Dicke Eier in Rijeka
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
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- Armitage Offline
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Und wenn der Tank nicht leer ist, dann…
Es war schon etwas gewöhnungsbedürftig, einen Morgen lang auf einer neuen Strecke zu fahren und am Nachmittag gleich ein 2-Stunden Rennen zu absolvieren. Gut, ist ja alles freiwillig, es war aber allen klar, dass man auf immer und ewig ein Mimimi gerufen würde, wäre Mann und Frau da nicht mitgefahren! Unsere lustige Truppe konnte zwei Teams nennen, PööZ und R. (beide Kilogixxen) sowie Dani (3/4 Gix) und ich mit der Bestie.
Ich wechselte noch kurz die Reifen, zwei brandneue Slicks aus Germanien sollten die bevorstehende Stunde Fahrzeit gut überstehen – so dachte ich zumindest… bei der ganzen Vorbereitung ging die Absprache mit meinem Teamkollegen etwas vergessen. Jedenfalls haben wir uns im Vorbeigehen auf 30 Minuten Turns geeinigt und „ich geb ein Signal, wenn ich rauskomme.“ – ein Satz, der noch zu Diskussionen führen sollte.
Der Start war schlicht zum Vergessen. Der Veranstalter wollte einen astreinen Le Mans Start sehen, ich wusste noch nicht mal recht, wie ich in meinen hartgummibesohlten Stiefeln über die Piste rennen sollte… Alex, der Chief of da Track von Rehm pilgerte mit erhobener roten Fahne von Platz 1 bis zuhinterst nach 56. Es hiess, wenn die Fahne fällt, rennt man los. Nur WELCHE FAHNE? Vorne stand auch einer mit Fahne! Plötzlich rannten die ersten los und ich halt hinterher zur ZättIcks. Intelligenterweise hatten wir den Motor bereits gestartet, als das Moped in Position geschoben wurde, doch in der Hitze des Gefechts berührte mein Patschehändchen vorsichtshalber noch den Kill-Schalter. Nach endlosen Sekunden war der Motor wieder gestartet, der Gang drin, die Kupplung gelöst und es stellte sich Vortrieb ein. Zu meinem Erstaunen prügelte sich ein grosser Teil des Feldes auf der linken Seite der Strecke, so dass ich mühelos rechts von dannen ziehen konnte. Die ersten Runden waren geradezu geniös – ich schnupfte einen nach dem anderen der vor mir fahrenden auf, keiner überholte mich – ich war der KING OF DA RACETRACK! Gerade zog der Lone Rider (also der Schreibende) mit seinem treuen Hengst durch die lange links nach Start/Ziel, legte wie immer forsch Gas an um die kleine Gerade möglichst rasch hinter sich zu bringen und gekonnt in die Schikane abzutauchen. Doch was war das, Gas lag an, aber der Motor wurde immer lauter und der Hengst galoppierte hinten nach links weg. Die seit Oschersleben 2004 fest verdrahtete Synapse mit dem Etikett „HIGHSIDER!“ blinkte in meinem Oberstübchen grell rot wie in einem schlechten Science Fiction Film und so tat ich genau das was man nicht tun sollte. Gas zu und beten. Leicht irritiert ob der Reaktion, ich schwebte diesmal nicht behende durch die Luft, zog ich das Gas wieder auf, setzte mich ordentlich in den Sattel, stach in die Schikane und freute mich des Lebens. Es stellte sich relativ schnell heraus, dass mein Hinterreifen anscheinend ein Problemchen hatte. Aus allen Rechtskurven konnte ich nach Lust und Laune beschleunigen, jeder Linksdreh musste mit äusserster Vorsicht angegangen werden, die Hinterhand schmierte sofort und vertrug nur sehr bescheidenes Angasen. Ganz anders als noch heute morgen. Da ich erst nicht sicher war, ob es nun wirklich der Reifen oder ein anderer Defekt am Moped war, beschloss ich die Boxengasse anzusteuern. Klug wer vorher das Signal gib – nicht so meiner einer. Ich rollte an unser Plätzchen und wurde von meinen Teamkollegen gar nicht bemerkt. Wild gestikulierend und unter dem Helm schreiend wurde ich dann doch visualisiert, worauf betriebsame Hektik ausbrach. Transpondertausch, Dani schmiss sich Helm und Handschuhe über und ward abgedampft. Fragende Gesichter ob meinem verfrühten Eintreffen - ich versuchte es zu erklären, bin mir aber bis heute nicht sicher, ob ich verstanden wurde…
Nach Rücksprache mit meinem Teamkollegen haben wir beschlossen den Rest des Rennens nicht weiter zu kommentieren – wir wurden nicht letzte und erkannten, dass in den Wechseln durchaus noch Potential liegt.
