Ledenon mit Art-Motor 7.-9. April 2009
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
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- tomlang Offline
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Ledenon mit Art-Motor 7.-9. April 2009
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Bericht Ledenon 2009, von hinten gesehen
Es gibt Ortsnamen, die nur wenigen bekannt sind. Ledeon ist ein solcher. Egal wem ich erzählte, dass ich vor Ostern da zum Moppedfahren hin wollte, mit diesem Namen konnte keiner was anfangen. Ich selbst hatte auch keine genaue Vorstellung von diesem Ort, jedoch waren die Begriffe "Achterbahn", "Rennstrecke" und "krank" damit verbunden. Also wollte ich da endlich mal hin. Nachdem ich mir Ende März eine einjährige KTM RC8 zugelegt hatte, hatte ich auch einen plausiblen Grund für die Reise in den Süden. Die Neuerwerbung musste ja eingefahren werden, bzw. ich auf ihr.
Die Vorbereitung heißt so, weil man sie vorher macht. Also habe ich einen Tag vor der Abfahrt das aufgepolsterte Sitzkissen abgeholt, das mir der Martin in Düsseldorf für meine lange Haxen gemacht hatte. Dafür hatte er extra am Samstag, also dem umsatzstärksten Wochentag des deutschen Einzelhandels, sein Geschäft verschlossen und dies mit einem großen Schild "wegen KTM-Fahrern" begründet - danke, Martin!
Nachdem der Osterverkehr abgeebbt war, zuckelte ich also mit meiner großen weißen Blechbüchse (im folgenden Sprinter genannt) gen Süden. Erst einmal bis Kehl, wo mich Jochen & Petra sehr gastfreundlich aufnahmen. Vo dort am folgenden Tag zusammen mit ihnen bis, ja eben bis Ledenon. Dank starkem Südwind machte mein Sprinter seinem Namen keine Ehre, aber wir kamen Punkt 18 Uhr an und bezogen unsere Superluxusbox. Jochen hatte ein Equipment dabei, das an Professionalität kaum zu überbieten war. Sehr beruhigend das.
Weniger beruhigend war bereits die An- oder besser Auffahrt zur Rennstrecke. Nachdem wir durch Ledenon (das sich als eher trostlose Häuseransammlung darstellte – es kennt diesen Ort also zu Recht keiner) hindurch geholpert waren, schraubte sich das Sträßlein in heftiger Steigung nach oben. Da hatte doch jemand eine veritable 3,2-km-Rennstrecke oben auf den Berg gebaut – damit war das „krank“ erklärt. Dass daraus nur eine „Achterbahn“ entstehen konnte, erscheint logisch. Was ich von der Boxenmauer aus sehen konnte, war in der Tat ein mehrfaches Auf- und Abtauch von Streckenabschnitten. Wie die wohl zusammengehören würden? Na, das würde ich ja morgen sehen.
Weil ich die rechtzeitige Hotelbuchung verpeilt hatte, hatte ich unser uraltes Campinggerödel aus dem Keller geholt (was meine Frau übrigens sehr lustig fand – „echt, DU willst im Bulli schlafen?“) und bezog für die folgenden drei Tage mein „Hotel Sprinter“. Anderentags erwachte ich ausgeschlafen und fit – dieses Blechbüchsenhotel war prima. Jochen & Petra beneideten mich sogar etwas, denn deren Nullsterne-Hotel in Ledenon schien ihnen nicht so recht zu behagen… egal, jetzt war endlich Aufzünden angesagt!
Ich hatte mich für die Instruktorengruppe angemeldet und mich dafür auf die BMW gesetzt. Die kenne ich wenigstens. Meine Instruktiorengruppe bestand aus fünf Leuten, und Vorfahrer war Thomas auf seiner 996. Er hat uns fünfen sehr flüssig und sehr sorgfältig die Linie(n) gezeigt und sich richtig Mühe gegeben – danke dafür in’s Oberbergische! Unser Grüppchen harmonierte gut und ab mittags waren wir recht flott unterwegs – relativ zu den anderen Instruktorengruppen jedenfalls. Vor allem relativ zu einer Gruppe Polen, die den ganzen Ducati-Store Warschau leergekauft und mit einem 40-to-Truck hergebracht hatte. Mit nagelneuen 848ern, 1198ern und angetan in die neuesten Kreationen von Dainese stolperten sie um den Kurs, dass es zum Weinen war. Ich habe hier zum erstenmal gesehen, wie jemand eine Duc mit Schrittgeschwindigkeit in`s Kiesbett lenkt… und wusste nicht, ob mir das edle Material oder die hoffnungslos überfoderten Fahrer/innen mehr leid taten.
