Für Eric...
Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen

...
Zuletzt geändert von Bundy am Freitag 30. Oktober 2009, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
- Widdy75 Offline
- Beiträge: 2199
- Registriert: Donnerstag 8. März 2007, 18:45
- Wohnort: unter flockenbach
- Kontaktdaten:
....ich wünsche dem racer des monats,wo auch immer er sich jetzt aufhält,viel spass!
und den hinterbliebenen viel kraft!!

und den hinterbliebenen viel kraft!!

- Kanister 79 Offline
- Beiträge: 2137
- Registriert: Dienstag 3. Mai 2005, 09:44
- Wohnort: CH-Bassersdorf+D-Pöttmes
- Kontaktdaten:
Solche threads kotzen mich immer wieder unglaublich an!
Natürlich is mein tiefstes Mitgefühl bei den Angehörigen und Hinterbliebenen, die ich zwar nicht persönlich kenne, aber mit Denen ich aufgrund der gemeinsamen Leidenschaft des Verstorbenen sehr verbunden bin!
Ich will und werde es so schnell auch nicht begreifen das bei der Sache die ich in meiner Freizeit (auser Familie) an Nr. 1 setze solche Sachen passieren können (sollen, dürfen etc.)!
Is aber warscheinlich auch ein Grund warum ich die letzte Zeit nicht mehr so ernsthaft und verbissen an die Sache hernagetretten bin und lieber immer ein Paar Sekunden liegen gelassen habe und Gesundheit und Material geschont habe! (und seit 04 keine Verletzungen oder Stürze mehr )
Aber hier geht es nicht um mich sondern um den Eric!
Und ganz nach Bundy und den Schmetter-Lingen.
Würd ich sagen is es nach Kübler-Ross eine wahrhaft Vernünftige Verabschiedung vom Eric (einem von UNS!)
http://www.weltbild.de/media/ab/1/009/2 ... 88.933.jpg
Natürlich is mein tiefstes Mitgefühl bei den Angehörigen und Hinterbliebenen, die ich zwar nicht persönlich kenne, aber mit Denen ich aufgrund der gemeinsamen Leidenschaft des Verstorbenen sehr verbunden bin!
Ich will und werde es so schnell auch nicht begreifen das bei der Sache die ich in meiner Freizeit (auser Familie) an Nr. 1 setze solche Sachen passieren können (sollen, dürfen etc.)!
Is aber warscheinlich auch ein Grund warum ich die letzte Zeit nicht mehr so ernsthaft und verbissen an die Sache hernagetretten bin und lieber immer ein Paar Sekunden liegen gelassen habe und Gesundheit und Material geschont habe! (und seit 04 keine Verletzungen oder Stürze mehr )
Aber hier geht es nicht um mich sondern um den Eric!
Und ganz nach Bundy und den Schmetter-Lingen.
Würd ich sagen is es nach Kübler-Ross eine wahrhaft Vernünftige Verabschiedung vom Eric (einem von UNS!)
http://www.weltbild.de/media/ab/1/009/2 ... 88.933.jpg
Vergnügt sein geht über reich sein
Aber mit ein bischen Reichheit könnt ich öfter Zynden
www.kanister79de.de.tl
www.kawasaki-hage.de
Aber mit ein bischen Reichheit könnt ich öfter Zynden

www.kanister79de.de.tl
www.kawasaki-hage.de
- Diditotalbekloppt Offline
- Beiträge: 5332
- Registriert: Mittwoch 16. August 2006, 18:40
- Motorrad: Speed Triple
- Lieblingsstrecke: Osche/Zolder
- Wohnort: Witten
Re: Für Eric...
Kontaktdaten:
Bundy...zunächst drücke ich dich...ich kann absolut nachempfinden was du in jeder einzelnen Silbe ausgedrückt hast. Mir fehlen etwas die Worte jetzt. Ich weiß nicht was ich schreiben soll, sowas passiert mir wirklich nicht oft. Habe mir deinen Beitrag sicher 5x durchgelesen.Bundy hat geschrieben:Schmetterlingsgeschichten - Gedanken zum Leben
Die folgenden Zeilen mögen manchen da draußen seltsam oder zu esoterisch angehaucht vorkommen, aber so ist das Leben eben manchmal...
