~Wind in seinem Haar!-Masters of Speed am LSR/Mai 06/BiPro~
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
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Part I: Donnerstag, 25.05.2006
Es war wie immer…. Ich hatte mir vorgenommen, am Mittwoch, dem 24.05., spätestens um 17 Uhr loszukommen, um dann gegen Mitternacht am mir bis dato nur von Schauergeschichten bekannten Lausitzring anzukommen.
Allerdings waren natürlich zuvor noch einige überaus alberne Dinge zu erledigen, die ich hier aber nicht erläutern will, um mich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben.
Es war also Schlag 20 Uhr, als ich mich mit dem vollgestopften T4 gen Osten aufmachte, um den Spaß zu suchen.
Im Fond begleitete mich meine treue alte KTM-Omma, die ich sicherheitshalber eingeladen hatte, falls der nicht sehr wahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass ich die R1, welche nach dem Hockenheim-Training noch von den Bike-Promovierten geschwärzt wurde, nachhaltig zerstören würde. Auf den Felgen der KTM hatte ich griffige Bridgestone-Regenpellen aufgezogen, damit ich die Regenschwuchteln im Bedarfsfalle im Pirelli-Cup spalten könnte.
Ich fuhr ca. 45 Autobahnraststätten an, um mir den traditionellen Beam-Cola zu holen, der bei Fahrten zu oder von Aufzündungen getrunken werden musste, aber keine der albernen Raststätten führte dieses edle Geträmk. Eine Farce. Ich war wütend.
Audioslave und Testament begleiteten mich durch die Nacht, und um 2:30 Uhr erreichte ich endlich das Lager der Hässlichen.
Ich spähte flugs wie ein Habicht durch das Fenster von Box 13 und sah, dass sich eine ekelerregende Gestalt von der Form eines aufgedunsenen Weinfasses am vorderen Kotflügel meiner R1 zu schaffen machte, welche dort stand und auf ihren Meister wartete.
Es war Lenzer. Sicherlich führte er wieder Albernes im Schilde.
Ich öffnete leise die Boxentür und ertappte ihn dabei, wie er einen „Lenzer“-Schriftzug auf meinem Kotflügel anbrachte. Was für ein kindischer Scherz!
Ich ließ ihm aber seine Freude, weil ich ja bereits wusste, dass ich den Sausack in den nächsten Tagen noch genug demoralisieren und zerwheelen würde.
Der weltbeste Mechanix Lars war auch zugegen. Er sollte ursprünglich Schmiere stehen bei Lenzer`s Attentat, war aber hier ein wenig nachlässig.
Ich mixte uns noch ein lecker Gute-Nacht-Korea, ging zurück zum T4, und wollte mich schlafen legen. Ich öffnete die Hecktüre und wollte mich gerade mit einem Bauchplatscher auf die Matratze werfen, als ich sah, dass der Fond ja immer noch komplett voll war. Ergo legte ich die 1,40 m-Kleinkindermatratze auf die Vordersitze, scholt die Standheizung ein, und faltete mich wie ein Fakir zusammen, um noch ein paar Minuten Schlaf zu finden, bevor das Chaos losbrechen würde.
Als ich aufwuch waren meine Beine bis zum Geschlecht gefühllos.
Ich wartete 10 Minuten, bis sich das vertraute Gefühl nach minutenlangen Kribbelattacken wieder eingestellt hatte, und stieg dann aus.
Nebenan räumte ein hässlicher Mittvierziger eine gelbe R1 aus einem Transporter.
Ich fragte ihn, ob er Michi Stamm sei, was er bejahte. Ich sagte ihm meinen Namen und mein Begehr, und sagte ihm, dass sein Freund Freens mir schon viel von ihm berichtet hatte. Er errötete leicht, schien mir aber ein sehr netter Menschling zu sein.
Ich schloss ihn flugs in mein Herz und wurde gewahr, dass ich mit diesem Pillemann, ebenso wie mit dem kleinen Freens, noch viel Spaß haben würde.
Nach und nach trafen dann auch die übrigen Hack- und Sackgesichter wie Freens, Socken, Genschman, Lehman und Torte, mein Berliner GEC-Partner, ein.
