Freitag 14.8.
Anreise zur geilsten Strecke wo gibt in Deutschland verlief ohne Probleme

Wenn man mal davon absieht das wir laut dem Navi die "schnellste" Strecke gefahren sind, dafür aber 90km mehr Strecke hatten und auch noch an der Heimat des ekligen Güdys vorbeigekommen sind und die letzten 100km zusamm mit ihm nach Schleiz fahren mussten. Widerlich. Als ich dieses falsch Zylindrische Motorrad vor mir auf dem Hänger sah, musste ich aufstoßen.
In Schleiz angekommen gemütlich die Zeltstadt aufgebaut, Güdys Mitzündling Andy kennen gelernt und festgestellt das es wohl an der Gegend da unten liegt das da soviele Bekloppte Typen wohnen die eine Sprache sprechen die kein normaler Mensch verstehen kann.
Am Abend von Bruce Willis beim Umdrehn der KTM Schaltung helfen lassen, danach erstmal durchs Fahrerlager geschlendert um sich die KTM Zynder an zu gucken, danach von Tuttis Kindern noch über die Wiese gehetzt, ich vermute ein mit seinen Kindern abgesprocher Schwächungsversuch. Fußball bzw allgemein Bewegung ... nicht ganz mein Ding.
Sei es drum.
Es sollte nicht der einzige Schwächungsversuch an diesem Abend bleiben.
Aber das dieser ausgerechnet von Bundy ausgeführt wird... ich war nicht darauf gefasst.
Korea... macht schnell.. jaaaa klar wenn man erstmal eingeschlafen ist und am nächsten Tag ausschlafen könnte. Dann vielleicht. Vielleicht bin ich auch nur zu jung und Korea haut mich einfach aus den Socken.. sei's drum.
Mitten in der Nacht wird man also erst beim Fußball spielen völlig fertig gemacht, danach wird der Ahnungslose Gaststarter mit Redbullcola gepantschtem Korea abgefüllt und um seinen Schönheitsschlafe gebracht. (ist das das Geheimnis? Das man nicht schlafen kann, am nächsten Tag aussieht als wenn man durchgemacht hätte, wozu man dank Coffeins ja auch gezwungen wird, und danach noch schlimmer aussieht als zuvor? Ich werde mit Nachforschungen beginnen)
Irgendwann konnt ich dann aber doch einschlafen. Gott sei dank. Konnte es kaum erwarten am nächsten Tag mit der KTM zu starten.
Samstag 15.8.
Völlig übermüdet morgens um 6 klingelte der Wecker. Es war soweit.
Endlich pinkeln.
Technische Abnahme. Ein Attentat auf meine Videoversuche. Musste die Kamera wieder abbauen, das wars also mit Video... sehr ärgerlich.
Aber ich wollte mich nicht ärgern lassen und so bin ich halt ohne Kamera raus gefahren.
Ich war extrem gespannt. In Hockenheim bin ich das erste mal für 15min mit der KTM gefahren und war nicht wirklich angetan. Ich war dementsprechend gespannt wie das ganze hier in Schleiz würde.
Es ging raus in die erste Runde und kaum hatte ich am dem sich drehenden Griff am rechten Lenkerende gedreht stieg auch schon das Vorderrad. Sehr schön, das macht Spaß.
Vollstens motiviert ging es das erste mal über den Buchhübel, die Bodenwellen schluckt die Enduro als wenn nichts wäre. Umgelegt in die Rechts und das erste mal runter zum Dorf. Da es dort auch mit der R6 voll geht, hab ich das gleiche auch mit der KTM gemacht.. kleiner Wheelie, anbremsen für die links. Hmm meine 1-Finger-Bremstechnik scheint wohl bei der KTM nicht ganz zu reichen.. das geht mit der R6 deutlich besser. Aber erstmal weiter probieren.
Kurz zur Schikane beschleunigen, anbremsen, rechts, links und Gaaaaaas richtung Seng.
"Die Seng geht voll" - Bundy
Hmm mal schaun.
Voller Zuversicht umgelegt in die rechts - Gas gelupft. Ich Mädchen.
Habe aber direkt gemerkt das der Mr.Bundy da wohl recht hat und mich nicht in den Wald schicken will

Weiter gehts. Rechts angebremst, 2 Gänge runter, ums eck, nochmal 2 Gänge runter und durch die links. Früh rausbeschleunigen, Wheeliekuppe ich komme

