt wurde. Die Sonne brannte mir ins Gesicht, aber es ging mir gut. Wozu überhaupt liegen. Aber würde ich wieder versuchen auf zustehen befürchtete ich Schläge. Somit blieb ich liegen und sah im Augenwinkel die SV vorbeirollen. Sie hatte sich überschlagen, das Vorderrad musste etwa einen Meter tief im Schlamm gesteckt haben. Aber bis auf die verbogene Gabel nicht schlecht. Insgeheim orderte ich über Ebay schon mal Erstatzteile und die Reparatur war abgeschlossen.

Immer wieder wurden mir komische Fragen gestellt und man versuchte mich bei Laune zu halten mit schlechten Witzen, welche ich persönlich alle viel besser erzählt hätte, aber man ließ mich ja nicht …
Nach etwa 10 Minuten kam endlich mein extra für mich georderter Krankenwagen. Bis jetzt wusste ich immer noch nicht wozu überhaupt. Mein Kollege hatte einen Soziussitz und ich war Topfit.
Die netten Herren in Rotweiß stellen mir wieder unheimlich atemberaubende Fragen. Freundlich und voller Geistesanwesenheit beantwortete ich alles, waren sie auch noch so doof. Endlich kamen wir zu der entschiedenen Frage : „Können sie aufstehen ?"
Dies bejahte ich als echter Mann natürlich und brachte sogleich meinen Oberkörper in eine Aufrechte Sitzposition.
Das nächste was ich weis, ist das ich im Krankenhaus in Kaltenkirchen aufgewacht bin. Aber ich ahnte ja eh das es Schläge des Ersthelfers geben würde wenn ich versuchen würde auf zu stehen. Aber das er gleich so hart zuschlagen musste, war doch ein wenig Unfair mir gegenüber.

Ich schaute mich ein wenig um und erblickte eine Krankenschwester zu meiner rechten. Auf meine Frage nach einem Bier schob sie mich in einen ziemlich großen Raum. Dort stand ein riesiger weißer Apparat und ich vermutete, dass ich mir hier gleich meine Lieblingssorte selber aussuchen durfte, aber dieses Ding war nur für Bilder meines Innersten gut. Naja, war ja eh ein Scheißtag.
Ich wurde in ziemlich unanständigen Posen Fotografiert und mir viel auf das ich nicht mehr viel anhatte. Hatte ich mich überhaupt geduscht heute Morgen ? Intimrasur OK ?
So was geisterte in meinem Kopf umher.
Schien alles OK zu sein. Niemand sagte mir was, also ging ich davon aus alles sei in bester Ordnung.
Meine Kollegen waren erfreulicher Weise auch da und hatte sich schon um den Abtransport meiner SV gekümmert. Ich befand ihre Arbeit als erledigt und ließ sie ziehen.
Endlich kam mal jemand mit Ahnung und klärte mich auf.
Der Arzt fing das Gespräch mit den Worten : „Ich hab ne schlechte Nachricht für sie" an und ich war kurzzeitig hellwach.
Er sagte mir es sei nichts gebrochen. Ich verstand das nicht. Ist doch gut oder ? Es muss ungefähr knapp 3 Wochen später gewesen sein als ich dies endlich verstand …

Ich hatte so ziemlich überhall am Rücken und Rippen Knochenhautprellungen, Muskelfaserrisse im Rücken und am rechten Bein war der Abdruck des Knieschleifers noch ein halbes Jahr später zu sehen.
Meine Geistige Ohmachtung schieb man auf ein Schädel Hirn Trauma zurück.
Das einzig gute daran war das ich gleich wieder gehen kann, da ich genauso gut zu Hause rumliegen könnte. Den Rest können die Heimischen Ärzte machen.