Fortsetzung folgt!
Es gibt Ortsnamen, die nur wenigen bekannt sind. Ledeon ist ein solcher. Egal wem ich erzählte, dass ich vor Ostern da zum Moppedfahren hin wollte, mit diesem Namen konnte keiner was anfangen. Ich selbst hatte auch keine genaue Vorstellung von diesem Ort, jedoch waren die Begriffe "Achterbahn", "Rennstrecke" und "krank" damit verbunden. Also wollte ich da endlich mal hin. Nachdem ich mir Ende März eine einjährige KTM RC8 zugelegt hatte, hatte ich auch einen plausiblen Grund für die Reise in den Süden. Die Neuerwerbung musste ja eingefahren werden, bzw. ich auf ihr.
Die Vorbereitung heißt so, weil man sie vorher macht. Also habe ich einen Tag vor der Abfahrt das aufgepolsterte Sitzkissen abgeholt, das mir der Martin in Düsseldorf für meine lange Haxen gemacht hatte. Dafür hatte er extra am Samstag, also dem umsatzstärksten Wochentag des deutschen Einzelhandels, sein Geschäft verschlossen und dies mit einem großen Schild "wegen KTM-Fahrern" begründet - danke, Martin!
Nachdem der Osterverkehr abgeebbt war, zuckelte ich also mit meiner großen weißen Blechbüchse (im folgenden Sprinter genannt) gen Süden. Erst einmal bis Kehl, wo mich Jochen & Petra sehr gastfreundlich aufnahmen. Vo dort am folgenden Tag zusammen mit ihnen bis, ja eben bis Ledenon. Dank starkem Südwind machte mein Sprinter seinem Namen keine Ehre, aber wir kamen Punkt 18 Uhr an und bezogen unsere Superluxusbox. Jochen hatte ein Equipment dabei, das an Professionalität kaum zu überbieten war. Sehr beruhigend das.
Weniger beruhigend war bereits die An- oder besser Auffahrt zur Rennstrecke. Nachdem wir durch Ledenon (das sich als eher trostlose Häuseransammlung darstellte – es kennt diesen Ort also zu Recht keiner) hindurch geholpert waren, schraubte sich das Sträßlein in heftiger Steigung nach oben. Da hatte doch jemand eine veritable 3,2-km-Rennstrecke oben auf den Berg gebaut – damit war das „krank“ erklärt. Dass daraus nur eine „Achterbahn“ entstehen konnte, erscheint logisch. Was ich von der Boxenmauer aus sehen konnte, war in der Tat ein mehrfaches Auf- und Abtauch von Streckenabschnitten. Wie die wohl zusammengehören würden? Na, das würde ich ja morgen sehen.
Weil ich die rechtzeitige Hotelbuchung verpeilt hatte, hatte ich unser uraltes Campinggerödel aus dem Keller geholt (was meine Frau übrigens sehr lustig fand – „echt, DU willst im Bulli schlafen?“) und bezog für die folgenden drei Tage mein „Hotel Sprinter“. Anderentags erwachte ich ausgeschlafen und fit – dieses Blechbüchsenhotel war prima. Jochen & Petra beneideten mich sogar etwas, denn deren Nullsterne-Hotel in Ledenon schien ihnen nicht so recht zu behagen… egal, jetzt war endlich Aufzünden angesagt!
Ich hatte mich für die Instruktorengruppe angemeldet und mich dafür auf die BMW gesetzt. Die kenne ich wenigstens. Meine Instruktiorengruppe bestand aus fünf Leuten, und Vorfahrer war Thomas auf seiner 996. Er hat uns fünfen sehr flüssig und sehr sorgfältig die Linie(n) gezeigt und sich richtig Mühe gegeben – danke dafür in’s Oberbergische! Unser Grüppchen harmonierte gut und ab mittags waren wir recht flott unterwegs – relativ zu den anderen Instruktorengruppen jedenfalls. Vor allem relativ zu einer Gruppe Polen, die den ganzen Ducati-Store Warschau leergekauft und mit einem 40-to-Truck hergebracht hatte. Mit nagelneuen 848ern, 1198ern und angetan in die neuesten Kreationen von Dainese stolperten sie um den Kurs, dass es zum Weinen war. Ich habe hier zum erstenmal gesehen, wie jemand eine Duc mit Schrittgeschwindigkeit in`s Kiesbett lenkt… und wusste nicht, ob mir das edle Material oder die hoffnungslos überfoderten Fahrer/innen mehr leid taten.
