dampfnudel hat geschrieben:Ich finde, elleduc sollte nen Bericht schreiben!
Holde Barbara, ich will Dir den Gefallen mal tun, da unser LieberTzazikiMann nun schon einen vom ProSpeed geschreibselt hat, hier mal meine ersten Eindrücke der Spa´schen Rennveranstaltung Fr/Sa/So.
Hallo Freunde des zweirädrigen Motorspochts,
nachdem ich mich ja nun vier Tage im ab und an etwas regnerischen Spa tummeln durfte, stand also nun noch für das Wochenende der Plan an, die 500KM mitzufahren mit meinem Bekannten Karsten, den ich beim Serienspocht kennen gelernt hatte. Soweit so gut, war ich doch mit meinen ersten Testfahrten mit meiner kürzlich erworbenen „Stimmgabel“ recht zufrieden.
Hier mal ein schöner Blick auf die noch schönere Strecke:
Als es dann am Freitag das erste offizielle Quali gab, hab ich aber doch an mir gezweifelt. Kommt da so ein belgischer Frittenzwerg aus der Langstrecken WM und meint er müsse pro Runde 20sec. schneller fahren, als ich bisher. Eine Farce
Hier mal ein kurzer Clip
Guckst Du an der Mauer
Es handelt sich um das zweite Moped, was da so dezent in den Begrenzer gedreht wird. Ein Rennen, das eigentlich für Hobby- und Amateurfahrer seitens des Veranstalters gedacht war, wurde zu einem an der Spitze doch etwas höherwertigem Konzept. Da sich der Rest des Feldes doch eher in unsere Zeitenregionen drängte, haben wir uns nach dem Quali zur Ruhe gesetzt, isotonische Getränke geöffnet und den lieben Gott nen guten Mann sein lassen, sind wir am Ende des 1. Quali immerhin auf Platz 29 von 58 Startern mit einer 2:55:263 gelandet.
Am Samstag, wie konnte es anders sein, es regnete: AAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRGGGGGGGGGGGGGGHHHHHHHHHHH
HH
Es ist ja schön, dass Spa sowohl für Mineralwasser als auch für seine Thermen bekannt ist, aber Wasser von oben hatte ich Montag und Dienstag schon zu genüge gehabt und auch Herrn Ypse11 hat es am Donnerstag zu kurzweiligen Reifenwechseleien (für die ich mich hier an dieser Stelle noch mal bedanken möchte) geleitet.
Das zweite Quali kam zwar nicht ganz an die Uhrzeiten gewisser Rundstreckenpokalläufe heran, allerdings doch recht früh wie ich fand. Aufgrund der Nässe und der empfundenen 6UHRMORGENS konnte niemand seine Zeit vom Vortage verbessern. Toll und jetzt Zeit bis 15:30 bis es für uns weiter ging zum Start der 500KM. Die alte One wurde neu besohlt, ebenso Karstens KiloGixxe aus dem Jahre 06. Um zwölf sollte dann das erste Rennen stattfinden und zwar die Sidecars. Hier mag der geneigte Leser nun zu recht, wie auch der Autor, sich überlegen, wie kommen die Dinger durch die Strohballenarena? Alex denk ich, dass guckst Du Dir aus der Nähe an
Für Anderl
Direkt im Anschluß kamen die Supersport 600er an die Reihe. Da mich ein gewisser Herr Aufermann mit einem solchen neumodischen Zündgerät in der LA Source spitzwinkligst ausbremste am Mittwoch, dachte ich mir, es sei ein guter Plan eben an dieser Stelle ein kurzes Video zu machen. Per Lautsprecher wurde durchgesagt, dass die Herren aufgrund inzwischen wieder trockener Fahrbahn nur eine Aufwärmrunde machen würden und dann ein 10 Runden Rennen ausfahren würden. Ebenfalls dabei Herr Xavier Simeon der ebenfalls auch bei uns starten würde später. Da dieser Herr im Training dort immer mit einem äußerst fetten Slide anbremste, hoffte ich, Euch dieses mit dem Aufzeichnungsgerät präsentieren zu können. Die Aufwärmrunde brauchte ich nicht zu filmen. Hätte ich es mal besser getan. O.g. Herr X.S. wollte diesen eben auch in der Aufwärmrunde bringen, missachtete aber, dass der Kollege vor ihm schon längst den Bremsvorgang eingeleitet hatte. Hier das Ergebnis:
Hierdurch verzögerte sich schon mal alles um ca. 20min bis zum Neustart. Da die beiden Crashpiloten auch noch ein drittes Motorrad abgeräumt hatten, würden vor uns in der Startaufstellung schon einmal drei Plätze frei bleiben. Da sich keiner dabei verletzt hat, möchte ich hier Herrn Simeon danken und ihm ein herzhaftes SSA nach Belgien schicken. Bis sich herausstellte, dass Herr X.S. mehrere Alstare Suzuki Produkte sein Eigen nennt.
