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WSBK & WSSP-News

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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von aow_fotografie »

boecki hat geschrieben:Die Frage ist doch, wie die Strafe festgelegt wurde. Lt. ES-Kommentatoren sollten von Boxeneinfahrt bis Ausfahrt mindestens 78 Sekunden vergehen. Wurden jetzt einfach bei den 3 Sündern die Differenz zu den 78 Sekunden zum Schluss zur Fahrzeit addiert gab es ja im eigentlichen Sinne gar keine Strafe sondern im Gegenteil, "auf dem Papier" sogar einen Vorteil für sie
Seite 50 der - immer noch - "Provisional 2019 Regulations" für SBK, SS und SS300:

Intervention time for a pit stop for tyre(s) will be communicated by Race Direction during each event. This intervention time will be monitored by the Official timekeeping company. Any rider whose pit intervention time is below the set time, will be penalised by the Race Direction with a calculated time. This time will be the difference between the intervention set time and the pit stop intervention time, calculated between the pit in and pit out loops, multiplied by 5.

Also Zeitdifferenz zur vorgegebenen Mindestzeit x 5

Reglement usw. findet man hier:
http://www.fim-live.com/en/sport/regula ... superbike/
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von moik »

Also Multiplikator, danke für die Recherche.
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von 3._#34 »

Mit 5 multipliziert ist aber auch reichlich Strafe...
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von Roland »

aow_fotografie hat geschrieben:Unter worldsbk.com und motogp.com stehen jedem, der mit Daten bzw. Zahlen umgehen kann, sämtliche nötigen Infos bzw. Rundenzeiten, TopSpeed-Werte und Ergebnisse zur Verfügung. Dann erspart man sich auch Diskussionen um fabelähnliche Leistungswerte, fehlerhafte Höchstgeschwindigkeiten und auch falsche Schlüsse aus einem statischen Endergebnis... :wink:
Also ich arbeite bei Ducati und uns wurde bei einer Schulung im Rahmen der Einweisung und Lehrgang auf die V4 glaubhaft erzählt, dass sie den Motor der GP15 mit 288PS an der KW gebremst haben.

Anhand des Topspeeds in PI (MotoGP 347km/h und WSBK 326km/h) kann man durchaus von den genannten Leistungswerten ausgehen.

Die Kawa ist Leistungsmässig limitiert, denn ihre Ventilfedern begrenzen Drehzahlorgien alá V4R. Damit Kawa hier nachziehen könnte, müßte Kawa mit pneumatischer Ventilsteuerung kommen. Eine Zwangssteuerung alá Desmodromik werden sie wohl kaum bauen.
aow_fotografie hat geschrieben: Der reine Leistungszuwachs in SBK wie auch MotoGP war in den letzten 2-3 Jahren eher gering. Fahr- bzw. Nutzbarkeit ist das Stichwort, insbesondere über eine Renndistanz mit abbauenden Reifen bzw. ggf. eben Reifenmanagement und strikten Vorgaben zum Spritverbrauch. Hinzu kam in der MotoGP u.a. Einheitselektronik, verringerte Spritmenge, Drehzahllimits usw., um die Kosten der Serie halbwegs im Rahmen zu halten.
Das mag richtig sein, aber noch nie kam ein Hersteller mit einem Motor mit Desmodromik und MotoGP knowhow auf die Strasse und damit in die WSBK.
Ich bin die V4 schon gefahren und muß einfach sagen, dass dieser Motor perfekt ist. Gasannahme, Kraftentfaltung, Getriebe, beim Runterschalten... Alles Butterweich und mit richtig Saft dahinter. Von der Elektronik ganz zu schweigen. Die Fahrbarkeit war schon immer ein großes und das bestimmende Thema, egal ob MotoGP oder WSBK.

