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Ventile einstellen im Kalten

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  • sasonic Offline
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von sasonic »

Ich versteh die Schwarz-weiß Ansichten nicht.
Ja, als zahlender Kunde würde ich auch erwarten, dass man sich an die Vorgaben hält - ohne wenn und aber, ohne Gebastel...da muss die Werkstatt dann halt auch "Nordhalbkugelnormaltemperatur" von 15°C heizen (oder kühlen :P ). Punkt.

Wenn ich aber diesen Winter das Ventilspiel in meiner mehr oder weniger kalten Garage einstellen (hoffentlich nur überprüfen) werde, möchte ich auch einen Anhaltspunkt, ein Gefühl haben, welchen Zusatzfehler ich mache.
Dann habe ich "nur" noch das "Problem" inwieweit mein persönlicher Erfahrungswert der SRAD auf die K7 mit Titanventilen übertragbar ist. Von daher sind solche Diskussionen für mich sehr interessant und lehrreich.
Leider gab es noch keine klare Aussage zu dem Phänomen bei mehr als 2 Materialien mix ("normale Bauart" mal vorrausgesetz)...
Wenn wir nur alle etwas lieber zueinander wären :alright:
  • zx10speed Offline
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von zx10speed »

Naja, es ist ja eine wirklich konstruktive Diskussion, und die berechnungen von Harm sind 1a. Meinungen hast Du genug bekommen, nu erzähl mal: Du prüfst also bei +5 Grad das Ventilspiel, und es ist ziemlich stramm an der Untergrenze, was tust Du?
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  • sasonic Offline
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von sasonic »

ich überlege mir ziemlich stark ob ich desswegen alles auseinander nehme... weils ja wohl im Betrieb dann fast nen zehntel größer sein wird....

Oder habt ihr den Fall gehabt, dass dann doch ein Sitz durchgebrannt ist - mit genau dem Aha Effekt dass man sich doch nie wieder auf einen Kompromiss mit der Einstelltemperatur einlassen sollte...
  • zx10speed Offline
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von zx10speed »

Nein, aber das ist ja das was ich meine, wenn schon überprüfen, dann schaffe sie vorher irgendwo hin wo das Temperaturfenster einigermassen passt, dann brauchst Du Dich nicht mit zusätzlichen Faktoren rumschlagen...
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von robs97 »

zx10speed hat geschrieben:Moin
haben gestern einen alten Luftgekühlten Vierzylinder durchtemeperiert bei knapp 20 Grad eingestellt, alle Ventile so das die Lehre saugend durchging, passt. Extra mal wegen der hier veranstellteten Berechnungs Erbsenzählerei rausgestellt, -4 Grad. Eben geprüft, kein einziges Ventil lässt die Fühlerlehre rein, keins.
Karsten
@ Karsten

Ist es in der Praxis nicht so, das ein warmes Ventil länger ist wie ein kaltes ?
Somit müsstest Du die Fühlerlehre eigentlich durchwerfen können, da sich das Ventil sowie die Nockenwelle bei Kälte verkürzt/schrumpft.
Oder wo denke ich gerade vollkommen in die verkehrte Richtung ?
  • zx10speed Offline
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von zx10speed »

robs, und was ist wenn z.B. der Kopf sich noch mehr zusammen zieht? Ungefähr da merkt man das die Theorie in der Praxis nicht immer stimmt.......jetzt halt ich mich wirklich raus, das ist abgefrühstückt!!
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von Harm »

Und so ist es auch.
Der Ausdehnungskoeffizient von Alu ist hoeher als der von Stahl und auch von Titan.
Das heisst, der Kopf zieht sich staerker zusammen, als das Ventil und der Nocken.
Zwar minimal, aber eben wohl doch im Hundertstelbereich signifikant und messbar.
S.
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von robs97 »

zx10speed hat geschrieben:robs, und was ist wenn z.B. der Kopf sich noch mehr zusammen zieht? Ungefähr da merkt man das die Theorie in der Praxis nicht immer stimmt.......jetzt halt ich mich wirklich raus, das ist abgefrühstückt!!
Wenn sich der Kopf noch mehr zusammen zieht, müsste doch theoretisch das Spiel nochmals größer werden.
Ich möchte Dir doch nicht ans Bein pissen mit meinen Fragen. Es geht rein ums verstehen.

z.B. Gemessen bei 20 ° also reden wir von einer Differenz zu -1° von 21 °
Wie verhält sich das Ventil, Nockenwelle ect. bei einem Temp Delta von 70 ° ( messen bei 20° Betriebstemperatur 90 ° )
Somit müsste es einen Motor doch beim ersten Mal Warm fahren zerreißen.

PS: Das Du Dich nicht in den Hof stellst bei Minus° wenn Du eine warme Werkstatt hast ist mir schon vollkommen klar :wink:
PSS:
Im Ventil fließt die Wärme vor allem zum Ventilsitz, ein kleinerer Teil über den Schaft zur Ventilführung. Einlassventile erreichen Temperaturen von 300 °C bis 500 °C, Auslassventile 600 °C bis 800 °C.
Zuletzt geändert von robs97 am Freitag 14. Dezember 2018, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von Harm »

@Robs:
Du hast in der Tat nen Denkfehler.
Ich versuchs mal.
Ventil sitzt von unten am Kopf und wird mit ner Feder dagegengedrueckt.
Wenn das Ventil kuerzer wird, steht es oben weniger raus....also mehr Ventilspiel.
Soweit sind wir uns einig.
Wenn sich jetzt der Kopf aber auch noch zusammenzieht, und zwar um einen groesseren Weg, dann steht es wieder weiter raus....also weniger Ventilspiel.
Und das tut er rein rechnerisch auch. Denn ein Stueck Stahl zieht sich weniger zusammen als ein Stueck Alu.

Deine Frage zu 90° ergibt sich dann.
Das Spiel wird tatsaechlich groesser, wenn der Motor warm wird.
Um wieviel, kann man errechnen, wenn man weiss, wie lang das Ventil ist, wie dick die Nockenwelle, wie stark der Nockenhub, wie gross der Abstand von Ventilsitz zu Mitte Nockenwellenlager.
Und was fuer Legierungen da genau verwendet werden und welche Ausdehnungskoeffizienten sie haben.
Ich gebe zu, ich hab mir in der Vergangenheit darueber nie nen Kopf gemacht, aber in den letzten beiden Tagen hab ich mich mal ein wenig damit beschaeftigt.
Das steht dann auch im Einklang mit der Vorgabe von der Franzackenschleuder, die warm ein groesseres Spiel hat als kalt.
S.

Ketzerisch koennte man also beinahe sagen, wenn man bei minus 5° Ventile einstellt, dann auf Vorgabewert - 0,05.
Dann sollte es rechnerisch bei 20° der Vorgabe entsprechen.
Zuletzt geändert von Harm am Freitag 14. Dezember 2018, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ventile einstellen im Kalten

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Beitrag von robs97 »

@ Harm,

Denkfehler gefunden. Danke Dir dafür :band:
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