Chapeau - leider gibt es hier keinen "Daumen rauf"Torsten#21 hat geschrieben: ... von selbst gefahren über eigenes IDM Team bis zum Sponsorring, naja, also etwas mehr wie der Durchschnitt![]()

Ok.Torsten#21 hat geschrieben:Lass uns mal über Fakten reden:
- Motorradbestand 2017 in D = 4,3 Mio!
- Neuzulassungen pro Jahr ca. 100.000 Stück
- Zuschauer Sachsenring 170.000 – 210.000
- youtuber hat über 1 Mio Follower
Warum wohl hat der von Dir genannte youtuber seine Thesen nicht an irgendeine Kirchentür genagelt oder im Hyde Park an Speakers Corner zum Besten gegeben? Glaubst Du er hätte das Gleiche erreicht, wenn er sich das Olympia Stadion einmal wöchentlich gemietet hätte?
1. Bestand muss man - wahrscheinlich - etwas "relativieren" bzw. es heißt - leider! - nicht, dass da auch 4,3 Mio. aktive Motorradfahrer dahinter stehen. In meinem Umfeld bin ich - mit nur einem, ganzjährig bewegten Motorrad - eher sogar die Ausnahme. Aber das es eigentlich ausreichend Motorradfahrer gäbe, steht außer Frage. Altersstruktur, Interessen usw. wären hier interessant - allerdings bin ich nicht in der Lage, die "Arbeit" der Industrie bzw. deren Mafo zu erledigen.
2. Neuzulassungen waren in den letzten Jahren - nach massivem Rückgang nach 2000 - wieder ansteigend, korrekt. Aktuell für 2017 liegt man gut 11% hinter den Zahlen aus 2016. Aber auch hier wäre Käuferstruktur (hinsichtlich "kommt da auch Nachwuchs nach") interessant.
3. Zuschauer SaRi... Die Zahlen sind - wie leider immer in diesem Sport - die über 3 Tage aufaddierten Zuschauerzahlen. Am Rennsonntag waren es (laut Speedweek-Artikel zum 2017er GP) 77.343 zahlende Zuschauer. Insgesamt waren 2017 über 65.000 (auch an allen drei Tagen gerechnet) Zuschauer weniger am SaRi als noch 2011. -> Rückläufig, recht eindeutig, trotz der von mir bereits an anderer Stelle erwähnten deutschen Top-Piloten.
4. Der war nur ein Beispiel (ein kleines) - hier ging es aber mehr um das Interesse "bei der Jugend" bzw. zum Teil eben auch in unseren Kreisen (wobei ich nicht einmal weiß, ob sich die ganzen "ich heize auf der Straße"-Videos nur Motorradfahrer anschauen oder eben auch die sich aufregenden Motorradhasser...)
Wer sollte denn eine IDM sonst refinanzieren? Die IDM ist nicht die MotoGP - also "bezahlt" kein potenzieller Veranstalter "Lizenzgebühren", um die Serie bei sich vor Ort veranstalten zu können (und auch der braucht dann - wie die SRM - ausreichend Zuschauer vor Ort, um die Kosten wieder einzunehmen, weshalb eben auch die MotoGP in D auf wackeligen Füßen steht, die WSBK ist ja schon wieder weg). Die IDM hat - in unserer aktuellen Lage / Gesellschaft / mit dem aktuellen Interesse an ihr - keine "Medienrelevanz", erst recht nicht für z.B. TV-Anstalten, die ggf. für "Übertragungsrechte" (wie eben in der MotoGP) Geld zahlen würde. Will die IDM in die Medien, muss sie eher sogar dafür bezahlen!Torsten#21 hat geschrieben:Also wie kommt man eigentlich darauf, dass der zahlende Zuschauer vor Ort eine Rennserie finanzieren kann/muss?
Da die IDM aber eigentlich eine sehr, sehr preiswerte Serie ist (für das gebotene sportliche Potenzial), würden ja echte, reale 15.000 Besucher pro Rennen die Finanzierung der IDM schon auf ganz, ganz andere Beine stellen! Aber auch die lassen sich (bzw. ließen sich) in den letzten Jahren nicht an die Strecken bewegen (das wäre Schleiz bei jedem Rennen!).
Zahlen zum Budget hatte ich auch veröffentlicht: http://moto-maniac.news/idm_internation ... _20170922/
Es ist in den letzten vier Jahren vieles, wirklich vieles probiert worden (natürlich auch immer etwas mit dem zur Verfügung stehenden Budget im Hintergrund).Torsten#21 hat geschrieben:Wenn mir oben genannte Zahlen so ein Potential offerieren, dann sollte ich mir einfach mal Gedanken machen, wie ich an dieses gelangen könnte. Eventuell bediene ich mich dann auch mal mit der Mittel des 21. Jahrhunderts.