In der MotoGP wurde die Spritmenge aber nicht verringert, die haben mehr als vor ein paar Jahren, früher warens mal 20Liter und heute dürfen sie glaube ich 24Liter tanken.
Und Drehzahllimits gibts in der MotoGP auch keine.
aow_fotografie hat geschrieben: Die STK1000 liegen i.d.R. bei ca. 215-220 PS, die SBK bei ca. 230-240 und die MotoGP bei 265-280 PS. An "Motortuning" im klassischen Sinne ist bei all den speziellen R / S oder Corse Modellen für 30 oder mehr kEUR nahezu nix mehr möglich. Die Zeiten, in denen Kanäle poliert oder Schmiedeteile nachträglich eingesetzt wurden / werden konnten, sind vorbei - eben weil die Sondermodelle mit 500er Auflage schon optimiert aus den jeweiligen Rennabteilungen der (Motor-)Hersteller kommen. Deshalb sind die bestbezahlten Menschen im Paddock mittlerweile ja auch die Elektronikingenieure, die die stets ausreichend zur Verfügung stehende Maximalleistung über spezielle Kennfelder / Software usw. "optimal nutzbar" machen. Und für 350 km/h TopSpeed braucht es auch keine 300 PS - das haben in Le Castellet schon die deutlich schwereren und auf "Langstrecke" optimierten EWC-Bikes am Ende der Mistral-Gerade auf dem Tacho (349 km/h z.B. bei YART gemessen).
Die V4R aus der Kiste hat mit dem Kitauspuff ja schon 230PS.Mit Spiegel und Blinker dran.

Davon abgesehen nützt der beste Elektronikingenieur nichts, wenn die Hardware nicht passt und die Balance des Bikes nix ist, oder schlicht und einfach der mechanische Grip fehlt und man die Leistung nicht auf den Boden bringt.

Du kannst doch nicht einfach mit deiner Geraden von LeCastellet daherkommen, und sagen für für 350km/h braucht es keine 300PS. Was glaubst was eine MotoGP dort rennt, entsprechend übersetzt? Lass die YART-Kiste in Mugello antreten, wo die Wwerksducs bis zu 357km/h laufen, da siehst dann was Leistung ist.
aow_fotografie hat geschrieben: Bautista und Rae sind in PI - auf die schnellste Runde gesehen - nahezu identische Zeiten (1:29.7 zu 1:29.3 in der Superpole) wie auch den exakt gleichen Topspeed (324,3 beide im WarmUp) gefahren. Also dürfte da hinsichtlich Motorleistung kein all zu großer Unterschied zwischen der V4R und der ZX10 sein. Das hat im Rennen aber wenig zu sagen, denn hier muss über die Distanz der beste Kompromiss aus Leistung, Verbrauch, Abstimmung, Reifenverschleiß usw. herausgeholt werden.
Kawa muß für die normale Renndistanz mit dem Sprit haushalten und dort kann Ducati dank Desmodromik trotzdem mit voller Brause fahren. Deshalb waren die Kawa im 1. und 2. Lauf bis zu 10km/h langsamer.
Zudem gabs für das Sprintrennen einen anderen Hinterreifen, der die normale Renndistanz nie überleben würde.
Darum gehts.

aow_fotografie hat geschrieben: Philipp Island ist eine der Lieblingsstrecken von Bautista, hier hat er auch 2018 in der MotoGP sein bestes Ergebnis eingefahren. Dazu ist er ein idealer "Jockey", 13cm kleiner als Davies und 10kg leichter als ein Rea. Das hilft auch beim Reifenverschleiß, mit dem Davies laut eigener Aussage am meisten zu kämpfen hatte. Bautista ist auf der V4R fast identische Rundenzeiten gefahren wie 2018 auf der MotoGP Ducati (über die Renndistanz gesehen). Das Durchschnittstempo über die Renndistanz lag 2018 beim Sieger der MotoGP (Vinalez) bei 176,3 km/h, bei der SBK hat Bautista einen Schnitt von 174,374 bzw. 174,442 hingelegt. Da dürfte sich die Dorna jetzt schon Gedanken darüber machen, wie sie die "nur" 2 km/h an höherem Schnitt mit den deutlich höheren Kosten der MotoGP in Einklang bringen - und das auf einer der schnellsten Strecken im Rennkalender!
Phillip Island ist wie Jerez eine Strecke, bei der die Rundenzeiten schon vor 20 Jahren zu Zeiten der seligen 500er sehr nah beisammen lagen. Das hat überhaupt nichts mit der Dorna zu tun, worüber die sich jetzt Gedanken machen müsste zwecks Kostenblablabla.
Auf anderen Pisten wie Brno zb. sind da Unterschiede auf Rennreifen von 4 Sekunden pro Runde.

