Der große Schreiberling bin ich sicher nicht, trotzdem will / muss ich euch meine Erlebnisse von diesem Wochenende einmal schildern.
Ich denke jeder von euch kann es einigermaßen nachempfinden, wenn ich sage, dass es doch relativ stressig ist, wenn man so kurz vor einem Event steht. Sachen zusammen suchen und alles verpacken, immer daran denken nichts zu vergessen und tausende Male im Kopf durchgehen, was man in einem Fall der Fälle so brauchen könnte. Später stellt man zwar eh immer fest, dass etwas fehlt, aber nun ja.

Die Vorgeschichte
Das "Elend" begann diese Saison gleich zum Auftakt, als ich Ende April meine Gixxe am Pann in Kurve drei über das Vorderrad in den Kies befördert habe! Selbstredend, dass das auch gleich am ersten Tag passieren musste. Ich glaube so etwas wie: „schön Christian, dass du nach 1.000 Km Anreise gleich dein ganzes Wochenende zerbeamst.“ Ist mir durch den Kopf gegangen. Die nagelneue Kombi, mein Helm und besonders das Motorrad waren ziemlich hin. An meinem Moped waren unter anderem der Heckrahmen gebrochen, eine Bremsscheibe krumm, die Verkleidung komplett geschrottet, der Verkleidungshalter zerrissen und was sich im Nachhinein als besonders ärgerlich herausstellen sollte, der obere Teil eines Gabelstandrohres abgeschliffen – dazu später aber noch mehr! Den ganzen restlichen Kleinkram hier aufzuzählen erspare ich mir mal. Ihr kennt das ja!?!


Aber zurück zum aktuellen Wochenende!
Die Vorbereitung
24. – 26. Juli mit ProSpeed auf meiner Lieblingsstrecke in Most. Die Vorbereitungen für dieses Event hatten, aufgrund des Sturzes im April, schon relativ früh begonnen. Ersatzteile besorgen war die Devise! Aufmerksam den Anzeigenteil im racing4fun lesen und Bekannte, die man im Laufe der Zeit so kennen gelernt hat, kontaktieren. Auch ein Besuch beim freundlichen Suzuki-Vertragshändler sowie beim ortsansässigen Lackierer ließ sich nicht vermeiden. Lange Rede kurzer Sinn – alle Teile fanden sich nach und nach bei mir ein. Die erhaltenen Parts habe ich dann soweit verbaut. Komponenten, welche ich selber nicht reparieren konnte, habe ich den Leuten zukommen lassen, die es können! So ein besagtes Teil war zum Beispiel auch meine Gabel und meine Felge inklusive der defekten Bremsscheibe. Also, ab dafür und zwei geeignete Kartons für die Klamotten gesucht. Für die Felge kein Problem, mit der Gabel… na ja, war nach etwas längerem Suchen dann auch gefunden. Die beiden Pakete verschnürt und dann ab in Richtung Süden in das schöne Bayern! Ich kann es jetzt nicht mehr genau sagen, aber ich denke, dass alles vier bis fünf Wochen vor dem Termin bei dem Monteur meines Vertrauens angekommen ist. Es war also noch reichlich Zeit vorhanden und ich musste mir keine Sorgen machen! Und da ich weiß, dass der Hechi meine Sachen immer pünktlich und zeitnah erledigt, habe ich ihm gesagt, dass er sich damit Zeit lassen könne! Ich musste ohnehin noch die abgeschliffenen Gabel-Teile, welche gewechselt werden sollten, besorgen! Ja, was soll ich sagen… Jetzt im Nachhinein bin ich schlau und weiß, dass man solche Teile wohl so gut wie nicht gebraucht bekommen kann. Aus den vier bis fünf Wochen waren mittlerweile nämlich nur noch zwei Wochen geworden und ich machte mir so langsam meine Gedanken. Ich gab also mein Vorhaben, die Teile gebraucht zu bekommen, auf und bestellte die Teile beim Hondianer von venomspeed (Danke noch mal für dein Engagement). Klar haben die Teile Lieferzeit - dennoch traf alles knapp aber noch rechtzeitig beim Hechi in Bayern ein. Soweit so gut. Als der Höllenmann seine Arbeit begann, stellte sich heraus, dass ich wohl schlecht gucken kann und anstatt der zwei Bauteile drei defekt waren! Ooohhh nee! Scheisse, ich Idiot!



