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Als Anfänger in Brünn 17. - 19.4 mit Bike-Pro

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Als Anfänger in Brünn 17. - 19.4 mit Bike-Pro

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Beitrag von Boko »

Nach drei Tagen erster Geh-/Fahrversuche auf einer Rennstrecke habe ich einiges gelernt:

1. 1600 ccm und 90 Benzinpferde tun sich mit einem beladenem Planenhänger ordentlich schwer
2. In Tschechien gibt es viele Tankstellen
3. Die wenigstens nehmen Maestro
4. Bei denen, die es akzeptieren würden, ist meistens was kaputt
5. Zelthäringe im Dunklen einzuschlagen, kann Aua verursachen
6. Nächte im April können in Brünn ziemlich kalt werden, wenn man die Hälfte der Campingausrüstung und Klamotten daheim lässt
7. Moppeds ohne Seitenständer kann man nicht so einfach mal schnell wo abstellen
8. Moppeds ohne Sprit gehen schon beim Anwärmen aus
9. Moppeds mit verstopfter Tankentlüftung gehen nach 'ner halben Runde auch aus um unerklärlicher Weise dann wieder anzuspringen
10. 2-Takter scheinen Unmengen von Sprit zu verbrauchen
11. 2-Takter stinken und haben seltsame Bremspunkte und Linien
12. Dickschiffe wie z.B. ne XX parken gern das Omega zu
13. Wer auf 'ner 999 nur um die 3.20 fährt, dem gehört sie weggenommen
14. Einer Gruppe von 20 Russen kann man keine 999 wegnehmen
15. Straßenbremsbeläge taugen nicht für den Kringel
16. Racingbeläge schon
17. Letztere ermöglichen auch ein erhobenes Hinterrad am Ende von Start-Ziel
18. Ein erhobenes Hinterrad erschwert das Einlenken ungemein
19. Zu konservative Bremspunkte beim Reifen anwärmen in der ersten Runden, sind bei schnellen Runden alles andere als konservativ
20. Russen fahren sehr optimistisch
21. Diese Einstellung ändert sich, nachdem sie sich mind. zweimal hingelegt haben.




So und nun zum Bericht:

Beginnen möchte am Freitag, da stand/hing meine Zicke noch am Haken in der Garage und es sah nicht so aus als ob sie dieses Jahr noch fahren würde. Nach zweieinhalb Tagen Turboschrauben sah sie dann langsam einem Mopped gleich. Allerdings konnte ich wegen den Feiertagen Ungeschicke, wie die mühsam um ein Glied zu viel verlängerte Kette nicht mehr beheben. Um überhaupt fahren zu können, musste vorne ein größeres Ritzel rein, damit war die Übersetzung drei Zähne zu lang...

Am Sonntag wurde alles eingepackt, wir waren ja nur 2 Stunden hinter der geplanten Deadline zur Abfahrt. Also hat man sich die ganze Fahrt über den Kopf zerbrochen, was man denn alles vergessen hätte. Nach einer, vom Tempo entspannten Fahrt kamen wir gegen 23:30 Uhr endlich an und begannen mit dem Aufbau. Die erste Entdeckung war, dass wir oben im Fahrerlager keinen Strom hatten. Jetzt wussten wir auch warum sich alle anderen weiter hinten bei dem neueren Sanitärbereich drängten. Glücklicherweise fand sich noch ein wenig Luft im Kompressor. Mehr als das Zelt haben wir auch nicht mehr aufgebaut und dann frierend und nicht mehr als dösend auf dem Weckruf des Handys gegen 6 Uhr gewartet. Glücklicherweise brachte ein völlig verschlafener Rundblick bei Tageslicht die Entdeckung, dass in geradenoch Reichweite unserer Kabeltrommel ein funktionierender Schaltkasten stand (Übrigens wurden die defekten Schränke nachmittags, am Tag unserer Abreise repariert), dem Morgenkaffee stand also nichts mehr im Weg und die Laune hob sich um mehrere 10'er Potenzen.