Pünktlich zu Trainingsbeginn um 9 begann es zu regnen. Auch der Wind frischte leicht auf und zerzauste mir mein gepflegtes Haupthaar. Ich baute die Felgen aus, da ich den 2. Felgensatz noch nicht hatte, und ließ mir bei Markus 2 weiche Regenpneus aus dem Hause Michelin aufziehen.
Den ersten Turn musste ich auslassen, aber im zweiten nahm ich dann teil, um die R1 mal im Nassen zu reiten. Ich zog mir also das anrüchige IXS-Regenkondom über und fuhr raus. Erstmal musste ich mir aber die Strecke einprägen, was sich als recht einfach erwies, da sie nur Geraden und Kurven aufwies…
Das Engelchen auf meiner linken Schulter flüsterte mir immer wieder in den Nolan, dass ich an die kritischen Stimmen denken soll, die mich inständig vor der Rutschigkeit dieser Strecke bei Nässe gewarnt hatten, aber das kleine Teufelchen auf der rechten Schulter konterte dann immer gleich mit: „Halt die Fresse Flügelschwuchtel!! Bundy, hier kannst du bei Regen genauso reinhalten wie in Rijeka!!“
Wie immer hörte ich auf den Teufel, und es funzte wirklich erstaunlich gut. Wenn die Kurven gerade angebremst wurden, konnte man rutschfrei aufzünden und seinen Spaß haben.
Derlei angeheitert fuhr ich dann auch zum dritten Turn raus, während der kleine Freens mit warnend erhobenem Zeigefinger in seinem Campingstuhl saß und mimimi machte.
Ich ignorierte seine Warnungen, schließlich musste ich hier eventuell noch ein paar Rennen im Regen fahren, und da konnte ein bisschen Training auf einer fremden Strecke nicht schaden.
Gegen Mitte des Turns fuhr ich nach Curva 3 auf einen fürchterlich langsamen Zeitgenossen auf, und überholte diesen in Curva 4 auf einer etwas weiten Linie.
Ich legte leicht Gas an wie immer, aber da die Strecke wohl abseits der Ideallinie etwas dreckig war, brach das Hinterrad schlagartig aus, bekam wieder Grip, und warf seinen Reiter im hohen Bogen in die Luft - mein erster Highsider. Ich flog sehr lange, landete auf dem rechten Innenknie, wie ein Wrestler, der auf den Eckpfosten steigt, und seinem Gegner dann mit dem Arsch direkt ins Gesicht springt, drehte mich reflexartig auf den Rücken, streckte während der Drehung die Arme nach hinten/oben, und rutschte noch 100 m übers Wasser. So musste sich Brian damals auf dem See Genezareth gefühlt haben. Die R1 rutschte glücklicherweise auch nur ein bisschen rum, und so konnte ich noch ins Fahrerlager zurücktuckern.
Mit einem tadelnden Blick, den eine Schwiegermutter nicht besser hinkriegen würde, sah mich Freens bei meiner Rückkehr an, und murmelte irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart.
Ich machte Schadensaufnahme: linke Raste krumm, Rastenplatte verbogen, Schalthebel weg, linker Lenker krumm, Verkleidung leicht angeschraddelt.
Und so verbrachte ich die nächsten Stunden schraubend. Die Strecke trocknete zum Ende des freien Trainings, das auch als erstes Zeittraining für den R1-Cup zählte, immer mehr ab, und da ich nur eine Regenzeit aus dem dritten Turn auf meinem Zettel stehen hatte, wurde ich wehrlos bis auf den 13. Startplatz nach hinten gereicht.
Das 2. Zeittraining war nass, und so konnte ich mich auch nicht mehr verbessern.
Alberne Sache das – ich war hier noch keinen Meter im Trockenen gefahren. Sollte es morgen bei den Rennen trocken sein, dann würde ich mit Sicherheit keinen Stich machen.
Doch plötzlich kam der kleine Freens angelaufen und erzählte etwas von 30 min. freiem Training. Die Strecke war mittlerweile wieder fast abgetrocknet, und ich war wieder im Stress. Ich musste Markus mit der Androhung gleichgeschlechtlicher Liebe dazu zwingen, mir blitzschnell die Regen- in Trockenreifen zu verwandeln, damit ich auch noch kurz raus konnte. Er montierte mit also flugs die Reifen vom Hocken-Training (vorne soft, hinten medium), und ich fuhr mit kalten Reifen in den lausitztinischen Abend. Nach 3 Runden hatte ich mich mit der Strecke angefreundet und hatte einen Heidenspaß. Komisch, alle hassten diese Strecke, aber anscheinend fand ich irgendwie ALLE Strecken cool….
