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+++ Bericht Mutantentreffen I/2006 – in 7 Akten +++

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Beitrag von Jörg#33 »

SiRR hat geschrieben:schön schön, aber wann geht es weiter du fauler Sack :lol: :lol: :lol: :lol:
Jetzt ..... :P

Part V – Pizzabäcker und Kleinholz

Ich fühlte, dass der schweizer Fruchtzwerg den Antizünd in sich aufgesogen hatte, da das am morgen angekündigte Unwetter ausblieb und freute mich der Trockenheit. An Rundenzeiten war nicht zu denken, da keine Station draußen stand und ich sowieso einfach nur bisschen Spaß haben wollte. Meine hintere rechte Reifenflanke begann langsam aufzubröseln. Das machte mir ein schlechtes Gewissen, standen doch hunderte von Pizzabäcker Tag ein Tag aus im Werk in Italien, degradiert zum Gummikneten und Reifenbacken und ich zerfetzte die Dinger einfach so. Da sie scheinbar Mehl statt Asche in diese Montagsreifen geknetet hatten, bekamen ihnen meine sorgfältig vorgeheizten 80 Grad nicht. Ich nahm mir Stift und Papier und begann zu rechnen. Ein Notebook mit Exel-Tabelle wäre sicherlich hilfreich gewesen. HNO4 für Mehl über der Summe aus PLO3 für Silika und der Unbekannten R4F für die Gipsputzstaub-Neutronenkonzentration aus der Baustelle, bei 22,34 Grad Asphalttemperatur ergaben eine sehr interessante Parabel. Ich legte eine Tangente an, um somit die optimale Vorheiztemperatur MOB abzulesen. 60,732 Grad waren es – vielleicht auch 60,741, ich hatte kein Millimeterpapier zur Hand. Also entschloss ich mich nur noch mit 60 Grad vorzuheizen, was Linderung brachte. Luidchi de Caprciosa ein Vor-Ort-Service-Mann der Bäckerei empfahl mir das schon einen Abend vorher, aber ich hatte es wohl wieder vergessen. Das Leben kann so einfach sein.

Also own the racetrack and have fun, wie die australischen Buschmänner zu pflegen sagen. Mit einem breiten Grinsen unterm Helm zog ich konzentriert meine Bahn. Lediglich der hintere Socken ärgerte mich ein bisschen, da er beim rausbeschleunigen nicht mehr richtig Grippen wollte. Plötzlich ballerte beim anbremsen Ende Start/Ziel eine giftgrüne 10er Kawa an mir vorbei. Der Reiter bremste die Armeisenkurve derart hart an, dass ich ihm fast ins Heck fuhr. Er beschleunigte brutal in die Querspange, was mein Gipsreifen nicht zulassen wollte, und war weg. Beim anbremsen der Schikane hatte ich wieder verkürzt und behielt ihn auf Sichtweite. Ich wurde in der folgenden Runde von zwei weiteren Aufzündern niedergestreckt, als zu allem Überfluss noch Ben Bundy Ende Start/Ziel vorbei ging, wurde mein Ehrgeiz wieder ein bisschen geweckt. Ich konnte aber nur schwer dran bleiben und verlor ca. 100 Meter auf das schnell Grüppchen. Als hinter der Sachskurve – in der Senke – plötzlich Staub aufstieg ahnte ich Schlimmes. Ich verzögerte hart und befand mich zugleich in einer Mischung aus Staub und Plastikteilen. Gerade noch konnte ich dem giftgrünen 10er-Treiber ausweichen, da er orientierungslos mitten auf der Strecke saß. Ich fuhr sofort in die Boxenausfahrt. Als ich mich umdrehte sah ich einen extrem langen Oberkörper aus dem Kiesbett aufsteigen. Es kam einem Bild aus meiner Kindheit sehr nahe. Der Flaschengeist aus Sindbad der Seefahrer erhob sich aus dem Wüstensand – es war aber nur Bundy der Landvermesser. Es wurde berichtet, dass der 10er-Mann in der letzten Kurve vor der Boxenausfahrt, voll in die Bremse gegriffen hat und somit den unvermeidlichen Auffahrunfall verursachte. Er hatte scheinbar eine komische Beziehung zu seiner Bremse. Später sollte darüber in einem mir unbekannten Forum noch gestritten werden. Tzztzz …. Bundy war stinksauer, behielt aber bemerkenswert die Ruhe und MD schüttelte nur den Kopf als er vor der geschundenen R1 stand. Der Popler und ein Bike-Promotion-Mechanix machten die 1er schnell wieder startklar und so konnte es weiter gehen. Ein weiterer R1-Fahrer in der Box, 2006 fährt wohl jeder eine R1, berichtet von seiner 1,13er Rundenzeit was mir das vorhanden sein einer AIM-Station signalisierte. Ich schaltete den AIM an und fand aber nur 1.15er Zeiten vor. Schnell machte ich ihn wieder aus und beschloss 1.13 für das nächste mal. Nicht mehr und nicht weniger.
Zuletzt geändert von Jörg#33 am Montag 5. Juni 2006, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Jörg#33
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Beitrag von Michael »

lol, sehr geil geschrieben! :lol: :lol:
Unser Schorf soll Döner werden!
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Beitrag von Higgens »

Geil geschrieben !