Mir wurden also meine Sachen gebracht. Im Stil eines 129 jährigen zog ich mich also an und verließ das Krankenhaus durch den Haupteingang.
Draußen suchte ich mir eine Bank ganz für mich alleine und rief meine Schwester an welche mich abholen sollte. Sie sagte schon immer, dass sie meine Anrufe nicht leiden mag, da es immer was Schlimmes wäre, aber sie schien sich damit ab zu finden.
Sie brauchte etwa eine Stunde.
In dieser Stunde lernte ich viele Kennen die das gleiche Schicksaal teilten. Opfer der Landstrasse nannten diese sich.
Es wurde mir zumindest nicht langweilig und so langsam fing alles an ein wenig zu Schmerzen. Hatten sie mir doch was gegeben ?
Meine Schwester erreichte das Krankenhaus und parkte genau vor mir. Ihr Blick verhieß nichts Gutes aber sie sah ich war noch Heil und alleine auf den Beinen.
Also alles nicht so schlimm. Leider wurden die Schmerzen auf einmal verdammt groß als es darum ging auf zu stehen. Da saß ich nun. Aus dem Krankenhaus entlassen und nicht in der Lage alleine auf zu stehen. Tolle Welt …

Zum Glück ist meine Schwester nicht so schwach wie sie aussieht und sie schaffte mich in den Wagen.
Auf dem nach Hause weg erzählte ich ihr die Geschichte. Zu Hause angekommen musste ich erstmal alle beruhigen. Das ist gar nicht so leicht wenn sie einen die ganze Zeit durch die Gegend tragen müssen, aber man tut was man kann. Die andere Schwester hatte Pizza selber gemacht und ich würde töten für so eine Pizza also aßen wir erstmal alle zu Abendbrot.
Danach brachte ich dann meine persönlichen Krankenschwestern dazu mich ins Bett zu bringen. So weit so gut, dachte ich und das Schlafen ging wirklich gut.
Am nächsten Tag musste ich dann zum Hausarzt um mich noch mal durchchecken zu lassen. Ich war schon früh wach da ich keine Position mehr gefunden habe in der ich ohne Schmerzen liegen konnte.

Schon beim aufrichten wurde mir klar das ich die morgendliche Dusche wohl vergessen könnte. Auch brauchte ich allein 15 Minuten um einen Socken an zu ziehen. Nach etwa 1 Stunde und 30 Minuten hatte ich es endlich geschafft und war ausgehfertig. Es saß zwar nicht alles perfekt, aber zum wilden Rummachen mit Frauen fehlte mir ja eh die Kraft.
Mein persönliches Taxi lieferte mich beim Arzt ab und begleitete mich rein.
Der Arzt erzählte so ziemlich das gleiche und wiederholte das es recht dumm sei das nichts gebrochen war…

Die nächstes Wochen verliefen alle ziemlich gleich. Irgendwie wollten diese Schmerzen nicht nachlassen und ich versuchte mir so oft es geht Adrenalinstösse zu verpassen. Denn das Zeug war echt Geil wusste ich jetzt.
Man kommt sich echt schon ziemlich dämlich vor wenn man für alltägliche Sachen auf einmal 15-mal solange braucht und einem wird Klar wie wichtig Familie und Freunde sind. Geht's einem gut brauch man sie nur selten, Geht's einem schlecht kann man nicht auf sie verzichten. In diesem Sinne auch noch mal ein danke an alle die sich angesprochen fühlen.
Ich war 5 Wochen krankgeschrieben und konnte nicht viel anstellen. Der PC war mein bester Freund und meine Freundin redete mir ständig ein, dass es kein neues Motorrad mehr gäbe. Ich stimmte erstmalig zu um weiteren Gesprächen aus dem Weg zu gehen.
Die SV hatte Totalschaden. Sämtliche Rahmen waren verzogen und Selbst die Mutter der Gabelbrücke hatte das weite gesucht.
Man hat viel Zeit zum Nachdenken und die Fragen ob sich das alles überhaupt lohnt schießen einem immer wieder in den Kopf. Die Gesichter der Anderen, die Gestiken und die Worte die man zu hören bekommt. Alles lässt eigentlich nur einen Schluss zu. Aufhören sofort.

Tja, ich sagte schon mal, ich bin jung und doof. Als ich wieder einigermaßen laufen konnte, fing ich wieder an zu arbeiten. Ablenken. Ich überstand die Tage nur ziemlich vollgedröhnt und das Bein machte mir noch sehr zu schaffen.
Aber egal, an schönen Tagen hörte man das Dröhnen der Motoren und man Spürte den Juckreiz in der rechten Hand. Ich nahm meinen Vater zur Beratung hinzu.
Dieser sagte mir nur : Hast du aufgehört Fahrrad zu fahren nach dem ersten Sturz ?
Damit war es für mich klar. Jetzt musste ich nur noch die Freundin überreden.
Dies dauerte recht lange aber schließlich willigte sie ein und ich zog wieder los.

