Hi Papi,
man man, da hast du ja ganz schön vom Leder gezogen. Ich gebe ja zu, das das an Dämlichkeit kaum zu überbieten war, allerdings muß ich zu meiner Verteidigung sagen, das das nicht aus Unwissenheit passiert ist, sondern wohl einfach weil ich zwischendurch etwas anderes gemacht habe und mir dann eben ein Fehler unterlaufen ist. Shit happens
Also nun einmal kurz aus meiner Sicht:
Donnerstag ging es mit meinem Teamkollegen Chris (leider ohne Mopped) und Chris B aus dem R6 Forum nach Most. Donnerstag am frühen abend angekommen, die üblichen Verdächtigen begrüßt, ausgeladen und mich wirklich darüber gefreut die alten, bekannten Gesichter wiederzusehen. Letztes Jahr war ich ja nur ein einziges mal auf der Strecke, und das auch nicht mit Jura Racing.
Freitag Morgen war ich guten Mutes und rollte mit Chris B. im Schlepptau (der zum ersten mal in Most war) auf die Strecke. Ich habe schnell gemerkt, das mit meiner R6 etwas nicht stimmt. Im Teillastbereich bis ca. 8000 U/min lief sie problemlos, bei Vollgas lief sie total beschissen bzw. so gut wie gar nicht. Ging über 8000 U/min mega zäh und war unfahrbar.
Ich bin dann 2 Runden so herumgerollt und dann wieder ins Fahrerlager gefahren. Ich berichtete Chris was nicht stimmt und wir machten uns auf die Fehlersuche. Als erstes hatten wir den Spritschlauch im Verdacht, der leicht geknickt war, also wurde der fluchs gekürzt und wieder ging es hinaus auf die Strecke. Hatte nichts geholfen.
Wieder reingekommen und erneut gebastelt, neuen Spritschlauch montiert weil wir immer noch an einen geknickten Schlauch geglaubt haben, wieder probiert, nix.
Dann kam das mit der Benzinpumpe. Ich baute meine Vergaserbatterie aus, weil ich nachschauen wollte ob damit alles in Ordnung war, als ich zufällig meine Zündung einschaltete und eigentlich meine Benzinpumpe hätte anfangen müssen zu klackern und zu pumpen was das Zeug hält, zumal der Schlauch nicht auf der Vergaserbatterie steckte. Es tat sich genau gar nichts.
Wir waren von diesem Zeitpunkt an der Meinung, das meine Spritpumpe kaputt ist und besorgten uns fluchs Ersatz von Geygi. War ja auch logisch, bei Halbgas reicht die Spritversorgung aus, der Sprit läuft ja nun auch aus dem Tank heraus. Bei Vollgas bekommen die Vergaser aufgrund der defekten Pumpe nicht genug Sprit, und mein Mopped geht daher bei den höheren Drehzahlen oder Vollgas nicht mehr vorwärts.
Wir bauten meine Vergaser und Geygis Pumpe ein, ich fuhr auf die Strecke heraus und... wieder nix. Beim ersten Gas aufziehen in der schnellen Links brabbelte mein Motor wieder nur vor sich hin, Scheiße.
Also wieder ins Fahrerlager und erneut alles auseinander gebastelt. Geygis Spritpumpe gab auch keinen Muchs mehr von sich. Für uns war klar, das sie nun auch hinüber war. Wir fingen dann an, alles durchzumessen und konnten keinen Fehler feststellen. Wir bauten erneut die Vergaser aus, ich demontierte meinen kompletten Kabelbaum und suchte nach einem blanken Kabel, da wir an einen Kurzschluß glaubten, der dafür verantwortlich ist, das ich reihenweise Benzinpumpen vernichte. Wir konnten keinen Fehler finden und hatten uns mitlerweile so auf dieses verflixte Benzinpumpenproblem versteift, das wir gar nicht mehr auf die Idee gekommen sind an anderer Stelle zu suchen
Zwischenzeitlich bot mir Papi an das Zeittraining für Klasse 2 auf seinem alten Meistermotorrad zu fahren und ich lehnte nach kurzer Überlegung dankend ab. Ich hatte ein wenig sorge das gute Stück dabei zu zerstören und ich hätte sie in diesem Fall nicht bezahlen könnnen. War mir also ein wenig zu heikel.