Wir beschlossen noch etwas zu speisen, während dessen fanden die Belgische Superstock 1000 und die holländische Superbike Läufe statt, welche ebenfalls von Unfällen beeinträchtigt waren, wodurch sich unser Start immer mehr nach hinten schieben würde.
HAAAAAAALLLLLLLLLLLLOOOOOOOOOO unser Rennen geht über 500KM, also gut drei Stunden. Wie gesagt der eigentliche Start sollte um 15:30 sein, demzufolge Zieleinlauf gegen 18:45. Wenn sich das jetzt um zwei Stunden verschiebt brauche ich Licht am Moped, das ganze Fahrerlager ist gesättigt und betrunken und wir fahren immer noch im Kreis. So ähnlich kam es dann auch. Unser Start wurde auf 17 Uhr verschoben.
Um unsere Rundenzeiten zu kompensieren, beschlossen wir, ähnlich der DP im Seriensport jeder einen Turn mit rappelvollem Tank zu fahren und ich würde falls notwendig, mit nachgetanktem Gerät nochmals rausfahren.
DAS RENNEN
Le Mans Starts haben ja seit Rijeka diesen Jahres einige Mofler mitgemacht. Aber zelebriert dieses einmal in der BergabPassage zur Eau rouge. Nicht nur, dass diese Start/Ziel Gerade eigentlich eine Kurve ist, nein es geht gefühlte 40% Gefälle runter, wenn man da steht und nicht nur mit dem Moped runter rauscht.
Hatte Bub eigentlich je in seinen Berichten erwähnt, dass er nicht starten kann und THE old ONE unter 6000 U/min ausgeht?
Hier ist der neue LeMansSTARTVOLLDEPP. Hatte eigentlich mal davon gehört, dass dabei immer ein Startschuß fällt. Die Belgier, die ja auch Französisch sprechen und lesen können, hatten verstanden, was in der Fahrerbesprechung gesagt und im Reglement schriftlich niedergeschrieben stand:
AUFFE AMPEL GUCKEN HÄTTE GEHOLFEN
Nunja, alles lief los, ausser mir. Schwer verwundert, aber wenn alle laufen, läufst Du auch. Zwar etwas später, aber naja, die 15 Meter Fahrbahnbreite gehören ja nicht zur Renndistanz
Recht überrascht kam ich aber doch recht zügig vom Platz und war nur etwas nach hinten gerutscht. Getreu dem Motto „Alles was vor Dir fährt ist Windschatten“ konnte ich direkt drei Herren am Ende der Geraden dank PVM Pumpe und JOS Kupplung zurückschlagen. Scheinbar gab es aber auch bei den wesentlich schnelleren Teams Startdeppen, denn die ersten zwei Runden bestanden nur aus schwierigem Überholen und überholt werden, als hätte man die Parkscheibe draussen. Das Feld schien sich wieder ungefähr der Startaufstellung nach zu sortieren. Unser primäres Ziel war ankommen, wenn möglich mit einem Transponderwechsel, nicht stürzen oder irgendwelche Harakiri aka ich muß unbedingt an Dir vorbei Aktionen. Die vollen 500KM würden wir ja eh nicht fahren, da uns mit Sicherheit die ein oder andere Überrundung der Topteams bevorstehen würde. Bis auf die ein oder andere Gelbphase an verschiedenen Streckenabschnitten, passierte soweit nichts Spektakuläres. Ich konnte auf der Strecke noch zwei überholen, wurde aber auch überholt, wobei ich nachher nicht mehr sagen kann, ob derjenige zwischenzeitlich an der Box war, es eine Überrundung oder ein ganz normales Überholen auf Positionen war. Ausserdem fuhren wir ja in zwei Klassen 600er und 1000er. Unser Plan so lange wie möglich zu fahren, war ja grundsätzlich gut, aber insgeheim hoffte ich schon darauf, dass die Benzinleuchte endlich anging. Der Laptimer meldete Runde 25. 