Servus!
Animiert durch @LEX Umbaustory im apriliaforum.net will ich auch mal berichten.
Für meine Kringel-ME ...
hab ich einen relativ günstigen RP-Motor mit geringer Laufleistung erstanden, der in die ME eingebaut werden soll.

Mir brennts unter den Nägeln und so wurde das Teil zum Check vom Keller in mein "Büro" geschleppt, bei -5° in der Garage die SURFLEX-Kupplung aus der ME ausgebaut und bei deutlich angenehmeren Temperaturen in den RP-Motor eingesetzt.
Ventilspiel wurde gecheckt und für gut befunden. Einzig an den Einlaßventilen des vorderen Zylinders sind geringe Ablagerungen auszumachen.
Die Ventildeckeldichtungen lassen sich wiederverwenden, vorausgesetzt sie wurden im Vorfeld nicht unsachgemäß eingesetzt.
Bestrichen mit Klüber CENTOPLEX halten die Teile dicht.
Bis auf den fehlenden Anlasser ist der Brocken nun reif für die Transplantation.
Statt der Ventildeckel in leicht blühendem "Alu-Natur" hab ich lackierte ME-Deckel draufgeschraubt. Die schicken RR-Deckel aus Magnesium hätten gut zum Kupplungsdeckel gepasst, durch die unterschiedliche Position des Nockenwellensensors am vorderen Zylinder, lassen sich diese jedoch nicht verwenden.
Sobald die Temperaturen das Gefrierschrankniveau verlassen, folgt ein ausführlicher Einbaubericht...
13.02.2013:
Kein Wetter zum schrauben…
... dafür Heimarbeit.
EVR-Airbox im Vergleich zum original ME-Teil
Soviel mehr Volumen hat's nicht...
Trotz der wuchtigen Alu-Trichter wiegt das Ding zumindest nicht mal die Hälfte des Standardteils.
Heiland, ich wünsch mir ne Garage mit Strom und Licht!
21.02.2013:
Im Osten Bayerns hat’s noch immer kaukasische Kälte.

Hab heute, in drei Lagen Klamotten gepackt (Zwiebel-Look), zumindest mal den Motor freigelegt und entkabelt...

Gar nicht so einfach, mit kalten Pfoten Geschläuch und widerspenstige Stecker abzupopeln.
Elende Saukälte - Mir wär nach Frühling...
22.02.2013:
Ich hatte heute frei…
… und hab mich an den Ausbau des Motors gemacht.
Der Reihe nach:
Als erstes wurde die Auspuffanlage demontiert. Anschließend die Druckleitung vom Drosselklappenkörper abgeschraubt, die Batterie angeklemmt um den Tank mittels Benzinpumpe leerlaufen zu lassen.
Tank, Luftfilterkasten und Drosselklappenkörper wurden demontiert. Danach die beiden Temperatursensoren der Zylinder, der Leerlauf- u. Öldruckschalter, der Kurbelwellensensor, die Lichtmaschine, das Starter- u. Massekabel zum Rahmen abgeklemmt.
Öl und Kühlwasser wurden abgelassen, Öltank samt Kühler und die beiden Wasserkühler jeweils komplett abgenommen.
Hintere Steckachse u. Kettenspanner wurden gelöst, um das Antriebsritzel abzunehmen.
Schalt- u. Bremspedal wurden abgeschraubt, hintere Bremspumpe demontiert u. provisorisch an der Raste befestigt.
Motor mit einer Tragschlaufe zwischen den Einlaßkanälen an den Motorkran gehängt, die Befestigungsschrauben, in Reihenfolge nach Werkstatthandbuch, gelöst und den Brocken vorsichtig auf eine Möbelrolle abgelassen.
Alles in Allem keine große Sache. Mit dem Luxus eines Motorkrans braucht’s nicht mal eine helfende Hand...
Beim Ablassen des Motors ist auf Freigängigkeit zum Kabelbaum zu achten, das Kabel des Ständerschalters am Besten zur rechten Seite herausziehen.
Feierabend für heute!
23.02.2013:
Naja...

heute is erstmal Essig mit der Schrauberei.
25.02.2013:
Der Austauschmotor ist drin…
…Geschläuch, Strippen und Nebenaggregate werden demnächst wieder angebaut.
Timo's teilbare Druckleitung steht noch aus...
Zwischenzeitlich hab ich ein SBK Replica Eprom aufgetan. Das sollte mit den dicken Krümmern und den 57er DK's harmonieren.

27.02.2013:
… und weiter geht’s
Krümmer, Kühler, Öltank, usw. montiert, Öl und Kühlflüssigkeit eingefüllt.

Im Kühlkreislauf hatte es ein Leck - glücklicherweise nur eine kaputte Schlauchschelle.
Die EVR-Airbox hat ordentlich Nerven gekostet...

Das Teil ist anscheinend für die RP gemacht. Durch die andere Einbaulage des Motors im ME-Rahmen war's schwierig, das Ding ins Gestell und auf die DK's zu kriegen.
Schon mal versucht, bei 0° den Drosselklappenkörper auf die Stutzen zu stecken? Alles aus Kunsstoff oder Gummi ist bocksteif bei der Kälte...
01.03.2013:
Meine Schrauberhöhle:
... allzeit gut klimatisiert. Das Garagentor fungiert gleichzeitig noch als Lichtschalter.


... und der vorerst letzte Stand der Dinge:


Gelaufen ist das Ding noch nicht. Ich warte auf Timo's teilbare Benzinleitung. Brauch ich das Geraffel nicht 2x an- und abbauen.
Elektrisch schein alles soweit in Ordnung, Anlasser u. Motor dreht. Den Öldruckschalter musste ich vom ME-Motor schlachten. Beim Rumwuchten hab ich anscheinend den Anschluss-Pin abgenippelt.
24.03.2013:
Motor läuft!

Erster Start des RP-Motors, noch mit dem RK030-Eprom:
Mit dem SBK-Eprom läuft das Ding wie ein Sack Nüsse - Einstellung tut Not...
08.04.2013:
… und weiter geht’s
War mit der Kringel-Mille heute beim Einstellen.

Für anständige Gasannahme wurden beide Zylinder, nach Eprom-Tausch und Synchronisation, auf C0% 4,2 eingestellt.
Obwohl an sich dicht, leckt der linke Kühler am unteren Schlauchstutzen. Werd die Suppe nochmals ablassen und mich der Sache annehmen müssen.

Ich nehme an, der Stutzen ist durch zu festes Anziehen der Schlauchschelle verzogen - das läßt sich sicher richten...
Wenn nicht, wird notfalls der Kühler komplett ausgetauscht. Im Teilefundus hat's Ersatz...
10.04.2013:
… so, fertsch!

Kühlsystem is dicht, dat Dingen läuft...
Der untere Schlauchstutzen war tatsächlich verzogen. Das Teil ist so lawet (http://www.erzgebirgisch.de/l.lawet_1.wort), das es beim anziehen der Schlauchschelle eingedrückt wird.
Baut man den Kühler ab und wieder an und befestigt die Schlauchschelle nicht an der gleichen Stelle, ist mit Inkontinenz zu rechnen...
Mit einem passenden Alu-Dorn ließ sich der Stutzen wieder in Form bringen.
So, Feierabend Emma!