Fortsetzung folgt!
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Mann, für den Termin haben ja in der Tat alle, die nicht dabei waren, genug an Erfahrungsberichten zu lesen, cool, sollte neidisch machen 
Schreib doch Deinen zweiten Teil gleich hier in dem Thread, dann haben die geneigten Leser alles beisammen...
http://www.racing4fun.de/viewtopic.php? ... &start=440
oder hier...
http://www.racing4fun.de/viewtopic.php? ... c&start=30
Gruss,
André

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Zuletzt geändert von JR-Koeln am Donnerstag 7. Juni 2018, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
- tomlang Offline
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Teil 2
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Mittwoch: von der Kuh auf die Kante
Das Wetter war übrigens für den Dienstag als regnerisch gemeldet. Netterweise hielt es sich nicht an die Piss-Prognose, sondern blieb den ganzen Tag nahezu trocken. Erst abends kam dann ein allmählich anwachsender Regen auf. Dieser gefiel mir (und ca. 150 anderen) gar nicht, denn ich hatte die frisch erworbene Kante auf neuen BT002/003 stehen. Aber egal – ich hatte ja auch die treue S-Kuh dabei, auf nässetauglichen Socken und mit allwetterfestem Kardan. Soll es sich doch einpissen, ich war schließlich der Luxus-Racer mit Zweitmopped! Also schlief ich beruhigt beim sanften Geprassel der Tropfen auf dem Blechdach ein.
Und erwachte Mittwoch früh – es war grau und kühl, aber trocken, hurra! Und trocken blieb es für den Rest der Veranstaltung (danke Petrus!), also war jetzt das heiß ersehnte Kanten-Kennenlernen angesagt. Ich freute mich riesig drauf, denn bisher hatte ich das Teil nur eine Tankfüllung auf der Straße gefahren – bei usseligem Wetter. Eine reine Einstellfahrt, um den Apparat ergonomisch auf mich anzupassen (was bei dem Ding ein Genuss ist, die Mattighofener haben ein Herz für lange Lulatsche).
Optimistisch hatte ich Wolf Töns gebeten, mich in Gruppe 3 zu stecken, wo ich gediegene Kanten-Kennenlern-Runden ohne lästige Überholerei zu drehen gedachte. Nach drei Turns mit etlichen Verschaltern und Verbremsern wurde ich dann vom allseits bekannten Harry auf seinem grünschillernden Kürbis dermaßen locker hergebrannt, dass ich mich reumütig wieder in Gruppe 4 zurückstufen ließ. Da gab es neben den peinlichen Polen noch etliche andere Kollegen, die ich trotz der ungewohnten Kante cool überholen konnte / musste, und den anderen stand ich nicht so im Weg rum wie in der Gruppe 3.
Denn die Umstellung von der BMW, die ja beim Anbremsen kaum eintaucht, auf die RC8 mit ihrer Kombination aus Telegabel und Brembo-Monoblocs – das war eine andere Welt. Liegt vielleicht auch an meinem Alter, da lernt man nicht mehr so schnell… egal, aber riesig Spaß gemacht hat das Kennenlernen dieses orangenen Apparats, auch wenn ich öfters im Verkehr stecken blieb. Wie wendig dieses Ding ist! - etliche Male war ich viel zu früh innen, weil das so leicht einlenkte. Beste Zeit an dem Tag war eine 1.56.irgendwas – darüber verfallen andere in Trance, klar, aber für mich auf dem neuen Mopped war das ein Erfolg.
Abends holten wir uns im 9 km entfernten Remoulins eine Pizza. Das ist ja nix Besonderes. Besonders war aber, dass die Pizzen bei der Ankunft an der Strecke noch heiß waren – zum Glück saß ich während des Höllenritts hinten auf dem Laderaumboden von Jochens T4 und konnte so nicht sehen, woran wir vorbeischossen… aber ich hatte meinen Appetit nicht verloren. Uns besuchten später in der Box noch drei Jungs aus dem südbadischen Hotzenwald, die gar nicht so hässlich aussahen, aber allesamt auf ihren Kilos hier unter 1.40 fuhren… es wurde ein lustiger Abend, denn obwohl das Fahren aus unterschiedlichen Gründen für alle drei an dem Tag zu Ende war, waren sie guter Dinge. Oder deswegen…? Gegen Mitternacht klinkte ich mich aus und fiel in den Tiefschlaf, den solche Zeiten wie meine verdientermaßen auslösen.