2014 lief die IDM noch bei Motorvision / MotorsTV im Fernsehen (Abends, als Zusammenfassung, 2011 noch bei Sport1), 2015 gab es am Rennsonntag einen durchgehenden Live-Stream (einen echten, mit 5-6 Kameras an der Strecke aufgenommen), der aber am Ende so wenig Interesse fand, dass man für das dafür nötige Geld (ca. 160.000 EUR bei 6 übertragenen Rennen) die paar Zuseher mit dem Taxi hätte an die Strecke bringen können.
In 2013-2016 gab es einen aktuellen, eigenständigen und modernen Webauftritt, es wurden Social-Media Kanäle (Facebook, Youtube, Instagram, Twitter) bespaßt (und zwar sehr zeitnah, umfassend und aktuell) und es gab sogar ne eigene Smartphone-App, bei der man den Live-Kommentar sowie das Live-Timing überall nutzen konnte.
Das Team vom MAT (mit der MotorPresse im Hintergrund) hat - das sehe ich auch als Fehler und ist mehrfach auch von mir thematisiert worden - in diesem Jahr den Internetbereich etwas zurückgefahren (u.a. keine echte/eigenständige Webseite mehr, weniger "Action" auf den Social-Media Kanälen), hat dafür aber mit dem (Renn-)täglichen Paddock-Talk ein "Magazin" Abends im Internet angeboten, bei dem Bilder der Rennen, Interviews usw. angeboten wurden.
In der Spitze (!!!) - und ich habe es sehr genau beobachtet - lagen die live-Zuschauerzahlen hier bei max. 80-100 Personen, inklusive all der Menschen aus dem direkten IDM Umfeld (also verbliebene Journalisten, Teammitglieder, Fahrer)...
Das sehe ich als "kein Interesse seitens Zuschauer" an. Auch wenn das evtl. schmerzt.
Durch die MotorPresse war die IDM aber von Mai - Oktober in "Europas größtem Motorrad-Magazin" vertreten (ca. 2-4 seitige Artikel), dazu gab es dort und in anderen Medien der MotorPresse ganzseitige Anzeigen für die IDM - was natürlich richtig Geld kostet, eigentlich aber auch viele aus unseren Reihen hätte erreichen müssen.
Die Fahrer / Teams haben - bis auf wirklich ganz, ganz wenige Ausnahmen - alle eigene Social-Media Kanäle, die sie auch regelmäßig und durchaus "ansehbar" mit Fotos, Vor- & Nachberichten aktuell halten. Die beteiligten Hersteller haben alle nochmals eigenständige IDM-Landingpages bzw. Webseiten erstellt / gepflegt, auf denen sie ihre Kunden / Interessenten über die Leistung ihrer Fahrer und Teams informiert haben und auch sehr schöne WE-Pakete (inkl. Verpflegung uvm.) angeboten haben. Vor Ort waren Testfahrten von allen möglich, die Promotion-Crews waren für Fans da usw., usw.
Dazu gab es die o.a. Videos / Paddock-Talk usw. über Kanäle wie Gaskrank und VivalaMoped zu sehen (und wurden auch von Speedweek & Co. verbreitet).
Am Ende haben die Hersteller pro Marke ca. 220-250.000 EUR an Kohle in die IDM 2017 gepumpt, damit die Serie durchgeführt und entsprechend promoted werden konnte. Zuschauerzahlen? Nicht höher als z.B. in 2015...
Also was soll man bitte machen (dein Einwand mit "Mitteln des 21. Jahrhunderts"), damit Menschen an die Strecke kommen?!? Auch Moto-Maniac.News ist ja von mir erstellt / gemacht / umgesetzt worden, um mehr "positive" Berichterstattung im Internet für den Sport und hauptsächlich die IDM anzubieten. Aber mehr als ca. 2.000-3.000 Leser hatte meine Artikel auch nicht. Bei der Speedweek (mit deutlich mehr Stammlesern) sind alle Cups und Nachwuchsserien aus dem "Programm" geworfen worden, weil selbst die da nur 100-300 Leser erreicht haben - das kann man dann auch über die Werbung auf deren Seite nicht mehr refinanzieren...
Und ja: Man braucht die Zuschauer AN der Strecke, damit die Faszination des Sports auch wirklich "erlebt" werden kann und eine der größten Pluspunkte der IDM - nämlich absolute Fan-Nähe - auch "zünden" kann...