Vieles hat sich geändert

[edefauler]

Als ich mal Anfing auf die Rennstrecke zu gehen, da war es ein kleiner durchgekanllter Haufen auf den ich getroffen bin, der ein Ziel hatte, dem Drang nach der Geschwindigkeit, dem besiegen der Uhr, das Feiern bei gegrillten und das erzählen von Räubergeschichten

Der Haufen war überschaubar und man traf sich immer wieder irgendwo an einem Fleckchen Erde, wo man dem Drang noch nachgeben konnte und stumpf im Kreis fahren konnte.

Doch wenn ich mir das heute so anschaue, dann hat das Fahren auf der Rennstrecke irgendwie was vom Lifestyle bekommen. Irgendwie ist es wie ein iphone
Jeder will es....
Es ist hip zu sagen ich fahre auf der Rennstrecke und doch sind es immer mehr die Feierabendracer, die da ihre Bahnen ziehen, das Kennzeichen abgeschraubt, die Lampen abgeklebt und irgendwie kann man bei vielen das Feuer, welches in uns brannte und auch immer noch brennt, nicht erkennen.

Sie kommen mit ihren hochgerüsteten Motorrädern, die mehr Leistung haben als sie überhaupt benutzen können, sie haben allen schnickschnack an Bord damit sie überhaupt fahren können und die elektronik ermöglicht ihnen schneller zu fahren als sie es eigentlich können.
Doch was passiert in den Situationen wo die elektronik nicht mehr hilft ?
Dann kommt der Abflug..... und schuld sind niemals sie selber

Als ich begonnen habe war von einer Tractionskontrolle noch keine Rede und einen Schaltautomaten hatten wenn überhaupt nur die ganz schnellen. Statt eines Laptimers wurde die Uhr auf der Start/ziel Geraden genommen oder es stand wer mit der Stopuhr an der Boxenmauer
Für mich als Graupe, damals wie heute, stellte sich die Frage gar nicht sowas einzubauen, denn solange ich noch langsam bin, was soll ich damit?

Doch wenn man sich heute die Leute anschaut und ihnen zuhört, dann muss das Motorrad erst mit allem schnickschnack ausgerüstet sein, sonst kann man ja auf der Strecke gar nicht schnell sein. Dann rüsten sie es auf und sind immer noch nicht schnell.....

Wie haben wir das damals gemacht ?
Wie haben wir es nur geschafft mit einem Einzylinder in Oschersleben unter die 1:50 zu fahren ?
Wie schafft man es mit einem Träkker in Oschersleben eine 1.34 in den Aspahlt zu brennen?
Lag es nur am rostigen Nagel im Kopf ?
Lag es daran das wir schon mit unserem Leben abgeschlossen hatten und den Nachlass geregelt hatten?

Oder lag es einfach nur daran das wir noch merkten wenn der Reifen noch kalt war, wir verstanden haben was der Reifen uns sagt? Das Motorrad uns noch zeigte wie weit wir gehen konnten. Wir uns langsam gesteigert haben und immer mehr gelernt haben ?
Wir uns an das späte bremsen immer weiter rangetastet haben und uns niemals auf das ABS verlassen konnten ?
Das frühe gas geben geübt haben, immer etwas mehr, langsam Stück für Stück

Ich habe es dieses Jahr in Cartagena gesehen, wie ich mich mit einer 1000er BMW rum geärgert habe die vor mir war.
Der Typ war zum ersten oder 2. male auf der Rennstrecke, die Elektronik verhalf ihm auf den geraden stumpf gas geben zu können und soviel raus zu fahren, das es beim Bremsen für mich nicht gereicht hat vorbei zu kommen und in der Kurve bin ich fast umgefallen, da er dort so lansgam war.
Aber in der Kurve vorbei, das war nicht möglich, da man nicht wusste welche Linie er fährt.
Am Kurvenausgang daneben, riss er den Hahn auf und ich sah ihn nur noch entschwinden..... bis zur Kurve, da stand er wieder im Weg

Er hatte nun den vorteil das die Elektronik schon Serienmässig drin ist, aber warum muss ein Anfänger sich diesen ganzen Mist schon vor dem ersten Ausritt einbauen ?

Ich glaube ich werde es nie verstehen und freue mich das auch mein neues Battlegerät, nur elektronik für die Einspritzung hat!

Gruss

Norbert

[mr_spinalzo]

früher war alles besser und in 10 jahren werden die leute von heute jammern wie toll und echt man doch 2012 noch war ........
das ist eine nie endende geschichte

[edefauler]

es war nicht besser, sondern nur anders!
Aber das ist es auch nicht worum es geht!

