Zum Inhalt

Angebot - Entscheidung - Schwierig

Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen :-)

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • maxxr0 Offline
  • Beiträge: 405
  • Registriert: Samstag 5. November 2005, 19:11
  • Wohnort: Darmstadt
  • Kontaktdaten:

Angebot - Entscheidung - Schwierig

Kontaktdaten:

Beitrag von maxxr0 »

Servus,

also Leute es geht jetzt mal nicht um Aufzünden und Herbrennen. Es geht mal um was ernsthaftes meinerseits.

Und zwar habe ich im Sommer letzten Jahres meine Fachhochschulreife Maschinenbau beendet. Jetzt war ich bis zum heutigen Tag fest davon überzeugt, dass ich nach dem Zivildienst anfange Kunststofftechnik FH Darmstadt zu studieren.

Jetzt kam allerdings ein guter Freund zu mir, der vor kurzem erst seine Schlosserei eröffnette und sagte, dass ich bei ihm eine Ausbildung als Schlosser beginnen könnte. Ich könnte somit meinen Zivildienst beenden. Das kam wie ein Schock. Ich bin mir verdammt unschlüssig. Studieren? Ausbildung dann Studieren? Was wenns Studium schief läuft? Wie geh ichs an?

Das mit dem Schrauben ist ja schon mein Ding, diese ganze Sache macht mir auch ne menge Spaß, habe allerdings jetzt wirklich keine Ahnung wie ich es machen soll.

Ich wollte einfach mal von euch hören, was euch da so für Gedankengänge entgegen fliegen und wie ihr handeln würdet. Ich bin für jeden Post dankbar.


PS: Ich werd euch alle in Hockenheim herbrennen!!!! :D

Gruß
Marc
  • Benutzeravatar
  • Nasenbohrer Offline
  • Beiträge: 4080
  • Registriert: Sonntag 13. März 2005, 23:25
  • Wohnort: Zureich

Kontaktdaten:

Beitrag von Nasenbohrer »

habe lehre gemacht, zivi, fachoberschule und studiere jetzt.

kurz gesagt: studiere gleich! die lehre musst du eh nach dem studium machen, da man dich als ausgelernter nochmals als billigen praktikanten einstellt. is aber je nach branche verschieden. bei den architekten ist das gaengige praxis.
der werdegang 'von der pike auf' ist nichts mehr wert!

den traumjob gibt es nicht. jeder mist, den du taeglich machen muss haengt dir irgendwann zum halse raus. das ist aber normal. sei dir nur bewusst, ob du gefallen in deinem beruf haben koenntest. mach dir vorher ein sehr gutes bild wie der alltag aussieht und betrachte die situation sehr nuechtern. es gibt berufswege, die eine sackgasse sind bzw. die firma so 'spezialisiert' ist, dass du wie am fliesband arbeitest und fehlende abwechslung dich total unzufrieden macht. dass es so spezialisert ist, dass du dich fragst, ob ein halbes studium nicht auch ausgereicht haette.
  • Schinderhannes Offline
  • Beiträge: 68
  • Registriert: Dienstag 12. Oktober 2004, 10:49
  • Wohnort: Nordbayern

Kontaktdaten:

Beitrag von Schinderhannes »

also Marc, wenn Du es Dir leisten kannst oder willst erst dreieinhalb Jahre später das Ingenieurgehalt einzuziehen dann mache zuvor die Lehre.
Du wirst selbst mit den eingeschränkten Kenntnissen eines ausgelernten Azubis "mehr Wert" auf dem Arbeitsmarkt haben, und zudem kein "Fachidiot" mehr. Leider meinen die meisten jungen Ingenieure
das ihr geleistetes Betriebspraktikum fast so "wertvoll" wie eine reguläre Ausbildung ist.
Diese Leute sind dann auch die Spezies die später durch schlaues Argumentieren glänzen, weniger durch konstruktive Lösungsvorschläge.
Ich habe es nie bereut einen "Wettbewerbsvorteil" gegenüber meinen Kollegen zu haben die den gleichen Job ohne Vorausgeleistete Berufsausbildung machen. Unterschätze nicht den Vorteil später die "gleiche Sprache" mit den so genannten gewerblichen Kollegen in der Produktion sprechen zu können.
Bist Du aber schon vergleichsweise relativ alt, dann können weitere 3 ½ Jahre Verspätung zum Titel auch ein Nachteil sein!
  • Benutzeravatar
  • Rabe Offline
  • Beiträge: 168
  • Registriert: Mittwoch 22. Juni 2005, 12:16
  • Wohnort: Duisburg

Kontaktdaten:

Beitrag von Rabe »

