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Kühlkreislauf umdrehen

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Kühlkreislauf umdrehen

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Beitrag von Walnussbaer »

Ich muss mal was fragen: Was seht ihr für Vorteile und für Nachteile darin, den Kühlkreislauf umzukehren? Ich nehme an, bei den meisten Motorrädern ist es so, dass die Wasserpumpe aus dem Kühler saugt und in den Kopf pumpt.

Ist es bei jemandem vom Werk aus umgedreht?

Ich hab gelesen, dass im Dragracing der Kreislauf gerne gedreht wird - warum, stand da jedoch nicht. Mich hat jemand jedoch bereits gewarnt, dass sich durch das Umkehren Dampfblasen im Kopf bilden würden. Was meint ihr?
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  • mr_spinalzo Offline
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Beitrag von mr_spinalzo »

der wirkungsgrad insgesamt ist höher wenn man zuerst die kühleren bereiche und zum schluss die heissen durchströmt.

( wie bekomme ich meinen Kaffee schneller trinkbar ?
- 5min warten - dann milch rein
oder
milch rein - dann 5min warten )

zuerst die heissen bereiche kann aber trozdem sinn machen
schmerz ist wenn schwäche den körper verlässt
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  • Feuer Offline
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Beitrag von Feuer »

Die Auslegung des Kühlkreislauf ist ein heiß diskutiertes und bei den Herstellern ein sehr intensiv erforschtes Thema wo viel Aufwand betrieben wird.

In der Regel fördert die Pumpe das Kühlwasser zu erst in den Motorblock und von da aus über Kühlwasserkanäle in den Kopf. Anschließend verlässt das Wassser den Kopf über das Thermostat. Entweder Richtung Kühler, oder Richtung Block (je nach Temperatur).
Somit ist die Fließrichtung des Wassers von unten nach oben.

In den Anfangszeiten der Wassergekühlten Motoren gab es keine Wasserpumpe (thermosyphonkühlung, oder auch selbstumlaufkühlung genannt). Die Fließrichtung war jedoch auch hier von unten nach oben, was sich aus einem einfachen physikalischem Grund ergibt, dem Dichteunterschied:

Und zwar macht sich die Thermosyphonkühlung den Dichteunterschied zwischen kaltem und heißem Wasser zu Nutze. Durch seine geringere Dichte steigt das Wasser (welches sich um den extrem heißen Brennraum erwärmt) zum Kühler auf, welcher oberhalb angeordnet sein muss! Anschließend fließt das nun abgekühlte Wasser (höherer Dichte) in einem natürlichen Strömungsgefälle wieder zurück

Großer Nachteil: Geringe Kühlwirkung durch geringe Strömungsgeschwindigkeit!!!

Vorteil: Durch die Vorgegebene Strömungsrichtung werden im Falle von Blasenbildung die Luftpolster nach oben weitergefördert und im Ausgleichsbehälter abgesetzt, von da aus werden sie in die Umgebung abgegeben.

Somit ist die Strömungsrichtung so gut wie vorgegeben . Hauptgrund für die Strömungsrichtung von untern nach oben ist jedoch, das durch diese Richtung sich das Wasser besser steuern lässt. Sprich, man kann dem Wasser bei dieser Strömungsrichtung einen besseren Weg geben "aufzwingen", welcher für die Kühlung effizienter ist (Ausnahmen bestätigen die Regel!!!)! Bei umgekehrter Strömungsrichtung werden Teile des Kopfes schwerer erreichbar und es bilden sich Hohlräume. Was die bewirken brauch ich glaubig nicht erläutern.

Bei den heutigen Motoren ist es besonders wichtig den Raum zwischen der Zündkerze und den Ventilsitzen zu kühlen, welcher besonder heiß wird. Dies ist nur möglich wenn eine gewisse Strömungsgeschwindigkeit erreicht wird. Ge größer die zu kühlende Fläche, desto größer muss die Strömungsgeschwindigkeit an dieser Stelle sein. Stehendes Wasser kann halt keine Temperatur abführen...Ein erreichen der gewünschten Gesch. entsteht über Pumpenleitung und Geometrie des Kopfes. Und eine Pumpe welche das Wasser fördert, ist heut zu Tage sowieso umungänglich!