Fortsetzung demnächst!
Das Wetter war übrigens für den Dienstag als regnerisch gemeldet. Netterweise hielt es sich nicht an die Piss-Prognose, sondern blieb den ganzen Tag nahezu trocken. Erst abends kam dann ein allmählich anwachsender Regen auf. Dieser gefiel mir (und ca. 150 anderen) gar nicht, denn ich hatte die frisch erworbene Kante auf neuen BT002/003 stehen. Aber egal – ich hatte ja auch die treue S-Kuh dabei, auf nässetauglichen Socken und mit allwetterfestem Kardan. Soll es sich doch einpissen, ich war schließlich der Luxus-Racer mit Zweitmopped! Also schlief ich beruhigt beim sanften Geprassel der Tropfen auf dem Blechdach ein.
Und erwachte Mittwoch früh – es war grau und kühl, aber trocken, hurra! Und trocken blieb es für den Rest der Veranstaltung (danke Petrus!), also war jetzt das heiß ersehnte Kanten-Kennenlernen angesagt. Ich freute mich riesig drauf, denn bisher hatte ich das Teil nur eine Tankfüllung auf der Straße gefahren – bei usseligem Wetter. Eine reine Einstellfahrt, um den Apparat ergonomisch auf mich anzupassen (was bei dem Ding ein Genuss ist, die Mattighofener haben ein Herz für lange Lulatsche).
Optimistisch hatte ich Wolf Töns gebeten, mich in Gruppe 3 zu stecken, wo ich gediegene Kanten-Kennenlern-Runden ohne lästige Überholerei zu drehen gedachte. Nach drei Turns mit etlichen Verschaltern und Verbremsern wurde ich dann vom allseits bekannten Harry auf seinem grünschillernden Kürbis dermaßen locker hergebrannt, dass ich mich reumütig wieder in Gruppe 4 zurückstufen ließ. Da gab es neben den peinlichen Polen noch etliche andere Kollegen, die ich trotz der ungewohnten Kante cool überholen konnte / musste, und den anderen stand ich nicht so im Weg rum wie in der Gruppe 3.
Denn die Umstellung von der BMW, die ja beim Anbremsen kaum eintaucht, auf die RC8 mit ihrer Kombination aus Telegabel und Brembo-Monoblocs – das war eine andere Welt. Liegt vielleicht auch an meinem Alter, da lernt man nicht mehr so schnell… egal, aber riesig Spaß gemacht hat das Kennenlernen dieses orangenen Apparats, auch wenn ich öfters im Verkehr stecken blieb. Wie wendig dieses Ding ist! - etliche Male war ich viel zu früh innen, weil das so leicht einlenkte. Beste Zeit an dem Tag war eine 1.56.irgendwas – darüber verfallen andere in Trance, klar, aber für mich auf dem neuen Mopped war das ein Erfolg.
Abends holten wir uns im 9 km entfernten Remoulins eine Pizza. Das ist ja nix Besonderes. Besonders war aber, dass die Pizzen bei der Ankunft an der Strecke noch heiß waren – zum Glück saß ich während des Höllenritts hinten auf dem Laderaumboden von Jochens T4 und konnte so nicht sehen, woran wir vorbeischossen… aber ich hatte meinen Appetit nicht verloren. Uns besuchten später in der Box noch drei Jungs aus dem südbadischen Hotzenwald, die gar nicht so hässlich aussahen, aber allesamt auf ihren Kilos hier unter 1.40 fuhren… es wurde ein lustiger Abend, denn obwohl das Fahren aus unterschiedlichen Gründen für alle drei an dem Tag zu Ende war, waren sie guter Dinge. Oder deswegen…? Gegen Mitternacht klinkte ich mich aus und fiel in den Tiefschlaf, den solche Zeiten wie meine verdientermaßen auslösen.
Fortsetzung demnächst!
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Teil3 3
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Donnerstag, 3. Teil: erst Stagnation, dann gutes Ende
(Morgen geht die Arbeit weiter, daher muss der Bericht jetzt noch fertig werden – Vertipper bitte überlesen!)
Der dritte Tag begann mit freundlichem Sonnenschein und frischer, sauerstoffreicher Luft – um 7 Uhr morgens. Als das Fahren begann, war die Sonne weg, und die Luft wurde zunehmend schwülwarm. Aber Hauptsache trocken.