Auf weiter :icon_rendeer
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten :-)

mfg.Higgens
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Beitrag von Nasenbohrer »

Der Flaschengeist aus Sindbad der Seefahrer erhob sich aus dem Wüstensand – es war aber nur Bundy der Landvermesser.
bepiss* :lol:

ich wusste schon immer dass du den clown gefrssen hast :lol:
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Beitrag von Jörg#33 »

Part VI – Higgens und Philippo del a Rosa

Ich kannte Higgens bereits gefühlte 20 Jahre. Aber 2002 kreuzten sich erstmalig unsere Wege. Er ist ein begnadeter Mechanix und Würstchengriller, der mir damals hier und da bei meinem ersten Rennbock, einer VTR-SP1, zur Hand ging. Stets glänzte er mit seiner Anwesenheit bei Renntrainings und 2 Kilo französischen Knoblauchwürstchen, die er selbst importierte. Unzählige Lager der Hässlichen haben wir mit diesen leckeren Dingern eingenebelt. Ich glaube die Franzosen haben sie im 2. Weltkrieg in ihre Nebelwerfer gesteckt. Er ist der erste Anlaufpunkt Rund um das Thema Honda-VTR und Admin im gleichnamigen Forum, wo sich eine Menge Leute verstecken die scheinbar Angst vor 4-zylindrigen Männermotorrädern haben und deshalb diese komische VTR fahren. Sei es drum. Seit 1 oder 2 Jahren zündet Higgens, der im richtigen Leben Wolfgang heißt, nun selbst sehr redlich auf und ein gewisses Talent ist offensichtlich erkennbar. Heute war er sogar als Instrucktor der Einsteiger für das Team-SBM am Start und zog den ganzen Tag eine Schlange von Einsteigern hinter sich her. Ich bewunderte seine Geduld, konnte mir aber denken, dass er gerne mal richtig Angasen wollte. Also bot ich ihm meine Dienste quasi als „Instruktor für den Instruktor“ an. Hehe. Heizdecken runter und Feuer frei. Nach der obligatorischen Schwuchtelrunde sah ich mich auf Start/Ziel um und vernahm Higgens an meinem Hinterrad. Er hatte sich derart im Lenker verbissen, dass nur noch sein hässlich behaarter Buckel zu sehen war. Nun schauen wir mal was der Junge drauf hat brummelte ich in den Arai und gab Gas. Bereits in der Querspange lag Higgens ein gutes Stück zurück, geschätzte 621 Meter, so dass ich beschloss den Speed zu senken und dafür saubere Linien aufzuzeigen. Nach und nach hob ich das Tempo an und Higgy folgte redlich. Wir schossen einige Runden lang zwischen den Instruktoren geführten Leuten vorbei und einige sahen wir gar dreimal in diesem Turn. Unter anderem den dicken Werner – Cheffe von Higgens. Scheinbar Poste er nur wieder in der Photokurve, um lächerliche 20Grad-Schräglagen-Bildchen von sich zu bekommen. Hehe im Ater wird man komisch.

Plötzlich brüllte mich vor der Schikane etwas Außerirdisches von hinten an. Es konnte nur einer sein – Phillipo del a Rosa Hafeneger mit seiner megalauten Mizu-IDM-GSXR scharrte hinter mir mit den Hufen. Da ich ihn nicht allzu lange aufhalten wollte spannte ich würdig das Kabel durch die Schikane und kam mit ordentlichem Schwung ins Motodrom. Ich rechnete mit einer bitterbösen Vollstreckung schon Eingangs Motodrom. Im dritten Gang Vollgas saugte die Hure sich wie gewohnt Richtung Sachskurve. Das er mich dann erst beim Einlenken in die Sachs, wie einen lästig geworden Straßenköter stehen lies und ich ihm dennoch auf Sicht bis auf die Start/Ziel Gerade folgen konnte, machte mich doch etwas stolz. Wahrscheinlich fuhr er gerade einen Satz Reifen ein. Ich rief ihm noch hinter her „Meister ich bin unwürdig“, aber er hörte mich nicht. Wo holte er nur die 8 Sekunden raus? Es konnte nur sein jugendlicher Leichtsinn sein, redete ich mich glücklich und rollte noch eine Runde zufrieden aus. Bundy grüßte mich mit einem Wheely und damit wollte ich den Turn glücklich beenden. Ich begann den kleinen Kurs am Hockstein zu lieben und bereute ein wenig ihm erst zweimal die Ehre erwiesen zuhaben. Ha, Phillipo war bestimmt schon 237 mal hier.
Zuletzt geändert von Jörg#33 am Montag 5. Juni 2006, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Jörg#33
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Respekt ...