Der Versand
Dem Versand habe ich aufgrund der „extremen nervlichen Belastung“ ein eigenes Kapitel gewidmet. Die bereits erwähnten Teile (Gabel und Felge) gingen am Montag zu mir raus. Ich hatte die Sachen extra zu meiner Arbeitsstelle schicken lassen, damit ich mir sicher sein konnte, dass auch Jemand da ist wenn der Paket-Mann kommt. Von DHL weiß ich ja, dass nach 24 Std. die Pakete ankommen (in den meisten Fällen jedenfalls). In diesem Fall wurden die Pakete mit Hermes versandt. Dienstag war leider noch nichts eingetroffen. Mittwoch, so wurde mir von der Hotline zugesichert, sollte die so sehnlich erwartete Ware dann bei mir eintreffen. Lt. Sendungsauskunft waren die Pakete am Mittwochvormittag bereits in der Zustellung. Ich informierte also meinen Kollegen in der Warenannahme. Da er auch Motorrad fährt konnte er die Sache bestens nachvollziehen und versprach mir, mir sofort bescheid zu geben wenn etwas für mich ankommen sollte. Da er nur bis 15.30 Uhr am Platz war gab er die Info auch an die Dame am Empfang weiter, die sonst auch die Pakte nach 15.30 entgegen nimmt. Besagte Dame hatte auch meine Handynummer und sicherte mir zu, dass sie mich umgehend informieren würde sobald etwas für mich eintreffen sollte. Ihr könnt es euch ja denken: Das Handy klingelte zwar etliche Male, nur leider waren immer die „falschen Leute“ dran. „So ein Mist“ dachte ich mir. Ich wollte eigentlich ganz entspannt mit meinen Kollegen am Donnerstag um 12 Uhr in Richtung Most aufbrechen. Daraus wurde leider nichts, denn der Paketdienst kam erst um ca. 13.30 Uhr am Donnerstag an. Am Donnerstag hatte ich bereits frei und war damit beschäftigt meinen Karren mit dem ganzen Geraffel zu beladen und wartete Daheim nur noch auf den Anruf von meinem Arbeitskollegen. ENDLICH! Der Anruf erfolgte und ich brach auf und holte die beiden Pakete ab (zum Glück stand nirgends die Rennleitung).
Sachen packen und los!
Da ich ja die meisten Sachen bereits verladen hatte, konnte ich mich dann völlig der Montage von Gabel und Felge hingeben. Das war schnell gemacht, sodass ich mich nach dem Verladen von Motorrad und Zelt gegen 15.30 Uhr auf den Weg machen konnte. Die Fahrt verlief relativ normal, sodass ich nach ca. 7 Std. in Most ankam. Nachdem ich mich dann eingerichtet hatte konnte ich mich dann ziemlich entnervt aber glücklich alles noch geschafft zu haben, mit dem Trinken vom Bier beschäftigen. Zwei Halbe und ein paar Bratschläuche später war der Stress der letzten Tage fast vergessen und ich freute mich auf den nächsten Tag! Endlich wieder entspannt aufzynden. Mein Plan stand: Die 1.49 vom letzten Jahr sollte unterboten werden

Tag 1
Nachdem die letzten „Feinarbeiten“ an meiner Gixxe erledigt waren ging es ans Fahren. Karre warmlaufen lassen, Reifenwärmer runter und los ging es! „Na endlich kann es losgehen“ ging es mir durch den Kopf. Ab durch die Boxengasse, vor zu dem netten Herrn der mich schon auf die Strecke winken wollte. Aber dann: „Komisch“



Tag 2
Nachdem ich am Abend noch versucht hatte den Deckel mit Flüssigmetall instand zu setzen, verbrachte ich den Samstagvormittag damit mir einen neuen Deckel + Dichtung zu organisieren. Alle umliegenden Suzuki-Händler (Chemnitz, Annaberg etc.) konnten mir nicht helfen. Auch im Fahrerlager konnte mir Niemand aushelfen. Mein Vorhaben zog sich bis zum späten Nachmittag hin – leider absolut erfolglos. Auch ein Aushang neben der Zeitenliste brachte keinen Erfolg. Auch wenn der reparierte Deckel einigermaßen dicht war, wollte ich so auf gar keinen Fall fahren! Das konnte ich mit meinem Gewissen einfach nicht vereinbaren! Mittlerweile hatte ich auch einfach keinen Bock mehr. Es war halt nicht mein Wochenende und vielleicht wollte Jemand, dass ich nicht fahre!?! Etwas angesäuert fasste ich also den Entschluss vorzeitig abzureisen.
Resümee
Nachdem mir mein Kumpel Patze am Montag erzählt hat, dass er noch kurz nach meiner Abreise Jemanden mit einem Lima-Deckel kennen gelernt hat und dieser Herr auch meinen Aushang gelesen hat; ich noch solche Aktionen wie, dass mein Helm den ich bestellt hatte an eine falsche Adresse geliefert wurde in meine Pechsträhne einbeziehe, kann ich nur folgendes abschließend sagen:
Scheiss auf dieses Wochenende!!! Haken dran und fertig!!!
Nun freu ich mich auf das nächste Event. The Show must go on!

Gruß,
Joni