Frohes Neues an der Stelle erst mal

Des Endurance Bomber´s erste Testfahrt

Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, alles was wir uns so ausgedacht hatten endlich mal im Fahrbetrieb zu testen und um es vorweg zu nehmen - alles hat so geklappt, wie wir es uns erhofft hatten.
Am 18.12.2015 war der Wagen gepackt und ab Richtung Süden.

Nachdem ich mir über Weihnachten mit der eigenen Superduke in Jerez ein bisschen den Rost aus den Knochen gefahren hatte, ging es kurz vor Silvester weiter nach Valencia, wo dann auch "der Gerät" von Roli angeliefert wurde.

Da stand sie endlich auf dem Rennplatz ...


... und Snoopy konnte am 31.Dezember zum ersten mal sein Einsatzgerät für den WM Lauf bei der Speedweek in Oschersleben testen.

Wir waren alle gespannt, wie er sich als "Gebückter" auf dem Trecker anstellen und fühlen würde...
Nicht nur an diesem ersten, sondern auch noch auf allen weiteren Tagen die wir auf der Strecke waren hat er wohl Spaß ohne Ende gehabt. Ggf. kann er auch selbst noch was dazu schreiben.
Ein dickes Dauergrinsen hat auf jeden Fall sehr schnell bei ihm eingesetzt, was auch bis zum Schluss nicht mehr weg ging

Dem "Superduke Effekt" - wenn man mit so einem Hochlenker Moped die Gebückten ärgern kann, ist wohl auch Snoopel verfallen

Neben dem subjektivem Eindruck "macht Spaß" haben wir auch nicht schlecht gestaunt, als der Vogel in der ersten fliegenden Runde überhaupt eine eindrucksvolle 1:46 hingelegt hat

Nach Silvester standen dann die geplanten drei Tage (03. bis 05. Januar) fahren und testen bei Speer Racing an.
Treckerbox eingerichtet, Mopeds nochmal gecheckt und ab dafür....




Ich weiß. Is nicht hübsch, aber da müsst ihr durch. Gehört auch dazu


Technisches Fazit von den drei Tagen:
- Wir haben alle vier Vorderradfelgen, die wir im Vorfeld umbauen mussten positiv getestet. Zwei Stück von der 1290 und zwei Stück von der 990.
Breitere Distanzbuchsen gefertigt und eingepresst, Triggerräder drauf, eigene Achsen gedreht, Distanzbuchsen für die Scheiben gefertigt, spezielle Buchsen für die Gabelfüße gedreht, worauf die Felgenbuchsen zum liegen kommen. Diese gehören zur späteren Schnellwechselanlage. Dadurch bleibt die Felge in Position, auch wenn man die Achse herausgezogen hat.


- Parallel mit den Felgen haben wir auch Vorderreifen getestet.
Bridgestone, Pirelli, Dunlop, Metzeler und Conti.
- Dann stand im Vorfeld noch das Problem an, dass man ja irgendwie die Beläge beim Radwechsel davon überzeugen muss in Position zu bleiben. Die Profis haben in ihren Endurance Brembozangen Spezialmagnete in den Bremskolben, die die Trägerplatten zurück halten sobald das Rad mit Bremsscheibe herausgezogen wird. Die Zangen kosten rund 2500 Euro - pro Seite

Mein Opa hat schon gesagt: "Was du mit den Augen klauen kannst, dafür musst nicht puckeln" .
Also bei der letzten Speedweek umgeschaut und geguckt wie das die Teams mit kleinerem Budget so machen und so haben wir es auch umgesetzt.
Beim Radwechsel müssen auf Bremsscheibendicke geschliffenen "Gabeln" von hinten zwischen die Beläge gesteckt werden. Sobald das Rad wieder eingebaut wird, werden diese Gabeln rausgedrückt und fallen runter - das war´s.
Hierzu mussten auch noch die Bleche angepasst werden. Nicht wirklich hochtechnisch, aber funktioniert und scheint gängige Praxis bei den Teams mit kleinem Portemonnaie zu sein

Wie schon mal vorher geschrieben, werden die M50 noch gegen M4 Zangen getauscht. Davon haben wir aber schon zwei Sätze besorgt.

- Die selbstgefrästen, dicken Gabelbrücken haben gut funktioniert. Theoretisch sollen die auch eine besseres Verhalten gegen Verwindungssteifigkeit beim Bremsen haben. In die Bereiche bin ich aber noch nicht vorgedrungen. Mal schauen was Snoopy zukünftig dazu sagt.
- Die 16/39er Übersetzung hat erstaunlicherweise sehr gut in Valencia funktioniert?! Für Roli und mich perfekt, nur Snoopy hat es geschafft Ende Start / Ziel auszudrehen. Für ihn wäre ein Zahn länger besser gewesen, aber scheint ein guter Weg zu sein.
- Die selbstgebaute Schalldämpferanlage hat zu Beginn beim Einfedern noch am Rad geschliffen. Das hat mächtig gequalmt aus den Ecken raus

- Die Closed Cartridge Gabel von WP hat mal richtig gut funktioniert. Hier vertrauen wir ja schon ne ganze Weile unserem Fahrwerksguru Andi Vogt (GL Suspension).
Auch diesmal wieder - aus dem Karton, montiert und bis auf ein paar wenige Druck/Zug Klicks für die persönlichen Vorlieben alles perfekt. Hier gibt es nichts mehr zu machen.
- Das von Andi umgebaute Originalfederbein hat sehr gut funktioniert. Da wir vor Ort während der Turns unsere drei SD´s quer tauschen konnten, haben wir feststellen können, das des Super Competition von WP aber nochmal ne Ecke mehr Reserven hat. Somit suchen wir gerade ein solches Federbein. Dies wird dann auch von Andi angepasst und feddisch ist das Thema Fahrwerk.
- Die kleine Schnelltankanlage mussten wir nach einigen Jahren Pause wieder reaktivieren. Heißt Ventile zerpflücken, mit Spezialfett schmieren, alles wieder gängig machen und zusammenbauen. Den entsprechenden Tankdeckel, mit Federrückdruckdeckel hatten wir ja schon gedreht und gefräst.

Aber leck fett! Beim ersten Tanktest haben wir nicht schlecht gestaunt.
Selbst mit der "kleinen" 18 Liter Kanne und nur einem Ventil war der kostbare Sprit nach rund 5 Sekunden in den Tank gebeamt

Also... das Bäng Bäng Racing Team ist schwer zufrieden und was noch wichtiger ist - wir hatten Spaß inne backen und zum Schluss stand eine sehr ordentliche 1:44 auf der Uhr.
Allerdings stehen noch einige Baustellen aus.
24 Liter Tank, Design, diverse organisatorische Dinge, Schnellwechselanlage vorne fertig stellen, hinten in Angriff nehmen usw...
Aber wir waren fleißig. Z.B. der Tank- Baustellenleiter Bursig hat gut reingehauen, während wir in Spanien der anstrengenden und unangenehmen Testarbeit nachgingen

Doch dazu nen neuen Post ....