aow_fotografie hat geschrieben: Die Jungs der SBK fahren ihre schnellste Runde meist in der 2. oder 3. Rennrunde - trotz vollem Tank - weil der Reifen dann den besten Grip bietet und danach abbaut. In der MotoGP brauchen sie ein paar Runden länger (bis ca. 7./8. Runde) um die Reifen ins optimale Temperaturfenster zu bringen und feuern dann die schnellsten Rennrunden raus.
Der gemessene TopSpeed hängt auch nicht nur mit der Leistung zusammen, sondern eben auch mit dem Grip beim Herausbeschleunigen, dem Gewicht von Bike (MotoGP 157kg, SBK 168kg) + Fahrer sowie dem (deutlich) späteren Bremspunkt der MotoGP dank Carbon-Bremsanlage.
Cortese hat beim zusammentreffen mit Bradl beim Test in Jerez gesagt, dass die MotoGP vor allem besser Beschleunigt (mehr Leistung) und in der Kurve schneller ist.
Nachdem die MotoGP wesentlich schneller am Bremspunkt ankommen, bremsen sie im Verhältnis auch nicht später als die WSBK. Sie bremsen nur anders und konstanter.

aow_fotografie hat geschrieben: Dass der Abstand in beiden Rennen am Ende so groß war, ist - wenn man die Zeiten auswertet - hauptsächlich auf die o.a. Gründe zurückzuführen. Und natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass Bautista seinen Stiefel runterfahren konnte, während sich Rea / Haslam & Co. mit ständigen Positionskämpfen gegenseitig die Rundenzeiten ruiniert haben.
Betrachtet man aber auch hier z.B. den Abstand der Top15 zum Rennende oder die Zeitabstände ab Rea, dann ist die Leistungsdichte in der WSBK auf einem Niveau mit der in der MotoGP aus 2018.

Die Leistungsdichte ist in der WSBK mitnichten auf dem Level der MotoGP 2018, siehe das Rennen in Assen, als sich die ersten sechs Fahrer über die Renndistanz 123 Überholmanöver geleistet haben.
Es war bisher so, dass Rea spätestens nach 2-3 Runden in Führung ging und danach davonfuhr. Dahinter gabs auch keine Grabenkämpfe wie damals in Assen.
Also das kann man echt nicht vergleichen, dafür sind die Motorräder nicht ausgeglichen genug.

Aber ich hoffe dass der Thrill in die WSBK zurückkehrt.
>>>Dunlop Moto2 Slicks zum besten Preis<<<
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von FrontPlayer »

3._#34 hat geschrieben:Mit 5 multipliziert ist aber auch reichlich Strafe...
Das bedeutet, dass Cluzel ca. 0,273 Sekunden zu kurz gestoppt hatte um sich dadurch seine Strafe zu verdienen? :shock:
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von moik »

FrontPlayer hat geschrieben:
3._#34 hat geschrieben:Mit 5 multipliziert ist aber auch reichlich Strafe...
Das bedeutet, dass Cluzel ca. 0,273 Sekunden zu kurz gestoppt hatte um sich dadurch seine Strafe zu verdienen? :shock:
... und Lucas anscheinend 3,9 Sek. was schon ne bisserl dämliche Leistung von einem Werksteam ist.
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von Migel77 »

ähhm... und warum gibt es überhaupt eine Mindestzeit für den Boxenstopp? *bitte nicht schlagen* :-)
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Beitrag von StefanH »

Mindestzeit, damit keine Hektik aufkommt und evtl. Fehler passieren.