Weiter nach der Werbung…
Es war schon etwas gewöhnungsbedürftig, einen Morgen lang auf einer neuen Strecke zu fahren und am Nachmittag gleich ein 2-Stunden Rennen zu absolvieren. Gut, ist ja alles freiwillig, es war aber allen klar, dass man auf immer und ewig ein Mimimi gerufen würde, wäre Mann und Frau da nicht mitgefahren! Unsere lustige Truppe konnte zwei Teams nennen, PööZ und R. (beide Kilogixxen) sowie Dani (3/4 Gix) und ich mit der Bestie.
Ich wechselte noch kurz die Reifen, zwei brandneue Slicks aus Germanien sollten die bevorstehende Stunde Fahrzeit gut überstehen – so dachte ich zumindest… bei der ganzen Vorbereitung ging die Absprache mit meinem Teamkollegen etwas vergessen. Jedenfalls haben wir uns im Vorbeigehen auf 30 Minuten Turns geeinigt und „ich geb ein Signal, wenn ich rauskomme.“ – ein Satz, der noch zu Diskussionen führen sollte.
Der Start war schlicht zum Vergessen. Der Veranstalter wollte einen astreinen Le Mans Start sehen, ich wusste noch nicht mal recht, wie ich in meinen hartgummibesohlten Stiefeln über die Piste rennen sollte… Alex, der Chief of da Track von Rehm pilgerte mit erhobener roten Fahne von Platz 1 bis zuhinterst nach 56. Es hiess, wenn die Fahne fällt, rennt man los. Nur WELCHE FAHNE? Vorne stand auch einer mit Fahne! Plötzlich rannten die ersten los und ich halt hinterher zur ZättIcks. Intelligenterweise hatten wir den Motor bereits gestartet, als das Moped in Position geschoben wurde, doch in der Hitze des Gefechts berührte mein Patschehändchen vorsichtshalber noch den Kill-Schalter. Nach endlosen Sekunden war der Motor wieder gestartet, der Gang drin, die Kupplung gelöst und es stellte sich Vortrieb ein. Zu meinem Erstaunen prügelte sich ein grosser Teil des Feldes auf der linken Seite der Strecke, so dass ich mühelos rechts von dannen ziehen konnte. Die ersten Runden waren geradezu geniös – ich schnupfte einen nach dem anderen der vor mir fahrenden auf, keiner überholte mich – ich war der KING OF DA RACETRACK! Gerade zog der Lone Rider (also der Schreibende) mit seinem treuen Hengst durch die lange links nach Start/Ziel, legte wie immer forsch Gas an um die kleine Gerade möglichst rasch hinter sich zu bringen und gekonnt in die Schikane abzutauchen. Doch was war das, Gas lag an, aber der Motor wurde immer lauter und der Hengst galoppierte hinten nach links weg. Die seit Oschersleben 2004 fest verdrahtete Synapse mit dem Etikett „HIGHSIDER!“ blinkte in meinem Oberstübchen grell rot wie in einem schlechten Science Fiction Film und so tat ich genau das was man nicht tun sollte. Gas zu und beten. Leicht irritiert ob der Reaktion, ich schwebte diesmal nicht behende durch die Luft, zog ich das Gas wieder auf, setzte mich ordentlich in den Sattel, stach in die Schikane und freute mich des Lebens. Es stellte sich relativ schnell heraus, dass mein Hinterreifen anscheinend ein Problemchen hatte. Aus allen Rechtskurven konnte ich nach Lust und Laune beschleunigen, jeder Linksdreh musste mit äusserster Vorsicht angegangen werden, die Hinterhand schmierte sofort und vertrug nur sehr bescheidenes Angasen. Ganz anders als noch heute morgen. Da ich erst nicht sicher war, ob es nun wirklich der Reifen oder