Genial. So macht das Spaß.
Die letzte bei mir unbeliebte Schikane vor Start/Ziel dann auch hinter mich gebracht und schon konnte die nächste Runde beginnen und der Spaß aufs neue losgehn.
Den Spaß den man hat wenn man mit dieser Segelstange in den Händen volles Programm wild wackelnd durch die Seng bügelt... einfach nur geil.
Es machte von Runde zu Runde noch mehr Spaß.. diese KTM ist das pure funbike, wie Bundy mir schon prophezeite.
Musste mich nur dran gewöhnen die Bremse mit der ganzen Hand zu betätigen.. aber das sollte schnell erledigt sein.
Nach dem ersten Turn stand eine 1.36,4min auf der Uhr. Das ging ja schonmal ziemlich gut. Ich war begeistert.
Das 1. Quali nochmal mit den bereits von Moik am Soxxnring angefahrenen harten bzw medium Reifen gefahren, danach war ein Reifenwechsel geplant.
Details zu den Turns lass ich mal aus, nur soviel: Es war ein heiden Spaß.
Auch wenn ich mich Zeitlich nicht wirklich verbessern konnte.
Nach dem ersten Quali stand ich auf 4, nach dem 2. trotz weicherer Reifen auf 7.
Jetzt geben die plötzlich Gas. Genial
Ich freute mich extremst auf das 1. Rennen.
Noch ein paar Infos eingeholt mit wieviel upm man denn so uuuuuungefähr anfahren sollte und wie das ganze Rennen bei den KTMlern denn überhaupt so abläuft. Hab das mit so nem Hobel ja noch nie gemacht

Aber wie das so ist.. da kriegt man von 5 Leuten 34 Antworten ;D
1. Rennen
Ich stehe auf Platz 7 - links vor mir Bundy, rechts neben ihm ein mir immernoch unbekannter. Bundy wird den Namen vllt nachreichen.
Die Ampel geht an, ich halte die Drehzahl recht hoch, Ampel aus und Gas.
Wie angekündigt war der Schuhverkäufer wirklich nicht mit dem starten gesegnet

Sein Nachbar aber scheinbar auch nicht und so schoss ich nach vorn, beide zogen aber direkt nach innen und ich musste vom Gas... da kriegt man mal einmal im Leben so nen Widdy Start hin und dann machen die da sowas. Ohne zu wissen was sie da gerade getan haben

Das wars also mit meinem Schwung. Und schon zogen sie von hinten an mir vorbei.
Beim anbremsen konnte ich mir aber wieder meinen Startplatz erobern und so ging es in die ersten Runden. In Runde 3 (oder so) bremste ich mich dann an Platz 6 vorbei, der Abstand zu der 5er Gruppe vor uns wurde immer größer und so machte ich mich an die Verfolgung.
Es war das erste mal in meinem Leben das ich tatsächlich auf der Bremse näher kam. Hehe
Ein rausspringender Gang in Runde ~8 nach der Wheeliekuppe versaute mir aber mein mühevolles aufholen der Führungsgruppe. Alles für die Katz. Die mühevoll erarbeiteten hunderstel. Ein Blick nach hinten - niemand in Reichweite - vorn, ebenfalls niemand. Nun gut. So fuhr ich das Rennen recht unspektakulär ohne Zweikampf auf Platz 6 liegend und sehr glücklich zu ende

Und wer hätte damit gerechnet, eine neue persönliche Bestzeit. Geil

Offiziel
wollte ich garnicht schneller fahren *hust*, sondern nur für Bundy, der von meinem Nachnamen extrem angetan ist und immer Dobermänner aus der Hölle vor Augen hat wenn er ihn hört, eine möglichst teuflische Zeit fahren

1.35,666min

Das gefiel ihm.
Das ich alles gegeben hab bleibt geheim
Abends dann mega Saufgelage bei Güdy, Herzlichen Glückwunsch nochmal hier.
Ich hielt mich aber zurück, war doch sehr müde und wollte fürs 2. Rennen fit sein.
Also früh ins Bett und von Wheelies und Drifts in der Seng träumen
Sonntag 16.8.
Sonntag morgen standen nur 15min warm up und dann das Rennen an.
Da ich keine Lust hatte nochmal Reifen zu wechseln bin ich mit den "alten" Reifen nochmal raus. Der Hintere sah noch völlig in Ordnung aus, der Vordere hat aber bereits nach 2 Turns arg gelitten und das konnte man ihm auch ansehn. Aber wird schon, ist ja nen softer, das muss bestimmt so aussehn.
Die 15min warmup nur etwas rumgerollt, ein zwei Sachen ausprobiert und wieder rein.
Das Rennen konnte kommen, ich war motiviert bis zum platzen.
2. Rennen
Ich stehe an meinem alten Startplatz, hoffe das ich wieder so gut starte wie beim 1. Rennen und diesmal niemand im weg steht

