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Geht das nur mir so...

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von terminator »

Martin hat geschrieben: Und wie auch schinnerhannes schon schrub: Man kann das Risiko eingrenzen indem man ruhig auch mal zurücksteckt.
Ob es wirklich immer hilft, zurückzustecken, möchte ich nicht behaupten. Es gibt in diesem Geschäft zu viele wenns, wärs und würdes. Man kann durch zurückstecken vielleicht einen Unfall X verhindern, dadurch aber einen Unfall Y herbeiführen... genauso umgekehrt.
Aktuelles Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=wHcOrE4LZGs
Ich bin der, der bei 0:11 links ins Bild rollt. Hatte vorher einen Platz an den vor mir fahrenden verloren, hätte aber wieder in eine Lücke stechen können, die rechts neben ihm war, was aber meine Sicherheitsschwelle überschritten hat. Hätte ich's lieber mal gemacht... :roll:
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Beitrag von Dinner »

Fockbert hat geschrieben:Ich bin vor 6 Monaten Vater geworden! Ein toller Sohn und ich bin total Stolz auf meine kleine Familie. Auch ich frage mich oft ob ich zuviel Risiko eingehe. Jetzt sicher noch öfter als eben noch vor einigen Monaten!!!
Ich bin für mich zu dem Entschluss gekommen, dass ich weiter fahren werde. Egoistisch ist es nur im Kleinen. Meine Frau hat mich als eben diesen Typ Mensch kennengelernt und mein doch etwas anderes Freizeitverhalten macht eben einen Teil meiner Persöhnlichkeit aus. Ich liebe das was ich tue und meine Familie spürt dieses auch. Ich selbst bin als Kind im Motorsport groß geworden und habe meine Eltern immer für ihr Hobby bewundert. Auch wenn die 4 Räder genutzt haben. :( Ich möchte die Augen meines Sohnes sehen wenn er mich bewusst auf dem Kringel sieht. Er soll spüren wie wichtig das Gefühl für mich ist, wenn ich gefahren bin. Er soll mit meinen Freunden groß werden, die eben so sind wie ich! Warum soll ich ihm ein Leben zeigen, welches nicht meines ist. Ich gehe mit Gefahren bewusst um. Sowohl im Beruf als eben auch in der Freizeit. Ich beschäftige mich mit den Gefahren und bin nicht unbedarft. Was kann ich ihm besseres vermitteln als eben den sorgsamen Umgang mit der vermeintlichen Gefahr. Er wird damit aufwachsen wie ich mich um alles im Vorfeld kümmere! Wie ich meine Maschine vorbereite und wie ich mich auf ein Wochenende einstelle wenn es auf die Renne geht. Er wird das Glänzen in meinen Augen sehen und wird verstehen das ich etwas mache was ich liebe.
Sollte mir etwas passieren, wird meine kleine Familie abgesichert sein. Egal ob es im Beruf oder beim Hobby passiert. Ich wünsche meinen beiden diesen Tag nicht aber der Sand läuft bei mir seit der Geburt durch die Uhr und ich will jeden Tag leben für das was ich liebe und mit denen die ich liebe.
Ich möchte weiter fahren. Sollte meine Familie in Sorge umkommen nur weil ich auf der Renne fahre und sich wünschen das ich aufhöre, dann würde ich es tun.
Ich glaube, dass sie es nicht wollen
:!:
sehr schön beschrieben!


terminator hat geschrieben:Ob es wirklich immer hilft, zurückzustecken, möchte ich nicht behaupten. Es gibt in diesem Geschäft zu viele wenns, wärs und würdes. Man kann durch zurückstecken vielleicht einen Unfall X verhindern, dadurch aber einen Unfall Y herbeiführen... genauso umgekehrt.
Aktuelles Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=wHcOrE4LZGs
Ich bin der, der bei 0:11 links ins Bild rollt. Hatte vorher einen Platz an den vor mir fahrenden verloren, hätte aber wieder in eine Lücke stechen können, die rechts neben ihm war, was aber meine Sicherheitsschwelle überschritten hat. Hätte ich's lieber mal gemacht... :roll:
Terminator,
dein Video hat nicht das geringste mit irgendwelchen Unfällen im Profisport zu tun.
derjenige, der hier schreckbrems-mäßig in den anderen rein kracht ist einfach sehr unerfahren und bremst vor lauter Aufregung viel zu stark an, so dass sofort das hinterrad steigt.
Derjenige ist mit einem Rennen einfach überfordert und hätte mal ein paar Trainings mehr machen sollen, um das Bremsen soweit zu routinieren, dass er sich bei nem Rennstart auf das "Lückensuchen" konzentrieren kann, ohne solch einen Anfänger-Fehler beim Bremsen zu machen.
Aber Fehler passieren jedem Mal...
nur will ich damit sagen, dass das nichts mit dem traurigen Fall von gestern zu tun hat.