ein anderer Defekt am Moped war, beschloss ich die Boxengasse anzusteuern. Klug wer vorher das Signal gib – nicht so meiner einer. Ich rollte an unser Plätzchen und wurde von meinen Teamkollegen gar nicht bemerkt. Wild gestikulierend und unter dem Helm schreiend wurde ich dann doch visualisiert, worauf betriebsame Hektik ausbrach. Transpondertausch, Dani schmiss sich Helm und Handschuhe über und ward abgedampft. Fragende Gesichter ob meinem verfrühten Eintreffen - ich versuchte es zu erklären, bin mir aber bis heute nicht sicher, ob ich verstanden wurde…
Nach Rücksprache mit meinem Teamkollegen haben wir beschlossen den Rest des Rennens nicht weiter zu kommentieren – wir wurden nicht letzte und erkannten, dass in den Wechseln durchaus noch Potential liegt.
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Zuletzt geändert von Armitage am Montag 24. April 2006, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
- bambo Offline
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- Armitage Offline
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20m rechts von Euch. Bin Dir mal fast vor den Töff gehüpft, hab Dich aber sonst auch nur gesehen, wenn Du mit dem Moped unterwegs warst.bambo hat geschrieben:Wo wart Ihr den gestanden? Oder hattet Ihr ne Box?
Hab ein zweimal nach Dir geschaut Dich aber nicht gefunden!
Wir waren die Deppen, die immer mit der KTM zum Klo gefahren sind...

- bambo Offline
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20m rechts von Euch. Bin Dir mal fast vor den Töff gehüpft, hab Dich aber sonst auch nur gesehen, wenn Du mit dem Moped unterwegs warst.
Neeee oder!?20m so ein shit! Schade nen Bierchen hätten wir ja eigentlich schon trinken können!!!
Na ja vielleicht beim nächsten mal....
Sag mal weißt Du ob irgendeiner Fotos gemacht hat!?
Neeee oder!?20m so ein shit! Schade nen Bierchen hätten wir ja eigentlich schon trinken können!!!
Na ja vielleicht beim nächsten mal....
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- Armitage Offline
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Samstag, Erzwungen klappts nicht
Der Samstag versprach mit erneut schönstem Wetter ein guter Tag zu werden. Ich erklärte dem Laptimer den Krieg und wollte meine Zeit .45er vom Vortag unterbieten. Alles ging seinen gewohnten Gang, schnell um die Ecken, tief reinlegen, etwas Schmieren am Heck, spät bremsen, früh ans Gas – strikt nach Lehrbuch. Nach meinem Gefühl war ich unheimlich schnell unterwegs, aber das gelbe Kästchen neben dem Tacho war da anderer Meinung. 1:48, 49, 48, 50, 47, 48… und so weiter und so fort. Egal was ich tat, ich kam nicht mit den Zeiten runter. Frustriert beendete ich einmal mehr einen Turn, rollte zur Homebase und schmiss mich in einen dieser supergemütlichen Campingsessel.
Unser Werxmechanix und bekennender Kawa-Fan fragte, ob er mal ein paar Runden mit der ZättIcks drehen dürfte – ein Wusch, den ich diesem wunderbaren Zeitgenossen unmöglich ausschlagen konnte. Also drauf gesessen und losgefahren. 20 Minuten später kam er hämisch grinsend zurück, zeigte auf den Laptimer welcher ihm eine 1:44.905 beschied. EINE FARCE! Wortlos schritt ich zum supergemütlichen Campingsessel und schmollte.