Es passieren Dinge, die einen auf Wolke 34 schweben lassen, und kurz darauf haut es einen wieder voll von der Wolke, direkt auf den harten Boden der scheinbaren Realität. Über diese will ich mich jetzt nicht näher auslassen, denn das würde dauern...
Im Juli 2009 hatte ich Dienst am Hockenheimring. Ich war Instruktor beim Renntraining von PS, und hatte einen Riesenspaß dabei. Irgendwann kam ein schüchtern wirkender junger Mann namens Eric Drechsler mit seinem Vater zu mir, und sagte, dass er den nächsten Turn gebucht habe, weil er es einfach nicht schaffte, mit seiner R6 unter 1:59 zu kommen. Er war mir sofort sympathisch, weil er nicht so obercool daherkam wie so viele andere Teenies, die denken, sie seien der nächste Rossi. Es war erst sein zweites Renntraining. Davor war er mit einer Aprilia RS 125 auf der Straße unterwegs gewesen. Ich fragte mich, wie er dann schon unter 2 Minuten fahren konnte.
Im ersten Turn war ich schon völlig perplex. Er hatte einen traumhaften Fahrstil, den man sonst nur bei uralten Aufzündern beobachten kann. Er erinnerte mich sehr an Kevin Schwantz, mein ewiges Idol, und meinen alten Kumpel Bluffer, der 1996 bei einem Unfall auf der Straße ums Leben gekommen war. Dasselbe Naturtalent, dasselbe Leuchten in den Augen. Ich sah gleich, dass er nur durch ein paar kleine Fehler in der Linienwahl Zeit verschenkte, und im zweiten Turn konnte er sich schon um drei Sekunden verbessern. Wir freuten uns beide über die gefundenen Sekunden, und am Ende der Veranstaltung fuhr er noch 1:55er-Zeiten und war damit schnellster 600er-Fahrer im Teilnehmerfeld.
Wir blieben danach noch per email in Kontakt, weil er 2010 mit der Straßenfahrerei aufhören und eine echte Rennserie fahren wollte. Natürlich war er heiß auf den R6-Cup, und da würde er gute Chancen haben, da war ich mir sicher.
Die Redaktion der Zeitschrift PS, für die ich als freier Redakteur tätig bin, beschloss nach dem TunerGP, Eric als „Racer des Monats“ zu nominieren, und ich sollte den Text schreiben, was ich auch mit Freuden tat, denn er hatte sich diese Ehre wahrlich verdient, und ich wusste, dass er sich sehr darüber freuen würde.
Am 16.9., dem Erscheinungstag der neuen PS, schrieb Eric mir eine sms. Er freute sich wahnsinnig über den Artikel und meinte im Spaß, dass ihm die Sponsoren jetzt hoffentlich die Bude einrennen würden, damit er Cup fahren könne.
Am 22. erfuhr ich, dass Eric am Samstag, dem 19.09. um 16:22 Uhr in der Nähe seines Heimatortes Starzach einen Unfall mit seiner R6 hatte, und gegen einen Bus prallte. Er war zunächst noch ansprechbar, und man dachte, er hätte nur was an der Schulter, aber er erlag dann im Krankenhaus in Tübingen seinen inneren Verletzungen.
Ich dachte erst, ich würde träumen, aber dem war leider nicht so. Ich hatte ein trauriges Déjà-vu... Der Juni 1996 lief wieder in Zeitlupe vor meinem inneren Auge ab. Alles war fast genauso passiert wie damals. Wieder war ein guter Mensch viel zu früh von uns gegangen... Das hatte ich damals gedacht, aber heute dachte ich nicht mehr so, weil ich in den Jahren nach 1996 so viele Erlebnisse hatte, die in mir die Sicherheit schürten, dass man nicht so einfach stirbt, und dass der Tod eigentlich nur ein neuer Anfang ist. Bis zum 20.9.2009 glaubte ich daran, aber ich war mir noch nie 100%ig sicher. Bis zu jenem Nachmittag am Lausitzring... Zum besseren Verständnis sollte man sich vorher evtl. die am Ende angehängte Geschichte „The butterfly effect“ durchlesen, auch wenn sie lang ist...