Das ganze ist jetzt knapp 3 Jahre her. Heute lacht man über so eine Geschichte. Die Freundin hat das weite gesucht und auch ansonsten ist nicht mehr viel so wie es war. Erst jetzt wird mir klar wie viel Glück ich damals hatte, dass die Auffahrt erst so spät kam, dass ich einen Rückenprotektor trug, dass ich es geschafft hatte mich auf zu richten und nicht unter dem Moped in einer Schicht aus Dreck und Wasser endete und dass ich zum ersten Mal langsam da lang gefahren bin. Hätte mir jemand was böses gewollt hätte ich locker im Rollstuhl landen können oder wäre jetzt nicht mehr hier.
Aber naja, ich fahre immer noch. Hauptsächlich auf Rennstrecken, aber aufhören könnte ich wohl nie.
Locker bleiben, Spass haben !

http://www.youtube.com/user/lorbas326
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Beitrag von TurboIce »

Hey Bundy, echt extrem geile geschichte
Ich hab mir ja fast in die hosen gepisst vor lachen :lol:
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Beitrag von Hajo »

@Lorbas

Hast du doch gut geschrieben :D

Das mit dem Stürzen und den daraus gezogenen Konsequenzen ist so eine Sache. Die Frage, die sich jeder nach so einem Unfall stellt, ist eh klar: Soll man tatsächlich mit dem Moppedfahren aufhören, weil man sich dabei schlimmstenfalls tödlich verletzen könnte? Naja, nach diversen aufwändigen wissenschaftlichen Eigenversuchen denke ich eher nicht. Wenn man den Gedanken nämlich konsequent durchzieht und auf alles verzichtet, was einen umbringen könnte, bleibt nur noch der sofortige Selbstsuizid, um jeder Gefahr aus dem Weg zu gehen. Das Leben endet leider immer tödlich. Ich weiß, nix neues. :wink: Wir haben jedoch die Möglichkeit, die Zeit bis dahin in gewisser Weise zu beeinflussen. Man könnte zur CouchKartoffel werden und sein Hirn durch völlig sinnfreies Trash TV endgültig auf die Größe einer indischen Zwergameise zusammenschrumpfen lassen und so vor sich hindümpeln oder eben Mopped fahren, und das möglichst schnell. Und dann gibt es da noch ca. eine Million andere Sachen, die uns auf diesem Planeten zur Verfügung stehen. Kann sich jeder was aussuchen. Wichtig ist dabei nur, das man sich das aussucht, was man selbst für sinnvoll und vernünftig hält, egal, was es ist. Alles andere ist verlorene Zeit und es könnte sein, das man sich am Ende seines Lebens ärgert, irgendetwas nicht gemacht zu haben. Und das Ende kommt. Gestern ist der Vater eines guten Bekannten verstorben, Krebs. Scheiße, sowas...

Um es mal mit Bundys Worten zu sagen. Ich werde bis auf weiteres das machen, was ich am besten kann, schlecht poppen und schnell Mopped fahren :twisted: :lol:

Gute Nacht
45
Straßendreifachpokal
Jeder hat einen anderen Weg zur Party
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Beitrag von Prinzessin Horst »

Herrschaften,

angeregt durch ein anderes, inzwischen wieder etwas motorradlastigeres Forum, fand ich einen alten Aufschrieb in den Truhen, die ich bereits vor vielen Jahrzehnten verschloß.
Damals, als ich noch jung war, hatte ich einen bekannten Bekannten, der Arges trieb. Ich war natürlich brav, wie es sich gehört, doch schrieb ich es damals in der "Ich" Form, weil mir das besser gefiel.

Leset nun die Geschichte meines bekannten Bekannten:

Mimmofanbergrunter Teil II
Le Donjon ist eine beschauliche Stadt in der französischen Mitte.
Beschaulich nur dann, wenn keine 16-jährigen deutschen Austauschschüler in die Stadt einfallen.
Isabelle hieß meine Austauschschwester. Sie war weder hübsch noch klug, rauchte dafür aber zwei Schachteln Marlboro am Tag und pinnte die leeren Schachteln dann stolz an die Wand in ihrem Zimmer. Der Menge an Schachteln und ihrem angegebenen Verbrauch nach müßte sie über den Daumen gepeilt ca. 35 Jahre alt sein, also hat sie sicher die ein oder andere Packung von ihren Eltern verarbeitet, die auch alles für den Erhalt der Tabakindustrie gaben.
Aber das Luder hatte ein Mofa... und was für eins.
Es spielte zwar nicht in der Top Liga der Dorftuningszene mit, aber für mich war es ein Höllengerät. Laut Isa (so nannte sich Isabelle selbst mit einem frivolen Lächeln) ging das Ding volle Lotte - das Wort "Drehzahlbgrenzer" gibt es meines Wissens auch erst seit einigen Jahren im französischen Duden. "Drossel" ist immer noch ein Vogel und gehört sicher nicht in einen Motor. Also auch unbekannt in Frankreich.
Das folgende Gespräch - wie alle weiteren Gespräche - trugen sich in einer Mischung aus deutscher Sprache, gemischt mit französischen Wörtern und französischer Sprache, gemischt mit deutschen Wörtern zu. Der Einfachheit halber bediene ich mich der deutschen Sprache:
Ich: "Isa, dürfte ich mal fahren?"
Isa: (drückt eine Zigarette aus) "Klar, aber gib erst auf dem Asphalt Gas, ok?"
Ein ca. 2 Kilomter langer Feldweg führte von der Straße zu dem Bauernhof, in dem Isa und ihre Familie Wein anbaute und Tabak verzehrte.
Ich: "Ok, kein Problem, ich fahr nur kurz nach Donjon und wieder zurück."
Isa: (steckt sich eine Zigarette an) "Ja, mach das, aber da gehts ziemlich den Berg runter. Pass auf, die Bremsen sind nicht die besten."
Ich: (mit geschwellter Brust) "Jaja... bin ja kein Anfänger. Bei uns in Deutschland haben wir viel schnellere Mofas."
Der Peugeot Einzylinder schnurrte mit etwa 40 Sachen über den Feldweg. Deutsche Mofas klingen bei dieser Geschwindigkeit schon leicht asthmatisch. Der Franzosenkolben machte aber nicht den Eindruck, daß ihm das schon zu schnell auf und ab ginge.
Jeder kurze Gasdreh wurde mit gewaltigem Vortrieb quittiert. Ich ahnte, warum Isa mich auf dem Feldweg zur Mäßigung rief.
"Rue Victor Hugo, das ist die Straße nach Donjon", rief ich und gab dem Franzosensingle Zunder. Boah... was für eine Drehfreude. Der Vergaser sog kubikmeterweise die gute Landluft durch und der Fahrer bekam langsam Atemnot. Victor Hugo neigte sich langsam bergab.
Jetzt aber!
Ich kniff meine Augen zusammen, damit die Tränen schneller abfließen konnten und ignorierte die peitschenden Schmerzen der mit Mach 1 auf meiner Haut explodierenden Fliegen.
La Meule schrie unter mir und es ging immer schneller. Junge, Junge, war das genial.
Ein Renault 4, eine Dauphine, einen 504er und ein Fuego wurden auf dem Weg Richtung Innenstadt von mir passiert. Alle Fahrer reagierten völlig gelassen, das schien wohl normal zu sein in dieser phantastischen Gegend. Ich wollte nie wieder zurück in das gedrosselte Deutschland. Helmpflicht? 25 km/h? TÜV? Non, mom ami.
Mais une mobylette avec beaucoup de cheveux... oui, oui, bien sûr!!!
Der einzige Weg, den ich kannte, war der Weg in die Schule von Donjon. Das heißt runter in die Stadt und dann scharf rechts in die "Avenue irgendwie". Direkt an der Kreuzung stand eine Kneipe, in die wir immer nach der Schule einfielen, denn dort warteten damals sehr angesagte Videospiele auf uns und das Bier wurde auch an uns Kinder reichlich ausgeschenkt.
Doch diese Gedanken hatte ich natürlich nicht, während ich mit unwahrscheinlicher Geschwindigkeit in die Stadt raste.
"Ok, besser jetzt als später bremsen.", dachte ich mir, an Isbelles Worte denkend.