Sondern wie konnten wir ohne elektronik auch nicht schnell sein

Gruss

Norbert

[(sic)4life]

da ich auch zu denen gehöre, die den ganzen schnickschnack von anfang an drin haben muss ich dazu einfach was schreiben
man muss bei dem thema glaube ich unterscheiden zwischen leuten, die wirklich nur geradeaus fahren können und leuten die auch recht zügig durch die kurve fahren
ich war bis jetzt auch erst 3 mal auf der rennstrecke aber werde von den verantwortlichen (außer bei speer) in die schnellste gruppe gesteckt... da bei der entscheidung, welche gruppe man fährt nur die rundenzeit ausschlaggebend ist entsteht eben solch eine situation wie du sie beschrieben hast
manchmal wird auch der richtige weg gegangen und die teilnehmer auf der strecke beobachtet wenn sie im weg stehen und dann eben herunter gestuft aber als hinterherfahrender kann man das nicht beeinflussen und die beste lösung ist ne fahrt durch die boxengasse

zu der elektronik:
ja da hast du recht.... auch ich verlasse mich gerne und zu viel auf die elektronik aber je mehr ich fahre desto lästiger wird das ABS da man sich denkt "ohne das ABS hätte ich jetzt nen bruchteil später bremsen können, nur das hinterrad wäre ein stück hoch gekommen".... es ist aber eine superschnelle möglichkeit zu sehen, wie weit der grenzbereich geht und wo er anfängt, eben das ABS regeln
bei einer TC das gleiche.... man sieht eben ab wann der reifen rutscht und merkt auch schnell wann ein reifen aus dem temperaturfenster läuft oder am ende ist wodurch ich viel gelernt habe was das reifenverhalten angeht... klar um das wirklich 100% zu verstehen brauche ich bestimmt noch 10 jahre aber es ist einfach ein guter indikator..... ohne TC wäre anfangs bei mir der indikator ein highsider gewesen.... den hatte ich auch 2 mal aber dank der TC konnte ich sitzenbleiben und wurde nicht abgeworfen

ich hätte gerne vor 20 jahren angefangen mit dem kringelfahren nur leider war ich da erst 2 jahre alt
ich sehe die elektronik nicht als einen stumpfen schnellmacher auf der geraden sondern als lernbeschleuniger und verhinderer von unfällen...... so viel von mir

bei vielen anderen wird das allerdings anders gesehen und die verlassen sich zu 100% auf die elektronik und wenn sie dann doch mit ihrer schicken S1000RR auf der klappe liegen ist das geheule wieder groß

und jetzt dürft ihr mich in der luft zerreißen wie sich denn so ein jungspund solche äußerungen erlauben kann

ps.: ich habe übringes mein erstes renntraining mit einer ZX6R Bj.96 gemacht und das bike war einfach zu schwer um vernünftig um kurven zu fahren (aus meiner sicht) da man richtig kämpfen musste um die richtung zu ändern
dann kam die neue 10er raus und ich habe mich verliebt

[mr_spinalzo]

renntrainings sind halt offen was das material angeht, daran wirst du nichts ändern können.

wenn du chancengleichheit willst, musst du in einen cup oder serie
oder eben auch in eine schärfere waffe investieren

wenn du die sache nicht so eng siehst, versuchen in die nächst höhere gruppe wechseln, das dürfte das thema auch entschärfen.

[stefan233]

Früher, war die Zukunft auch noch besser. ( Karl Valentin )


Diskussionen über Pro und Contra DTC ABS etc. hatten wir doch schon zur genüge.
Ich hab sowas auch, bin aber meine pers. Bestzeiten ohne diese Hilfen gefahren.
Ich freue mich wenn ich im Fahrerlager die alten bekannten Gesichter wiedertreffe, finde
es aber auch gut wenn sich immer mehr Verrückte für unser Hobby begeistern.
Die Akrobaten, die dann irgendwann erkennen, das das Fahrtalent nicht so ausgeprägt ist, werden
sich dann früher oder später sowieso wieder passenderen Hobbies zuwenden.