Ich war mit meinen Brüdern von der KTM Super Duke Battle am Lausitzring, der Sonne Brandenburgs, um die zweitletzte Schlacht des Jahres um den KTM-Cup zu schlagen. Ich hatte gerade meine Lederkombi angezogen und die Stiefel zugemacht, als ich eine Berührung an den Haaren spürte. Ich schaute nach links und sah einen Schmetterling - ein Tagpfauenauge - vorbeifliegen. Er landete auf der Kurbel der Anhängerdeichsel, und schien mich anzuschauen. Ich ging näher hin und glotzte aus ca. 34 cm Entfernung zurück. Er „beugte“ sich leicht nach hinten, hob seinen rechten Vorderfuß, und winkte! Hin und her, hin und her, wie ein kleiner Mensch. Ich hatte da schon Tränen in den Augen, und streckte ihm meinen Zeigefinger hin. Ich dachte, dass er spätestens jetzt wegfliegen würde, weil ich noch nie einen zahmen Schmetterling gesehen hatte, und ich war als Kind sehr oft in der Natur unterwegs gewesen. Doch er blieb sitzen, machte wieder einen Knicks nach hinten, und „streichelte“ mit dem rechten Vorderfuß meinen Zeigefinger. Ich weinte vor Freude, weil ich mir sicher war, dass ich hier meinen Freund Bluffer vor mir hatte, und sagte, er solle jetzt weiterfliegen. Da spreizte er die Flügel und flog in den Himmel. Ich schaute ihm nach, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte. Das war definitiv das schönste Erlebnis, das ich je hatte. Ich war nur noch am grinsen, bis ich am Dienstag von Erics Unfall hörte. Doch nach ein paar Minuten realisierte ich, dass der Schmetterling am Sonntag wahrscheinlich gar nicht Bluffer gewesen war, sondern vielleicht Eric...
Ich weiß selber, dass das für viele albern oder psychomäßig klingt, aber ich glaub an so nen Scheiß, und ich fühle, dass das kein Zufall war...
Khalil Gibran hat einmal geschrieben: „Wenn Dir jemand erzählt, dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das, was einmal tot ist, niemals wiederkommt, so sage ihm: Die Blume geht zugrunde, aber der Samen bleibt zurück und liegt vor uns, geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.“
Man kann sich vielleicht denken, dass ich mir auch viele Gedanken darüber gemacht hab, ob die Nominierung zum Racer des Monats vielleicht einen Teil dazu beigetragen hat, dass Eric verunglückt ist. Vielleicht war er euphorischer als sonst, ist vielleicht deswegen schneller gefahren, als gut gewesen wäre. Ich will mir nicht mein schlechtes Gewissen ausreden, wenn ich das sage, aber ich glaube, dass so ein Unfall in jedem Fall passiert, was immer man auch zuvor tun mag, um ihn zu verhindern. Hätte er an dem Tag nach dem Mittagessen noch nen Nachtisch gegessen, oder sich die Hände gewaschen, wie sich gehört, dann wär der Bus schon vorbei gewesen, wenn er an der Unfallstelle vorbeigefahren wär. Manche nennen es Schicksal - ich glaube, dass wir alle vor unseren jeweiligen Erdenleben (ja, wir haben unendlich viele...) entscheiden, wie wir leben und wie/wann wir „sterben“ wollen, wobei das Sterben immer nur der Anfang eines neuen Lebens ist...
Gestern Abend hab ich gesehen, dass mich Eric auf dem Handy angerufen hat. Natürlich war es sein Vater, aber ich hatte trotzdem eine Gänsehaut, als ich auf Rückruf gedrückt hab.
Das Gespräch mit seinem Dad hat mich umgehauen. Er wirkte sehr gefasst und ruhig, und das erste, was er sagte, war, dass er sich bedanken wolle für das, was ich für "seinen Eric" getan hätte. Er sei seit Hockenheim und vor allem seit der Veröffentlichung der neuen PS "der glücklichste Sohn der Welt" gewesen, und er sei "mit einem Lächeln auf den Lippen gegangen"... Dafür könne er mir gar nicht genug danken. Das Motorradfahren sei sein Leben gewesen, sein Ein und Alles, und er, sein Vater, sei sehr stolz darauf, was aus seinem Sohn geworden war, und was er in seinem kurzen Leben erreicht hatte. Sie würden alle daran glauben, dass der Tod nicht das Ende sei, und er sei sich sicher, dass sein Eric seinen Weg gehen wird, und sie sich irgendwann wiedersehen... Die Tränen liefen mir die Wangen runter wie Sturzbäche, weil er so dachte, und ich brauchte eine Weile, bis ich ihm die Geschichte mit dem Schmetterling erzählen konnte. Er sagte leise: „Das war dann wohl mein Eric...“ und ich antwortete „Ja, das glaub ich auch.“
Ich sagte ihm, dass ich mir Gedanken mache, weil ich ihm nicht explizit gesagt hab, er soll die Straßenfahrerei bitte sofort an den Nagel hängen. Er meinte, das habe er auch immer versucht, aber es sei sinnlos gewesen. Seine R6 sei sein Mädchen gewesen, und er hätte erst aufgehört mit ihr auszugehen, wenn die Cup-Maschine im Keller gestanden hätte.