Genauso wenig war da eine Unzulänglichkeit an der strecke oder den Curbs.
Es war ein normaler Sturz und das ist ja das schlimme: sowas wird sich einfach nicht vermeiden lassen... wie man immer wieder sieht, sind Kombis, Helme und Auslaufzonen heute zutage so gut, dass so gut wie nie etwas passiert, wenn einer einfach stürzt und alleine abfliegt, ohne dass er getroffen oder überfahren wird.
Die große Gefahr ist einfach - wie in den Fällen Jürgen Oelschläger, Graig Jones, Peter Lenz und Shoya Tomizawa usw... zu sehen - das an- oder überfahren werden.

Ride in Peace Shoya :(
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Beitrag von terminator »

Dinner hat geschrieben: nur will ich damit sagen, dass das nichts mit dem traurigen Fall von gestern zu tun hat.
Völlig richtig. Es geht hier aber auch nicht um Unfälle in der Profiszene, sondern gerade um Vorfälle, mit denen WIR konfrontiert werden können. Der Threadersteller wollte sicherlich nicht den 3. Tomizawa-Kondolenzthread eröffnen, sondern diskutieren, wie wir uns schützen können.
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Beitrag von Dori1990 »

@Fockbert : Schön beschrieben!

Ich persöhnlich habe auchschon desöfteren überlegt auzuhören weil man von vielen Seiten gesagt bekommt das es viel zu teuer und gefährlich sei. Und es geht einem gerade nah wenn es aus der eigenen Familie kommt.
Jedoch weis ich das ich ohne mein Motorrad und die ganzen Freunde die ich dadurch gewonnen habe kaputt gehen würde. Man sitzt ja schon, gerade als Azubi, am Wochenende desöfteren vorm Fernsehr weil man sich nix groß erlauben kann.
Aber der gedanke, das es bald wieder losgeht zum Zünden ... :twisted:

Ich will und werde es gegen nix eintauschen, wofür auch? Suff und Party? :lol:
Ich verstehe aber jeden Familienvater oder Ehemann der aufgrund seiner nächsten zurücksteckt und ich finde das zeigt auch eine gewisse Stärke :lol:
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Beitrag von as »

Die Ausreden mal zuerst: Ich habe eh viel zu spät angefangen, bin zu dick, habe zu wenig Talent etc. :-)

Und da das o.g. gar nicht oder nur schwer änderbar ist, bringt es mir eh nix, auf der aller-allerletzten Rille zu fahren oder brutal in jeder Situation reinzuhalten, werde eh kein Weltmeister mehr und auch kein Meister bei Speer, BiPro oder sonstwem.

Ich hab m.E. beruflich recht viel Verantwortung und bin kürzlich das erste Mal Vater geworden - aber deswegen nun aufzuhören kommt mir mal überhaupt nicht in den Sinn.

Natürlich kann bei dem Sport schnell mal was passieren, aber zumeist geht es ja zum Glück glimpflich aus. Und wenn ich alles sein lasse, wobei mal was passieren könnte, was mach ich dann noch? Nur noch Arbeiten, Windeln wechseln und Rasen mähen? ...wobei, Rasenmähen ist dann auch zu gefährlich...

Jeder muss eh selber wissen wie er das handhabt, aber ich denke nicht allzu viel über potentielle schlimme Folgen nach (es sei denn ich red grad mit meinem Versicherungsmenschen) und geb halt auf der Rennstrecke nicht 120%, sondern eher 98-99%-100%. Und auch so auf Mittelmaß-Niveau macht das mit dem Fahren extrem viel Laune, gibt das unendlich viel Spass.

Und: Man schaut besser aus als die schnellen Hackfressen, ist auch nicht zu unterschätzen :-)
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Beitrag von Marc#7 »

Dori1990 hat geschrieben:@Fockbert : Schön beschrieben!