Schön wenn unser Hobby "hip" ist.

stefan233

[TLSteffen]

Du sprichst mir aus der Seele Norbert! Aber das ist der Lauf der Dinge. Das, was unsere Motorräder konnten oder können, war vor 20 Jahren auch utopisch. Bei mir war es eine MZ Skorpion, mit der ich vor 14 Jahren das "Rennfahren" erlernte (ich habe die 1:50 in OSL auch geknackt). Zweites Gerät ist eine Suzuki TLS bei der auch nur die Einspritzung elektronisch geregelt ist. Aber sobald ein Feature applikabel ist, wird es auch immer Einzug finden in die neuesten Entwicklungen. Damit mag für uns Rennfahrer das "Erfahren" von Grenzbedingungen nicht mehr möglich sein, aber es ist ein Trend der in den nächsten Jahren unsere Art des Erlebens ablösen wird. In 10 Jahren können wir uns mit unseren Motorrädern in der Classic-Szene die Kante geben und uns über die Jungspunde mit Ihren überzüchteten Elektroartikeln lustig machen.

Gruß
Steffen

[Richard Kies]

Naja ist das ganze nicht etwas zu relativieren?
Ich glaube dass es genügend Leute gibt die früher auch lieber ne BMW gekauft hätten als ne 1 Zylinder Boden Boden Rakete u.a. wegen den Sicherheitsfeatures. Heute hat man die Qual der Wahl, mehr Möglichkeiten, mehr Optionen und wenn einem der "Schnickschnack" nichts ist dann fährt man halt nen Kürbis, Suzuki, Honda, Yamaha... Es gibt doch noch alle ohne das Gerödel. Welcome to the real live. Ich sehe das positiv und nicht negativ.
Was durchaus sein kann die Sache mit dem Livestyle und dass es hip ist. Das kann man nur abfangen indem man sich die richtigen Veranstaltungen sucht, aber das machste ja eh.
Und anstehen wegen zu wenig Leistung das gab es auch schon früher, du ärgerst dich einfach nur mehr darüber weil du weißt was das Moped kann das dich gerade ausbremst, oder sehe ich das falsch? Mir geht es zumindest immer so wenn mir das mal passiert. Und ich bin jetzt auch nicht fürchterlich schnell...

[edefauler]

renntrainings sind halt offen was das material angeht, daran wirst du nichts ändern können.

wenn du chancengleichheit willst, musst du in einen cup oder serie
oder eben auch in eine schärfere waffe investieren

wenn du die sache nicht so eng siehst, versuchen in die nächst höhere gruppe wechseln, das dürfte das thema auch entschärfen.

schade, du hast es nicht verstanden was ich geschrieben habe....

@stefan233

es geht nicht um das pro und Contra von ABS oder ner TC, was mich nur wundert ist das mir einer der gerade 2 oder 3 mal auf der Rennstrecke war das man unbedingt eine TC oder ABS braucht um schnell zu sein.
Da frage ich mich wie die anderen ohne den Schnickschnack das dann hinbekommen.


Wenn man das fahren wirklich gelernt hat, sich an den Grenzbereich langsam ran getastet hat, sich die Zeit genommen hat und nicht sofort GP Zeiten fahren will, dann kann man mit der Erfahrung die technsichen Helferlein sehr gut nutzen.
Aber setz mal einen der mit TC und pipapo gelernt hat auf ein Motorrad ohne das alles und schau dir mal die Zeiten an, da wird es nur wenige geben, die das vermeintlich gelernte umsetzen können.

Daher schrieb ich das die schneller fahren können, als sie eigentlich sind und genau das ist das gefährliche daran in meinen Augen.

Und anstehen wegen zu wenig Leistung das gab es auch schon früher, du ärgerst dich einfach nur mehr darüber weil du weißt was das Moped kann das dich gerade ausbremst, oder sehe ich das falsch? Mir geht es zumindest immer so wenn mir das mal passiert. Und ich bin jetzt auch nicht fürchterlich schnell...

ich hab mich nie über zu wenig Leistung geärgert!
Denn dafür fahre ich viel zu gerne die Einzylinder, auch heute noch!
Aber worüber ich mich ärger ist das eine wirklich Graupe, am Kurvenausgang den Hahn ganz stumpf auf Vollgas stellt und dann entschwindet, weil die elektronik es regelt, er dir dann aber in der nächsten Kurve im Wege steht, weil er viel zu früh bremst und in der Kurve langsam ist und dann noch Linien fährt die keine sind, so das man nicht vorbei fahren kann ohne Angst zu haben das er dir in de Karre fährt oder du ihm

Ich selber hatte am 1. Tag in Cartagena eine 250er Kawa vor mir, der hat mir in den Kurven viel Zeit abgenommen und dank Leistung war ich auf den Gerade sofort wieder dran.
So konnte ich mir seine Linie anschauen, aber überholt habe ich ihn nicht, denn in der Kurve hätte ich ihm im Weg gestanden!
Am 2. Tag sah das ganze anders aus, da kannte ich die Strecke

Gruss

Norbert

[Jens]

was man hat, hat man