Schon bei der ersten Ausfahrt fiel mir das Gleiche auf wie bei meiner ersten Runde mit der Duke in Cartagena. Auf beiden Strecken habe ich noch sehr genau das Gefühl in Erinnerung wie es war mit der Gixxe zu fahren. Und in Cartagena sowie jetzt auch hier in Ledenon war das definitiv etwas anderes. Gerade wenn man etwas talentreduzierter ist wie ich, braucht man dieses Sicherheit vermittelnde Gefühl, dass das Mopped nichts schwammiges, unkontrollierbares macht sondern nur auf das reagiert auf das man auch eine Reaktion wünscht. Nun, trotz vermeindlich gutem Fahrwerk (Racing Gabel und Competition Federbein) tat die Duke eben das nicht. Schon beim Einfahren auf der Landstrasse war mir das aufgefallen. Das Mopped arbeitete irgendwie in sich selbst. Machte vorne und hinten unterschiedliche Dinge. Hatte so das Gefühl, dass sie sich irgendwie in der Mitte verwindet. "Das sei so bei einem Gitterrohrrahmen!" sagte man mir. Ok, glaube ich das halt als Zündlegastheniker. An diesem Mopped war eben eh alles anders als an denen die ich bislang gefahren hatte. Aufrechtes sitzen, direkt angelenktes Federbein, längere Federwege, Gitterrohrrahmen und ein V2! Dass sie aus Österreich kommt, mag ich hier nicht als technische Begründung anführen...allenfalls als weiteren Irritationsgrund...

Jedenfalls war dies ein völlig anderes Gefühl. Der Gixxe habe ich den Auftrag erteilt was ich wünsche und sie hat es mir ermöglicht. Die Duke liess sich solches mal gar nicht als Auftrag schreiben, sie nutzte gefühlsmässig meinen erteilten Wunsch um mir erst recht mal so richtig vor den Koffer zu scheissen!

Nö, so mag der Harry das aber nicht! Püh! Dann fahr ich halt nicht mehr und begiesse mich statt desen selbst ein wenig mit Selbsmitleid!

Erste Zeiten auf meinem GPS Laptimer (braucht man unbedingt wenn man so einen Kurs eh schon nicht schneller umrundet als ein Zehamputierter Mittelstreckenläufer!) sagten mir, dass ich auch hier mit einem Zeitabstand von 7-8 sec auf meine Bestzeit von 1:46 zu rechnen hätte. Wäre die Tanköffnung grösser gewesen hätte ich dem österreichischen Misthaufen das Behältnis vollgekotzt statt vollgetankt!

Bin dann in meinen üblichen Rhythmus verfallen. Wenige Runden fahren (4-5 pro Turn), einige Turns auslassen, mich in mein Schicksal ergeben und zu hoffen, dass Abend kommt. Warum Abend? Weil dann keiner mehr fährt, die allgemeine Feierlaune in der Box beginnt und ich im verbalen Herbrennen viel eher meine Begabung habe...