Bald wurde bekannt, dass für die Teilnahme am Open-Rennen eine Qualizeit von minimal 1.42 benötigt würde. Bah, nicht mal Rennen fahren. Wie es aber der eine Herr fertig brachte, seine 916 gemäss Zeitenblatt auf 1.30.xxx zu setzen, ist mir schleierhaft – wir spekulierten bald, wie viele Euros in der Zeitenbutze für ne 1.29 notwendig wären. Nach der Hiobsbotschaft beschlossen PööZ und ich uns noch etwas freundschaftlich auf der Piste zu kloppen. Es sollten einige gg (ganz geile) Runden werden, die Zweikämpfe waren spannend, die Fahrt haarsträubend, die Bremspunkte äusserst optimistisch und das zufriedene Lächeln nach dem „Rennen“ breit.
Es war trotz allem ein guter Tag…
Sonntag, Race of Heroes
Es sollte nicht lange dauern, bis bekannt wurde, dass PööZ und meine Wenigkeit doch noch einen Kampf auf dem Feld der Ehre fahren würden. „Best of the Rest“ hiess unser Gefäss, das Starterfeld war gerammelt voll, da zusammen mit uns noch die Streetfighter, die Ladies sowie Hinz und Kunz ihre Rennen austrugen. Erst war noch Dani dran, der sich währschaft mit den Sechser und ¾ Liter Kisten duellierte, aber einsehen musste, dass ein Metzeler Rennsport bei diesem Wetter nur noch bedingt Freude bereitete. Danach waren die schnellen Jungs aus der Open Klasse dran. Bei Nieselregen besorgten sie es sich sehr ordentlich, zu unserer Freude fuhr R. allen bis auf einen kleinen Italiener um die Ohren, selbiger war beim feuchten Wetter auf Slicks immer noch schneller unterwegs als der Rest mit Regenreifen… unglaublich!
Kurz vor Zwölf war es schliesslich soweit; da der Regen nicht nachliess, wechselte ich zuvor in rekordverdächtigem Tempo meine Räder auf Regenbesohlung und schwor mir, bei nächster Gelegenheit einen Satz Zweiträder für Il Bestia zu kaufen, verdammte Plackerei.
PööZ und ich machten uns bereit, wünschten einander viel Glück und ich schmollte noch einige Sekunden über die Tatsache, dass er zwei Reihen weiter vorne stand.
Die Startaufstellung wurde lustigerweise erst im Vorhof der Boxengasse durchexerziert; ADAC-Cuppies wärmten ihre Motoren und verströmten den wenig nasenschmeichelnden 2-Takt Duft. Just zu Beginn der beiden Warmup-Runden begann es richtig zu Regnen; ich jubilierte unter dem Helm; optimales Wetter für meine Besohlung, zumal ich einige vor mir mit Slicks gesehen habe (unter anderem PööZ).
Das Rennen wurde „richtig“ per Ampel gestartet, rot – aus, los! Genau so tat ich denn auch; von meinem erst als unvorteilhaft angesehenen 21. Startplatz links aussen in der sechsten Reihe flog ich an einigen Teilnehmern förmlich vorbei und bog Bauklötze staunend, vor Freude schreiend und schier vom Mopped fallend als Vierter in die erste Links. Vor mir nur noch zwei Streetfighter, davon mindestens eine umgebaute ZX10R sowie eine R6, das Leder war mit „Tina“ beschriftet. PööZ hatte mit der Dame bereits im Training heftige Fights und beschrieb sie als formidable Uffzynderin. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich sie einfach ziehen lassen sollte; ach was, papperlapapp, Armi! Du fährst hier in einem Rennen, und wie schon Stirling Moss in der TV-Werbung letzthin sagte: „Everybody races to win, if you’re coming in second you’re dead“ (oder so ähnlich; at least I don race witta yello t-shirt, Giacomo…). Also ATTACKÄÄÄÄ!!!!