Hallo Marc,
mach ruhig die Ausbildung.
Ein wenig Abstand von der ganzen Lernerei ist sehr Hilfreich fuer Deinen weiteren Werdegang.
Die Berufsschule machst Du mit links.
Von Anfang an auf eine Lehrzeitverkuerzung hinarbeiten.
Wenn Du im Anschluss studieren willst bekommst Du auf jeden Fall wesentlich bessere Jobs, als die reinen Kopfmenschen, nach dem Studium.
Ausserdem kannst Du die in der Lehre gelernten Dinge, wie meine Vorredner schon schrieben, immer gebrauchen.
Du sparst Dir noch die Praktika waehrend des Studiums.
Und wenns mit dem Studieren nicht hinhaut bist Du immer noch Facharbeiter.
Gruss
Ralf
<><><><><><><><><><><><><><>

Ostern 2011 Pannonia
August 2011 Spa
  • Benutzeravatar
  • Martin Offline
  • Beiträge: 9942
  • Registriert: Donnerstag 13. November 2003, 15:35
  • Motorrad: LAAKS R6 RJ03 IDM
  • Lieblingsstrecke: Ledenon, Oscherlsben
  • Wohnort: Düsseldorf
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von Martin »

Ich bin der Meinung, dass das was Schinderhannes schreibt, das Ganze sehr gut trifft.
Trotzdem solltest du überlegen ob es der richtige weg ist, eine ausbildung bei einem Freund zu machen. Das kann gut gehen (auch richtig geil sein), muss aber nicht. Ist er viel älter als du?

Du schreibst auch, dass er die Schlosserei grad erst eröffnet hat. Weißt du, ob der Laden auf festen Beinen steht? Oder braucht er grad "billiges" Personal? Hat er seinen Weg mit dem Laden schon gefunden, oder hat er genug damit zu tun, sich und den Laden erst mal in die Reihe zu bringen und eigentlich keine zeit, dich vernünftig auszubilden? Schau dir den betrieb genau an, denn die Entscheidung beeinflusst dein gesamtes Berufsleben.

Viel Glück, Martin
ACHTUNG! Bis auf Widerruf leider keine Annahme von Reifenwärmerreparaturen mehr.
_________________________________
Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
  • dude Offline
  • Beiträge: 3698
  • Registriert: Donnerstag 13. November 2003, 16:36
  • Wohnort: Münster
  • Kontaktdaten:

Kontaktdaten:

Beitrag von dude »

ich würde d ir raten auf jedenfall das zu machen, worauf du am meißten bock hast.
die gängigen meinungen und ansichten wie man was und wie schnell machen sollte bringen alle nichts - es muss spaß machen, sonst hats keinen sinn.
und wenn du dann ein paar jahre später mit einem evtl. studium fertig bist, wird das im endeffekt auch keinen interessieren.
der dude macht das schon...
www.moto-racing.de
  • John`ek Offline
  • Beiträge: 5480
  • Registriert: Donnerstag 13. November 2003, 18:01

Kontaktdaten:

Beitrag von John`ek »

Ich würde auch sagen, dass Du in erster Linie das machen solltest, wo Du glaubst den meisten Spass zu haben. Man verbringt wahrscheinlich 20% seines ganzen Lebens auf der Arbeit, da soll es wenigstens ansatzweise Spass machen.

Allerdings wenn Du Dir sicher bist, dass Du studieren willst, dann mach es sofort. Die Zeit, die Du in die Ausbildung investierst wirst Du nicht mehr gut machen können, nicht finanziel und nicht was die Berufserfahrung angeht. Studium + Ausbildung dauern um die 8 Jahre, nach dem Studium und weiteren drei Jahren Berufsleben bist Du auf jedem Fall weiter.

Was Martin geschrieben hat ist auch sehr wichtig.
Faltpavillons und Fahrerlager-Zelte: http://www.race-tent.de
Mails bitte zurzeit an Johnek75@gmx.de (Kontakt Funktion auf der HP funktioniert nicht immer). Wenn innerhalb von 2 Tagen keine Antwort, bitte kurz anrufen (0173-2655169)
  • Torsten#21 Offline
  • Beiträge: 1268
  • Registriert: Donnerstag 21. Juli 2005, 18:11
  • Motorrad: GSX-R750 GSX-R1000K9
  • Lieblingsstrecke: Zolder
  • Wohnort: Niedersachsen

Kontaktdaten:

Beitrag von Torsten#21 »

Der Schinderhannes trifft es sehr gut, bin absolut seiner Meinung. Aber auch Martin hat da noch wichtige Überlegungen angeführt. Ist dein Notendurchschnitt so gut, das ein Studienplatz sicher ist? Prüfe vorher wie gut dein Studiengang ausgelastet ist. Falls du Wartezeit hast, ist die Lehre zwangsläufig eine Alternative.
Gruß
Torsten
  • Benutzeravatar
  • Stoppie Offline
  • Beiträge: 4542
  • Registriert: Freitag 14. November 2003, 20:01
  • Wohnort: Münsterland