Ich persöhnlich habe auchschon desöfteren überlegt auzuhören weil man von vielen Seiten gesagt bekommt das es viel zu teuer und gefährlich sei. Und es geht einem gerade nah wenn es aus der eigenen Familie kommt.
Jedoch weis ich das ich ohne mein Motorrad und die ganzen Freunde die ich dadurch gewonnen habe kaputt gehen würde. Man sitzt ja schon, gerade als Azubi, am Wochenende desöfteren vorm Fernsehr weil man sich nix groß erlauben kann.
Aber der gedanke, das es bald wieder losgeht zum Zünden ... :twisted:

Ich will und werde es gegen nix eintauschen, wofür auch? Suff und Party? :lol:
Ich verstehe aber jeden Familienvater oder Ehemann der aufgrund seiner nächsten zurücksteckt und ich finde das zeigt auch eine gewisse Stärke :lol:
Bei mir genau das gleiche!
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Beitrag von Chris »

as hat geschrieben:Die Ausreden mal zuerst: Ich habe eh viel zu spät angefangen, bin zu dick, habe zu wenig Talent etc. :-)
Stimmt :twisted:
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Beitrag von as »

Chris hat geschrieben:
as hat geschrieben:Die Ausreden mal zuerst: Ich habe eh viel zu spät angefangen, bin zu dick, habe zu wenig Talent etc. :-)
Stimmt :twisted:
So lange ich nicht aussehen muss wie Du ist mir das echt egal - und meine Rundenzeiten auch :lol:
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Beitrag von mb-race »

Also ich kann einfach nicht ohne....mich kotzt jetzt schon an, das der Winter beginnt....ich falle dann immer in ein tiefes Loch und gehe erst wieder auf, wenn ich weiß das es endlich los geht! Sicher kann vieles passieren, aber ich hab mich als Fußballer wesentlich öfter verletzt, als beim Renne-Fahren!

Das Risiko kann man nicht ausschließen, aber auf Grund meines Berufes weiß ich sehr genau, wie schnell das Leben vorbei sein kann, so wie wir es kennen! Jeden Tag kann irgendein Rotz passieren, der unser ganzes Leben verändert...und das durch die sinnlosesten Dinge, wie ausgerutscht, die Treppe runter gestürzt, im Lager was auf den Kopf bekommen usw.
Darf ich auch mal....gib mal her....los gib her....oh....sorry....kaputt

nicht mb-race....sondern mb-spiele
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Beitrag von Ketchup#13 »

Moin!!
Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Meine Töchter sind 16 und 19 Jahre alt. Die beste Ehefrau von Allen ist nun auch schon fast 27 Jahre mit mir verheiratet. Ich habe erst mit 33 angefangen auf der Renne zu fahren, und ja, meine Susi war eigentlich immer mit dabei. Sie hat gesehen wie ich immer wieder aus dem Kies gekrabbelt bin und befand es für gut. Wenn einer wie ich schnell Mopped fahren will, gibt es nichts sichereres als die Rennstrecke unter einem professionellem Veranstalter!! Da sind wir uns einig. Das Restrisiko bleibt, und ich wünsche uns allen, daß wir damit sehr gewissenhaft umgehen!! Es muß nicht sein bei einem Training/ freien Fahren, mit uinsachgemäßer Härte in den "Zweikampf" zu gehen. Wenn wir das beherzigen, kann es sehr sehr lange Gut gehen. Aber: der GAU lauert!! Dessen sollte man sich bewußt sein!!Egal wie viel Routine man hat!! Es ist und bleibt ein Spiel mit dem Feuer!! Aber wie gesagt: für mich ist es eine Leidenschaft, die ich nirgends sicherer ausüben kann als auf der Renne. Was in Misano passiert ist, ist eine Verkettung von Mist. Warum stürzt man ausgerechnet da?? Warum können Kollegen nicht mehr ausweichen?? Warum ist es so?? So ist es eben. Wenn die Uhr abgelaufen ist, ist das "game over" Ich weiß nur eins, mich muß man irgendwann mal an der Boxenmauer erschießen, weil einfach so geh ich nicht, trotz dem ganzen Mist den ich bisher gesehen hab und noch sehen werde!! Jeder soll so leben wie er will, ich will einfach schnell im Kreis rumballern, mit Spaß, mit häßlichen Typen, solche die man nicht an der Tanke trifft, oder am "Bikertreff"
Ach, ich weiß auch nicht, traurig wenn Einer von uns geht. Traurig wenn ein Leben rum ist. Aber wir leben doch noch! Wir sollten doch irgendwann mal sagen können"ja, ich würde alles genauso wieder machen, ausser: vor der Hasseröder würde ich näxtes Mal später bremsen"

Grüßle, Ketchup#13
Heule nicht, kämpfe!!!!!!
Ich höre Rammstein!!
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