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Beitrag von Henry »

... für diesen akzeptablen Bericht auch vom "dicken, bierbäuchigen Werner" :-). Wart´s nur ab du Hungerhaken ...

Weiter so und du wirst in die Zunft der begnadeten Schreiberlinge aufgenommen :-).

Gruß, Henry
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Beitrag von kaufes »

Sehr geiler Bericht :D
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  • Der Mönch Offline
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Beitrag von Der Mönch »

:D äußerst geil, wo bleibt der nächste Teil...
weitermachen

Der Mönch
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Beitrag von Jörg#33 »

Part VII – Turn 7 das Ende

Seit mittags schlich eine graue Eminenz in unserer Box umher, der immer wieder großes Interesse an Poplers zerschundenem Mädchenmopped zeigte. Im pfälzer Dialekt analysierte er stetig das Reifenbild des verbogenen Objektes und philosophierte über das Fahrwerksetup der kleinen SV. Somit hielt ich ihn für den uncoolen Präsident des Suzuki-SV-Club Deutschland und schenkte ihm logischerweise keine Beachtung. Erst später stellte sich heraus, dass es Wolle aus dem racing4fun Forum war, der es gut mit dem Nasenvergewaltiger meinte, um ihn vor großem Unheil zu bewahren.

Ich bescheinigte dem Popler Vernunft, da ich ihm mehrmals auf der Strecke begegnete und er ohne Kapriolen seine Bahnen zog. Nur hinter mir wollte ich diese schweizer Zeitbombe nicht haben, was mich fast einen Ausflug in den Hockenheimer Kies kostete. Ich saugte ihn wie einen Wurm durch die Ram-Air-Kanäle der Hure und lies sicherheitshalber eine halbe Sekunde länger das Gas stehen. Da ein Kilo-Boliede in einer halben Sekunde ca. 40 Meter Teer unter sich durchreicht, ging mir der selbige aus, aber ich konnte dennoch in einem sehr weiten Bogen einlenken, was den Popler belustigte. Sollte er auch mal seinen Spaß haben.

Der letzte Turn – Turn 7 stand an und auch diesen wollte ich mitnehmen. Meine übersäuerten Muskeln und Samenstränge sagten zwar „lass gut sein Jörg“, aber es widerstrebte mir schon immer den letzten Turn wie manch anderer Pillemann auszulassen. Also fuhr ich zum letzten Mal raus, aber beschloss nur „auszurollen“. Nach drei Runden überholten mich bereits widerliche Kerle die ich den ganzen Tag über locker hergebrannt habe. Meine Konzentration lies extrem nach und ich dachte über wichtige Dinge des Lebens nach. Warum Benjamin Blümchen ein Elefant war, ob Elvis wirklich tot ist und warum Nutella besser schmeckte als Nuspli. Somit brach ich zur Sicherheit aller nach Runde 5 schwuchtelmäßig ab und lies es gut sein für diesen Tag. Besser als gar nicht rausfahren!

Es dauerte nicht lange als sich die Botschaft verbreitete, dass der Popler schon wieder gestürzt sei. Manche sprachen von 2 kaputten Schlüsselbeinen, manche von einer kaputten Schulter. Ich dachte mir nur „so ein depperter Hund“ und ärgerte mich über seine Fahrlässigkeit die mir vielleicht die Sache mit dem 1,95 Modell versaute. Wie sich später rausstellte hatte er mal wieder großes Glück im Unglück und Bundy die Ehre heute noch Taxi Richtung Schweiz zu spielen. Aber die Taxifahrt sollte sich für ihn durch ein kleines Sexabenteuer mit einer schweizer Killerschwuchtel noch lohnen. Aber das ist eine andere Geschichte. Hehe. Zufrieden packte ich ein, verabschiedete mich von allen Monstermutanten und fuhr Richtung Heimat und trillerte das Lied der Schlümpfe vor mich hin. Gibt es ein schöneres Gefühl mit soviel Spaß, heilen Knochen und sturzfreiem Zündeisen heim zu kommen?

Der Prozünd ist ein guter Hirte, möge er immer die Vernunft in meinem Hirn behüten!


Ich freue mich schon auf all die hässlichen, aber überaus netten Monster beim Mutantentreffen II in 3 Tagen. Bis denne!
Grüße
Jörg#33
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Beitrag von Higgens »

Da haste aber was ganz großzügig Verdrängt Du alter Aufzünder. :haha: :haha:

Wie war das noch mal was fehlt da in Part VI, ach ja.............

Bild

........... hat er sich gefreut der Higgens, als er Jörg "mal eben" außen zur Start/Ziel überholt hat :-). :D :D
Wer Schreibfehler findet darf sie behalten :-)

mfg.Higgens
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