Jetzt schnell das Mopped abgeladen, denn um 7:30 war die Anmeldung. Da hat alles gut geklappt, auch wenn die Dame mit dem babylonischen Sprachgewirr der anderen Teilnehmer zu kämpfen hatte. ''Ich habe flugs den Transponder mitgenommen und bin den halben km zurückmarschiert um im Anschluss die technische Abnahme zu bestehen. Pünktlich sitze ich auf dem Bike vor der Box 2 und harre der Dinge, die dann wohl noch kommen. Als es mir nach etlichen Minuten zu langweilig wird, kommt just die Dame von der Anmeldung aus Box 1 und auf meine Frage, wie es denn mit der Abnahme läuft, meint sie ich solle doch mal schnell in der Box 2 nachfragen. Hm, denke ich, dass wird schwierig. Denn natürlich habe ich den Seitenständer als unnötigen Ballast abgebaut. Paar Minuten später erbarmt sich die Dame von vorhin meiner und macht sich auf die Suche nach dem Abnehmer, natürlich hab ich mitgeteilt, dass ich das Mopped nicht abstellen kann. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann einer, ging mit hochgezogenen Augenbrauen um meinen Stolz rum, drehte mal am Gasgriff und gab mir nickend das OK. Innerlich jubilierend machte ich mich zurück auf den Weg zu unserem Platz, denn die Fahrerbesprechung stand ja noch auf dem Programm. Meine Zeit langte gerade um Zicke abzustellen und mich wieder auf dem Weg zu Box 1 zu machen

Fahrerbesprechung??? Was werden die dir denn da alles sagen? Ich war gespannt. Gut es gab ein herzliches Hallo, das Übliche mit Flaggen und Verhalten auf der Piste und, ja und dann kam das, was mir mein Anfängerherz in die Hose rutschen ließ: "Wegen den heute ausgetragenen Rennen (eine 2 Takter-Rennserie mit allen drei Klassen und dann trugen noch die Skandinavier noch 2 Läufe untereinander aus) haben wir beschlossen, die ersten Turns heute vormittags ohne Gruppeneinteilung zu fahren" So, jetzt bin ich wahrscheinlich erstmal blass geworden. Ich Anfänger mitten unter 122 Teilnehmern, darunter die 2-Takter und die Erfahrenen... Wenn das mal gut geht. Vor Aufregung habe ich natürlich glatt vergessen, wie das mit meinem gebuchten Instruktor funktionieren soll, mitbekommen habe ich nur dass alle Anfänger Warnwesten bekommen sollen. Mir hat aber niemand eine in die Hand gedrückt und gefragt habe ich natürlich nicht. Na, dann bin ich mit dem Herz in der Hose zurück um meine Dicke fertig zu machen.

Starten, um sie warmlaufen zu lassen, klappte schon mal. Nur ging sie direkt, als sie den Choke nicht mehr brauchte aus und lies sich nicht mehr starten. Nach fieberhafter Fehlersuche stellte sich dann raus, dass der Tank staubtrocken war. Gut, besser jetzt als auf der ersten Runde. Alles noch mal durchgesehen, mich angezogen und los in Richtung Boxenausfahrt.

Dort stand ich dann ziemlich verloren in einem riesigen Pulk von Fahrern und versuchte mich in der Nähe von denen zu halten, die wie ich ein C auf dem Bike hatten. Plötzlich und völlig überraschend war ich dran. Los, los der Posten winkte schon zum 2. Mal. Also Zähne zusammen und raus. Ich bin dann im normalen Landstraßentempo, links und recht platzlassend gefahren. Habe nach 300 m gemerkt dass meine Mitanfänger noch langsamer sind und mutig einfach weiter drauf losgefahren, während links und rechts irgendwelche Zweiräder an mir vorbeidonnerten oder kreischten. Das Omega habe ich dann noch geschafft, dann fing der Motor auf einmal an zu rucken und ging wenig später auch aus. Mit erhobener Hand und außerhalb der Linie raus aufs Grün. Es kam dann auch sofort ein netter Herr in Orange, der mich hinter die Leitplanke schob. Alle Startversuche schlugen dort weiterhin fehl. Erst als der Schandwagen, sprich Lumpensammler kam, sprang sie ohne murren an. Na, was soll das denn?? Auf dem schaukeligen Rückweg, in Begleitung eines 2Takt-Treibers, der sich mit dem Sprit verschätzt hatte ging’s zurück und ich machte mich in Gedanken fieberhaft an die Fehlersuche. Glücklicherweise brauchte ich nicht zu schieben, denn sie lief ja wieder. Wieder am eigenem Basislager angekommen, war der Fehler schnell gefunden. Eine tschechische Fliege hatte in dem Gummi der Tankentlüftung, erstickt von Spritdämpfen, ihr Ende gefunden, dass muss beim Tanken paar Minuten vorher passiert sein.