Hatte ich gestern mit meiner neuen Riesenkante noch ein Gefühl der schnellen Lernkurve, blieb dieses heute erst mal aus. Ich steckte im Verkehr fest, schimpfte mich eine Überholschwuchtel und wurde beim Hintenanstellen selber überholt. Aber dann geschah das Wunder: freigefahren, endlich alles frei! Endlich mal mit mehr Tempo, als es das bloße Verhindern des Umkippens erforderte, durch die schnelle Triple-Gauche nach Startziel gesurft, sauber die folgende Links-Rechts-Kombi runter auf die Brücke erwischt, weich und nachdrücklich am Gas auf die „Panzerkurve“ (wieso heißt die eigentlich so…?) geblieben, dort das Knie eingezogen um die jungfräulichen Schleifer zu schonen, und über die Kuppe hinweg stellte sich endlich das Nordschleifen-Pflanzgarten-II-Gefühl ein: das Vorderrad hob ab. Nun war das hier aber nicht die Nordschleife (da kommt nach PF-II ein Geschlängel und keine 90°-Rechts), und ich bekam einen Riesenschreck und vergeigte auch die folgende Bergaufrechts ziemlich. Oben in der zuziehenden 180° hatte ich mich aber wieder gefangen und kachelte fröhlich in das Loch, aus dem sich der Startziel-Berg erhebt – und als berghoch die Front wieder gut gedämpft zappelte, wusste ich: die schlanke Riesenkante und ich, wir werden Freunde. Diese richtig geile Runde war aber auch die letzte des Turns, denn als ich voller Glücksgefühle wieder in die Triple bog, flatterte vorher diese alberne schwarz-weiß Karierte herum. *Grmpf*, aber egal – da vorn eierte sowieso eine der polnischen Ducs herum…
Mittags waren die Rennen, die eine eigene Story wert sind. Das Rennen der großen Geschöpfe war schon beeindruckend. Leid tat es mir für die Supersportfahrer, deren Rennen nach Sturz und Neustart und wieder Sturz nicht in die Gänge kam. Ich fand es als Zuschauer faszinierend, welche Mischung aus Glück und Fahrkönnen der anderen Rennteilnehmer dem ersten gestürzten Fahrer das Überfahrenwerden ersparte. Den zweiten (Hondianers?) Crash in der Senke konnte man nicht sehen, das waren bange Minuten, bis es hieß, dass auch ihm nichts ernsthaftes passiert ist. Da ich weiß, dass Prellungen erst später schmerzen, an beide hier „gute Besserung!“. Das Rennen der dicken Wenigzylinder startete Jochen mit seiner wunderschönen BMW-SQ auf dem 8. Startplatz und fuhr diesen auch sicher heim, wobei ihm die 996er aus Nachbarbox 18 die ganze Zeit im Nacken klebte. Respekt – denn Jochen war das erste Mal auf dieser irren Achterbahn.
Nachmittags waren zwei Doppelturns angesetzt, aber bei mir war die Luft raus, ich eierte irgendwie nur noch rum und begann lieber, in Ruhe zusammen zu packen. Außerdem war da noch die Frage zu klären, wo ich die kommende Nacht verbringen würde. Denn das Fahrerlager musste nach Veranstaltungsende verlassen werden. Wolf Töns, der als Veranstalter nun wirklich genug zu tun hatte, téléphonierte (er spricht beneidenswert francais) und organisierte mir ein Zimmer im „Le Colombier“ in Remoulins. Das ist das letzte Hotel vor dem Pont du Gard, dem antiken Viadukt aus Römerzeiten. Danke, Wolf und Dorle!
Wir waren als letzte (schäm) mit dem Verladen aus der Box fertig, und während Jochen und Petra ihren Riesenanhänger beim Hotel in einer Halle verstauten, sprintete ich mit meiner vollbeladenen Blechbüchse zur Pont du Gard. Schließlich konnte ich als alter Lateiner *räusper, 3-* nicht aus Südfrankreich abreisen, ohne sie gesehen zu haben. Also gegen 19.30 Uhr den Sprinter auf den Besucherparkplatz am linken Gardon-Ufer gestellt, 10 Minuten strammen Fußmarsch (gut gegen den Muskelkater vom Pseudo-Hangoff) hingelegt, und dann stand ich im dunstig-mystischen Licht der untergehenden Sonne vor einem antiken Weltwunder. Dieser grazile Koloss hat über 2.000 Jahre überstanden, und der Gegensatz aus dem frischen Rennstreckenspaß und dem Hauch Ewigkeit dieses enormen Bauwerks erfüllte mich mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit. Was haben wir es gut! (Wer mehr über das Viadukt wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Pont_du_Gard )
Im Hotel habe ich dann noch mit Petra und Jochen ein leckeres französisches Menü gegessen, welches passenderweise „Menu d’etape“ hieß, habe gut geschlafen und bin am Karfreitag bei strahlendem Sonnenschein die 1.030 km nach Hause durchgesprintert. Zum Glück war der Südwind immer noch Südwind…
Fazitten:
- Ledenon hat seinen guten Ruf zu Recht, es ist eine faszinierende Strecke
- Wolf Töns und Dorle Knospe und Team haben es sehr gut im Griff, danke!