Was aber vor einem festklemmenden Montageständer auch nicht schützt...
Grüße aus der Oberpfalz
moosi
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von Rock`n Roll »

hier noch zu den SBK PS-Zahlen aktuell was vom BMW-Rennchef:
"...Momentan hat der Superbike-Motor keine zehn PS mehr als die Superstock-Version. Bezüglich absoluten Zahlen hält sich BMW-Motorsport-Direktor Marc Bongers zurück, Ducati sagt, der Motor der neuen Panigale V4R habe nahe 250 PS. «Diese Werte kann man nicht vergleichen», hielt der Niederländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir haben immer unsere Referenz in München oder Berlin auf dem Prüfstand und nur danach gehen wir. In der Homologation ist der Serienmotor unseres Fahrzeugs fast deckungsgleich mit dem der Ducati V4R. Wenn wir 207 PS angeben und die 220, dann macht einer von beiden etwas anders.»

http://www.speedweek.com/sbk/news/13960 ... llgas.html
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Re: WSBK & WSSP-News

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Beitrag von aow_fotografie »

Roland hat geschrieben:Also ich arbeite bei Ducati und uns wurde bei einer Schulung im Rahmen der Einweisung und Lehrgang auf die V4 glaubhaft erzählt, dass sie den Motor der GP15 mit 288PS an der KW gebremst haben.
Das mag ja 2015 auch der Fall gewesen sein. Das war aber das (letzte) Jahr, in dem Ducati in der MotoGP noch den Status der "Open Class" mit den "Concession Points" genossen hat. Damals durften sie u.a. 9 Motoren / Saison einsetzen und hatten 24 Liter Sprit zur Verfügung. Das ist 2016 alles weg gewesen, weshalb Ducati ab da eben auch mit 22 Litern, maximal 7 Motoren in der Saison und ebenfalls mit der neu eingeführten Einheitselektronik usw. unterwegs sein musste.
Roland hat geschrieben:In der MotoGP wurde die Spritmenge aber nicht verringert, die haben mehr als vor ein paar Jahren, früher warens mal 20Liter und heute dürfen sie glaube ich 24Liter tanken.
Und Drehzahllimits gibts in der MotoGP auch keine.
As said: 22 Liter für alle, im letzten Jahr wurde ein Ducati Satellitenteam beim "Schummeln" bezüglich der Sprittemperatur erwischt, weshalb es für 2019 auch hier andere / strengere Vorschriften gibt (die haben wohl den Tank kurz vor Rennbeginn nochmals ausgetauscht - kühlerer Sprit = weniger Spritvolumen = mehr "Bums" im Tank ;) )
Die Drehlzahllimits gibt es für die MotoGP nicht als "RPM" bzw. U/min - sie ergeben sich aber aus klaren, strengen technischen Vorgaben. Zum einen eben die nötige Haltbarkeit, dann eine maximale Bohrung von 81mm sowie auch aus der maximalen Spritmenge bzw. dem maximalen Durchfluss (50l / h - 10 bar max.). All das ist klar definiert und ergibt - zusammen mit den derzeit verfügbaren Materialien / physikalisch möglichen Beanspruchungen - am Ende eine maximale Drehzahl, die natürlich je nach Motorkonzept / Auslegung variiert, in der Spitze aber eben "physikalisch" / technisch beschränkt ist. Alles fixiert mit dem Umstieg von 800 auf 1000 ccm - und die 800er haben bis ca. 18.000 gedreht, die 1000er entsprechend etwas niedriger.

Dass die MotoGP-Entwickler auch Motoren mit mehr PS bauen könnten, streite ich nicht ab. Aber halt nicht bei Einhaltung der technischen Rahmenbedingungen.
Roland hat geschrieben:Die V4R aus der Kiste hat mit dem Kitauspuff ja schon 230PS.Mit Spiegel und Blinker dran.