Glücklich, dass nichts Ernstes war bin ich dann wieder auf die Strecke. Nachdem sich die Nervosität etwas gelegt hatte und ich schon mal den einen oder anderen überholen konnte, war Zeit sich mit der Strecke zu beschäftigen. Denn irgendwie ist es in der Kurve nach der Start-Zielgeraden so unruhig im Fahrwerk und die 2. rechts beim Omega liegt nie da wo ich hinfahre, ja mit Instruktor wäre es einfacher. Im Laufe des Nachmittages wird das aber besser, man muss ja ganz einfach da fahren, wo die Schnellen auch langfahren. Der erste Versuch hinter einer 125'er endete aber fast im Kiesbett. Der nächste Versuch hinter einem nur etwas schnellerem 4-Takter war das schon erfolgreicher. Zusätzlich eiert meine Zicke, so heißt sie nach dem letzten Vorfällen jetzt endgültig, beim Anbremsen so dermaßen dass ich mir einen Lenkungsdämpfer wünsche. 'Als Ursache stellte sich heraus, dass meine, extra neu beschafften Federn vorne viel zu weich sind und die Gabel beim kleinsten Zug am Bremshebel auf Block geht. Eine deutliche Besserung brachte das Einstellen der Federvorspannung auf knapp max. Als Zeit stand vormittags eine, auch für Anfänger nicht gerade glorreiche 2.55 am Aushang unter meiner Startnummer am schwarzen Brett.

Vom Ablauf des Tages waren jetzt die Rennen und ich nutzte die Zeit um bei meiner noch mal alles genau durchzusehen. Gerade Verkleidungsschrauben neigen gerne dazu bei frisch montierten Verkleidungen und nach paar Runden das Bike verlassen zu wollen. Meine waren aber nur teilweise nicht mehr ganz fest.
Als wir dann wieder fahren durften, bemerkte ich so komische und langsame Fahrer mit orangen Warnwesten, die einem in Gelb wie die Perlen auf der Kette folgten. Aha, dass ist ein Instruktor mit Schützlingen. Mann sind die langsam! Also vorbeigeschlängelt und eine Runde später ist mir einfallen dass ich da ja eigentlich mitfahren sollte?! Na, was soll’s, lassen wir es einfach. Nachdem ich so langsam die Strecke im Kopf hatte und auch rudimentär die Linie, wurde ich mutiger und als Ergebnis stand als erste Nachmittagszeit ne 2.43. Geht doch, jetzt kannst mal loslegen. Und das habe ich auch, zu meinem freudigen Entsetzen stand als Tagesbestzeit bei mir auf einmal eine 2.34. auf der Liste. Leider war ich in diesem Turn dann doch mal zu Übermütig, wenn der Stiefel zwischen Teer und Rahmen festgeklemmt ist und der Asphalt einem unaufhaltsam das Knie nach oben drückt, ist es genug. Zicke wehrte sich mit einem massivem Drift übers Vorderrad. Einen Zustand den ich nicht gleich abbrechen wollte, nur ging mir leider die Strecke aus und mit einem Affenzahn und wild schlagendem Lenker übers Grün zu fahren, macht keinen Spaß, ging aber glücklicherweise gut. Die schon herbeieilenden Steckenposten sahen das wohl anders...

Ich habe den Tag dann deutlich ruhiger mit Suchen der richtigen Linie ausklingen lassen.

Erwähnen möchte ich noch unbedingt, dass wir, wie verabredet den Domenik aus dem R4F-Forum getroffen haben und eine kleine gemeinsamme Gruppe gebildet haben. Ein richtig hilfsbereiter, freundlicher junger Racer mit ner K5. Später am Abend stießen dann noch Rocco und Manuela mit ihren Bikes dazu.
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Beitrag von Boko »

So, nun zum 2. Tag.


Beginnen möchte ich montagabends, schließlich kam noch Rocco mit Freundin aus Berlin. Dabei waren die FZR und die 9’er Ninja. Damit hatten wir 4 Bikes bei uns stehen. Nach dem üblichen gemeinschaftlichen Grillen, ein wenig Hopfenkaltschale – Die Damen tranken Wein - ging’s ab ins Zelt. Die Nacht war mehr als ungemütlich und kalt und damit alles Andere als erholsam.
Dienstag früh, bin ich noch mal zur Fahrerbesprechung um dort zu erfahren, wie das mit den Instruktoren funktioniert. Ich habe aber drauf verzichtet…

Im ersten Turn des Tages bot sich das gleiche Bild wie am Vortag, 2-3 in meiner Gruppe waren schneller als ich, alle anderen deutlichst langsamer und meine Zicke funktionierte ausnahmsweise.