Die Gabel hoppelte wie eine tasmanische Springmaus über die Bodenwellen in Turn 3, und da ich noch ohne Lenkungsdämpfer unterwegs war, schlug es mir beim rausbeschleunigen aus den Kurven immer den Lenker bis auf Anschlag.
Das war zwar sicherlich gefährlich, war aber eine gewisse Herausforderung, und nachdem ich den Turn mit einem Start/Ziel-Wheelie abgeschlossen hatte, fuhr ich zufrieden zurück in die Box.
Mangels Laptimer wusste ich nicht, was ich für eine Zeit gefahren war, aber es stellte sich heraus, dass es die Schnellste an jenem Abend gewesen war, ca. eine halbe Sekunde vor dem weisen Herbst, der Freens den 5. Startplatz beschert hatte.
Am Abend kredenzte mir der coole Öhlinsmann noch einen löblichen Lenkungsdämpfer, und nach der Fahrerbesprechung wurde ich von Freens, Stammi und Socken gezwungen, mit ihnen ein italienisches Lokal zu besuchen.
Zuvor wollten die 3 aber noch in ihrem Hotel, dem Hotel „Mandy“ (*beprunz*) einchecken. Die Hoteleignerin erschien auch sofort mit einem gütigen Lächeln und wollte uns sogleich die Zimmer zeigen. Als ich ihnen nicht folgte, schaute sie wehmütig zu mir zurück und fragte: „Will der hübsche junge Mann denn nicht mitkommen?“
„Nein Ma`am“, entgegnete ich, „ich bin Aufzünder, keine Hotelschlafschwuchtel!“
Gekränkt führte sie die HSS dann von dannen, und ich wartete eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich wieder zurückkamen.
Für den Italiener waren wir alle ein wenig underdressed, aber wir glichen das dadurch wieder aus, dass wir alle brav unsere Teller leeraßen.
Ich erfuhr, dass der Baron das Aufzünden erfunden hat. Er war früher schlank und schnell, ist aber aufgegangen wie ein Hefekuchen, und ist heute nicht mehr schlank.
Freens diagnostizierte bei mir eine latente Nasennebenhöhlenentzündung, und verschrieb mir einen Schnaps, der sich „Chabau“ nannte.
Diesen konnte der Kellner uns nicht bieten, aber wir tranken dann einfach andere Schnäpse, woraufhin meine Nebenhöhlen flugs abheilten.
Die 3 Stooges fuhren mich dann wieder zurück ins Lager der Fahrer. Im Cateringzelt war noch ein DJ zu Gange, und ich konnte die Stooges überzeugen, noch ein kleines Gute-Nacht-Korea zu trinken.
Ich war noch vor Mitternacht im Bett, so früh wie nie zuvor. Ich legte mich auf die Kindermatratze neben die treue KTM, lauschte der leise säuselnden Standheizung und dem Song „I am the highway“, der aus den Lautsprechern erklang, und freute mich auf einen weiteren schönen Tag „at the races“…
Es war wie immer…. Ich hatte mir vorgenommen, am Mittwoch, dem 24.05., spätestens um 17 Uhr loszukommen, um dann gegen Mitternacht am mir bis dato nur von Schauergeschichten bekannten Lausitzring anzukommen.
Allerdings waren natürlich zuvor noch einige überaus alberne Dinge zu erledigen, die ich hier aber nicht erläutern will, um mich nicht der Lächerlichkeit preiszugeben.
Es war also Schlag 20 Uhr, als ich mich mit dem vollgestopften T4 gen Osten aufmachte, um den Spaß zu suchen.
Im Fond begleitete mich meine treue alte KTM-Omma, die ich sicherheitshalber eingeladen hatte, falls der nicht sehr wahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass ich die R1, welche nach dem Hockenheim-Training noch von den Bike-Promovierten geschwärzt wurde, nachhaltig zerstören würde. Auf den Felgen der KTM hatte ich griffige Bridgestone-Regenpellen aufgezogen, damit ich die Regenschwuchteln im Bedarfsfalle im Pirelli-Cup spalten könnte.