Die ersten beiden Runden waren nicht sooo prickelnd, Tina gewann Meter und ich versuchte immer noch auszuloten, was mit den Regenpellen ging und was nicht (ich fuhr hier gerade zum zweiten Mal im Regen und mein erstes Regenrennen überhaupt). Heftiges Angasen hatten sie anscheinend nicht so gern, aber sonst konnte ich fast so bremsen und abwinkeln wie mit Slicks, cool! Ab Runde Drei liess Tina merklich abreissen und kam mir immer näher. Ende der Gegengerade vollstreckte ich sie klassisch auf der Bremse und zog davon. Erst versuchte ich noch auf die beiden Herren aufzuschliessen, liess es aber bleiben, da der Abstand zu gross war und ich auch so schon auf dem Podium gelandet wäre, Platz 3. ist ja mal nicht schlecht. Hehe…
In der Auslaufrunde schloss die hergebrannte Dame wieder auf, ich zeigte ihr ein Thumbs-Up und bedankte mich so auch für ein cooles Rennen; semmelte ich doch eine ganze Weile hinter ihr umher, bis ich mich vorbeiwürgen konnte. Etwas gequält wirkte ihre Antwort, sie fuhr auch schnell davon. Na egal, ich zog hinterher und rollte in die Boxengasse aus. Dort stand schon die ganze Crew johlend jubilierend bereit. Als ich anhielt und die ersten Wortfetzen à la „Siiieg“ hörte, begriff ich erst gar nix. Es bedurfte einiger klärender Worte einer zu dem Zeitpunkt geradezu göttlichen Stimme, dass vor mir nur noch zwei Streetfighter waren und ich somit erster beim Best of the Rest wäre. Mann, egal was, aber gewonnen ist gewonnen. Mit stolz geschwellter Brust rollte ich zurück in die Homebase und gab noch freudige Rauchzeichen (Tipps, die niemand braucht #141: Regenreifen qualmen besser).
Ich entledigte mich hocherfreut meiner Ledermontur und stellte fest, dass meine Stiefel ein prima Hallenbad für Kleinkinder abgeben würden. Hurtig trockene Alltagsklamotten angezogen und superstolz Richtung Siegerehrung geschritten.
Rehm gestaltet die Siegerehrung nach alter Väter Sitte, mit Spumante zum Zuschauer einschäumen, Nationalhymne und natürlich anständigem Pokal. Die internationale Schar anwesender Racer und Begleiter feierte jeden Pokal-Abholer als wäre es Vale persönlich. Als zum ersten Mal der italienische Slickregenfahrergott aufs Podest stieg und die italienische Hymne erschallte schmunzelte ich erst, als die zahlreich erschienenen Italiener „Itaaalia, Itaaalia, Itaaalia“ mitgröhlten. Mein Schmunzeln wich genauso schnell einem verstörten Blick, als aus der Masse italienischer Johler immer mehr zum Gruss ausgestreckte Arme mit Handfläche nach unten empor stiegen. Jungs, Racing ist geil, aber euren braunen Fascho-Scheiss könnt ihr daheim lassen!
Man schien von der politischen Geste im Publikum keine Notiz zu nehmen; die Organisation fuhr mit der Siegerehrung fort. Tina holte sich auch noch einen Pokal, schliesslich gewann sie die Ladies-Wertung. Kurz darauf ging es um die Best of the Rest Fahrer; zu unser aller Erstaunen wurde als 3. kein anderer als PööZ aufgerufen! Zweiter wurde ein Deutscher, dessen Name ich mir leider nicht merken konnte und ganz oben hin stieg einer, der ist im Moment nicht wichtig. Da es nur ein Helvete ins ganzen 1. Platz Epos schaffte, hatte der Rehm’sche Tontechniker anscheinend etwas Mühe, die Schweizer Hymne zu finden und spielte darum irgend eine ab. Das Publikum protestierte, aber das falsche Gedudel war mir in diesem Moment a) egal und b) war ich mehr damit beschäftigt, die Schampus Flasche für den Angriff bereit zu machen. Den Rest könnt ihr euch sicherlich denken. Auf jeden Fall stanken wir alle wie Bahnhofsalkoholiker, aber das war in dem Moment absolut egal…
Zweites Event in diesem Jahr, zweiter Pokal und erst noch 1. Place… meine Fresse, wie geht das heuer nur weiter???