Im zweiten Turn war ich dann schlauer und ließ alle Rennstreckenparker vor mir auf die Strecke um sie dann gegen Ende der Aufwärmrunde zu überholen. Juhu, die Strecke ist frei, jetzt gilts! Also auf der Start-Zielgeraden voll durchgeladen, bei 200 m noch in den 5ten – Gas stehen lassen - Nein, noch nicht bremsen - doch jetzt aber - oder doch nicht’? BREMSEN! BREMSEN! und zwei Gänge zurück. OOPS, ob das geht? Doch es ging. Weit außen anfahren, schön außen bleiben, dabei an dem vorbei, der aus der Box kam, Außen bleiben und Gas, Gas, Gas. Den kleinen Linksknick nicht sauber getroffen, macht nichts. Rauf in den 4ten, jetzt die Kuppe mit dem 200’er Schild. Warten, warten Anker werfen, runter in den 2ten, rum ums Eck, eng bleiben aber nicht zu eng, da ist es uneben und die Rechts sauber anfahren noch im Kurvenausgang in den 3ten und mit allem was die Kiste gibt auf die nächste Links zu; Schalten, Vollgas, Warten, Warten und Bremsen, BREMSEN, runter in den 2ten, die Links wieder so angefahren dass man für die folgende Rechts weit genug außen bleibt, diese schön erwischt und mit leicht rutschendem Hinterrad raus auf die Gerade Richtung Omega, Hm, wo kommt denn auf einmal die Leistung her? Die Kiste wird doch nicht auf einmal richtig laufen wollen? Der Streckenposten hat aber einen dicken Bauch. Da war doch noch was???? Ach ja, stimmt. Die Einfahrt ins Omega!! Sch… Sch… Ankern, Ankern! Hinterrad bleib unten, ich brauch dich noch. Das wird nichts mehr. Wenn ich die Bremse jetzt nicht auf mach, geht’s gerade aus. Mach die Bremse auf, du Depp!! Hui, das wird eng, das wird sehr eng. Also rum, hoppala ist der Asphalt dicht, es geht, es geht! Es geht sogar ganz gut. Also kurz Gas und rum um die 2. Rechts, innen bleiben die Links außen anfahren , raustragen lassen, einen Gang hoch, ein kurzer Gasstoß, einen Gang runter und um die Links, gefühlvoll kurz beschleunigen, Aufrichten und rein in die Rechts. Puh, das wäre geschafft. Jetzt noch den Rest ordentlich geschafft und du fährst die Runde deines Lebens. Nicht abschweifen, noch bist nicht fertig. Also Konzentration!! Nicht Bremsen, lass es stehen. Jetzt! Bremsen, Runterschalten und rein in die Rechts, in Schräglage bleiben, Gas. Ooops, was war das denn, erst zuckt das Hinterrad, jetzt das Vorderrad? Also aufgerichtet und weiter Gas. Wo kommen denn die ganzen Mücken und Fliegen her? Was soll das denn? Bremsen, wieder ein schwammiges Gefühl, sch. Kiste! Was zickt die denn schon wieder? Was soll’s, also etwas vorsichtiger links den Berg hoch, Wo ist mein Grip? Wieder ein Zucken hinten! Noch vorsichtiger in die Rechts. Was machen denn die Posten da? Komisch. Ach die schwenken Gelb! Was soll dass denn, Strecke ist doch frei??? Öl??
Und dann ging’s los. Wolkenbruch. Petrus, so was ist unfair!! Das wäre meine beste Runde geworden! Die versprochene Kerze ist gestrichen!
Gut, ich hab dann ausrollen lassen hab noch ne vorsichte Runde gedreht und bin dann raus in die Box.

Vormittags war dann nichts mehr mit Fahren, nachmittags habe ich nie mehr eine auch nur ansatzweise freie Runde erwischt. Die Zeiten lagen relativ konstant um die 2.36 bis 2.38. 40’er gab’s nur wenn die Strecke voll war, oder bei Gelb wegen einem oder mehreren gestürzten Russen. Ich habe die Zeit genutzt weiter an der Linie zu arbeiten, schließlich musste ich alles mit dem „Versuch und Irrtum Prinzip“ selbst herausfinden und wie man Überholt. Ausbremsen, Innen vorbei, Außen vorbei. Was man halt so alles machen kann. War ja zum Lernen hier. Ein besonders williges Opfer war einer auf ‚'ner CBR 1000 RR im Rossi-Design (mit Zeiten um die 3.0x.xx). Alleine dessen Rossi-Kombi mit Helm war ein gutes Stück teurer als mein ganzes Bike. Ich bin dem einfach ein Stück hinterhergefahren um ihn da und dort zu überholen. Ausbremsen ging bei dem nicht, dafür war er zu langsam.
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Beitrag von Boko »

Der dritte und letzte Tag.

