Also bei den ganzen Rennmotorren ist man lange bzw bis vor kurzem noch bei Tassenstößel geblieben, vor allem wegen der höheren Steifigkeit im Vergleich zu den Schlepphebeln.
Inzwischen bekommt man das aber auch dank immer besserer FEM und Fertigungsmethoden mit Schlepphebeln hin. Die werden dann bei ausreichender Steifigkeit bevorzugt weil die ganze beschleugte Masse niedriger ist als bei Tassenstößelventiltrieb.
Durch (bei gleicher Drehzahl) geringerer Massenkraft (Masse*Ventilbeschleunigung bzw eigentlich Verzögerung) kann die Federkraft reduziert werden.
Das bedeutet wieder weniger Reibleistung (gut!) bzw allgemein geringere Belastung im Ventiltrieb.
Ein weiterer Punkt ist aber noch, dass mit Schlepphebeln ein kleinerer Ventilwinkel realisiert werden kann. Das bringt normal füllungsvorteile (höherer Liefergrad). Es nimmt aber auch die Tumbleintensität ab (eigentlich schlecht), was bei den Hochdrehzahlmotoren aber zu vernachlässigen ist, die leben quasi fast nur noch von der Quetschströmung.
Was mir auch gerade noch einfällt ist, dass die heutigen Ventilerhebungskurven auch viel aggressiver als früher sind und man deswegen dann größere Tassenstößel benötigen würde, welche wieder mehr oszillierende Masse bedeuten.
Beispiel SRAD Serienmotor: 25.95mm ; SRAD Werks-Motor 1999: 27.95mm Durchmesser. Also 2mm größer wegen den "scharfen" Werksnockenprofilen.
Oder Honda hat es mal über ovale Tassenstößel versucht das "Problem" zu lösen. Sprich hierdurch etwas Gewicht zu sparen. Die können sich dann aber nicht mehr drehen! Das Problem war dann die stark erhöhte Reibung. Mussten dann aufwendig beschichtet werden um das in den Griff zu bekommen.
Shims habe ich auch schon aufs richtige Maß geschliffen. Kenne auch genug die das so machen.
Ich sehe da auch keinerlei Problem.
(Untere Federteller übrigens auch, um die Federvorspannung einzustellen)
Die Ventilrotation wird über die Feder eingeleitet, kann durch die Ventilkeile beeinflusst werden. Ist ja auch erwünscht (Ablagerung, Lokales Erhitzen ...)
Gibt ja auch teils extra Vorrichtungen dazu - z.B. Rotocaps oder Rotovalve
Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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- Chef_Koch Offline
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Re: Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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Re: Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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Na das muß sich da ja nicht 1:1 genauso verhalten.Walnussbaer hat geschrieben: Das wirft natürlich die Frage auf, wie (und ob überhaupt) die Ventile bei niedriger drehenden Kippehebelmopeds gedreht werden.
Wenn (ballige) Einstellschrauben verwendet werden dann sind die oft
leicht außermittig angeordnet und drehen dadurch das Ventil, dann gibt
es nichtklemmende Keile in denen sich das Ventil frei drehen kann, die
vom Chefkoch schon genannten aktiven Drehvorrichtungen zwischen
Feder und Kopf und nicht zuletzt eben auch die durch die Feder erzeugte
Drehung. Es braucht ja da keine definierte Winkelgeschwindigkeit, Haupt-
sache es kommen überhaupt mal verschiedene Stellen in Kontakt.
Ich fand bloß Pop's Andeutung, die Drehung werde über die Betätigung
verursacht und durch den Shim übertragen zweifelhaft.
Gruß
Sven
Zuletzt geändert von scm am Dienstag 15. November 2016, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
- Walnussbaer Offline
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Re: Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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Ah ok, verstehe, danke für die Erklärung! Das mit den Keilen hab ich mir grad mal angesehen - macht ja absolut Sinn so und das mit den balligen Einstellschrauben wusste ich noch nicht.
Wenn die Drehgeschwindigkeit eigentlich egal ist, dass könnte es ja sogar sein, dass überhaupt keine definierte Drehanregung vorhanden ist und das sich einfach zufällig irgendwie immer mal ein Stück verdreht. Also in meinem Kopf könnte das so sein
Ich kann mir vorstellen, dass bei Tassenstößeln die Drehung tatsächlich über den Shim geht. Die Nocken sind außermittig, drehen die Tasse und die dreht über den Shim das Ventil weiter.
Wenn die Drehgeschwindigkeit eigentlich egal ist, dass könnte es ja sogar sein, dass überhaupt keine definierte Drehanregung vorhanden ist und das sich einfach zufällig irgendwie immer mal ein Stück verdreht. Also in meinem Kopf könnte das so sein

Ich kann mir vorstellen, dass bei Tassenstößeln die Drehung tatsächlich über den Shim geht. Die Nocken sind außermittig, drehen die Tasse und die dreht über den Shim das Ventil weiter.
Re: Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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Mei, theoretisch ja, aber praktisch hat die Ventilfeder mindestens
den vierfachen Hebelarm (D Federteller : D Ventilschaft), wird also
ziemlich sicher mehr Moment auf's Ventil übertragen als du mit dem
Shim auf den 5er Schaft ausüben kannst ...
Ich glaub eher daß das in vielen Fällen eine reichlich zufällige Drehung
ist die sich da im Betrieb einstellt ...
Gruß
Sven
den vierfachen Hebelarm (D Federteller : D Ventilschaft), wird also
ziemlich sicher mehr Moment auf's Ventil übertragen als du mit dem
Shim auf den 5er Schaft ausüben kannst ...
Ich glaub eher daß das in vielen Fällen eine reichlich zufällige Drehung
ist die sich da im Betrieb einstellt ...
Gruß
Sven
- Walnussbaer Offline
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Re: Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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Das sehe ich genauso!
- Windy Offline
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Re: Zx10r 2011-14 Ventile kontrollieren/einstellen
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warum bist du eigentlich mit zwei namen gleichzeitig unterwegs ? (siehe seite 9)
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