Ampel geht an.. Drehzahl steigt.. Ampel aus und los ging es.
Jawoll, wieder super weggekommen, konnte die Lücke zwischen Startplatz 3+4 nutzen und durchhuschen, allerdings war ich nicht der einzige der einen guten Start erwischt hatte.
Nach der ersten links lag ich auf 6, vor mir der andere Gaststarter, Bundy wurde am Start von Wieseln festgehalten (;))
In der 2. Runde, immernoch auf 6 liegend verbremste sich der 5. Platzierte beim anbremsen der links vor dem Dorf und ich konnte vorbeiziehen, er musste ins Gras.
Ich weiß leider nicht mehr genau wie es dazu gekommen ist, aber irgendwann lag ich hinter Bundy und (ich glaube) Rico Löwe.
Von meiner Position konnte ich ein paar geile Überholmanöver von den beiden beobachten. Bundy geht hinterm Buchhübel vor der rechts vorbei, muss eine etwas weitere Linie wählen und kann dadurch nicht so viel Schwung mitnehmen und wird in dem Bergabstück runter zum Dorf gnadenlos überholt. Grausam dieser Rico Löwe.
2 Runden später gelang ihm dieses Wunderwerk aber nicht nochmal und so konnte Bundy erfolgreich vorbeiziehen und nun war ich an der Reihe.
Mir ist schon in der Warmup Runde nach dem Flaggenstart eine Schwäche des Löwens aufgefallen und ich war gespannt ob das nur am Warmup lag oder ob er dort tatsächlich langsamer war als ich.
Die Seng.. da sollte es passieren
Wir beschleunigten aus der Schikane auf die Seng zu, ich war nah hinter ihm, spekulierte aber darauf das er in der Seng wie im Warmup wohl in der rechts das Gas lupfen wird und dadurch kostbare Geschwindigkeit verliert.
Ich lies mich minimal zurückfallen damit ich nicht auf ihn auflaufe und ebenfalls das Gas in der rechts lupfen müsste.
Der Plan ging voll und ganz auf.
Ich nahm viel Schwung mit und konnte in der links außen an ihm vorbeigehn, spitz in die rechts bremsen, 2 Gänge runter, danach wieder Kampflinie in die links, da ich einen Konter befürchtete. Es klappte und ich konnte meine Position behaupten. Nun lag er vor mir. Das längste Wesen das je eine KTM ritt gefahren ist. Miguel de Incarnado. (Tutti korrigiert das bitte falls Fehler im Namen)
Ich roch Korea. Korea und Angst.
In der nächsten Runde konnte ich den Abstand verringern. Hier ein Danke an das Getriebe der KTM des Halbportugiesen. Ständig rausspringende Gänge machten die Aufholjagd etwas einfacher als erwartet. Ich befürchtete eigentlich eine gnadenlose Spaltung, aber die Technik von Bundys Suppenente war auf meiner Seite. Korruptes Crossmotorrad.
Irgendwann beim Rausbeschleunigen richtung Seng probierte ich es das erste mal. Noch bevor wir in die rechts der Seng einlenkten wollte ich vorbeigehen. Katastrophal schief gegangen das ganze

Aber der Wille zählt ja auch.
Und jetzt hatte ich mich das erste mal gezeigt und er witterte die aufziehende Gefahr.
Er blickte nach der Spitzkehre beim beschleunigen über den Wheeliehügel nach hinten und ich schwöre ich konnte durch sein gott sei dank dunkles Visier ein grinsen sehen.
Mein Kampfeswille loderte auf. Das muss doch zu schaffen sein. Irgendwann musste seine Beamtigkeit durchkommen und er würde einschlafen. Aber solange konnte ich nicht warten.
Ich musste es nochmal probieren. Auf Startziel und die erste links nahm er mir wie immer einige Meter ab (ich mag die erste links nicht). Über den Buchhübel schaute ich mich nach Kasischen Bayrischen Eiern um und nahm die 2. links mit mehr Schwung als sonst, es klappte. Ich konnte die Lücke etwas verringern. Berg ab richtung Stadt kam mein Lieblingsteil von Schleiz. Ich konnte die Lücke komplett zufahren, anbremsen von der links. Meine Fresse lässt der da schnell reinlaufen. Das trau ich mich nach meinem Flieger mit der R6 da irgendwie nicht mehr. Aber viel hab ich nicht verloren.
Die Schikane ebenfalls wieder mit mehr Schwung genommen, das Hinterrad machte sich beim rausbeschleunigen bemerkbar und winselte, aber nichts da. Keine Zeit für Schwäche.
In der Seng gelang es mir dann beim zweiten mal und ich konnte vorbeigehen und meine Position behalten. Ich erwartete zwar jeden Moment eine irre Ausbremsaktion aber nichts geschah. Beunruhigt ob ich im Rossistyle kurz vor Ende noch irgendwo gespalten werd fuhr ich die letzten Runden. Aber Bundy zeigte sich auch nach meinem Rutscher beim rausbeschleunigen nach der 1. Links gnädig und blieb hinter mir. Wie ich nachher erfahren hab war ihm mein Windschatten wichtig
Am Ende konnte ich dann den 4. Platz überglücklich nach Hause fahren. Es war geil. Die Battler haben nicht alle Latten am Zaun. Mit Crossmopeds auf Zeitenjagd gehn *kopfschüttel*
Ich komme wieder