Die Nacht war besser, wir waren auf die Idee gekommen den Grill ins Vorzelt zu stellen. Damit waren die Temperaturen zum ersten Mal erträglich. Die ersten Turns habe ich zum Einfahren genutzt. Es war zwar trocken aber die Strecke noch kalt. Bin aber auf Anhieb unter den 2.40 geblieben. Gegen Mittags wurde es mit 18 Grad richtig warm und ich nahm wieder die 2.30 in Angriff. Doch wie gehabt, es bot sich dasselbe Bild: Ich erwischte nie eine einigermaßen freie Runde. und wenn es doch einigermaßen klappte, machte mir mein Bike einen Strich durch die Rechnung. Sie zeigte, die nach wie vor unerklärlichen Symthome, dass beim ruhigen Fahren alles in Ordnung ist, aber nach einer schnelleren Runde wurde der Motor lauf unruhig, sie ruckte und spukte. Wenn ich dann eine Runde vorsichtig fuhr, ging’s wieder??? Es stellte sich dann raus, dass sie im oberen Bereich zu mager läuft. Und das obwohl die Bedüsung schon eine Größe über Serie liegt und der Kilomotor mit der Airbox des ¾-Motors eigentlich soviel Luft bekommen sollte. Auch wenn sie exakt nach einem Gutachten umgebaut wurde. Ein Prüfstandlauf hatte auch das Bild von zu fettem Gemisch ergeben. Seltsam. Ich kann es mir nur erklären, dass durch die andere Verkleidung sich die Luftströmung geändert hat. Schließlich bekommt meine die Luft von vorne zwischen Tank und Rahmen. Evtl. ist die Luft auch nur kälter, da die Luftströmung vom Kühler und dem Motor gut abgeschirmt ist.

Da muss ich vor dem nächsten Mal unbedingt noch mal bei, sonst geht mir der Motor noch hopps.


Allgemein war das Fahren aber an diesem Tag besser. Die Russen fuhren relativ anständig. Entweder waren ihnen 2 Verkleidungen pro Tag von Sebimoto auf die Dauer doch zu teuer oder es taten ihnen wahrscheinlich langsam die Knochen weh.
Die anderen Kurvenparker hatten auch gelernt und fuhren so, dass man ohne Risiko überholen konnte. Trotzdem war gerade das Omega immer wieder dicht. Der Pseudo-Rossi war weiterhin fleißig unterwegs, drängelte sich an der Boxenausfahrt immer wieder vor und musste deshalb regelmäßig das Plastikarmband am Handgelenk vorzeigen, das wir alle tragen mussten. Überrundet habe ich ihn so jede dritte Runde…

Zum meinem Fahren möchte ich sagen, dass ich unter die 2.30 gekommen wäre, das Anbremsen hat relativ gut geklappt auch wenn ich in Sorge um mein Material noch kurz vor dem Bremspunkt das Gas weggenommen habe und das Rausbeschleunigen auch nicht ganz extrem war. schließlich wusste ich nie, wie mein Motor reagiert. Ohne diese Problem wäre ich in die mittlerer Gruppe gewechselt und hätte versuch mich von dem einen oder anderen ziehen zu lassen. Doch wollte ich den Jungs der Gruppe B nicht im Weg rumstehen, wenn ich mit meiner Zicke wieder einmal ne 3 min Runde drehen musste. Schließlich fuhren die Schnellsten dort um die 2.20 oder sogar ein wenig drunter.

Bestzeit der Veranstaltung war übrigens eine mittlere 2.09. Es fuhren also, im Gegensatz zu mir, auch Könner dort.