Keep the faith
Ach kalte Nacht, umfange mich,
leg die dunkle Hand mir an die Rippen.
Saug aus die Seel, von Trauer so dürr,
will sie nicht mehr in mir tragen.
Und wenn ich nimmermehr erwach,
so bette mich bei meinen Lieben.
Am Ende der Nacht tret ich ins Licht,
umarmt von meinem Bruder,
den ich lang tot geglaubt.
Er nimmt mich bei der Hand
und führet mich, zurück ins Leben.
Da ward es Tag.
Ride in peace brother!! Bis bald...
Ich wünsche seiner Familie und allen Freunden viel Kraft. Eric wird immer bei euch sein, was immer ihr auch tut, und wo immer ihr auch seid.
Die Beerdigung ist am Samstag um 14 Uhr in Bondorf. Es wär schön, wenn der eine oder andere hingehen würde. Ich bin leider am Samstag in Frohburg beim Battle-Finale, aber ich werd bei jedem Wheelie an ihn denken und bei der Siegerehrung einen Gruß zu ihm hoch schicken, was ihn sicher mehr freuen wird, als wenn ich neben seinem Grab stehen würde, in dem er eh nie sein wird. Er fliegt schon lange in einer schöneren Welt...
So, und jetzt dürft ihr, wenn ihr viel Zeit habt, noch eine Geschichte lesen:
Hier der link - die ganze Gechichte ist zu lang...
http://www.racing4fun.de/viewtopic.php?t=2818&start=0
Einer meiner besten Freunde ist heute vor 5 Jahren tödlich verunglückt mit dem Motorrad. Ein sehr guter Freund von Günni und mir. Er hat immer wenn wir uns verabschiedet haben, wenn wir mal in seinem Studio (er war früher Bodybuilder) trainiert haben, ein einfaches "Ciao Ciao" gesagt. In seiner speziellen Art und Betonung.
1 Tag nach seinem Tod musste ich mich ablenken und war in Witten in meinem Studio, in dem ich schon seit 10 Jahren trainiere. Klaus ist der Betreiber. Ein 1-Mann Studio. Klaus ist ehemaliger Kraftsportler und hat Nobbi (mein oben erwähnter Kumpel) niemals zuvor gesehen. Als ich das Studio verließ rief er mir nach "Ciao Ciao"....in der gleichen Betonung wie es Nobbi gemacht hat. In dem Augenblick blieb ich sofort stehen und mir fehlten die Worte und....Klaus hat niemals vorher und niemals nacher Leute oder mich mit diesen Worten verabschiedet.....
RIP Eric. Ich kannte dich nicht persönlich. Aber wenn Bundy so über einen Menschen schreibt, dann warst du ein feiner Kerl. Ein würdiger und schön geschriebener Beitrag Bundy.
Mein Beileid an seine Familie und seine Freunde

Didi
Instagram: Nofallsnoballs21
Re: Für Eric...
Kontaktdaten:
Zitter....Diditotalbekloppt hat geschrieben:
Bundy...zunächst drücke ich dich...ich kann absolut nachempfinden was du in jeder einzelnen Silbe ausgedrückt hast. Mir fehlen etwas die Worte jetzt. Ich weiß nicht was ich schreiben soll, sowas passiert mir wirklich nicht oft. Habe mir deinen Beitrag sicher 5x durchgelesen.
Einer meiner besten Freunde ist heute vor 5 Jahren tödlich verunglückt mit dem Motorrad. Ein sehr guter Freund von Günni und mir. Er hat immer wenn wir uns verabschiedet haben, wenn wir mal in seinem Studio (er war früher Bodybuilder) trainiert haben, ein einfaches "Ciao Ciao" gesagt. In seiner speziellen Art und Betonung.