Da ich euch jetzt alle zu Tode gelangweilt habe und ein wenig am Thema vorbeigeschrammt bin...gebe ich mir jetzt im Wald die Kugel!

Gruß Basti
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Beitrag von Briese »

um Feuers Darlegung zu verkürzen: andersrum würde die Antriebsleistung der WaPu massiv steigen (d.h. weniger Leistung am Rad). Gleichzeitig schafft man nichtmehr die Volumenströme, und somit auch nicht mehr die gewünschte/erforderliche Wärmeabfuhr :!:

Was ich mich aber frage: wie kommt man auf so eine Frage? :roll:
Gruß Briese

Ich boykottiere "made in China"!
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Beitrag von Feuer »

@ Briese

wenn ich dich nicht hätte...! Es sollte nur noch einer von uns schreiben, dann spart sich der andere das Tippen! Kommt ja eh so ziemlich das gleiche bei raus... :icon_thumleft
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Beitrag von Martin »

mr_spinalzo hat geschrieben:( wie bekomme ich meinen Kaffee schneller trinkbar ?
- 5min warten - dann milch rein
oder
milch rein - dann 5min warten )
Äh, zumindest was den Kaffee betrifft, stimmt das nicht. Wurde mal getestet. Dabei wurde festgestellt, dass der Kaffee (in der Thermoskanne)länger heiß bleibt, wenn man die Milch sofort mit reingibt. Wenn man sie erst vor dem Genuss reingibt, ist der Kaffee trotz gleich langer Gesamtzeit kälter.

Zum wirklichen topic kann ich nichts sagen, sorry.
ACHTUNG! Bis auf Widerruf leider keine Annahme von Reifenwärmerreparaturen mehr.
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Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
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Goldig

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Beitrag von RIGGS »

Feuer hat geschrieben:Da ich euch jetzt alle zu Tode gelangweilt habe und ein wenig am Thema vorbeigeschrammt bin...gebe ich mir jetzt im Wald die Kugel!
Ferrero Rocher ? Mmmmh !
MfG
Ronald

"Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur Erfahrung – und das ist so ziemlich dasselbe !" O.W.
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Beitrag von Feuer »

Nein, es war eine Raffaello-Kugel...magst auch eine haben?
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Beitrag von Obi »

Martin hat geschrieben:
mr_spinalzo hat geschrieben:( wie bekomme ich meinen Kaffee schneller trinkbar ?
- 5min warten - dann milch rein
oder
milch rein - dann 5min warten )
Äh, zumindest was den Kaffee betrifft, stimmt das nicht. Wurde mal getestet. Dabei wurde festgestellt, dass der Kaffee (in der Thermoskanne)länger heiß bleibt, wenn man die Milch sofort mit reingibt. Wenn man sie erst vor dem Genuss reingibt, ist der Kaffee trotz gleich langer Gesamtzeit kälter.

Zum wirklichen topic kann ich nichts sagen, sorry.
Ist ja irgendwie auch logisch. Die Wärmeabfuhr vom Kaffee ist letzlich eine Funktion des Temepraturunterschiedes. Wenn ich diesen mit der kalten Milch gleich verringere, wird pro Zeiteinheit weniger Wärme abgegeben... :lol:
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Beitrag von Pa#4 »

Die Leistungsaufnahme der Wasserpumpe ist m. E. im Verhältnis zur Motorleistung der 600er - 1.000er sehr gering bzw. verschwindend gering!

Wenn man dagegen das Umlaufvolumen einer 125er Zweitaktrennmaschine mit etwas über 50 PS vergleicht, dann ist dies wesentlich größer im Verhältnis, man fährt aber dennoch mit von der KW angetriebenen Pumpe.

Der Umlauf des Kühlwassers ist relativ leicht in Bewegung zu halten, wenn man konstruktiv die Fließrichtung des Wassers durch die Thermosyphonwirkung berücksichtigt.

Zu DDR-Zeiten hat man verschiedentlich an den MZ-Rennmaschinen Laugenpumpen von Waschmaschinen verwendet und diese mit einem kleinen batteriegespeisten E-Motor, später dann über einen Zahnrad-Satz aus dem Motor heraus anbgetrieben.

Pa#4
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