Die V4R hat mit Race-Kit und Akra 234 PS (Werksangabe - ohne Angabe wo/wie gemessen) und wird von Ducati als WSBK konform dabei angegeben. Allerdings glaube ich auch nicht, dass sie da noch deutlich mehr an Leistung im echten WSBK-Trim rausholen. Eben weil - wie Du richtig sagst - das Gerät "in Serie" (sofern man bei 500 Stück davon sprechen möchte) schon auf höchstem Niveau auf Leistung optimiert ist. Sie darf - laut Homologation - in der WSBK bis max. 16.350 U/min. drehen - in der Serie ist sie in den unteren Gängen bei 16.000 limitiert und dreht im letzten Gang bis 16.500, die Maximalleistung mit Kit liegt 250 Touren später an als "normal" (15.500 statt 15.250), muss laut Homologation aber in der SBK wieder bei 15.250 liegen (zumindest verstehe ich die Zahlen so). Ich denke schon, dass da bei ca. 240 PS auch das Ende der Fahnenstange erreicht ist - bin aber auch kein Motorenspezialist, wie ich gern eingestehe.
Roland hat geschrieben:Davon abgesehen nützt der beste Elektronikingenieur nichts, wenn die Hardware nicht passt und die Balance des Bikes nix ist, oder schlicht und einfach der mechanische Grip fehlt und man die Leistung nicht auf den Boden bringt.
Sach ich doch! ;) Nur mit dem Unterschied, dass die Elekronik-Jungs genau für diese Dinge (mit) da sind. Für maximale Leistung brauch ich keinen Ingenieur / Spezialisten vor Ort. Das könnte einmalig programmiert werden und wäre erledigt. Was die Jungs vor Ort machen, ist die Elektronik (und damit Leistungsentfaltung, Schlupfkontrolle uvm.) über Eingriff in die Motorsteuerung so optimal wie möglich an die jeweilige Strecke / Bedingungen abzustimmen. Und das hat - neben mechanischem Grip über Fahrwerk / Reifen - eben dann direkten Einfluss auf die "Nutzbarkeit" der (ausreichend) zur Verfügung stehenden Leistung. Früher konnte das sogar mal für jede Kurve / Passage gemacht werden - heute, meines Wissens nach, geht das mit GPS gestützten Eingriffen in die Elektronik nicht mehr, es muss ein "allgemein passendes" Setting für die komplette Strecke erarbeitet / gefunden werden.

Die knapp 350 km/h der EWC in Le Castellet war nur ein Beispiel, weil es sich hier irgendwo so las, als ob man 300 PS für Tempo 350 bräuchte (was man eben nicht braucht).
Aber selbst die Fahrer, die den direkten Vergleich von MotoGP zu SBK haben, gehen von ca. 30 PS an Mehrleistung bei den MotoGP Bikes aus. Alles erst nutzbar, wenn der Tacho schon die 150 km/h deutlich überschritten hat. Darunter sind SBK und MotoGP - auch wieder rein physikalisch bedingt wegen Grip / Traktion - nahezu auf einem Niveau hinsichtlich Beschleunigung usw.
Roland hat geschrieben:Die Leistungsdichte ist in der WSBK mitnichten auf dem Level der MotoGP 2018, siehe das Rennen in Assen, als sich die ersten sechs Fahrer über die Renndistanz 123 Überholmanöver geleistet haben.
Es war bisher so, dass Rea spätestens nach 2-3 Runden in Führung ging und danach davonfuhr. Dahinter gabs auch keine Grabenkämpfe wie damals in Assen.
Jetzt vergleichst Du auch Äpfel mit Nüssen. Ich rede von Philip Island und da den Abständen von P1 - P15 über die Renndistanz. SBK Rennen 1 = 41 sek. zwischen P1 und P15, Rennen 2 = 41,6 sek. - MotoGP 2018 = 44,21 sek. (ja, die fahren da auch 5 Runden mehr ;) )
Übrigens: Pole-Zeit Marquez 2018 war ne 1:29.199, Jonny Rea 2019 die bereits genannte 1:29.3 - wir sprechen als in PI, bei halbwegs vergleichbaren Wetterbedingungen, bei der schnellst möglichen Runde von einem Zehntel Unterschied.
Ich finde das sehr beachtlich - unabhängig davon, dass die MotoGP natürlich die Königsklasse ist. Die Schnellsten IN der Kurve bzw. am Kurvenscheitel sind allerdings die Jungs der Moto3 - auch das weiß offenbar nicht jeder. ;)

Fundstück - wenn auch etwas älter. Vielleicht glaubst Du der MotoGP bzw. Dorna selber ja mehr als mir (auch was die Leistungsdaten angeht). Natürlich wird sich hier und da etwas verbessert haben, allerdings stammen viele auch heute noch gültige Rundenrekorde aus 2013 - 2015. Daher bin ich mir - nach wie vor - ziemlich sicher, dass wir in der MotoGP eher über 265-275 PS als über 300 PS reden.

Aber ansonsten sind wir - glaube ich - gar nicht so weit voneinander entfernt...

https://www.facebook.com/MotoGP/videos/ ... =2&theater
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