1 Tag nach seinem Tod musste ich mich ablenken und war in Witten in meinem Studio, in dem ich schon seit 10 Jahren trainiere. Klaus ist der Betreiber. Ein 1-Mann Studio. Klaus ist ehemaliger Kraftsportler und hat Nobbi (mein oben erwähnter Kumpel) niemals zuvor gesehen. Als ich das Studio verließ rief er mir nach "Ciao Ciao"....in der gleichen Betonung wie es Nobbi gemacht hat. In dem Augenblick blieb ich sofort stehen und mir fehlten die Worte und....Klaus hat niemals vorher und niemals nacher Leute oder mich mit diesen Worten verabschiedet.....
RIP Eric. Ich kannte dich nicht persönlich. Aber wenn Bundy so über einen Menschen schreibt, dann warst du ein feiner Kerl. Ein würdiger und schön geschriebener Beitrag Bundy.
Mein Beileid an seine Familie und seine Freunde
Didi
Ja Didi, solche Sachen sind mir im Laufe der Jahre auch immer wieder passiert. Ich denke sie versuchen oft, mit uns in Kontakt zu treten, aber wir realisieren es in der Regel nicht, weil wir durch unsere Erziehung und die Fokussierung auf die Dinge, die wir als wichtig und real erachten, den Blick dafür verlieren...
Wo wir schon dabei sind - im September 1989 ist der erste meiner Freunde auf der Straße "gestorben". Werner aka "Pent" war mein großer Held. Er war auch knapp 2 Meter lang, und bewegte seine schwarz-rote RG 500 mit einer enorm coolen Lässigkeit. Er brannte inkl. Sozia alles her, was es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen - bevorzugt auf dem Hinterrad. Ich durfte mich damals mit meiner RD 80 LC2 dazustellen, wenn sich die Gamma-Reiter meines Heimatdorfes zum Plausch trafen. Diese Ehre wurde mir wohl zuteil, weil ich schon ziemlich vernünftige Wheelies ziehen konnte mit der 80er.
Eine Woche vor seinem Unfall hatte Pent darüber geklagt, dass seine Motul-Aufkleber auf der Verkleidung schon wieder abgeschliffen waren, und ohne die könnte er sich ja nirgends mehr blicken lassen. Ich war kurz darauf in der Schweiz mit der RD, und ich brachte ihm von dort zwei herrliche Motul-Aufkleber mit, die er sofort auf die Verkleidung der RG klebte. Man war ich stolz...

Als der Anruf kam, dass er mit der RG in ein Auto geknallt war, war ich in Frankreich auf einer Klassenfahrt. Ich nahm mir sofort eine Flasche Wein, und setzte mich auf eine Steintreppe hinter einen Schuppen. Dort saß ich den ganzen Abend - es war eine 2 Liter-Flasche Landwein; ziemlich viel für einen 17-jährigen - und weinte ohne Unterbrechung. Ich weiß noch, dass ich immer dachte "Wenn er die Motul-Aufkleber nicht draufgeklebt hätte, dann wär er schon vorbei gewesen, als das Auto abgebogen ist..."
Ich nickte ein paar Mal ein, und irgendwann, mitten in der Nacht, hörte ich ein Flattern. Kurz darauf landete eine weiße Taube auf dem Geländer der Treppe, vielleicht zwei Meter von mir entfernt. Sie saß mindestens eine halbe Stunde nur da und schaute mich an. Ich trank meinen Wein und war mir sicher, dass ich das nur träume, aber es war kein Traum...
Gamma-Gruß,
34
- beast666 Offline
- Beiträge: 1568
- Registriert: Donnerstag 29. Juni 2006, 09:07
- Motorrad: Hochsitz KTM 990 SD
- Lieblingsstrecke: Jerez
- Wohnort: Waldkraiburg
- Kontaktdaten:
@Bundy, vielleicht passiert das aber auch nur den Leuten die dran glauben
Werde aber trotzdem mal drauf achten

- Diditotalbekloppt Offline
- Beiträge: 5332
- Registriert: Mittwoch 16. August 2006, 18:40
- Motorrad: Speed Triple
- Lieblingsstrecke: Osche/Zolder
- Wohnort: Witten
Ich weiß es ja selbst nicht...beast666 hat geschrieben:@Bundy, vielleicht passiert das aber auch nur den Leuten die dran glaubenWerde aber trotzdem mal drauf achten

Keep the faith,
34