Ich fuhr ca. 45 Autobahnraststätten an, um mir den traditionellen Beam-Cola zu holen, der bei Fahrten zu oder von Aufzündungen getrunken werden musste, aber keine der albernen Raststätten führte dieses edle Geträmk. Eine Farce. Ich war wütend.
Audioslave und Testament begleiteten mich durch die Nacht, und um 2:30 Uhr erreichte ich endlich das Lager der Hässlichen.
Ich spähte flugs wie ein Habicht durch das Fenster von Box 13 und sah, dass sich eine ekelerregende Gestalt von der Form eines aufgedunsenen Weinfasses am vorderen Kotflügel meiner R1 zu schaffen machte, welche dort stand und auf ihren Meister wartete.
Es war Lenzer. Sicherlich führte er wieder Albernes im Schilde.
Ich öffnete leise die Boxentür und ertappte ihn dabei, wie er einen „Lenzer“-Schriftzug auf meinem Kotflügel anbrachte. Was für ein kindischer Scherz!
Ich ließ ihm aber seine Freude, weil ich ja bereits wusste, dass ich den Sausack in den nächsten Tagen noch genug demoralisieren und zerwheelen würde.
Der weltbeste Mechanix Lars war auch zugegen. Er sollte ursprünglich Schmiere stehen bei Lenzer`s Attentat, war aber hier ein wenig nachlässig.
Ich mixte uns noch ein lecker Gute-Nacht-Korea, ging zurück zum T4, und wollte mich schlafen legen. Ich öffnete die Hecktüre und wollte mich gerade mit einem Bauchplatscher auf die Matratze werfen, als ich sah, dass der Fond ja immer noch komplett voll war. Ergo legte ich die 1,40 m-Kleinkindermatratze auf die Vordersitze, scholt die Standheizung ein, und faltete mich wie ein Fakir zusammen, um noch ein paar Minuten Schlaf zu finden, bevor das Chaos losbrechen würde.
Als ich aufwuch waren meine Beine bis zum Geschlecht gefühllos.
Ich wartete 10 Minuten, bis sich das vertraute Gefühl nach minutenlangen Kribbelattacken wieder eingestellt hatte, und stieg dann aus.
Nebenan räumte ein hässlicher Mittvierziger eine gelbe R1 aus einem Transporter.
Ich fragte ihn, ob er Michi Stamm sei, was er bejahte. Ich sagte ihm meinen Namen und mein Begehr, und sagte ihm, dass sein Freund Freens mir schon viel von ihm berichtet hatte. Er errötete leicht, schien mir aber ein sehr netter Menschling zu sein.
Ich schloss ihn flugs in mein Herz und wurde gewahr, dass ich mit diesem Pillemann, ebenso wie mit dem kleinen Freens, noch viel Spaß haben würde.
Nach und nach trafen dann auch die übrigen Hack- und Sackgesichter wie Freens, Socken, Genschman, Lehman und Torte, mein Berliner GEC-Partner, ein.
Pünktlich zu Trainingsbeginn um 9 begann es zu regnen. Auch der Wind frischte leicht auf und zerzauste mir mein gepflegtes Haupthaar. Ich baute die Felgen aus, da ich den 2. Felgensatz noch nicht hatte, und ließ mir bei Markus 2 weiche Regenpneus aus dem Hause Michelin aufziehen.
Den ersten Turn musste ich auslassen, aber im zweiten nahm ich dann teil, um die R1 mal im Nassen zu reiten. Ich zog mir also das anrüchige IXS-Regenkondom über und fuhr raus. Erstmal musste ich mir aber die Strecke einprägen, was sich als recht einfach erwies, da sie nur Geraden und Kurven aufwies…
Das Engelchen auf meiner linken Schulter flüsterte mir immer wieder in den Nolan, dass ich an die kritischen Stimmen denken soll, die mich inständig vor der Rutschigkeit dieser Strecke bei Nässe gewarnt hatten, aber das kleine Teufelchen auf der rechten Schulter konterte dann immer gleich mit: „Halt die Fresse Flügelschwuchtel!! Bundy, hier kannst du bei Regen genauso reinhalten wie in Rijeka!!“
Wie immer hörte ich auf den Teufel, und es funzte wirklich erstaunlich gut. Wenn die Kurven gerade angebremst wurden, konnte man rutschfrei aufzünden und seinen Spaß haben.