- An- und Abreise sind echt eine Reise (170,- € Maut für den Sprinter) wert
- Schlafen im Sprinter ist gemütlich, auch für die Generation 50+ *grins*
Ledenon 2009 ist vorbei, Ostern 2009 ist vorbei. Schade? Nein! Denn 2010 kommt, bleibt gesund und fröhlich… und wenn nicht gesund, dann fröhlich, da ist Wolf ein gutes Vorbild.
(Morgen geht die Arbeit weiter, daher muss der Bericht jetzt noch fertig werden – Vertipper bitte überlesen!)
Der dritte Tag begann mit freundlichem Sonnenschein und frischer, sauerstoffreicher Luft – um 7 Uhr morgens. Als das Fahren begann, war die Sonne weg, und die Luft wurde zunehmend schwülwarm. Aber Hauptsache trocken.
Hatte ich gestern mit meiner neuen Riesenkante noch ein Gefühl der schnellen Lernkurve, blieb dieses heute erst mal aus. Ich steckte im Verkehr fest, schimpfte mich eine Überholschwuchtel und wurde beim Hintenanstellen selber überholt. Aber dann geschah das Wunder: freigefahren, endlich alles frei! Endlich mal mit mehr Tempo, als es das bloße Verhindern des Umkippens erforderte, durch die schnelle Triple-Gauche nach Startziel gesurft, sauber die folgende Links-Rechts-Kombi runter auf die Brücke erwischt, weich und nachdrücklich am Gas auf die „Panzerkurve“ (wieso heißt die eigentlich so…?) geblieben, dort das Knie eingezogen um die jungfräulichen Schleifer zu schonen, und über die Kuppe hinweg stellte sich endlich das Nordschleifen-Pflanzgarten-II-Gefühl ein: das Vorderrad hob ab. Nun war das hier aber nicht die Nordschleife (da kommt nach PF-II ein Geschlängel und keine 90°-Rechts), und ich bekam einen Riesenschreck und vergeigte auch die folgende Bergaufrechts ziemlich. Oben in der zuziehenden 180° hatte ich mich aber wieder gefangen und kachelte fröhlich in das Loch, aus dem sich der Startziel-Berg erhebt – und als berghoch die Front wieder gut gedämpft zappelte, wusste ich: die schlanke Riesenkante und ich, wir werden Freunde. Diese richtig geile Runde war aber auch die letzte des Turns, denn als ich voller Glücksgefühle wieder in die Triple bog, flatterte vorher diese alberne schwarz-weiß Karierte herum. *Grmpf*, aber egal – da vorn eierte sowieso eine der polnischen Ducs herum…
Mittags waren die Rennen, die eine eigene Story wert sind. Das Rennen der großen Geschöpfe war schon beeindruckend. Leid tat es mir für die Supersportfahrer, deren Rennen nach Sturz und Neustart und wieder Sturz nicht in die Gänge kam. Ich fand es als Zuschauer faszinierend, welche Mischung aus Glück und Fahrkönnen der anderen Rennteilnehmer dem ersten gestürzten Fahrer das Überfahrenwerden ersparte. Den zweiten (Hondianers?) Crash in der Senke konnte man nicht sehen, das waren bange Minuten, bis es hieß, dass auch ihm nichts ernsthaftes passiert ist. Da ich weiß, dass Prellungen erst später schmerzen, an beide hier „gute Besserung!“. Das Rennen der dicken Wenigzylinder startete Jochen mit seiner wunderschönen BMW-SQ auf dem 8. Startplatz und fuhr diesen auch sicher heim, wobei ihm die 996er aus Nachbarbox 18 die ganze Zeit im Nacken klebte. Respekt – denn Jochen war das erste Mal auf dieser irren Achterbahn.