Als Fazit möchte ich bemerken dass es riesigen Spaß gemacht hat und eine gute Entscheidung war mal drei Tage auf der Rennstrecke zu verbringen. Als Test für meine Kiste war es gut. Ich werde aber nie mehr mit einem halbfertigen, ungetesteten Bike auf die Strecke gehen. Die Reifen haben die ganzen drei Tage gehalten und für mich sind die Pirelli SuperCorsa mehr als ausreichend. Nächste, bzw. wichtigste Anschaffung sind Reifenwärmer, damit man pro Turn nicht immer bis zu zwei Runden verliert. Der Verschleiß wird dann auch besser.
Das Motorproblem hoffe ich mit dem Umbau auf Einzelfilter mit erneuter (ausführlicher) Abstimmung in den Griff zu bekommen.
Auch habe ich einen gemachten ¾ Motor angeboten bekommen, der etwas mehr Leistung als mein Kilo hat (Verluste durch den Originalkrümmer mit EXUP und die Gleichdruckgaser schon mit eingerechnet. Der hätte neben dem geringen Gewicht auch den Vorteil, dass ich bei einer eventuellen Klasseneinteilung nicht mehr mit den aktuellen 1000’er mithalten müsste.

Was mir sehr gefallen hat, wer der sehr kameradschaftliche Kontakt mit dem Dominik, den ich im R4F kennen gelernt hatte. Es hat jeder dem Anderen ge- und ausgeholfen und die „Benzin- und Reifengespräche“ waren sehr angenehm und oftmals hilfreich. Ich denke für beide Seiten. Leider hat er sein Ziel, die 2.20 zu knacken nicht geschafft. Im letzten Turn der Veranstaltung war nach einem Sturz Öl auf der Strecke und er musste mit ansehen wie zwei am Eingang der Start-Zielgeraden deshalb schwer gestürzt sind … Es wurden dann auch sofort abgebrochen.

Aus meinem Yamahaforum war seit montagabends Rocco mit Holder und einer liebevoll gemachten FZR 1000 und einer 9’er Ninja auch da. Als fast Einheimischer in Brünn hat er uns super zum Essen ausgeführt. Er war es auch, der auf die zu magere Abstimmung meiner Zicke gekommen ist.

Nachdem seine bessere Hälfte auch ihr Rennstreckendebut hatte, fuhren die Beiden meist zusammen. Einen Turn konnten wir gemeinsam machen. Mit dem Ergebnis, dass so eine 160 PS FZR wie Hölle geht und ich mich deshalb mächtig anstrengen musste um dran zu bleiben. Chancen hatte ich nur auf der Bremse und wenn's mal enger um die Ecken ging.

Trotz einiger Missstände, wie das Chaosfahren am Montag, der spuckende Motor meiner Dicken und den mehr als frischen Nächten, war es ein unvergesslicher und gelungener Auftakt auf einer sehr schönen Strecke. Beim nächsten Mal werde ich auch soweit sein, dass ich mich mit akzeptablen Zeiten hier in eintragen kann.

Allen die dieses Jahr kringeln, wünsche ich viel Spaß, die Strecke immer unten und die erhofften Ergebnisse.
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Beitrag von Clemens »

Schöner Bericht! :)

Und offenbar hast du dich mit dem Racing-Virus richtig infiziert. Es gibt kein Zurück mehr. :twisted:
  • crusher Offline
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Beitrag von crusher »

Leider hat er sein Ziel, die 2.20 zu knacken nicht geschafft.


naja, 2:20.25, denke das kann ich als geschafft bezeichnen..... fürs 1. mal im jahr mit umgebauten gerät.

gruß

crusher
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Beitrag von Boko »

Wobei ja die letzten Nachmittagszeiten noch fehlen. Hast du schon ne Mail bekommen?
Ich nämlich nicht. :(

Außerdem ist die <2.20 ja erst im Laufe der Veranstaltung entstanden oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Jedenfalls hast dich ja ordentlichst verbessert. Glückwunsch! Das Bike war ja tatsächlich neu. Ich finde dein Ergebnis mehr als top.

Gruß Boris
  • crusher Offline
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Beitrag von crusher »

als ich nochmal bei der anmeldung vorne war vorm heimfahren Blätter mit den Zeiten aus, ausdruck war am letzten tag um kurz vor 18:00 Uhr.
Mail hab ich noch keine bekommen.

bin schon recht zufrieden mit der zeit. am fahrwerk und evtl reifen geht noch was und die bremse sollte noch einen tick besser funktionieren. mal sehn was ich bis poznan alles hinbekomme.


gruß

dominik
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Beitrag von Boko »

Hm, der letzte Ausdruck fehlt mir. Meine Zeit weißt nicht zufällig? ;)
  • crusher Offline
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Beitrag von crusher »

klar, auf meinem ausdruck hast du eine zeit von 2:37.199 als bestzeit stehen.

gruß
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Beitrag von Boko »

Passt, danke!
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