Derlei angeheitert fuhr ich dann auch zum dritten Turn raus, während der kleine Freens mit warnend erhobenem Zeigefinger in seinem Campingstuhl saß und mimimi machte.
Ich ignorierte seine Warnungen, schließlich musste ich hier eventuell noch ein paar Rennen im Regen fahren, und da konnte ein bisschen Training auf einer fremden Strecke nicht schaden.
Gegen Mitte des Turns fuhr ich nach Curva 3 auf einen fürchterlich langsamen Zeitgenossen auf, und überholte diesen in Curva 4 auf einer etwas weiten Linie.
Ich legte leicht Gas an wie immer, aber da die Strecke wohl abseits der Ideallinie etwas dreckig war, brach das Hinterrad schlagartig aus, bekam wieder Grip, und warf seinen Reiter im hohen Bogen in die Luft - mein erster Highsider. Ich flog sehr lange, landete auf dem rechten Innenknie, wie ein Wrestler, der auf den Eckpfosten steigt, und seinem Gegner dann mit dem Arsch direkt ins Gesicht springt, drehte mich reflexartig auf den Rücken, streckte während der Drehung die Arme nach hinten/oben, und rutschte noch 100 m übers Wasser. So musste sich Brian damals auf dem See Genezareth gefühlt haben. Die R1 rutschte glücklicherweise auch nur ein bisschen rum, und so konnte ich noch ins Fahrerlager zurücktuckern.
Mit einem tadelnden Blick, den eine Schwiegermutter nicht besser hinkriegen würde, sah mich Freens bei meiner Rückkehr an, und murmelte irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart.
Ich machte Schadensaufnahme: linke Raste krumm, Rastenplatte verbogen, Schalthebel weg, linker Lenker krumm, Verkleidung leicht angeschraddelt.
Und so verbrachte ich die nächsten Stunden schraubend. Die Strecke trocknete zum Ende des freien Trainings, das auch als erstes Zeittraining für den R1-Cup zählte, immer mehr ab, und da ich nur eine Regenzeit aus dem dritten Turn auf meinem Zettel stehen hatte, wurde ich wehrlos bis auf den 13. Startplatz nach hinten gereicht.
Das 2. Zeittraining war nass, und so konnte ich mich auch nicht mehr verbessern.
Alberne Sache das – ich war hier noch keinen Meter im Trockenen gefahren. Sollte es morgen bei den Rennen trocken sein, dann würde ich mit Sicherheit keinen Stich machen.
Doch plötzlich kam der kleine Freens angelaufen und erzählte etwas von 30 min. freiem Training. Die Strecke war mittlerweile wieder fast abgetrocknet, und ich war wieder im Stress. Ich musste Markus mit der Androhung gleichgeschlechtlicher Liebe dazu zwingen, mir blitzschnell die Regen- in Trockenreifen zu verwandeln, damit ich auch noch kurz raus konnte. Er montierte mit also flugs die Reifen vom Hocken-Training (vorne soft, hinten medium), und ich fuhr mit kalten Reifen in den lausitztinischen Abend. Nach 3 Runden hatte ich mich mit der Strecke angefreundet und hatte einen Heidenspaß. Komisch, alle hassten diese Strecke, aber anscheinend fand ich irgendwie ALLE Strecken cool….
Die Gabel hoppelte wie eine tasmanische Springmaus über die Bodenwellen in Turn 3, und da ich noch ohne Lenkungsdämpfer unterwegs war, schlug es mir beim rausbeschleunigen aus den Kurven immer den Lenker bis auf Anschlag.
Das war zwar sicherlich gefährlich, war aber eine gewisse Herausforderung, und nachdem ich den Turn mit einem Start/Ziel-Wheelie abgeschlossen hatte, fuhr ich zufrieden zurück in die Box.
Mangels Laptimer wusste ich nicht, was ich für eine Zeit gefahren war, aber es stellte sich heraus, dass es die Schnellste an jenem Abend gewesen war, ca. eine halbe Sekunde vor dem weisen Herbst, der Freens den 5. Startplatz beschert hatte.
Am Abend kredenzte mir der coole Öhlinsmann noch einen löblichen Lenkungsdämpfer, und nach der Fahrerbesprechung wurde ich von Freens, Stammi und Socken gezwungen, mit ihnen ein italienisches Lokal zu besuchen.