Da es nur noch eine funktionierende Benzinpumpe gab, nämlich die in Papis Meister- R6 und wir davon überzeugt waren, das meine R6 die Dinger reihenweise vernichtet, sahen wir vorerst davon ab, auch diese Pumpe zu montieren und zu zerstören. Wir tauschten dann noch diverse Peripherie wie Zündbox, Benzinpumpenrelais usw, half aber alles nix. Weder Geygis noch meine Pumpe gaben einen Muchs von sich.
Chris kam dann auf die Idee, eine Sicherung vor die Benzinpumpe zu schalten und so eine Zerstörung durch einen Kurzschluß im Kabelbaum zu verhinden. Gesagt getan, eine Sicherung und die Benzinpumpe aus Papis Meistermotorrad eingebaut, auf die Strecke herausgefahren und... nach 500 Metern beim ersten Gas- aufziehen das selbe Spiel wie eh und jeh. Reingekommen, Papis Pumpe gab keinen Muchs mehr von sich und die Sicherung war noch in Ordnung. Meine Stimmung war nun vollends in's Bodenlose gefallen und ich hätte meine R6 am liebsten mit Benzin Überschüttet und angezündet, so sauer war ich.
Ich gab dann auch gleich meinen Transponder ab und dachte das es das für mich an diesem Wochenende gewesen sei. Wir steckten noch einmal Geygis Pumpe an meine R6, ich schaltete die Zündung ein, und siehe da, sie klackerte munter vor sich hin
Nun waren wir wirklich ratlos.
Hoffnung keimte in mir auf, ich baute Papis vermeintlich defekte Pumpe wieder in sein Mopped ein, lud es aus, zog meine Klamotten an und fuhr damit auf die Strecke heraus.
Was soll ich sagen, sie funktionierte tadellos (übrigens, die JOS Anti Hopping Kupplung und der Schaltautomat sind echt ein Traum!!! Die Kupplung funktioniert so geil, hätte ich nicht für möglich gehalten). Aus dem geplanten Kurzen Funktionstest wurden dann gleich mal 9 oder 10 Runden. Ich hatte allerdings ein wenig Probleme, da Papi konventionell schaltet und ich schon seit Jahren mit umgedrehter Schaltung unterwegs bin. Dazu kam, das der Schalthebel für mich zu weit oben war und ich besonders mit dem fünften und sechsten Gang schwierigkeiten hatte. Die Gänge wollten teilweise nicht hineingehen. Auch dasd Kitgetriebe war sehr ungewohnt und ich fuhr die Streckenabschnitte in den Gängen, die ich vom Standardgetriebe gewohnt bin. Papi klärte mich dann hinterher darüber auf, das ich da wo ich üblicher weise die 2 fahre in der 1 fahren sollte und alles was ich in der 3 gewohnt bin in der 2 fahren muß.
Wie dem auch sei, Papis R6 lief und damit auch die Benzinpumpe. Mitlerweile war es 18.30 und der erste Tag war rum. Ich hatte keine Zeit aus dem Zeittraining und war wirklich enorm gefrustet das meine R6 nicht lief.
Am Samstag morgen wollte ich dann doch mit Papis alter R6 im Klasse 2 Rennen von hinten starten und war dabei die Schaltung umzudrehen, während Chris sich noch einmal meine R6 vornahm. Wie ich das so schraubte und Chris meine Vergaserbatterie in den Fingern hatte, fragte er mich dann so ganz beiläufig, wieso ich es denn nicht für nötig halten würde, auch im Vergaser des 4 Zylinders eine Hauptdüse zu montieren. Wortlos reichte ich ihm die Knarre mit der 32er Nuß die neben mir lag und er fragte mich, was er denn jetzt damit soll...
