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SV650 aus dem letzten Jahrtausend

Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.

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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Scaz0r »

Ok, das wird richtig geil hier! 8)
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Koerschgi »

Hammer !!!

Absoluten Respekt für die Arbeit.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Amok »

Größten Respekt!
Ich finde es wirklich unglaublich spannend was du da baust!
#305
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von neos1993 »

Ich ziehe meinen Hut vor dir und deiner Leistung! Die 85PS an der Kupplung sind eine Steigerung von ~10-13 PS zur angegebenen Serienleistung, oder irre ich mich da? :-k

Sind wir denn jetzt schon beim aktuellen Zustand oder kommen da noch mehr Leckerbissen? :boobs:
Wie eine Schnecke auf einer Schildkröte - Huuuiiiii, ist das schnell!
:assshaking:
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »

Danke für Euer Interesse :D


Ich kann Euch beruhigen, es gibt noch ein paar Ausbaustufen :wink:
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von doctorvoll »

Coole Sache, wird doch! Allerdings wars schon mutig von dir nach der Aktion noch ne Italientour zu machen mit der zu mageren Einstellung. Hast du dir mal deinen Kolbenboden angeschaut? Wäre ja echt schade um die schöne Arbeit gewesen......
......die einen betreiben Rennsport- die anderen reden nur darüber.....
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »

Ja den Kolbenboden hab ich angeschaut, sieht ganz in Ordnung aus. Ihr müsst bedenken, das Leistungsdiagramm zeigt ja nur die Volllastkurve, also fast ausschließlich das Abbild der Hauptdüse. Aber wie oft fährt man auf der Landstraße unter Volllast? Ich zumindest eher selten. Der Teillastbereich war auf schöne Lambda 0,85 abgestimmt, also alles im grünen Bereich bei der Italien Tour.
Das ist auch schon die Einleitung ins nächste Thema, warum etwas bauen das mehr Nachteile als Vorteile hat? In diesem Fall, warum einen Landstraßenfahrzeug tunen? Dadurch fährt es im Teillastbereich, also 95% der Fahrzeit, schlechter und verbraucht auch noch unnötig mehr Kraftstoff. Darüber habe ich damals nachgedacht..
Das Ergebnis folgt
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Zottel »

besonders, da Straße auch viel zu gefährlich ist..
Aber interessant.

Bin gespannt, wie es weiter geht.
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von mike#66 »

Cuxman hat geschrieben:Die SV650 kann ein Mega Projekt werden.
Mein Kumpel baut gerade eine für das Fischereihafenrennen 2016 auf.
Ich darf mich um die gesamten zu ändernden Metalle kümmern :-(
Motor ist schon fast fertig und muss dann wohl noch zu Herrn Figger :-)
Es ist allerdings der Vorgänger von der Knubbel.

Cuxman
Ach Du heilige Sch... Geld spielt wohl keine Rolle :) Lediglich die Krümmeranlage finde ich Mist, die baut viel zu tief unterm Motor. Schau mal bei MHP, da wird geholfen ;) und das passt dann auch zu dem schönen Rest der SV RC6R oder so ähnlich 8)
German Twin Trophy, Stock Klasse, #66
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend

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Beitrag von Knubbler »

Knubbler hat geschrieben:Ja den Kolbenboden hab ich angeschaut, sieht ganz in Ordnung aus. Ihr müsst bedenken, das Leistungsdiagramm zeigt ja nur die Volllastkurve, also fast ausschließlich das Abbild der Hauptdüse. Aber wie oft fährt man auf der Landstraße unter Volllast? Ich zumindest eher selten. Der Teillastbereich war auf schöne Lambda 0,85 abgestimmt, also alles im grünen Bereich bei der Italien Tour.
Das ist auch schon die Einleitung ins nächste Thema, warum etwas bauen das mehr Nachteile als Vorteile hat? In diesem Fall, warum einen Landstraßenfahrzeug tunen? Dadurch fährt es im Teillastbereich, also 95% der Fahrzeit, schlechter und verbraucht auch noch unnötig mehr Kraftstoff. Darüber habe ich damals nachgedacht..
Das Ergebnis folgt
An dieser Stelle knüpfe ich mal an. Den hoch drehenden Motor bin ich gerade einmal 2000km gefahren, wovon 1000km alleine Einfahren und erste Abstimmungen waren. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hat mich das Ergebnis nicht zufrieden gestellt. Klar war es oben rum mehr Leistung und klar macht sich das Leistungsdiagramm nicht schlecht, wenn man drüber spricht. Aber wenn man einfach nur normal auf der Landstraße fährt und dann am Gasgriff dreht, passierte da eher wenig.
Das wollte ich ändern.
Als erstes habe ich die GSR Schwinge wieder ausgebaut und mal nachgeschaut wie es meinen Lagerbuchsen nach zwei Jahren geht. Leider war VA nicht das optimlae Material zur Lagerung dieser hoch belasteten Stelle, es gab schon erste Druckspuren auf der Oberfläche. Später mehr was mit der Schwinge und den Lagern passiert ist...