Zuvor wollten die 3 aber noch in ihrem Hotel, dem Hotel „Mandy“ (*beprunz*) einchecken. Die Hoteleignerin erschien auch sofort mit einem gütigen Lächeln und wollte uns sogleich die Zimmer zeigen. Als ich ihnen nicht folgte, schaute sie wehmütig zu mir zurück und fragte: „Will der hübsche junge Mann denn nicht mitkommen?“
„Nein Ma`am“, entgegnete ich, „ich bin Aufzünder, keine Hotelschlafschwuchtel!“
Gekränkt führte sie die HSS dann von dannen, und ich wartete eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich wieder zurückkamen.
Für den Italiener waren wir alle ein wenig underdressed, aber wir glichen das dadurch wieder aus, dass wir alle brav unsere Teller leeraßen.
Ich erfuhr, dass der Baron das Aufzünden erfunden hat. Er war früher schlank und schnell, ist aber aufgegangen wie ein Hefekuchen, und ist heute nicht mehr schlank.
Freens diagnostizierte bei mir eine latente Nasennebenhöhlenentzündung, und verschrieb mir einen Schnaps, der sich „Chabau“ nannte.
Diesen konnte der Kellner uns nicht bieten, aber wir tranken dann einfach andere Schnäpse, woraufhin meine Nebenhöhlen flugs abheilten.
Die 3 Stooges fuhren mich dann wieder zurück ins Lager der Fahrer. Im Cateringzelt war noch ein DJ zu Gange, und ich konnte die Stooges überzeugen, noch ein kleines Gute-Nacht-Korea zu trinken.
Ich war noch vor Mitternacht im Bett, so früh wie nie zuvor. Ich legte mich auf die Kindermatratze neben die treue KTM, lauschte der leise säuselnden Standheizung und dem Song „I am the highway“, der aus den Lautsprechern erklang, und freute mich auf einen weiteren schönen Tag „at the races“…
- Mallispoeks Offline
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Bundy hat geschrieben:Erstmal musste ich mir aber die Strecke einprägen, was sich als recht einfach erwies, da sie nur Geraden und Kurven aufwies…




- Fourstroker Offline
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ja nee, is klar! dann schlug es bei mir in der hasserroeder immer das heck an die gabelanschlaegenBundy hat geschrieben:...da ich noch ohne Lenkungsdämpfer unterwegs war, schlug es mir beim rausbeschleunigen aus den Kurven immer den Lenker bis auf Anschlag…

wer oder was ist der baron?
Ich finde sie auch geil.Bundy hat geschrieben:Komisch, alle hassten diese Strecke, aber anscheinend fand ich irgendwie ALLE Strecken cool….

Kann es sein das Du auf meine Regengripwarnung nicht hören wolltest?

www.instruktor.bike - gemeinsam für schnelle Rundenzeiten -
Die Strecke hat was. Selbst unseren Web-Schlumpf scheint sie inzwischen angesteckt zu haben (er will jetzt dort die 2x8h aufzünden
). Ab einer gewissen nichtdefinierbaren Nässe scheint sie aber unberechenbar zu sein, deswegen habe ich im Sportfahrerpokal lieber ge
. Am Pfingstmontag beim Ritterturnier gibt's dann allerdings keine Ausreden mehr






Der
vom Schlumpfen Racing Team

- ca Offline
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- Motorrad: S1000FCR
- Lieblingsstrecke: Oschersleben+Laguna
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Mensch Chrisi, es ist doch gar nix passiert!!
Der Hochseiter passierte nicht wegen der extremen Glätte der Fahrbahn, sondern ausschließlich aufgrund der extremen Dummheit des Fahrers.
Gruß,
34, in 2 Tagen in der trockenen Börde



Der Hochseiter passierte nicht wegen der extremen Glätte der Fahrbahn, sondern ausschließlich aufgrund der extremen Dummheit des Fahrers.
Gruß,
34, in 2 Tagen in der trockenen Börde
- Kanister 79 Offline
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Jetzt wirds aber Zeit das ich mal mit Euch auffzünden gehe.Bundy hat geschrieben:Part I: Donnerstag, 25.05.2006
So musste sich Brian damals auf dem See Genezareth gefühlt haben. …
Ich brech noch ab.



Vergnügt sein geht über reich sein
Aber mit ein bischen Reichheit könnt ich öfter Zynden
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