Kontaktdaten:

Beitrag von Stoppie »

Hallo maxxr0,

ich bin auch der Meinung, die praktische Ausbildung in der Schlosserei vor dem Studium zu machen, weil:

1. eine Praktikum niemals eine praktische Ausbildung ersetzten kann!!!! Das gilt im Besonderen für Fachhoschulstudiengänge und hilft dir im späteren Ingenieurberuf mit deutlich höherer Fachkompetenz und wird bei Einstellungen von den Personalchefs mit einem dicken Plus bewertet - will sagen, daß bei annähernd gleicher Qualifikation von Bewerbern meist der genommen wird, der eine praktische Ausbildung hat. Das gilt sogar bei Wechseln des Arbeitgebers in späteren Jahren.

2. du während des Studiums kein Praktikum mehr machen musst. Das gibt dir dann mehr Zeit für das Wesentliche im Studium.

3. du schon eine fertige Ausbildung hast, wenn es mit dem Studium nicht klappen sollte. Anders herum ist es bedeutend schlechter, d. h. erst zu studieren und dann, falls du es nicht packen solltest, eine praktische Ausbildung zu machen. Du würdest dann mit 21, 22 oder 23 Jahren als Azubi irgendwo anfangen müssen. Die Praxis zeigt allerdings, daß die Arbeitgeber eher dahin tendieren, jüngere Leute in die Ausbildung nehmen.

4. falls du in den Semesterferien arbeiten mußt, du mit hoher Wahrscheinlichkeit eher einen Job bekommst als ein Nurstudent.

5. du erst 20 Jahre alt bist und bei verkürzter Ausbildungszeit von 2, 5 Jahren mit 23 Jahren zu studieren anfängst, ein absolut normales Alter. Dir läuft nichts weg. 2,5 Jahre früher oder später eine Ingenieurgehalt zu erlangen spielt nach, sagen wir 10 – 20 Jahren Beruf weniger als keine Rolle mehr, da dein "Marktwert" bei einer praktischen Ausbild höher sein wir, auch im Hinblick auf das Thema "Arbeitsplatzsicherheit".

6. Falls du als Ingenieur mal keinen Bock mehr hast auf das Angestelltenverhältnis, kannst du dich mit den beiden Ausbildungen (Handwerk und Studium) bedeutend leichter Selbständig machen. (Als Hinweis: hier im Forum gibt es mindestens zwei Leute, die das erfolgreich praktiziert haben, einer davon bin ich ;) )

Zwei Punkte solltest du allerdings auch in die Entscheidungswaagschale werfen.

Das ist zum Einen das von Martin angesprochene Thema der Existenzsicherheit deines neuen Ausbildungsbetriebes, zumindest für die Zeit deiner Ausbildung. Das kann vermutlich niemand mit Sicherheit bewerten, selbst der Firmeninhaber nicht. Trotzdem ist das Risiko für dich gemindert, weil einerseits die Handwerkskammern bzw. die IHK durch Insolvenzen "frei gewordene" Auszubildende mit aller Macht irgendwo unterzubringen versuchen (wie ist das in deiner Umgebung mit Alternativbetrieben im Fall der Fälle?), du andererseits ja dann immer noch studieren gehen kannst, falls das mit der Ausbildung nicht funktioniert.

Der zweite, meiner Meinung nach wichtigere, Punkt ist die Schwierigkeit des "Lernens" nach eine Auszeit. Jetzt, kurz nach deiner FOS, bist du im Training was das Lernen betrifft. Der Studienanfang wir dann immer noch für die meisten Schulabgänger schwer genug. Noch schwieriger wird es nach 2,5 bis 3 Jahren. Die Berufsschulausbildung ist hier nicht das Maß, die wird für dich vermutlich ein Klacks werden. Auch wirst du doch einiges von den theoretischen Kenntnissen, die du jetzt erlangt hast, wieder vergessen haben, was die Sache des späteren Studieneinstiegs nochmals erschwert. Da musst du dich selber abschätzen, ob du dir zutraust, diesen "Leistungsabfall" beim Studienanfang in kurzer Zeit wieder zu kompensieren.

So, hoffe geholfen zu haben.
Gruß aus dem Münsterland
Stoppie
  • Benutzeravatar
  • Kabrüggen Offline
  • Beiträge: 792
  • Registriert: Mittwoch 2. März 2005, 15:50
  • Wohnort: München

Kontaktdaten:

Beitrag von Kabrüggen »

Stoppie zustimm =D> =D> =D>
Über Kabrüggen-Man lacht die Sonne, über euch die ganze Welt…
Antworten