Ich griff zu. Nix!
Ich schraubte meine Handgelenke um beide Griffe... aha... ich spürte, wie sich die Beläge sanft an die Trommeln schmiegten.
Erstaunlich, wieviele Flüche man in Bruchteilen einer Sekunde denken kann, ohne sie auszusprechen.
Die 90 Grad Rechts in der Stadtmitte näherte sich schnell, sehr schnell.
Die Bremshebel drückten Vertiefungen in die Handgriffe, die Bremsbeläge ahnten etwas von der Gefahr und bremsten sich warm.
Zwei meiner Kumpel standen unmotiviert am Straßeneck und überlegten sich die Übersetzung für "Wann ist hier in diesem Kaff endlich mal was los?". Der turbinenartige Sound meines Mofas riss sie aus ihrem Halbschlaf.
"Na gut, dann gehts halt mit dem Speed ums Eck, das wird schon gut geh..."
Den Gedanken konnte ich nicht zu Ende spinnen, denn die kurveninnere Pedale setzte auf dem Asphalt auf. An sich nicht schlimm, aber die Reifen sahen sich außerstande, meine gewählte Linie zu halten. Ich flog ab.
Zum Glück hatte ich ein T-Shirt und eine leichte Stoffhose an, damit konnte man die Wunden prima verbinden.
Der Reibwert meiner Haut war enorm. In wenigen Metern kam ich zum Stehen, nicht ohne eine ansehnliche Bremsspur zu ziehen, leider nicht in schmückendem Schwarz, sondern eher in einem erdfarbenen Ton, mit einigen roten Stellen.
Metall rutscht deutlich länger. Das Mofa knallte an den Randstein, überschlug sich und vernarbte in einem Meter Höhe die Hauswand eines zufällig herumstehenden Hauses.
Es war ruhig in der Stadt. Interessant. Ich hatte mehr Betrieb zu dieser Tageszeit vermutet.
Alle Zuschauer sahen mich an. Der Verkehr kam zum Erliegen.
"Hat gar nicht weh getan!" rief ich meinen Kumpels zu und stand auf. Die Schmerzen nahmen mir fast den Atem.
Der Wirt der Videospelunke kam rausgerannt und brüllte irgendwas französisches herum. Meine Kumpels halfen mir auf einen Stuhl und holten das Mofa aus der Mauer.
Mir sind leider die Namen der Retter entfallen, darum heißen die beiden nun Kumpel 1 und 2.
Kumpel 1: "Mensch Horst, was machst Du denn für Sachen?"
Ich: "Weiß auch nicht. Das Mistgerät hatte keine Bremsen!"
Kumpel 2: (von der anderen Straßenseite) "Leck mich fett, die Karre ist total im Arsch!"
Kumpel 1: "Hast aber ganze Arbeit geleistet. Das Ding ist Schrott und Du blutest überall."
Ich: (vor Schmerzen gekrümmt) "Echt, ich merk gar nix."
Kumpel 2: (immer noch von der anderen Straßenseite) "Wahnsinn, der Eimer ist total hin, krass, da dreht sich nix mehr!"
Ich: "Scheiße, ich hab Isa versprochen, daß ich nix kaputt mache."
Kumpel 1: "Kommt sie im Austausch auch zu Dir?"
Ich: "Nein, da hab ich eine andere."
Kumpel 1: "Da hast ja nochmal Glück gehabt."
Ich: "???"
Isabellas Familie hat mich abgeholt, und kein Wort über Schadenersatz verloren. Sie haben mich gesund gepflegt und mich anschließend zur Hochzeit von Isas Schwester eingeladen, wo ich meinen ersten Blackout infolge eines Herrn Ricard, der sich gern mit Weißwein mischt, erlitt.
Meine Lehrerin gab mir einen Verweis, der daheim vom Direktorat zu einem Direktoratsverweis erhoben wurde, die halbe Schule in Donjon hat sich kaputt gelacht und meine Mutter hat mit meinem Vater Riesenzoff gehabt, weil er mir zu meinem 15. Geburtstag ein Mofa geschenkt hatte. "So ein Höllenteil gehört nicht in Kinderhände!", hörte ich sie noch sagen, bevor ich mich mit meinem Mofa zur Clique aufmachte.
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Beitrag von HaWe Köhle »

:P Horst, hast Du früher irgend etwas motorisiertes mal ganz gelassen? :P
MfG
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Beitrag von HaWe Köhle »

Edit meint, machmal ist das System so lahm, dann stellt es die Beiträge gleich 2 x ein! :wink:
Zuletzt geändert von HaWe Köhle am Montag 17. März 2008, 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
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