Ich finde es gut, über das Thema zu sprechen (und wer meint, dass das völlig unnötig ist, kann sich ja einen netten Reifen-Thread suchen

).
Ich hatte 2016 ein ziemliches Seuchenjahr. 2 Stürze mit längerer Nachwirkung.
Der erste war an einem relativ kühlen Apriltag in Anneau du Rhin. Nach der Start-/Zielgerade kommt da ein schneller Rechtsknick, ich mutete hier meinem Vorderreifen angesichts der kalten Bedingungen etwas viel Schräglage und Einfahrtsgeschwindigkeit zu. Vorderrad klappt ein, ich folge meiner Italienerin ins Kiesbett und überschlage mich da etwas unglücklich, so dass ich mir das Handgelenk breche. 6 Wochen Gips und Reha.
Dann - ich setze mich mit ungutem Gefühl wieder aufs Bike - fahre ich im Juli in Mettet. Dermaßen grottig, macht kein Spaß. Aber ich will ja wieder Spaß an der Rennstrecke haben, also heißt es weiter arbeiten.
August, Sachsenring. Meine Lieblingsstrecke. Wenn es da nicht klappt, wo sonst? Leider verteilt ein völlig verblödeter S1000RR Fahrer, der seinen Seitendeckel aufgemacht hat und die Dichtung dabei leicht zerstört hat, einen feinen Ölfilm über die Strecke. Ich lenke an der Karthallen-Kurve schwungvoll ein und fliege über beide Räder ab. Liege wieder im Kiesbett, bin mit dem Kopf aufgeschlagen, es gehen die Lichter aus und ich komme im Clinica Mobile wieder zu mir. Ab ins Krankenhaus, wo ich mir mit einem 16-jährigen Schläger aus der Umgebung, der sich gestern mit zu vielen Leuten angelegt hatte, das Zimmer teile.
Ich hab nach diesen beiden Stürzen beinahe 1,5 Jahre gebraucht, ehe ich jetzt wieder mit Spaß und Freude auf der Renne fahre.
Was hilft?
1.) Aufarbeiten, weswegen der Sturz erfolgt ist (und es nach Möglichkeit nicht wieder so zu machen)
2.) Fahren, fahren, fahren.
3.) Sich klar machen, dass Stürzen zum Motorradfahren gehört.
4.) Für sich selber Ziele setzen - warum fahre ich nochmal auf die Rennstrecke? Manche machen es um Rennen zu gewinnen, andere jagen Zeiten, andere machen es einfach aus Spaß. Ich gehöre zu Letzeren.
Unbestritten bin ich langsamer unterwegs als vor den Stürzen, aber ich habe wieder Spaß am Fahren. Und das zählt für mich.
Also, habt Spaß! Für was auch immer ihr im Kreis umher fahrt.