Der Samstag versprach mit erneut schönstem Wetter ein guter Tag zu werden. Ich erklärte dem Laptimer den Krieg und wollte meine Zeit .45er vom Vortag unterbieten. Alles ging seinen gewohnten Gang, schnell um die Ecken, tief reinlegen, etwas Schmieren am Heck, spät bremsen, früh ans Gas – strikt nach Lehrbuch. Nach meinem Gefühl war ich unheimlich schnell unterwegs, aber das gelbe Kästchen neben dem Tacho war da anderer Meinung. 1:48, 49, 48, 50, 47, 48… und so weiter und so fort. Egal was ich tat, ich kam nicht mit den Zeiten runter. Frustriert beendete ich einmal mehr einen Turn, rollte zur Homebase und schmiss mich in einen dieser supergemütlichen Campingsessel.
Unser Werxmechanix und bekennender Kawa-Fan fragte, ob er mal ein paar Runden mit der ZättIcks drehen dürfte – ein Wusch, den ich diesem wunderbaren Zeitgenossen unmöglich ausschlagen konnte. Also drauf gesessen und losgefahren. 20 Minuten später kam er hämisch grinsend zurück, zeigte auf den Laptimer welcher ihm eine 1:44.905 beschied. EINE FARCE! Wortlos schritt ich zum supergemütlichen Campingsessel und schmollte.
Bald wurde bekannt, dass für die Teilnahme am Open-Rennen eine Qualizeit von minimal 1.42 benötigt würde. Bah, nicht mal Rennen fahren. Wie es aber der eine Herr fertig brachte, seine 916 gemäss Zeitenblatt auf 1.30.xxx zu setzen, ist mir schleierhaft – wir spekulierten bald, wie viele Euros in der Zeitenbutze für ne 1.29 notwendig wären. Nach der Hiobsbotschaft beschlossen PööZ und ich uns noch etwas freundschaftlich auf der Piste zu kloppen. Es sollten einige gg (ganz geile) Runden werden, die Zweikämpfe waren spannend, die Fahrt haarsträubend, die Bremspunkte äusserst optimistisch und das zufriedene Lächeln nach dem „Rennen“ breit.
Es war trotz allem ein guter Tag…
Sonntag, Race of Heroes
Es sollte nicht lange dauern, bis bekannt wurde, dass PööZ und meine Wenigkeit doch noch einen Kampf auf dem Feld der Ehre fahren würden. „Best of the Rest“ hiess unser Gefäss, das Starterfeld war gerammelt voll, da zusammen mit uns noch die Streetfighter, die Ladies sowie Hinz und Kunz ihre Rennen austrugen. Erst war noch Dani dran, der sich währschaft mit den Sechser und ¾ Liter Kisten duellierte, aber einsehen musste, dass ein Metzeler Rennsport bei diesem Wetter nur noch bedingt Freude bereitete. Danach waren die schnellen Jungs aus der Open Klasse dran. Bei Nieselregen besorgten sie es sich sehr ordentlich, zu unserer Freude fuhr R. allen bis auf einen kleinen Italiener um die Ohren, selbiger war beim feuchten Wetter auf Slicks immer noch schneller unterwegs als der Rest mit Regenreifen… unglaublich!
Kurz vor Zwölf war es schliesslich soweit; da der Regen nicht nachliess, wechselte ich zuvor in rekordverdächtigem Tempo meine Räder auf Regenbesohlung und schwor mir, bei nächster Gelegenheit einen Satz Zweiträder für Il Bestia zu kaufen, verdammte Plackerei.
PööZ und ich machten uns bereit, wünschten einander viel Glück und ich schmollte noch einige Sekunden über die Tatsache, dass er zwei Reihen weiter vorne stand.
Die Startaufstellung wurde lustigerweise erst im Vorhof der Boxengasse durchexerziert; ADAC-Cuppies wärmten ihre Motoren und verströmten den wenig nasenschmeichelnden 2-Takt Duft. Just zu Beginn der beiden Warmup-Runden begann es richtig zu Regnen; ich jubilierte unter dem Helm; optimales Wetter für meine Besohlung, zumal ich einige vor mir mit Slicks gesehen habe (unter anderem PööZ).