Nunja, das Mysterium um meine R6 war also gelöst. Wir bauten schnell alles zusammen und ich fuhr mit meiner R6 zum ersten richtigen Turn auf die Strecke heraus. Der Motor funktionierte perfekt und fühlte sich wirklich richtig kräftig an. Ansonsten kam ich nicht so gut zurecht. Es fühlte sich alles ein wenig wackelig an, ich hatte ordentliches stempeln beim anbremsen und fühlte mich selbst nicht wirklich fit. Dazu kam, das recht viel Verkehr auf der Strecke war. Mit einer 1.40.8 fuhr ich dann auch die schnellste Runde an diesem Wochenende
Nach der Mittagspause wollte ich dann noch einen Turn mit meiner R6 fahren und fuhr zusammen mit Ebi und Geygi auf die Strecke. Auch jetzt fühlte ich mich nicht wohl und Ebi hatte wohl nach 2 Runden auch genug davon das ich da so vor ihm rumschwuchtel und überholte mich. Vor mir waren einige andere Fahrer und ich wollte mich vor der Matador an einer R1 vorbeibremsen.
Vom Bremspunkt her, sollte das eigentlich kein Problem gewesen sein, allerdings fing mein Hinterrad wie verrückt an zu stempeln, meine Gabel fing an zu rattern und ich fuhr gerade aus von der Strecke in's Kiesbett. Ich dachte schon Puh, grad noch so gestanden, als es mir auf den letzten 5 Metern bis zum Stillstand doch noch den Lenker aus der Hand gedreht hat und ich meine schöne neue Verkleidung Kiesgestrahlt habe
Nundenn, nach diesem verkorksten Turn ging es nach einer Kurzen Pause in die Startaufstellung zum Klasse 2 Rennen. Mein Startplatz war nicht so schwer zu finden, da ich ohne eine Trainingszeit von ganz hinten starten durfte. Das Rennen war eigentlich genauso scheiße wie der Rest des Wochenendes. Ich pflügte in den ersten beiden Runden durchs Feld und versuchte irgendwie nach vorne zu kommen. Ich machte einige Fehler, fuhr unrund und fühlte mich wieder nicht wohl auf meiner R6. Ich hatte sogar Lenkerschlagen, was ich sonst mit den Pirelli Reifen nie habe. Gerade ausgangs der langen links nach Strat ziel ist das echt unangenehm, erst recht wenn einem der Bremsdruck für die erste enge links fehtl. Egal, ich bin scheiße gefahren und hatte das auch auf dem Zeitenausdruck schwarz auf weiß.
Letztendlich wurde ich als zwölfter abgewunken und wurde leider noch nicht einmal fürs Rennen gewertet, was ich aber erst nachher erfuhr (eben wegen der fehlenden Trainingszeit). Also noch ein Dämpfer an diesem WE.
Am Sonntag morgen wollte ich eigentlich ganz gerne an meinem Fahrwerk arbeiten und endlich mal versuchen vernünftig zu fahren. Ohne erfolg. Ich habe mich gefühlt als würde ich zum ersten mal in meinem Leben auf einem Motorrad sitzen. Ich hatte nach wie vor erhebliches stempeln beim anbremsen, ordentliches Schaukeln auf die Gegengerade heraus, kein gutes Gefühl beim rausbeschleunigen aus der Rechtskehre und deutliches Rühren bzw. teilweise Schlagen ausgangs der schnellen Links nach start/ziel und beim Umlegen nach der schnellen Bergaufrechts. Auch die Veränderungen am Federbein brachten da keine Besserung. Ich war doch "ein wenig" gefrustet, da ich mir wirklich mehr von dem Wochenende erhofft hatte, aber es einfach nicht lief.
Als ich mal wieder an die Box kam, um noch etwas an meinem Federbein zu ändern und mein Mopped so runterdücke (das erste mal am WE) um zu sehen ob sie Synchron federt, stellten wir fest das Gabel und Federbein sehr unterschiedlich arbeiteten. Hinten war auch die Zugstufe viel zu weich und sie sprang völlig ungedämpft aus der Feder, wenn man das Heck herunterdrückte und wieder hochkommen lies. Die Zugstufe war allerdings fast ganz geschlossen. Mein Federbein war also im Sack. Das war es dann endgültig mit dem Wochenende.
Alles in allem war das Wochenende wirklich zum vergessen und die netten Abende, die zwar schon lustiger, aber ganz ok waren konnten meinen Frust nur wenig lindern. Naja, alles wird gut.
Ich freue mich zumindest auf Brünn und hoffe das ich dann selbst besser funktioniere und mein Fahrwerk so arbeitet wie ich es gewohnt bin.
Grüße,
Flo (Sorry wenn der Bericht nicht ganz so lustig ist wie die anderen, aber mir war nicht danach)