Nachmittags waren zwei Doppelturns angesetzt, aber bei mir war die Luft raus, ich eierte irgendwie nur noch rum und begann lieber, in Ruhe zusammen zu packen. Außerdem war da noch die Frage zu klären, wo ich die kommende Nacht verbringen würde. Denn das Fahrerlager musste nach Veranstaltungsende verlassen werden. Wolf Töns, der als Veranstalter nun wirklich genug zu tun hatte, téléphonierte (er spricht beneidenswert francais) und organisierte mir ein Zimmer im „Le Colombier“ in Remoulins. Das ist das letzte Hotel vor dem Pont du Gard, dem antiken Viadukt aus Römerzeiten. Danke, Wolf und Dorle!
Wir waren als letzte (schäm) mit dem Verladen aus der Box fertig, und während Jochen und Petra ihren Riesenanhänger beim Hotel in einer Halle verstauten, sprintete ich mit meiner vollbeladenen Blechbüchse zur Pont du Gard. Schließlich konnte ich als alter Lateiner *räusper, 3-* nicht aus Südfrankreich abreisen, ohne sie gesehen zu haben. Also gegen 19.30 Uhr den Sprinter auf den Besucherparkplatz am linken Gardon-Ufer gestellt, 10 Minuten strammen Fußmarsch (gut gegen den Muskelkater vom Pseudo-Hangoff) hingelegt, und dann stand ich im dunstig-mystischen Licht der untergehenden Sonne vor einem antiken Weltwunder. Dieser grazile Koloss hat über 2.000 Jahre überstanden, und der Gegensatz aus dem frischen Rennstreckenspaß und dem Hauch Ewigkeit dieses enormen Bauwerks erfüllte mich mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit. Was haben wir es gut! (Wer mehr über das Viadukt wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Pont_du_Gard )
Im Hotel habe ich dann noch mit Petra und Jochen ein leckeres französisches Menü gegessen, welches passenderweise „Menu d’etape“ hieß, habe gut geschlafen und bin am Karfreitag bei strahlendem Sonnenschein die 1.030 km nach Hause durchgesprintert. Zum Glück war der Südwind immer noch Südwind…
Fazitten:
- Ledenon hat seinen guten Ruf zu Recht, es ist eine faszinierende Strecke
- Wolf Töns und Dorle Knospe und Team haben es sehr gut im Griff, danke!
- An- und Abreise sind echt eine Reise (170,- € Maut für den Sprinter) wert
- Schlafen im Sprinter ist gemütlich, auch für die Generation 50+ *grins*
Ledenon 2009 ist vorbei, Ostern 2009 ist vorbei. Schade? Nein! Denn 2010 kommt, bleibt gesund und fröhlich… und wenn nicht gesund, dann fröhlich, da ist Wolf ein gutes Vorbild.
- SP-12 Harry Offline
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Re: Teil 2
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Oh, ich war das schuld? Das lag nicht in meiner Absicht...sorry!tomlang hat geschrieben: Nach drei Turns mit etlichen Verschaltern und Verbremsern wurde ich dann vom allseits bekannten Harry auf seinem grünschillernden Kürbis dermaßen locker hergebrannt, dass ich mich reumütig wieder in Gruppe 4 zurückstufen ließ.

Andererseits, könntest du mir den Satz bitte in Blattgold auf Leder schreiben lassen und einrahmen? Den hätte ich gerne im Wohnzimmer hängen!!




Gruss Harry , die Comeback-Schlampe
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www.harald-hartung.com
"Vier Räder transportieren deinen Körper - Zwei Räder deine Seele!" (geklaut!)
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Demut
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Wenn man schon seit einiger Zeit auf dem Kringel zündet, hat man gewisse Ansprüche an sich und seine Leistungen! Nun ist es nicht so ,das wir wirklich schnell miteinander sind aber das ist ja auch egal! Wir haben Spass und das jeder in seinem Tempo und dem Ihm eigenen Untersatz.
Fährt man das erste mal in Ledenon und geht den Abend vor dem ersten Aufzynden um die Strecke, so ist man versucht sein Nummernschild an die ZX wieder dranzufriemeln und zu behaupten, man wollte eh nur die schöne Landschaft Südfrankreichs erkunden und die Startnummern wären nur fehlerhafte Hubraumangaben.
Demut vor dieser Strecke, wirklich eine reine Achterbahnfahrt auf dem Motorrad.
Hochachtung vor denen, die auf dieser Strecke sturzfrei, schnell unterwegs sind.
Mir hat es viel Spass gemacht, vor allem mit dieser netten Truppe. Meine 6er hat toll funktioniert, nur das ich beim Schalten öfter einen zu hohen Gang gewählt habe, was natürlich zu verkackten Runden führte aber das ist gemessen an dem Spass auf diesem Motorrad zweitrangig.