Das Rennen wurde „richtig“ per Ampel gestartet, rot – aus, los! Genau so tat ich denn auch; von meinem erst als unvorteilhaft angesehenen 21. Startplatz links aussen in der sechsten Reihe flog ich an einigen Teilnehmern förmlich vorbei und bog Bauklötze staunend, vor Freude schreiend und schier vom Mopped fallend als Vierter in die erste Links. Vor mir nur noch zwei Streetfighter, davon mindestens eine umgebaute ZX10R sowie eine R6, das Leder war mit „Tina“ beschriftet. PööZ hatte mit der Dame bereits im Training heftige Fights und beschrieb sie als formidable Uffzynderin. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich sie einfach ziehen lassen sollte; ach was, papperlapapp, Armi! Du fährst hier in einem Rennen, und wie schon Stirling Moss in der TV-Werbung letzthin sagte: „Everybody races to win, if you’re coming in second you’re dead“ (oder so ähnlich; at least I don race witta yello t-shirt, Giacomo…). Also ATTACKÄÄÄÄ!!!!
Die ersten beiden Runden waren nicht sooo prickelnd, Tina gewann Meter und ich versuchte immer noch auszuloten, was mit den Regenpellen ging und was nicht (ich fuhr hier gerade zum zweiten Mal im Regen und mein erstes Regenrennen überhaupt). Heftiges Angasen hatten sie anscheinend nicht so gern, aber sonst konnte ich fast so bremsen und abwinkeln wie mit Slicks, cool! Ab Runde Drei liess Tina merklich abreissen und kam mir immer näher. Ende der Gegengerade vollstreckte ich sie klassisch auf der Bremse und zog davon. Erst versuchte ich noch auf die beiden Herren aufzuschliessen, liess es aber bleiben, da der Abstand zu gross war und ich auch so schon auf dem Podium gelandet wäre, Platz 3. ist ja mal nicht schlecht. Hehe…
In der Auslaufrunde schloss die hergebrannte Dame wieder auf, ich zeigte ihr ein Thumbs-Up und bedankte mich so auch für ein cooles Rennen; semmelte ich doch eine ganze Weile hinter ihr umher, bis ich mich vorbeiwürgen konnte. Etwas gequält wirkte ihre Antwort, sie fuhr auch schnell davon. Na egal, ich zog hinterher und rollte in die Boxengasse aus. Dort stand schon die ganze Crew johlend jubilierend bereit. Als ich anhielt und die ersten Wortfetzen à la „Siiieg“ hörte, begriff ich erst gar nix. Es bedurfte einiger klärender Worte einer zu dem Zeitpunkt geradezu göttlichen Stimme, dass vor mir nur noch zwei Streetfighter waren und ich somit erster beim Best of the Rest wäre. Mann, egal was, aber gewonnen ist gewonnen. Mit stolz geschwellter Brust rollte ich zurück in die Homebase und gab noch freudige Rauchzeichen (Tipps, die niemand braucht #141: Regenreifen qualmen besser).
Ich entledigte mich hocherfreut meiner Ledermontur und stellte fest, dass meine Stiefel ein prima Hallenbad für Kleinkinder abgeben würden. Hurtig trockene Alltagsklamotten angezogen und superstolz Richtung Siegerehrung geschritten.
Rehm gestaltet die Siegerehrung nach alter Väter Sitte, mit Spumante zum Zuschauer einschäumen, Nationalhymne und natürlich anständigem Pokal. Die internationale Schar anwesender Racer und Begleiter feierte jeden Pokal-Abholer als wäre es Vale persönlich. Als zum ersten Mal der italienische Slickregenfahrergott aufs Podest stieg und die italienische Hymne erschallte schmunzelte ich erst, als die zahlreich erschienenen Italiener „Itaaalia, Itaaalia, Itaaalia“ mitgröhlten. Mein Schmunzeln wich genauso schnell einem verstörten Blick, als aus der Masse italienischer Johler immer mehr zum Gruss ausgestreckte Arme mit Handfläche nach unten empor stiegen. Jungs, Racing ist geil, aber euren braunen Fascho-Scheiss könnt ihr daheim lassen!