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Als nächstes kam der Motor, nach seiner zugegeben recht kurzen Laufzeit, wieder raus. Ziel war daraus einen effizienten Motor mit mehr Drehmoment bei moderaten Drehzahlen zu machen.

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Zuerst wollte ich mal den Ist Zustand feststellen, bevor ich die Kolben reinige. Das Kolbenbild ist in Ordnung und trotz der kurzen Hitzephase, hat es der Motor gut überstanden.

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Ich hab den Brennraum von allen Vorsprüngen befreit, er wurde deutlich größer und dadurch eher wie eine Halbkugel mit weniger Quetschfläche, der Gedanke dahinter ist eine "schöne" Verbrennung. Die verlorene Verdichtung wurde später kompensiert indem der Kopf um einige Zehntel abgefräst wurde. Da ich damit auch öfters im Ausland fahre, wo der Sprit nicht immer so toll ist wie hier, sollte der Motor trotz hoher Verdichtung auf keinen Fall zu Klingeln beginnen.

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Hier wurden die Ventile eingeschliffen und das aktuelle Brennraum Volumen ausgelitert.

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Die Nockenwellen wurden zum Umschleifen geschickt und kamen mit richtig schönen Steuerzeiten zurück. Sie wurden etwas kürzer, dafür ist die Überschneidung stark gewachsen.

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Nach der Berechnung kam heraus, dass ich die leichten Ventilfedern der Gladius (eine Feder statt zwei) verwenden kann, das bedeutet noch weniger Reibung und gut für die Haltbarkeit der Nockenoberfläche.

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Als nächstes ging der Freilaufring zum Fräsen und hat über die Hälfte an Gewicht verloren, dazu kommen noch Titanschrauben zur Befestigung.

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Ich wollte das maximale Drehmoment (62Nm) nicht nur steigern, es sollte auch deutlich früher als die Serie (7500/min) anliegen. Der Ansaugweg war dafür aber viel zu kurz. Er musste verlängert werden, dazu kommen noch schöne Ansaugtrichter für möglichst wenig Verwirbelung beim Einsaugen. Keine Angst, die Klopapier Rolle diente nur als Muster :mrgreen:

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Hier sieht man den Motor in seiner ganzen Pracht. Gefällt mir richtig gut was Suzuki da entwickelt hat, plus die paar kleinen Veränderungen von mir :wink:

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Motor ins Fahrwerk eingebaut.

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Erste Probefahrten im Münchner Süden gemacht. Der Topf ist übrigens auch ein anderer, der ist nicht mehr so laut und passt vom Durchlass her besser zu meinem Motor.
Fuhr sich wie ein komplett anderes Motorrad, der Druck von unten raus macht richtig Spaß.

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Nach etlichen Abstimmfahrten ging es dann wieder auf den Prüfstand.

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Das Ergebnis spricht für sich.
75,5PS bei 8000 /min und 71,6Nm bei 5800 /min
(Serien Knubbel 71 PS bei 9000 /min und 62 Nm bei 7500 /min)

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Hier der Vergleich zu einer Serien SV, ich bin zufrieden.

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Als letzes ging es darum sie effizienter zu machen, sprich ich habe viel Zeit in die Abstimmung des Teillast Bereiches gesteckt. Normalerweise wird diesem Bereich viel zu wenig Beachtung geschenkt, dabei fährt man die meiste Zeit damit.

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Habe eine Foto von jeder Gasgriffstellung gemacht. Hier ein kleines GIF daraus :D
animation2.gif
animation2.gif (75.12 KiB) 3690 mal betrachtet
Dann habe ich erst optisch, danach rechnerisch ermittelt wie groß die frei Drosselklappen Fläche in Abhängigkeit des Gasgriffes ist. (Der Knick am Ende ist die Drosselklappen Welle)
Aus den Faktoren freier Fläche, Geschwindigkeit und Durchfluss in der Kraftstoffleitung habe ich versucht mir ein Effizienz Diagramm zu erstellen. Das Ergebnis ist, das der Motor bei 105-115kmh im 6.ten Gang am besten läuft. Darauf habe ich die Übersetzung angepasst.

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Das Ergebnis spricht für sich, eine Standard SV650 braucht um die 5,5l / 100km. Meine begnügt sich bei gemütlicher Fahrweise (nicht über 130kmh, ab da wird der Luftwiderstand zu groß) mit sparsamen 2,9l / 100km Super 95 Oktan. Mit den 16l Tankinhalt ist das eine theoretische Reichweite von stolzen 550km.
Wenn man am Kabel zieht, weil einem das Drehmoment so Spaß macht, können es aber auch schnell mal 9l Verbrauch daraus werden. Mir macht beides Spaß :mrgreen:
Weiteres folgt...
Zuletzt geändert von Knubbler am Freitag 12. August 2022, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
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