Ledenon, ich komme wieder!!
Übrigens eine tolle Strecke für SD´s!!!
Über manche Teilnehmer an der Strecke musste man sich fragen, was am dicksten war, das Bankkonto ( 5 zerschraddelte Ducs in einer Box), von Ducati Warschau, Die Gummimöpse ihrer Damen, oder die Dekadenz Ihrer Nachbarn???
Jede Box hat ja ein Fahrrad, oder ein Kickboard, mit dem die Sanitären Anlagen erreicht werden können, die Polen in unserer Nebenbox haben die nicht immer optimalen Örtchen mit zwei Aprilia Rollern erreicht, wir hatten die :
Sanischlampe vom Team Kackstuhlracing!!!!
Eigentlich eine Street R von Triumph, wurde das edle Gefährt von allen Boxbewohnern zum Aufsuchen der stillen Örtchen benutzt, nach Montage einer Klorolle, einer Toilettenbürste und einer Flasche Sagrotan war das Gefährt bestens für die harte Aufgabe in den Abgründen französischer Sanitäranlagen gerüstet.
Nach einigen Tagen wurden Bestzeiten erreicht, also beim fahren zum Örtchen, nicht beim.. Ihr wisst schon.
Die blinde Rechts, nach der Kuppe auf der Anfahrt zum Ziel wurde erfürchtig die Le tournant de table de toilette genannt!
Nicht wenige Fahrer stiegen mit High und Lowsider an dieser gefährliche Stelle von der Sanischlampe, die dann allerdings den Weg zum Fahrerlager selber zurück fand. sollte sie mal verkauft werden, könnte der Text folgendermaßen lauten:
Triumph Street Triple R
BJ 2009
Diverse Extras:Klobürste, Klorolle..etc
Laufleistung: 1000 KM und 674 Klofahrten
Fährt man das erste mal in Ledenon und geht den Abend vor dem ersten Aufzynden um die Strecke, so ist man versucht sein Nummernschild an die ZX wieder dranzufriemeln und zu behaupten, man wollte eh nur die schöne Landschaft Südfrankreichs erkunden und die Startnummern wären nur fehlerhafte Hubraumangaben.
Demut vor dieser Strecke, wirklich eine reine Achterbahnfahrt auf dem Motorrad.
Hochachtung vor denen, die auf dieser Strecke sturzfrei, schnell unterwegs sind.
Mir hat es viel Spass gemacht, vor allem mit dieser netten Truppe. Meine 6er hat toll funktioniert, nur das ich beim Schalten öfter einen zu hohen Gang gewählt habe, was natürlich zu verkackten Runden führte aber das ist gemessen an dem Spass auf diesem Motorrad zweitrangig.
Ledenon, ich komme wieder!!
Übrigens eine tolle Strecke für SD´s!!!
Über manche Teilnehmer an der Strecke musste man sich fragen, was am dicksten war, das Bankkonto ( 5 zerschraddelte Ducs in einer Box), von Ducati Warschau, Die Gummimöpse ihrer Damen, oder die Dekadenz Ihrer Nachbarn???
Jede Box hat ja ein Fahrrad, oder ein Kickboard, mit dem die Sanitären Anlagen erreicht werden können, die Polen in unserer Nebenbox haben die nicht immer optimalen Örtchen mit zwei Aprilia Rollern erreicht, wir hatten die :
Sanischlampe vom Team Kackstuhlracing!!!!
Eigentlich eine Street R von Triumph, wurde das edle Gefährt von allen Boxbewohnern zum Aufsuchen der stillen Örtchen benutzt, nach Montage einer Klorolle, einer Toilettenbürste und einer Flasche Sagrotan war das Gefährt bestens für die harte Aufgabe in den Abgründen französischer Sanitäranlagen gerüstet.
Nach einigen Tagen wurden Bestzeiten erreicht, also beim fahren zum Örtchen, nicht beim.. Ihr wisst schon.
Die blinde Rechts, nach der Kuppe auf der Anfahrt zum Ziel wurde erfürchtig die Le tournant de table de toilette genannt!
Nicht wenige Fahrer stiegen mit High und Lowsider an dieser gefährliche Stelle von der Sanischlampe, die dann allerdings den Weg zum Fahrerlager selber zurück fand. sollte sie mal verkauft werden, könnte der Text folgendermaßen lauten:
Triumph Street Triple R
BJ 2009
Diverse Extras:Klobürste, Klorolle..etc
Laufleistung: 1000 KM und 674 Klofahrten
@ 161: Das soll helfen:-)