74 waren zu fahren, minus Überrundungen. In Runde 28 dann ging die Lampe an. So eine Sch…! Wir hatten mit vier bis sechs Überrundungen gerechnet, also für jeden 35 Runden ca., aber ich kann in Spa nicht 7 Runden auf Reserve fahren. Ich beschloß diese plus vier zu fahren, in der Hoffnung, dass es nicht mit einer Schiebeaktion enden würde, allerdings war ich am Mittwoch schon einmal drei Runden gefahren auf Reserve und dann würde eine vierte mit Sicherheit drin sein. Ich gab in Runde 30 schon mal das Zeichen. Was ich allerdings beim Einfahren in die Box noch nicht kannte, war, dass einige Teams der SBK und SSP während einer laufenden Rennveranstaltung in der Boxengasse grillten und die Zuschauer auch reingelassen wurden. Da sah es aus, wie bei der IDM beim Pitwalk. BEEEELLLLLLLLLLLLGGGGGGGGGGGIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEE
RRRRRRRRRRR hab ich noch mal kurz in den Helm geschrieen und mich auf die Suche nach meinen Leuten gemacht. Im Parkplatztempo, mehr war nicht drin, erspähte ich sie dann, hielt an, THEONE geht von alleine aus. Bergab stehend quittierte sie die Benzinzufuhr. Michael wechselte schon den Transponder und Karsten konnte raus. Moped aufgebockt, ich stammele irgendwas von beitanken, muß von der Kombi befreit werden und schütte eine halbe Flasche Wasser in mich hinein. Am Zeitenmonitor angekommen, staune ich nicht schlecht. Platz 20 im Gesamtklassement. Und jetzt fuhr ja der frische Karsten, der etwas schneller ist als ich. Ich glaube die nächsten 20min habe ich nix mitbekommen und mich in eine Ecke der Box gesetzt.
Als ich etwas erholt Richtung Boxenmauer schlendere, um mir Karsten anzusehen, zischt gerade das Medical Car zur Eau Rouge runter, dem auch dann kurz darauf das SC folgte und für eine entsprechende Phase sorgte, die über 5 Runden gehen sollte. Unser Plan schien wieder im Lot, denn durch das hinterher bummeln konnten alle gut Benzin sparen. Karten gab noch mal alles nach der kurzen Erholung, allerdings, das hinter uns liegende Team 59 auch. Runde um Runde knabberten sie uns etwas vom Vorsprung ab. Hoffentlich reicht Karstens Spritmenge aus. Da der kleine belgische Frittenzwerg allerdings nicht aufhörte, wie irre am Kabel zu ziehen wurde das Rennen inkl. SC-Phase nach ziemlich genau 3 ½ Stunden ab gewunken. Nach dieser Distanz hatten wir noch einen „komfortablen“ Vorsprung einer guten halben Sekunde. Froh diese Distanz mit diesem unerwartet guten Ergebnis beendet zu haben, haben wir uns am Abend genüsslich dem Rausch des Kölnischen Brauwassers hingegeben und sind nun fest entschlossen auch den 6h Lauf des Hl. Rheinoldus zu Nürburg im Lenzen des Oktobers zu bewältigen.
Auf jeden Fall ein lohnendes Erlebnis, auf einer solch genialen Rennstrecke ein solches Rennen fahren zu können. Ich möchte es nicht missen wollen.