Man schien von der politischen Geste im Publikum keine Notiz zu nehmen; die Organisation fuhr mit der Siegerehrung fort. Tina holte sich auch noch einen Pokal, schliesslich gewann sie die Ladies-Wertung. Kurz darauf ging es um die Best of the Rest Fahrer; zu unser aller Erstaunen wurde als 3. kein anderer als PööZ aufgerufen! Zweiter wurde ein Deutscher, dessen Name ich mir leider nicht merken konnte und ganz oben hin stieg einer, der ist im Moment nicht wichtig. Da es nur ein Helvete ins ganzen 1. Platz Epos schaffte, hatte der Rehm’sche Tontechniker anscheinend etwas Mühe, die Schweizer Hymne zu finden und spielte darum irgend eine ab. Das Publikum protestierte, aber das falsche Gedudel war mir in diesem Moment a) egal und b) war ich mehr damit beschäftigt, die Schampus Flasche für den Angriff bereit zu machen. Den Rest könnt ihr euch sicherlich denken. Auf jeden Fall stanken wir alle wie Bahnhofsalkoholiker, aber das war in dem Moment absolut egal…
Zweites Event in diesem Jahr, zweiter Pokal und erst noch 1. Place… meine Fresse, wie geht das heuer nur weiter???
Zuletzt geändert von Armitage am Montag 24. April 2006, 18:05, insgesamt 1-mal geändert.
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- Giovanni Offline
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Püüüüüh, Armi du Sau! Fettes shake hand!!! Der Knabe mit der umgebauten ZX-10 war bestimmt der Sommerfeld, für den ich dir eigentlich die DVD hätte mitgeben sollen.......
Bericht ist wieder mal gg!


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"Wir wissen zwar nicht, wo es langgeht, aber dafür bewegen wir uns mit Höchstgeschwindigkeit." Dussel Duck, Entenhausen 1983
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Moin Timo,
Glückwunsch
offensichtlich hattest du viel Spass
gruß wolle
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Ja, das war was!
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Sali zäme,
Ein toller Bericht - farbig, froh und schnell! War für mich auch das erste mal Rijeka. Geiler Grip.
Hast recht Armitage Nieselregen - pfui, Slicks, Strassenreifen, Regenreifen? Wusst es auch nicht. Bin mit den Slicks zum 750er Rennen los und prompt auf den 7. Platz gefahren. Hab an meinen Mech gedacht der mir noch vor der Abreise geflüstert hat: "Wenns schiffet, chasch fahre als wenns troche wär - Auge zue und abelegge das Züg!"
Gesagt getan. Der Ehrlichkeit halber hats auch geholfen, dass die Hälfte des Starterfeldes "Schiss" bekommen hat weils teilweise rutschig war und deshalb eher kampflos aufgegeben hat.
Nochmals danke Armitage für die Rastenanlage, auch wenn ich sie schlussendlich zum Glück nicht mehr gebraucht habe!
Bist Du auch wieder dabei in Brünn mit Rehm?
Gruss
Ein toller Bericht - farbig, froh und schnell! War für mich auch das erste mal Rijeka. Geiler Grip.
Hast recht Armitage Nieselregen - pfui, Slicks, Strassenreifen, Regenreifen? Wusst es auch nicht. Bin mit den Slicks zum 750er Rennen los und prompt auf den 7. Platz gefahren. Hab an meinen Mech gedacht der mir noch vor der Abreise geflüstert hat: "Wenns schiffet, chasch fahre als wenns troche wär - Auge zue und abelegge das Züg!"

Nochmals danke Armitage für die Rastenanlage, auch wenn ich sie schlussendlich zum Glück nicht mehr gebraucht habe!

Bist Du auch wieder dabei in Brünn mit Rehm?
Gruss
"...aber Marge, Versuchen ist der erste Schritt zu Versagen!"
~~Homer Simpson, Springfield 1998~~
~~Homer Simpson, Springfield 1998~~